Globale Marken und CSR- Kommunikation in sozialen Netzwerken
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5 Neue Institutionenökonomik im Zeitalter von Social Media 63<br />
Märkte ausgesetzt sieht, muss über das <strong>in</strong> sie gesetzte Vertrauen m<strong>in</strong>imiert werden,<br />
um die Marke auf globalen <strong>und</strong> viralen Märkten abzusichern.<br />
5.3 Stakeholder-Management auf Ebene der Kooperationsnetzwerke<br />
In der Verantwortungsübernahme der Unternehmen über die gesamte Lieferkette<br />
h<strong>in</strong>weg, bewegen sich wettbewerbsfähige <strong>Marken</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Transformationsprozess<br />
h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Integration von <strong>CSR</strong> <strong>in</strong> den Wertschöpfungszyklus. Sowohl<br />
<strong>in</strong>terne (z.B. Implementierung nachhaltiger Arbeitsweisen <strong>und</strong> Arbeitsschutzbed<strong>in</strong>gungen<br />
etc.) als auch externe Anpassungsprozesse (z.B. nachhaltige K<strong>und</strong>enwünsche,<br />
Umweltschutz etc.) an veränderte Umweltbed<strong>in</strong>gungen müssen Unternehmen<br />
zügig aufe<strong>in</strong>ander abstimmen, um im Zeitalter des Web 2.0 ke<strong>in</strong>e Performanceoder<br />
Perception-Gaps zu schaffen. 316 Zu groß ist zudem die Gefahr der Aufdeckung<br />
degenerativer Fehlentwicklungen, die beispielsweise durch fehlende <strong>in</strong>stitutionelle<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> unterentwickelten Ländern mit ger<strong>in</strong>gen Lohn- <strong>und</strong> Fertigungskosten<br />
schnell die Aufmerksamkeit öffentlicher Träger <strong>und</strong> privater Initiativen<br />
lenken können. Da sich die Instiutionenökonomik allerd<strong>in</strong>gs nur auf die Erklärung<br />
der Koord<strong>in</strong>ation externer Strukturen stützt, 317 werden im Folgenden zudem <strong>in</strong>terne<br />
Anpassungsprozesse an äußere Veränderungen begutachtet.<br />
Aus dem kooperativen Charakter der Unternehmung heraus entstehen <strong>in</strong> Folge <strong>in</strong>terner<br />
Anpassungsprozesse Organisationsprobleme, 318 die bei Zusammenarbeit mehrerer<br />
Personen entstehen. Die Ausrichtung der <strong>in</strong>ternen formalen Organisationsstruktur<br />
muss daher im H<strong>in</strong>blick auf die Unternehmensziele über <strong>in</strong>formelle <strong>und</strong> formelle<br />
Koord<strong>in</strong>ations- <strong>und</strong> <strong>Kommunikation</strong>sprozesse erfolgen. BARNARD, der die organisationstheoretischen<br />
Überlegungen auf e<strong>in</strong>er zentralen Planung begründet, versucht die<br />
Organisationsprobleme über das Hierarchiepr<strong>in</strong>zip zu lösen, um schneller auf Problemumwelten<br />
zu reagieren. Funktionierende Kooperationen <strong>in</strong>nerhalb der Organisation<br />
werden über das Anreiz-Beitrags-Gleichgewicht <strong>in</strong>teraktiv e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en, die<br />
jedoch e<strong>in</strong>er engen Kontrollspanne unterliegen. 319 Laut HAYEK entstehen Kooperationsmuster<br />
dezentraler Steuerungsmechanismen nur <strong>in</strong> der spontanen Ordnung des<br />
Marktes, <strong>in</strong>dem sich die Wirtschaftssubjekte selbst koord<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> sich freiwillige<br />
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319<br />
Vgl. EU-Kommission (2001), S. 9 ff. Die EU-Kommission formuliert hier <strong>in</strong>terne <strong>und</strong> externe<br />
Dimensionen von <strong>CSR</strong>.<br />
Vgl. Meyer (1995), S. 37.<br />
Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden Barnard (1938/1968), S. 4; Meyer (1995), S. 37 f.<br />
Vgl. Barnard (1938/1968), Kapitel XII.