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Nierasauenprjekt Fritzbruch

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Niersauenprojekt<br />

Süchteln - <strong>Fritzbruch</strong><br />

Die Anlage des Königshorst wird ebenfalls in diese Zeit zu datieren sein. Sein Kern ist in allen<br />

historischen Kartenwerken, die zur Verfügung standen, als Wald dargestellt. Der heutige<br />

Könighorst ist allerdings erheblich kleiner, da zwischen 1844 und 1869 der Zweigkanal (heute<br />

Kanal IIIC) entstand, der einen Teil der Schanze am Westrand kappte (vgl. Abb. 10).<br />

Ein Rest des umgebenden Grabens im äußersten Westen scheint also noch im<br />

Untersuchungsgebiet zu liegen und wird u. U. durch die Planung angeschnitten. Aufgrund der<br />

vorwiegend kurzzeitigen Nutzung solcher Anlagen dürften Befund- und Fundaufkommen, zumal<br />

im Randbereich, jedoch eher dürftig sein.<br />

Historischer Niersverlauf<br />

Die Laufentwicklung der Niers ist nicht durch die Faktoren Klima und Fließgeschwindigkeit<br />

erklärbar, da der Fluss nicht in der Lage war die vom Rhein im Urstromtal abgelagerten Kiese in<br />

größeren Mengen zu bewegen und somit keine Mäander mit großräumigen Bettverlagerungen<br />

unter Zurücklassen von Altgewässern ausbildete. Die Entwicklung der Mäanderstruktur ist eher<br />

auf biologische Prozesse zurückzuführen. Das reichlich anfallende Totholz aus den Brüchen –<br />

Bäume und Äste, die ins Wasser fielen – bildete Strömungshindernisse an denen sich immer<br />

mehr Material ansammelte, wodurch Engstellen entstanden 32 . Die Strömungsrichtung wurde<br />

gemächlich verändert, womit auch die häufig sehr engen Schleifen der Niers zu erklären sind.<br />

Da diese hochdynamischen Prozesse über die Jahrtausende hinweg die Flusslandschaft<br />

prägten, ist im gesamten Auenbereich mit verlandeten Altarmen zu rechnen.<br />

Innerhalb des überplanten Gebietes konnten am Verlauf von Höhenlinien allerdings keiner<br />

dieser Altarme lokalisiert werden. Eine Darstellung des ehemaligen Flussverlaufes ist daher auf<br />

historische Karten angewiesen. Eine Übertragung der Kartenaufnahme von Tranchot auf die<br />

modernen TK25 geht allerdings einher mit der Verkleinerung des Maßstabes von 1:20.000 auf<br />

1:25.000 und einer Angleichung auf die heutigen Blattschnitte, so dass beim Zusammenfügen<br />

erhebliche Abweichungen entstehen können, zudem sind die Karten für heutige Verhältnisse<br />

recht unpräzise in der Lagedarstellung. Daher wurde für diese Untersuchung auf die zahlreich<br />

vorliegenden Katasterkarten zurückgegriffen, so dass auf eine Übertragung des Flussverlaufes<br />

auf Grundlagen der Tranchotkarte verzichtet werden konnte.<br />

Abb. 12: Arbeiten an der Niers durch den Reichsarbeitsdienst um 1932, Foto:<br />

Dorpinghaus 1961, 122<br />

Die Niers wurde bereits im 19.<br />

Jahrhundert und vor allem durch<br />

den Reichsarbeitsdienst in den<br />

30er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

weitgehend begradig und kanalisiert<br />

(Abb. 12), um durch einer<br />

Erhöhung der Fließgeschwindigkeit<br />

der zunehmenden Verschmutzung<br />

des Flusses entgegen<br />

zu wirken.<br />

Diese hatte seit der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts durch die zunehmende<br />

Industrialisierung im<br />

Raum Mönchengladbach und<br />

Viersen in einem solchen Maß zugenommen,<br />

dass Flora und Fauna<br />

dauerhaft vergiftet zu werden drohten<br />

und die Anwohner sich akut<br />

gesundheitlich gefährdet sahen.<br />

32 Niersauenkonzept -Kurzfassung-, http://www.niersverband.de/pdf/nak_kurz.pdf, 5<br />

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