Nordschwarzwaldleitung - Die Regierungspräsidien in Baden ...

Nordschwarzwaldleitung 3 / 59
Unterlage 13: Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag
1 Anlass und Aufgabenstellung
Die terranets bw GmbH plant den Bau der „Nordschwarzwaldleitung“, einer neuen,
leistungsfähigen Anbindung Baden-Württembergs an die Trans-Europa-Naturgas-
Pipeline (TENP), einer bedeutenden Nord-Süd-Achse des europäischen Erdgas-
Transportsystems.
Die von den Niederlanden bis nach Italien verlaufende TENP ist eine wichtige Transversale
für den Transport von Erdgas in Europa. Mit dem Anschluss an diese Leitung
wird die Verknüpfung der baden-württembergischen Gasnetze mit den Gasquellen in
der Nordsee und in Nordafrika und der Zugang zu den sog. LNG-Terminals (Anlandepunkte
für den Transport von verflüssigtem Erdgas: LNG = Liquid Natural Gas) am
Atlantik und am Mittelmeer verbessert.
Die geplante Nordschwarzwaldleitung (DN 600) beginnt in einem ersten Bauabschnitt,
für den seit Mai 2012 der Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums
Karlsruhe vorliegt, in Au am Rhein und führt bis Ettlingen. Der nach Osten anschließende
zweite Bauabschnitt verbindet die beiden Städte Ettlingen und Leonberg. Er verläuft
von Ettlingen über Karlsbad, Kämpfelbach und Pforzheim weiter über Wiernsheim,
Mönsheim und Rutesheim nach Leonberg.
Ziele sind es, mit dieser Anbindung des baden-württembergischen Ferngasnetzes an
die TENP die steigende Nachfrage nach Transportkapazitäten zu befriedigen, einen
Beitrag zur Energiewende zu leisten, die Versorgung mit Gas und Strom weiterhin
sicherzustellen und den Wettbewerb zu stärken.
Bei der geplanten Erdgasleitung handelt es sich um eine Energieanlage im Sinne des
§ 49 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Sie dient im Sinne von § 1 EnWG einer sicheren,
preisgünstigen, verbraucherfreundlichen, effizienten und umweltverträglichen
Versorgung der Allgemeinheit mit Gas und damit dem öffentlichen Interesse, was
bereits im Raumordnungsverfahren bestätigt wurde.
Gegenstand dieses Artenschutzrechtlichen Fachbeitrages ist die Trassenführung des
zweiten Bauabschnittes der geplanten Nordschwarzwaldleitung im Zuständigkeitsbereich
der Regierungspräsidien Karlsruhe und Stuttgart.
Das Vorhaben umfasst Bau und Betrieb der Rohrleitung, der Gasdruckregel- und
Messanlagen (GDRM) in Ettlingen und Leonberg sowie der Absperrarmaturenstationen
in Nöttingen, Pforzheim, Mönsheim sowie am Trassenendpunkt in Leonberg.
Die Gesamtlänge der geplanten Leitung zwischen Ettlingen und Leonberg beläuft sich
auf rund 55,95 km; davon befindet sich der größte Abschnitt im Bereich des Regierungsbezirkes
Karlsruhe, die östlichen 10 km zwischen der Ortslage Flacht und dem
Westrand der Stadt Leonberg im Bereich des Regierungsbezirks Stuttgart.
ARGE IBNi Ingenieurbüro Nickel GmbH / Ing.-und Planungsbüro Lange GbR 2013-03-22 / Rev. 0
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