Nordschwarzwaldleitung - Die Regierungspräsidien in Baden ...
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<strong>Nordschwarzwaldleitung</strong> 29 / 59<br />
Unterlage 13: Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag<br />
3.1.2.4 Spanische Fahne<br />
Gemäß Meldebögen s<strong>in</strong>d Vorkommen der Spanische Fahne (Euplagia quadripunctaria)<br />
für die zu querenden FFH-Gebiete „Wiesen und Wälder bei Ettl<strong>in</strong>gen“, „Pf<strong>in</strong>zgau Ost“,<br />
„Enztal bei Mühlacker“ sowie „Strogäu und unteres Enztal“ gemeldet.<br />
Bei den <strong>in</strong> 2011 durchgeführten Kartierungen konnte diese Falterart <strong>in</strong> folgenden<br />
Bereichen des Untersuchungskorridors nachgewiesen werden:<br />
• Waldschneise östlich Ers<strong>in</strong>gen (SP36000+170) <strong>in</strong>nerhalb des FFH-Gebietes „Pf<strong>in</strong>zgau<br />
Ost“<br />
• E<strong>in</strong>zeltier an e<strong>in</strong>em Gehölzsaum nordwestlich von Flacht (SP61000+150) am Rand<br />
des FFH-Gebietes „Strogäu und unteres Enztal“<br />
<strong>Die</strong> Schwerpunktvorkommen der Spanischen Fahne <strong>in</strong> Deutschland konzentrieren sich<br />
auf die We<strong>in</strong>bauregionen. So werden <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg u.a. die warmen Auwaldbereiche<br />
und Talhänge des Neckar besiedelt, die Art ist aber auch auf der Schwäbischen<br />
Alb und <strong>in</strong> warmen Seitentälern mit Schluchtwäldern im Schwarzwald vertreten.<br />
<strong>Die</strong> Flugzeit der Spanischen Fahne reicht von Ende Juli bis e<strong>in</strong>schließlich August, wo<br />
die Falter vorrangig an Wasserdost, zuweilen an Geme<strong>in</strong>em Dost saugen. <strong>Die</strong> Eiablage<br />
erfolgt vorrangig <strong>in</strong> trocken-warmen Habitaten. Raupenfutterpflanzen s<strong>in</strong>d Taubnessel,<br />
Brennessel und Weidenröschen, nach der Überw<strong>in</strong>terung u.a. Brom- und Himbeere,<br />
Hasel und Geißblatt.<br />
In der Waldschneise östlich Ers<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d durch die geplante Leitungsverlegung<br />
e<strong>in</strong>zelne Wasserdost-Pflanzen am Wegesrand betroffen. Es werden jedoch <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Schneise noch <strong>in</strong> ausreichender Anzahl Saugpflanzen für den Falter erhalten<br />
bleiben, so dass die Funktion als Nahrungs- und Ruhehabitat erhalten bleibt. Zur<br />
Eiablage ist die Waldschneise wenig geeignet.<br />
Der E<strong>in</strong>zelnachweis bei Flacht liegt jenseits der K1017 ca. 30 m von der geplanten<br />
Trasse entfernt, im Arbeitsstreifen s<strong>in</strong>d jedoch ke<strong>in</strong>e geeigneten Habitatflächen für den<br />
Falter vorhanden. In den zu querenden FFH-Gebieten „Wiesen und Wälder bei Ettl<strong>in</strong>gen“<br />
sowie „Enztal bei Mühlacker“ konnten <strong>in</strong>nerhalb des Untersuchungskorridors ke<strong>in</strong>e<br />
Nachweise der Spanischen Fahne erbracht werden.<br />
Insgesamt werden durch das geplante Vorhaben nach derzeitigem Kenntnisstand ke<strong>in</strong>e<br />
Fortpflanzungshabitate sowie <strong>in</strong> nicht relevantem Maße temporär Nahrungshabitate<br />
oder Rückzugsbereiche des Spanischen Fahne <strong>in</strong> den betreffenden Trassenabschnitten<br />
<strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />
=> Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG s<strong>in</strong>d nicht<br />
e<strong>in</strong>schlägig.<br />
ARGE IBNi Ingenieurbüro Nickel GmbH / Ing.-und Planungsbüro Lange GbR 2013-03-22 / Rev. 0<br />
ASP_Unterlage_13.doc 10/174