Globale Marken und CSR- Kommunikation in sozialen Netzwerken
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5 Neue Institutionenökonomik im Zeitalter von Social Media 49<br />
dungsprozesses zu führen. 231 Konsumenten gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>folgedessen als E<strong>in</strong>flussnehmer<br />
auf das <strong>Marken</strong>bild ungeheuer an Stärke.<br />
5.1.1 Pr<strong>in</strong>zipal-Agenten-Theorie <strong>in</strong> der NIÖ<br />
Gelegentlich versuchen Organisationen, <strong>in</strong> ihrem Bestreben möglichst nutzenmaximierend<br />
zu agieren, E<strong>in</strong>flussnahme auf Institutionen auszuüben, um formgeb<strong>und</strong>ene<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>formelle Regeln zu ihrem Vorteil auszulegen. 232 Dabei spielt ihre Verhandlungsstärke<br />
e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. 233 Jedoch bleibt e<strong>in</strong>e Überschreitung oder e<strong>in</strong>e<br />
zu weit gefasste Eigen<strong>in</strong>terpretation der Regelgrenzen seit der hohen Transparenz<br />
des Mediums Internet nicht mehr ungestraft. Zugleich nehmen Evaluations- <strong>und</strong> Akkreditierungs<strong>in</strong>stitutionen<br />
hier e<strong>in</strong>e gesonderte Stellung e<strong>in</strong>, die als Intermediär zwischen<br />
Pr<strong>in</strong>zipal als Beauftragender (Stakeholder) <strong>und</strong> Agent als Leistungsträger (Organisation)<br />
die Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> Reputation der Unternehmen bee<strong>in</strong>flussen können<br />
<strong>und</strong> kollektive Interessen verfolgen. 234 Somit beschäftigt sich die Agency-<br />
Theory <strong>in</strong> diesem Kontext mit der optimalen <strong>in</strong>stitutionellen Ausgestaltung der vorliegenden<br />
Beziehungen zwischen Stakeholder, Institutionen <strong>und</strong> Organisationen (vgl.<br />
Abb. 6). Laut NORTH ersetzen Institutionen folglich die nötigen Anreizstrukturen <strong>in</strong><br />
der Pr<strong>in</strong>zipal-Agenten-Kooperation <strong>und</strong> determ<strong>in</strong>ieren so wirtschaftliche Leistung. 235<br />
Die Austauschbeziehung zwischen dem Pr<strong>in</strong>zipal als Auftragsgeber <strong>und</strong> dem Agenten<br />
als Auftragsnehmer basiert gr<strong>und</strong>sätzlich auf e<strong>in</strong>em bilateralen Kontraktverhältnis,<br />
wobei das Arbeitsverhältnis besonders durch die problematische Informationsasymmetrie<br />
der beiden Parteien kennzeichnet ist. 236 Anfallende Agency-Kosten dieses<br />
Ungleichgewichts be<strong>in</strong>halten die Summe der Überwachungs-, Kontroll-, <strong>und</strong> Kontraktkosten,<br />
die dem Pr<strong>in</strong>zipal entstehen <strong>und</strong> die Garantiekosten sowie die Kontraktkosten,<br />
die auf Seiten des Agenten verbleiben. Zudem resultieren Wohlfahrtsverluste.<br />
237 Die Probleme <strong>und</strong> Kosten der Überwachung, der Überprüfung <strong>und</strong> der „Drückebergerei“<br />
(engl. Shirk<strong>in</strong>g) <strong>in</strong>nerhalb der Pr<strong>in</strong>zipal-Agenten-Theorie 238 können<br />
durch die Omnipräsenz des Internets <strong>und</strong> das steigende Eigen<strong>in</strong>teresse der Konsumenten<br />
an Recht schaffenden Unternehmen m<strong>in</strong>imiert werden. Mit der zunehmenden<br />
231<br />
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237<br />
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Vgl. Popp (2011), S. 187.<br />
Vgl. auch Wellesen (1994), S. 55 f.<br />
Vgl. North (1992), S. 56 ff.<br />
Vgl. hierzu Jensen/Meckl<strong>in</strong>g (1976); North (1993), S. 20.<br />
Vgl. North (1988), S. 5; North (1994), S. 359.<br />
Vgl. Arrow (1984).<br />
Vgl. Jensen/Meckl<strong>in</strong>g (1976), S. 308.<br />
Vgl. North (1992), S. 38 f.