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Wohnen <strong>im</strong> Plusenergiehaus<br />

Rheinische Post online – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013<br />

Ein Haus kostet viel Geld - auch <strong>im</strong> Unterhalt. Einen großen Anteil daran haben die Heizund<br />

Stromkosten. Alte Häuser können aber so umgebaut werden, dass sie mehr Energie<br />

erzeugen, als sie benötigen. Damit könnte das Elektroauto betrieben werden.<br />

Das Nullenergiehaus benötigt nicht mehr Energie, als es selber erzeugt. Das soll nach den<br />

Zielen der EU bei Neubauvorhaben zum Standard werden. Um hierzulande die<br />

Energiewende entscheidend voranzutreiben, reicht das allerdings nicht aus. Der größte Teil<br />

des Energieverbrauchs entfällt nicht auf neue Gebäude, sondern auf den Bestand. Eine<br />

Lösung ist, diese durch Sanierung auf den Plusenergie-Standard zu heben. Das ist sogar<br />

noch besser als ein Nullenergiehaus: Plusenergiehäuser erzeugen in der Jahresbilanz mehr<br />

Energie, als sie verbrauchen.<br />

In Darmstadt wurde 2012 zum ersten Mal ein Wohnhaus aus den 70er Jahren zum<br />

Plusenergiehaus umgebaut. Ein Team um Karsten Ulrich Tichelmann, Professor für<br />

Tragwerksentwicklung und Bauphysik an der TU Darmstadt, entwickelte auf der Basis des<br />

über 40 Jahre alten Bestandsgebäudes das "Energie+Haus". "Ein Plusenergie-Standard<br />

von Wohnhäusern <strong>im</strong> Bestand wird <strong>im</strong> Wesentlichen durch die Verbesserung der<br />

Wärmedämmung der Außenbauteile und die Umstellung auf ein regeneratives<br />

Energiekonzept erreicht", erklärt Prof. Tichelmann. Wärmeverluste werden verringert durch<br />

zusätzliche Dämmungen und Fenster mit hochwertiger Dreischeibenverglasung. Durch<br />

größere Scheiben und Flächenfenster <strong>im</strong> Dach kann mehr Sonnenlicht das Haus<br />

aufwärmen.<br />

"Bei der Energieerzeugung hat sich für Wohnhäuser <strong>im</strong> Bestand die<br />

Wärmepumpentechnologie in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

bewährt", erläutert Tichelmann. Die Wärmepumpe wird mit dem Strom betrieben, den das<br />

Gebäude selbst erzeugt. Flächenheizungen, die mit geringen Temperaturen arbeiten,<br />

sorgen für warme Z<strong>im</strong>mer. "Für den Altbaubestand gibt es sehr gute Systeme mit einer<br />

niedrigen Aufbauhöhe, die auf bestehende Fußböden und Wände aufgebracht werden<br />

können", sagt der Professor. Die Sanierung zum Plusenergiehaus macht ein Gebäude<br />

unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Gas oder Erdöl. Es kann sogar den<br />

Haushaltsstrom selbst erzeugen. "Die durchschnittlichen Kosten für Wärmeerzeugung,<br />

Wassererwärmung und Haushaltsstrom belaufen sich bei einem Wohnhaus für vier<br />

Personen auf etwa 2500 Euro <strong>im</strong> Jahr", rechnet Tichelmann vor. Legt man diesen Wert<br />

zugrunde, amortisieren sich die Kosten für die Sanierung eines Gebäudes mit dem<br />

Standard der heutigen Energieeinsparverordnung zum Plusenergiehaus nach zehn bis zwölf<br />

Jahren. Bei weiter steigenden Energiepreisen sogar schneller. "Wer den richtigen Fahrplan<br />

und das strategische Konzept hat, wird ohne erhebliche Mehrkosten <strong>im</strong> Vergleich zur<br />

regulären Altbausanierung auskommen", sagt Ulrich Zink, Architekt und<br />

Vorstandsvorsitzender des Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung (BAKA) in Berlin. Aber:<br />

"Ob sich die energetische Sanierung lohnt, hängt vom vorherigen Energieverbrauch, der<br />

Bausubstanz sowie vom Sanierungskonzept ab." Der <strong>im</strong> Sommer erwirtschaftete<br />

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