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Nierasauenprjekt Fritzbruch

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Abb. 4: Der Horst- oder Harsthof mit umgebendem Graben und gegenüberliegendem<br />

Gelände der Entwässerung. Ausschnitt aus dem Urkataster der<br />

Gemarkung Süchteln Nr. 254, Flur D, Blatt 1, © Katasteramt Viersen.<br />

Niersauenprojekt<br />

Süchteln - <strong>Fritzbruch</strong><br />

Der außerhalb am Westrand des<br />

Untersuchungsgebietes liegende<br />

Horsthof oder Harsthof soll hier der<br />

Vollständigkeit halber erwähnt<br />

werden. Dieser Hof befand sich<br />

direkt am Rand des Riethbaches<br />

und wurde bereits auf der Übersichtskarte<br />

von 1812 25 als vollständig<br />

von einem Graben eingefasste<br />

Hofanlage kartiert und ist in<br />

diesem Zustand auch bis 1907<br />

nachweisbar 26 (Abb. 4). Auf dem Urkataster<br />

zwischen 1867 und 1907 ist<br />

deutlich eine Entwässerung des<br />

Riethbaches auf das Gelände, das<br />

östlich an den Hofbereich grenzt<br />

eingetragen. Auf der Kartenaufnahme<br />

von Tranchot zeigt sich für<br />

dieses Gelände aber schon eine<br />

Feuchtwiese, so dass man davon<br />

ausgehen kann, dass auch 1802 –<br />

und wahrscheinlich auch schon<br />

wesentlich früher, da die Höfe an der Niers mittelalterlichen Ursprungs sind – eine<br />

Entwässerung in diesen Bereich des Untersuchungsgebietes erfolgte (vgl. Abb. 2). Auch heute<br />

noch ist dieser Bereich mit einer Böschung umfasst und auf der DGK5 erkennbar (vgl. Plan 1).<br />

Ein solches, durchgehend durchnässtes Gebiet ist aus o.g. Gründen archäobotanisch von<br />

Interesse, kann aber auch archäologische Relevanz aufweisen, da in solchen Senken häufig<br />

Abfall – u.a. Keramikscherben und nicht mehr verwendbare Holzobjekte – entsorgt wurde.<br />

Brücken<br />

Laut Mackes besuchte am 1. Juli 1746 der kaiserliche Hauptmann Krevenich die Niersfähren<br />

und ordnete an, bei der „kleinen Fähre in Hagen“ eine Brücke über die Niers zu bauen. Die<br />

angrenzenden Moräste sollten durch einen mit Faschinen befestigten Weg durchquert<br />

werden 27 . Auf der Kartenaufnahme von Tranchot 1802 ist genau jene hölzerne Brücke<br />

eingetragen, die direkt beim Niershof über die Niers führt. Über eine Fahrstraße kommend, die<br />

südlich des ehemaligen Fährweges zur Niers strebte, konnte man so über trockene Wege, die<br />

südlich am Niershof vorbei und bei Gros Lohe nach Norden führten, die Nord-Süd verlaufenden<br />

Hauptwege auf beiden Niersufern verbinden (vgl. Abb. 2). Bereits auf der Uraufnahme von<br />

1844 wird diese Brücke nicht mehr dargestellt.<br />

Das Urkataster zeichnet grundsätzlich ein ungleich genaueres Bild der damaligen Situation,<br />

allerdings ist in diesem Fall die Darstellung schwieriger, da die Niers die Grenze zwischen zwei<br />

Gemeinden darstellt und kein durchgehendes Katasterkartenwerk, das beide Niersseiten zeigt<br />

vorhanden ist.<br />

25 Tableau d’Assemblage du Plan cadastual parcellaire de la Commune de Suchtelen, 1812 © Katasteramt Viersen<br />

26 Urkataster der Gemarkung Süchteln Nr. 254, Flur D, Blatt 1, 1867-1907, © Katsteramt Viersen<br />

27 Mackes, 1996, 51<br />

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