Globale Marken und CSR- Kommunikation in sozialen Netzwerken
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5 Neue Institutionenökonomik im Zeitalter von Social Media 64<br />
Kooperationen im Wettbewerbssystem bilden. 320 Kollaborative Strukturen <strong>und</strong> Kooperationsnetzwerke<br />
bieten bei solchen externen Anpassungsprozessen e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />
geme<strong>in</strong>same Interessen der Wirtschaftsunternehmen <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>nütziger<br />
Organisationen zu bündeln <strong>und</strong> die Risiken negativer externer Effekte von wirtschaftlichem<br />
Handeln zu m<strong>in</strong>imieren.<br />
Theoretisch setzt WILLIAMSON an dem Gedanken der Netzwerkkoord<strong>in</strong>ation an, um<br />
die systematische Anbahnung von Kooperationen aufzugreifen. Die vorherig dargestellten<br />
Herangehensweisen von BARNARD <strong>und</strong> HAYEK bei Anpassungsbedarf von<br />
Unternehmen an die Umwelt stellt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em hybriden Erklärungsansatz vergleichend<br />
gegenüber, <strong>in</strong>dem er den sche<strong>in</strong>baren Widerspruch beider Parteien auflöst:<br />
Der Charakteristik der Hybridform entsprechend, kann an e<strong>in</strong> Netzwerk geb<strong>und</strong>enes<br />
Wissen am Besten genutzt werden, um <strong>in</strong>stitutionelle Regeln zu mobilisieren. 321<br />
Zudem wird die Wissenssteuerung über kooperative Netzwerke durch die H<strong>in</strong>zunahme<br />
von NPOs im Marktgeschehen bee<strong>in</strong>flusst. Missionsgeleitete Unternehmen,<br />
wie DRUCKER sie beschreibt, 322 transportieren im Austausch mit Profit Organizations<br />
(PO) positive Reputationseffekte auf neue Kooperationsnetzwerke zwischen PO<br />
<strong>und</strong> NPO. Auch WILLIAMSON supponiert, dass Vertrauenswürdigkeit durch beziehungsorientierte<br />
Reputationsanstrengungen signalisiert werden kann <strong>und</strong> die Beteiligten<br />
e<strong>in</strong>er Netzwerkkooperation daher auch von den Reputationswirkungen ihrer<br />
Geschäftspartner profitieren können. 323<br />
Mit der Demokratisierung des Stakeholder-Dialogs über soziale Netzwerke geht e<strong>in</strong>e<br />
dialogisch-orientierte Führung als neue Managementaufgabe e<strong>in</strong>her, die von der<br />
unternehmerischen Mission <strong>und</strong> Vision geleitet wird. Diese Koord<strong>in</strong>ation durch<br />
<strong>Kommunikation</strong> löst zentrale Hierarchiestrukturen im Unternehmen nach BARNARD<br />
nicht vollständig auf, sondern bündelt zusätzlich die Informationen des Markt-<br />
Preismechanismus nach HAYEK. Insbesondere die dezentrale <strong>Kommunikation</strong> über<br />
den Marktmechanismus akzentuiert die emotionale <strong>und</strong> symbolische Funktion der<br />
Marke <strong>und</strong> resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em komplexen ökonomischen Anreiz-Beitrags-Gleichgewicht,<br />
dessen Mehrwert sich über e<strong>in</strong>e unternehmerisch strategische Führung äu-<br />
320<br />
321<br />
322<br />
323<br />
Vgl. Hayek (1946/1952b), S. 111 ff.; Oeter (1998), S. 136.<br />
Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden Williamson (1996), S. 149; Williamson (2010a); Williamson<br />
(2010b); Williamson/Tadelis (2010).<br />
Vgl. z.B. Drucker (2006), Kapitel 1 „The Commitment“.<br />
Vgl. Williamson (1996), S. 151 f.