Nierasauenprjekt Fritzbruch
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Niersauenprojekt<br />
Süchteln - <strong>Fritzbruch</strong><br />
Einleitung<br />
Der Niersverband plant östlich von Süchteln-Vorst, südlich des <strong>Fritzbruch</strong>s, eine großflächige<br />
Veränderung des Niersverlaufs. 156.000 m² sollen mehrere Nebenarme in engen Schleifen und<br />
Windungen gegraben werden (Plan 5), dabei wird im östlichen Abschnitt das vorhandene<br />
Niersbett weiter genutzt. Die Planung sieht zudem eine Umwallung einiger Teilabschnitte vor.<br />
Ziel der Untersuchung<br />
Durch das hier vorliegende Gutachten soll das derzeit bekannte, im Bodenarchiv des<br />
Plangebiets zu erwartende Kulturgut dargestellt und erläutert werden. Dabei wird dieses<br />
Kernareal deutlich weiter gefasst, um auch mögliche, im Randbereich des Plangebiets oder<br />
seiner unmittelbaren Umgebung befindliche Bodendenkmäler erfassen zu können. Im<br />
Folgenden wird daher zwischen eigentlichem Plangebiet und erweiterten Untersuchungsgebiet<br />
unterschieden (Plan 1).<br />
Ziel dieses Fachbeitrags ist es, aus archäologischen Fundstellenkartierungen und historischgeographischen<br />
Quellen mögliche Fundplätze zu ermitteln und eine Prognose über das<br />
archäologische Potential zu erstellen. Die konkret von Bodeneingriffen betroffenen<br />
Bodendenkmäler sollen hierbei benannt und als mögliche Konfliktbereiche aufgezeigt werden.<br />
Lage<br />
Das fast 583.000 m² umfassende Untersuchungsgebiet liegt ca. 200 m nordöstlich von<br />
Süchteln unmittelbar östlich des Stadtteiles Vorst, Kreis Viersen, und umfasst die Aue<br />
beiderseits der Niers, wobei der Teil rechts des Flusses schon zur Gemeinde Oedt, Kreis<br />
Kempen-Krefeld gehört. Innerhalb des Untersuchungsgebietes liegt rechts der Niers der so<br />
genannte Niershof, direkt vis-à-vis am jenseitigen Ufer ein Pumpwerk mit seinen verschiedenen<br />
Becken sowie am Südrand des Untersuchungsgebietes der Hof „Villa Keusen“. Die östliche<br />
Grenze bildet der parallel zur Niers am rechten Ufern fließende Zweigkanal IIIC, die westliche<br />
Grenze ist die von Süchteln-Vorst nach Norden strebende Bruchstraße. Das nördliche Ende<br />
wird vom Krähwinkel, einem Bruchwald, markiert (Plan 1).<br />
Topographische, geologische und bodenkundliche Verhältnisse<br />
Das eigentliche Plangebiet liegt in der Aue der heutigen, kanalisierten Niers. Die in Erkelenz-<br />
Kuckum entspringende Niers durchfließt ein vom Rhein in der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit,<br />
300.000-130.000 B.C.) geschaffenes, bis 500 m breites Urstromtal, dessen Abgrenzungen<br />
auch heute noch in Form der bis etwa 2 m hohen Terrassenkanten als deutliche Abstufung am<br />
Rande der Niersaue zu erkennen ist 1 . Während der letzten Eiszeit füllte die Niers diesen<br />
Talbereich als weit verzweigtes, verwildertes Stromsystem aus und zog sich zu Beginn des<br />
Holozäns in einen Hauptstrom zurück. Der mäandrierende Fluss bildete zum Teil sehr schmale<br />
Schlingen aus. Aufgrund permanent hoher Grundwasserstände sind die mit organischem<br />
Materialien angereicherten Sedimente der Flussaue im Laufe der Jahrtausende nicht abgebaut<br />
worden, sondern in Form von Niedermoortorfen in den bis zu einem Kilometer breiten<br />
Feuchtgebieten, den so genannten Brüchen, gewachsen.<br />
1 www.niersverband.de, www.de.wikipedia.org/wiki/Niers, Mackes 1996, 41<br />
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