Nierasauenprjekt Fritzbruch
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Niersauenprojekt<br />
Süchteln - <strong>Fritzbruch</strong><br />
Aus dem Indetal liegen Erkenntnisse vor, dass bereits vier bis fünf Jahre Trockenheit<br />
ausreichen, um eine deutliche Schädigung der archäobotanischen Reste zu verursachen 36 .<br />
Verlustflächen<br />
Die Ermittlung der gestörten Flächen, in denen keine oder nur noch geringfügige Befunderhaltung<br />
möglich ist, stützte sich zunächst auf die Kartierungen der MAT-DAT, der<br />
Materialentnahmegruben-Datenbank des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege, die in der<br />
Abteilung Prospektion/Geowissenschaften vorliegt und von R. Lubberich verwaltet wird. Die<br />
Daten basieren dabei vornehmlich auf Eintragungen alter Kies-/Sand-/Tongruben auf<br />
historischen Karten, „abflussloser Hohlformen“ auf modernen Kartierungen verschiedener<br />
Zeitstellungen sowie anthropogener Bodeneingriffe auf den landwirtschaftlichen Standortkartierungen.<br />
Innerhalb des Untersuchungsgebietes waren allerdings keine solcher<br />
Störungen bekannt. Ein Altlastenkataster wurde im Rahmen des Gutachtens nicht konsultiert.<br />
Es konnten aber auf Grundlage der DGK mehrere Bereiche definiert werden, die tiefreichende<br />
Bodenstörungen aufweisen (Plan 3). Dazu gehört vor allem der gesamte südwestliche Teil im<br />
Bereich des Pumpwerks. Das gut 11.000 m² umfassende Areal mit dem rundlichen<br />
Regenüberlaufbecken (RÜB) und weiteren dazugehörigen Anlagen wird sicher tiefgründig, bis<br />
in mögliche archäologisch relevante Schichten gestört sein. Die beiden südlich angrenzenden,<br />
rechteckigen Senken, die heute mit Buschwerk bestanden sind und ca. 26.000 m² umfassen,<br />
stellen wohl ehemalige Klärteiche dar, die ebenfalls tief in den Auenbereich eingreifen. Direkt<br />
gegenüber dem Niershof befindet sich zudem ein rechteckiges Sickerbecken, das gut 7500 m²<br />
umfasst. Die einzelnen Elemente des Pumpweks sind mit Gräben verbunden, die ebenfalls in<br />
die Auensedimente eingreifen und diese tiefreichend zerstört haben.<br />
Als weitere Störungsbereiche innerhalb der Aue können die Areale der Höfe Niershof mit 6.500<br />
m² und Villa Keusen mit 1.200 m² angesehen werden. Inwiefern für die Errichtung der Gebäude<br />
ein Bodeneingriff nötig war, z.B. bei der Anlage von Kellern, war nicht zu ermitteln. Das genaue<br />
Ausmaß einer Störung im Bereich der Höfe konnte daher nicht geklärt werden.<br />
Von diesen genannten Verlustflächen befindet sich nur das 7500 m² große RRB unmittelbar im<br />
Plangebiet.<br />
Weitere Verlustflächen ergeben sich schließlich aus den Abgrabungen bei der Anlage der<br />
Zweiggräben im 19. Jahrhundert und vor allem durch die großflächigen Eingriffen bei der<br />
Begradigung der Niers.<br />
Auswirkungen des Projektes auf das archäologische Kulturgut<br />
Planungsentwurf<br />
Die Planung sieht vor, westlich der heutigen Niers das kanalisierte Bett durch Gerinne von<br />
natürlicher Ausprägung zu ersetzen. Dabei sollen mehrere gleich tiefe gemäßigt schlängelnde<br />
Fließrinnen jeweils durch das Planungsgebiet geführt werden. Das RRB des Pumpwerks bleibt<br />
in seiner Form erhalten (vgl. Plan 5). Die umgebenden Wälle werden südlich und nördlich in<br />
Teilen abgetrage, um den Hochwasserabfluß durch die Aue nicht zu behindern.<br />
.<br />
Das östlichste der Gerinne wird in direkter Umgebung zur heutigen Niers verbleiben, teilweise<br />
sogar in der alten Rinne weiterfließen, während der westlichste Arm am südlichen Ende des<br />
36 Dämmer et al. 2000, 178<br />
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