Nierasauenprjekt Fritzbruch
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Niersauenprojekt<br />
Süchteln - <strong>Fritzbruch</strong><br />
OA 2261/008: Eine archäologische Bestandserhebung mit Feinbegehung zweier Äcker direkt<br />
westlich angrenzend an das Untersuchungsgebiet, nördlich und südlich der Feldstraße in<br />
Süchteln am 23.5.2005 durch das ABR erbrachte die typische durch Landwirtschaft<br />
aufgetragene mittelalterliche bis neuzeitliche Fundstreuung (sog. Dungschleier). Lediglich auf<br />
der nördlichen Begehungseinheit lokalisierte man einen Silex-Abschlag, der neolithisch bis<br />
metallzeitlich datiert werden konnte. Auch dieser Fund lag am Rand des Nierstals auf einem<br />
schmalen, mit geringmächtiger Braunerde bedeckten Bereich.<br />
Drei weitere, im Ortsarchiv des ABR nicht geführte neolithische Fundstellen sind durch die ALA<br />
erschlossen worden. Unter ALA, Süchteln 8 8 wird ein Einzelfund eines Feuersteinabschlags<br />
südlich des Krakenhofes angeführt. Weiter südlich, westlich des Horsthofes auf einem Acker<br />
fand man eine 6,4 cm lange Feuersteinspitze, die aus einer Klinge gefertigt war, (ALA,<br />
Süchteln 13) 9 . Noch weiter südlich auf einem Acker im Winkel zwischen Andreasstraße und<br />
Butschenweg konnten ein Klingenkratzer und ein klingenartiger Abschlag aufgesammelt<br />
werden (ALA Süchteln 3) 10 . Alle vier Funde stammen von der westlich der Niers liegenden<br />
Niederterrasse und sind in der Bestandserhebung OA 2261/008 erfasst. Inwiefern diese Funde<br />
eine neolithische Siedlung am Rand der Niederterrasse anzeigen, kann hier nur vermutet<br />
werden, da keine weitere Untersuchungen der Flächen erfolgten.<br />
Bronzezeit<br />
OA 2262/003: Im Ortsteil Hagen, an der Hagener Schule, etwa 2 km in Südostrichtung vom<br />
Untersuchungsgebiet entfernt, wurden in einer Sandgrube die Reste eines Urnengrabes<br />
angeschnitten. Albert Steeger meldete 1947, dass beim „auswerfen einer Sandgrube“ ca. 35<br />
cm unter der Bodenoberfläche eine beschädigte Urne mit Leichenbrand der niederrheinischen<br />
Grabhügelkultur (1200 - 800 v. Chr.) geborgen wurde. Der obere Teil war vom Pflug<br />
weggerissen, vom Rand nur noch ein Stück erhalten 11 . Diese Fundstelle wird ebenfalls bei G.<br />
Loewe dargestellt (ALA Oedt 2) 12 , darüber hinaus wird sie im Heimatbuch Kempen erwähnt 13 .<br />
Römische Epoche<br />
Drei Fundstellen aus römischer Zeit sind im Ortsarchiv kartiert. Dabei handelt es sich durchweg<br />
um Oberflächenfunde.<br />
OA 2262/004: Im Vorfeld des Baus der Straßenmeisterei in Hagen wurden auf einer leichten<br />
Erhebung neben elf Scherben römischer Keramik von einem Dolium, einem glattwandigen<br />
Krug, einer Reibschale, Firnisbechern mit Federmesserdekor und einem rot bemalten Teller je<br />
eine Randscherbe einer rauwandigen Schüssel, Typ Niederbieber 104, eines rauwandigen<br />
bauchigen Behälters, Typ Niederbieber 89, eines Teller mit Horizontalrand, Typ Arendtsburg<br />
94, 232a und eines tiefen Tellers mit gekehltem Rand, Typ Arendtsburg 94, 244 aufgelesen.<br />
Erstere datieren in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts, letztere lassen sich dem 2. -<br />
3. Jahrhundert zuordnen. Die Fundstelle ist auch bei G. Loewe (ALA Oedt 9) und Heinen (AF<br />
81) genannt 14 , sie liegt allerdings ca. 1 km südöstlich des Untersuchungsgebietes und wird<br />
sicher nicht bis in die Aue am Niershof reichen.<br />
8 Loewe 1971, 269<br />
9 Ebend., 269<br />
10 Ebend., 269<br />
11 Bonn Jahrbuch Bd. 148, Düsseldorf 1948, 365<br />
12 Loewe 1971, 236<br />
13 Kipp 1958, 112<br />
14 Loewe 1971, 236/237, Heinen 1993, 140, Fst. 81<br />
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