Nierasauenprjekt Fritzbruch

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Niersauenprojekt Süchteln - Fritzbruch Maßnahmenempfehlungen Aufgrund fehlender Fundmeldungen selbst im erweiterten Untersuchungsgebiet ist eine Modifizierung des Planvorhabens in seiner jetzt vorliegenden Version nicht erforderlich. Am westlichen Rand des Plangebietes werden durch die hier vorgesehenen Rinnenverläufe die beiden Fähr- bzw. Brückenwege geschnitten. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die alten Wegeprofile noch erhalten sind, empfiehlt sich eine baubegleitende Dokumentation der Rinnenprofile in diesen Abschnitten sowie eine archäobotanische Probenentnahme bei der Anlage des östlichen Gerinnes, nördlich des Niershofes, da hier zu vermuten ist, dass die Niedertorfmoore und somit archäobotanisch relevante Schichten erreicht werden. Fähranleger und Brücke westlich des Niershofes dürften aufgrund der weitreichenden Zerstörungen durch die Niersbegradigung des Reicharbeitsdienstes nicht mehr erhalten sein. Da aber Holzreste aufgrund der guten Erhaltungssituation nicht auszuschließen sind, empfiehlt sich zur Vermeidung von Konfliktsituationen beim Baubetrieb eine archäologische Baubegleitung auch in diesem Abschnitt. Zusammenfassung Zur Beurteilung des archäologischen Potentials in der Niersaue südlich des Fritzbruchs wurden Archivdaten des Amtes für Bodendenkmalpflege in Bonn sowie weitere schriftliche und kartographische Quellen des 18. – 20. Jahrhunderts ausgewertet. Hinweise auf archäologische Fundplätze im Untergrund konnten nicht ermittelt werden. Das historische Kartenmaterial belegt eine Fährverbindung zwischen Hagen und Vorst, wobei die Anlegestelle am Ende des alten Fährweges gegenüber des Niershofes lokalisiert wurde. Weiterhin kann, ebenfalls auf Karten und Schriftquellen basierend, auf Höhe des Niershofes ein Brückenbauwerk vermutet werden. Daher ist der Bereich westlich des Niershofs als relevante Verdachtsfläche anzusehen, da dort potentiell Relikte des Fähranlegers und der Brücke vorhanden sein können, zumal die durchfeuchteten Böden der Niersniederungen eine gute Holzerhaltung zulassen. Darüber hinaus können die zum Anleger und zur Brücke führenden Wege kleinflächig aufgeschlossen werden. Für alle diese Verdachtsflächen wird eine archäologische Baubegleitung empfohlen. Eine vollständige Erhaltung der genannten Wasserbauwerke im Untergrund kann aufgrund der weitreichenden Baumaßnahmen bei der Begradigung des Niersverlaufes ausgeschlossen werden. 21
Niersauenprojekt Süchteln - Fritzbruch Literatur Gose 1976 Oelmann 1914 Krüger 1986 Erich Gose, Gefäßtypen der römischen Keramik im Rheinland, Beihefte der Bonner Jahrbücher Band 1, (Bonn 1976) F. Oelmann, Die Keramik des Kastells Niederbieber, Materialien zur römischgermanischen Keramik I, (1914) Thomas Krüger, Spuren der Flachsverarbeitung in der Landschaft des linken Niederrheins, Bonner Jahrbuch Band 186 (Bonn 1986), 523-533 Frankewitz 2011 Stefan Frankewitz, Der Niederrhein und seine Burgen, Schlösser, Herrenhäuser an der Niers, (Goch 2011) Föhl 1961 Mackes 1996 Loewe 1971 Gerlach 1999 Thissen 1992 Kipp 1958 Walther Föhl, Höfe des Amtes Oedt, Heimatbuch des Grenzkreises Kempen- Krefeld, 12. Folge, (Kempen 1961), 168-182 Karl L. Mackes, Die Schiffahrt aus Cloer, Triet und Niers zwischen Neersen und Oedt 1465-1795, Heimatbuch des Grenzkreises Kempen-Krefeld, 47. Folge, (Kempen 1996), 41-52 Gudrun Loewe, Archäologische Denkmäler des Rheinlandes Band 3, Kreis Kempen-Krefeld, (Düsseldorf 1971), Gemeinde Süchteln, 268-273, Gemeinde Oedt, 233-241 Renate Gerlach, Martin Heinen, Britta Kopecky, Martin Vollmer-König, Eine Herausforderung: der mesolithische Fundplatz Geneicken, In: Archäologie im Rheinland 1998, 35-38, (Bonn 1999) Jürgen Thissen, Als die letzte Eiszeit zu Ende ging – Jägergruppen an den Ufern der Niers, In: Archäologie im Rheinland 1991, (Bonn 1992), 24-26 Johannes Kipp, Über die Anfänge Oedts und seiner Kirche, Heimatbuch des Grenzkreises Kempen-Krefeld, 9. Folge, (Kempen 1958), 112f. Dorpinghaus 1961 Karl Dorpinghaus, Zur sozialen Entwicklung im Kreisgebiet, Heimatbuch des Grenzkreises Kempen-Krefeld, 12. Folge, (Kempen 1961), 117-127 Heinen 1993 Paas 1998 Martin Heinen, Archäologische Fundstellen und Funde im Stadtgebiet Viersen, (Viersen 1993) Wilhelm Paas, Lößinventur, Grundlage einer planmäßigen land- und forstwirtschaftlichen Rekultivierung, In: Braunkohlentagebau und Rekultivierung, Landschaftsökologie Folgenutzung Naturschutz, (Heidelberg/Berlin 1998), 179-186 Dämmer et al. 2000 Heinz-Werner Dämmer, Renate Gerlach, Hans Glasmacher, Jutta Meures-Balke, Jörg Schalich, Ursula Tegtmeier, Peter Wendt, Kyra van Zijderveld, Umweltarchäologie einer Talauenlandschaft im rheinischen Braunkohlenrevier, In: Archäologie im Rheinland 1999, (Bonn 2000), 178- 182 22
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