Globale Marken und CSR- Kommunikation in sozialen Netzwerken
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3 Wettbewerbsstrategische Ansätze <strong>und</strong> <strong>CSR</strong>-<strong>Kommunikation</strong> 32<br />
riert. 165 BEHRENT beschreibt diese E<strong>in</strong>stellung als „kommunikative Dilemmata“ 166<br />
<strong>und</strong> gliedert diese <strong>in</strong> drei Oberkategorien: 167<br />
• Glaubwürdigkeitsdilemma: E<strong>in</strong>e zu starke Betonung der nachhaltigen Absichten<br />
führt zu e<strong>in</strong>em Glaubwürdigkeitsverlust.<br />
• Aufmerksamkeitsdilemma: Jegliche Art von Publicity schärft das Bewusstse<strong>in</strong><br />
über das nachhaltige Engagement.<br />
• Leadershipdilemma: Unwesentlich, welche Leistung bereits erbracht wurde,<br />
es wird nicht genügen.<br />
Vice versa zu Greenwash<strong>in</strong>g-Aktivitäten kann die K<strong>und</strong>enwahrnehmung <strong>in</strong> Kategorie<br />
3 jedoch durch den Verzicht der Nachhaltigkeitskommunikation bei tatsächlich<br />
vorhandenem <strong>sozialen</strong> <strong>und</strong> ökologischen Engagement (High Performance Score)<br />
leiden. Für die Öffentlichkeit oft unsichtbar, werden diese Unternehmen auch als<br />
„quietly conscientious“ 168 bezeichnet <strong>und</strong> berichten – bewusst oder unbewusst – sehr<br />
zurückhaltend über ihre Verantwortungsübernahme. Da e<strong>in</strong> hoher Bezug zur nachhaltigen<br />
Geschäftspraktik nachgewiesen werden kann, können hier Unternehmen<br />
e<strong>in</strong>geordnet werden, 169 die nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Aufwand betreiben, ihre sozialökologischen<br />
Bemühungen nach außen zu kommunizieren. Dies schließt allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht automatisch die <strong>Marken</strong>identität <strong>und</strong> <strong>in</strong>terne <strong>Kommunikation</strong> zwischen Mitarbeitern<br />
mit e<strong>in</strong>. Indem diese Unternehmen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie versuchen, die negativen<br />
externen Effekte ihrer Geschäftspraktiken auszugleichen, kann e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation<br />
unterstellt werden, die die Glaubwürdigkeitshürde überw<strong>in</strong>det. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
kann trotz strategischer Ausrichtung die fehlende <strong>Kommunikation</strong> das Differenzierungspotenzial<br />
beim K<strong>und</strong>en oft nicht vollständig ausschöpfen. 170 E<strong>in</strong>e Berichterstattung<br />
(z.B. über e<strong>in</strong>en im Geschäftsbericht <strong>in</strong>tegrierten Nachhaltigkeitsbericht) stellt<br />
daher lediglich e<strong>in</strong>e pflichtgemäße <strong>Kommunikation</strong> dar <strong>und</strong> kann die Anforderungen<br />
an e<strong>in</strong>e Nachhaltigkeitskommunikation nicht erfüllen.<br />
Die strategische Bedeutung von <strong>CSR</strong>-<strong>Kommunikation</strong> für die Koord<strong>in</strong>ation der<br />
Mehrfachzielsetzung der TBL liegt der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das unternehmerische Handeln<br />
zu Gr<strong>und</strong>e. Um gesellschaftliches Bewusstse<strong>in</strong> zu fördern, dient die <strong>CSR</strong>-Kom-<br />
165<br />
166<br />
167<br />
168<br />
169<br />
170<br />
Vgl. Baumgarth/B<strong>in</strong>ckebanck (2011), S. 199.<br />
Behrent (2003), S. 33.<br />
Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden Behrent (2003), S. 33.<br />
Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden Vallaster (2012), S. 3, Vallaster/L<strong>in</strong>dgreen/Maon (2012), S. 53 f.<br />
Vgl. Baumgarth/B<strong>in</strong>ckebanck (2011), S. 199.<br />
Vgl. Baumgarth/B<strong>in</strong>ckebanck (2011), S. 199.