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monitoring-bericht „wärme im dialog“ - Zentralverband Deutsches ...

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Energie anderen Stromabnehmern zur Verfügung stellen<br />

"Wer den richtigen Fahrplan und das strategische Konzept hat, wird ohne erhebliche<br />

Mehrkosten <strong>im</strong> Vergleich zur regulären Altbausanierung auskommen", sagt Ulrich Zink,<br />

Architekt und Vorstandsvorsitzender des Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung (BAKA) in<br />

Berlin. Aber: "Ob sich die energetische Sanierung lohnt, hängt vom vorherigen<br />

Energieverbrauch, der Bausubstanz sowie vom Sanierungskonzept ab."<br />

Der <strong>im</strong> Sommer erwirtschaftete Überschuss an Energie durch selbst erzeugten Strom kann<br />

dem öffentlichen Netz oder anderen Stromabnehmern zur Verfügung gestellt werden.<br />

Daraus kann eine weitere Zukunftsvision entstehen: nachbarschaftliche "Smart Grids", bei<br />

denen sich Bewohner einzelner Straßen oder ganzer Quartiere zu einem Netzwerk<br />

zusammenschließen und autark versorgen.<br />

Mit dem Strom könnte auch ein Elektroauto betrieben werden. "Be<strong>im</strong> Energie+Haus in<br />

Darmstadt wird ein jährlicher Überschuss produziert, der einer PKW-Jahreslaufleistung von<br />

rund 20.000 Kilometern entspricht", erläutert Prof. Tichelmann.<br />

Architektonische Herausforderung<br />

Die wesentliche Herausforderung ist laut Tichelmann jedoch keine technische, sondern eine<br />

architektonische: Die Sanierung eines Gebäudes zum Plusenergie-Standard sei nur dann<br />

sinnvoll, wenn es auch noch in den nächsten Jahrzehnten als attraktiver Wohnraum<br />

angenommen wird. Das kann etwa bei Nachkriegsbauten schwierig werden.<br />

Bei sehr alten Gebäuden ist hingegen wichtig, dass der Charme erhalten bleibt. Be<strong>im</strong><br />

Modellvorhaben "Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus" der Deutschen Energie-Agentur<br />

(dena) wird ein 120 Jahre altes Gutshaus in Beelitz-Zauchwitz bei Berlin zum<br />

Plusenergiehaus umgebaut. Das Projekt soll beweisen, dass Plusenergie auch <strong>im</strong> Altbau<br />

möglich ist - ohne auf die architektonische Qualität historischer Gebäude zu verzichten.<br />

Verbrauch von Elektrogeräten, Licht und Heizung kontrollieren<br />

Doch die Technik allein ist nicht alles. Die Bewohner müssen Energieverluste reduzieren,<br />

indem sie den Verbrauch von Elektrogeräten, Licht und Heizung kontrollieren. "Eine<br />

Plusenergiebilanz wird nur dann dauerhaft erreicht, wenn auch die Nutzer des Gebäudes<br />

be<strong>im</strong> effizienten Umgang mit der Energie mitwirken", sagt Viktor Grinewitschus, Professor<br />

für Technische Gebäudeausrüstung an der Hochschule Ruhr West.<br />

Er betreut ein Sanierungsprojekt in Neu-Ulm, das Preisträger des Wettbewerbs<br />

"Effizienzhaus Plus <strong>im</strong> Altbau" des BAKA <strong>im</strong> Auftrag der Bundesregierung ist. Das<br />

Mehrfamilienhaus aus den 50er Jahren wird zum Plusenergiehaus umgebaut, indem eine<br />

vorgebaute Fassade für die Dämmung sorgt und gleichzeitig der Haustechnik Raum bietet.<br />

Durch industrielle Vorfertigung der Bauteile werden Zeit und Kosten be<strong>im</strong> Umbau gespart.<br />

"Der Plusenergie-Standard ist bereits heute für den Gebäudebestand umsetzbare Realität<br />

geworden", sagt Tichelmann. Bei einer Vielzahl von Sanierungsobjekten kann dieser sehr<br />

wirtschaftlich realisiert werden. Die notwendigen Komponenten werden <strong>im</strong>mer günstiger.<br />

"Eines ist sicher: Zukünftig werden noch ein Menge solcher Bestandsgebäude mit<br />

Plusenergiebilanz entstehen", prognostiziert Ulrich Zink.<br />

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