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monitoring-bericht „wärme im dialog“ - Zentralverband Deutsches ...

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um die passende Lösung zu finden.<br />

Auch gemäß dem Leitbild des nachhaltigen Bauens sind verschiedene Ziele wie<br />

ökologische, ökonomische, technische und gestalterische Qualitäten zu berücksichtigen und<br />

abzuwägen. Bei der Auswahl der geeigneten Konstruktionen und der Baustoffe gehören<br />

dazu auch Aspekte wie Bauteilanschlüsse, Schallschutz, Brandschutz und die Vermeidung<br />

von Algenbildung auf WDVS durch entsprechende Putzdicken und Putzrezepturen. Ganz<br />

zuletzt die Frage: Wie wohnen eigentlich die Mitarbeiter des Öko-Zentrums NRW?<br />

Auch hier sind die Antworten vielfältig: Ich habe ein Reihenendhaus aus den 1970er Jahren<br />

energetisch modernisiert, mit neuem Heizkessel, Wärmedämm-Verbundsystem und<br />

Jalousien als Sonnenschutz. Der sehr hohe Heizölverbrauch und Sch<strong>im</strong>melpilze an den<br />

kalten Außenwandecken gehören damit der Vergangenheit an.<br />

Andere Beispiele sind ein Altbau aus den 1930er Jahren, wo ein WDVS aus gestalterischen<br />

Gründen nur an der Giebelwand angebracht werden konnte, und ein Gebäude aus den<br />

1950er Jahren, wo der Hohlraum zwischen den Außenwänden mit einer Kerndämmung aus<br />

Perliten ausgefüllt wurde. Hier werden vor allem die Auswirkungen <strong>im</strong> Sommer gelobt: Auch<br />

bei mehreren Wochen mit über 25 °C bleibt es innen durch Dämmung und Nachtlüftung<br />

angenehm kühl.<br />

Weitere Mitarbeiter mit Kindern haben Einfamilienhäuser als Effizienzhäuser gebautalso mit<br />

geringerem Energiebedarf als gesetzlich gefordertin Holz-Rahmenbauweise mit Zellulose-<br />

Dämmung und Nutzung von Solarthermie. Und natürlich wohnt ein Großteil der etwa 20<br />

Mitarbeiter auch zur Miete - eine Mitarbeiterin ist beispielsweise vor kurzem aus einer<br />

ungedämmten Dachgeschoss-Wohnung aus den 1950er Jahren in ein Mehrfamilienhaus mit<br />

Klinkerfassade und Steinwolle-Dämmung gezogen. "Im Winter trägt man ja auch lieber<br />

einen warmen Mantel statt der Sommerjacke."<br />

Contra WDVS: Baulicher Kl<strong>im</strong>aschutzein Gesamtsystem!<br />

(von Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen)<br />

Der bauliche Kl<strong>im</strong>aschutz ist zweifellos eine der zentralen Aufgaben, vor denen wir in<br />

Deutschland aktuell stehen. Im Sinne der nachfolgenden Generationen müssen wir alles<br />

daran setzen, den erheblichen Verbrauch von Pr<strong>im</strong>ärenergie durch die Beheizung und<br />

Kl<strong>im</strong>atisierung von Gebäuden drastisch zu reduzieren. Neben der Erneuerung der<br />

Heizungsanlagen bedarf es dazu umfassender technischer, aber auch städtebaulicher<br />

Konzepte.<br />

Wenn man sich gegenwärtig in unseren Städten umsieht, könnte man allerdings eher den<br />

Eindruck gewinnen, dass sich der Kl<strong>im</strong>aschutz <strong>im</strong> Gebäudebestand auf ein rein technisches<br />

Verfahren reduziert: Dämmung unter Einsatz von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS).<br />

Der großflächige Einsatz nur dieser einen Dämmtechnik birgt erhebliche Gefahren.<br />

Kritisch zu diskutieren sind vor allem folgende Fragen an Wärmedämmverbundsysteme:<br />

Wie viel Rohstoff und wie viel Energieeinsatz kostet die Produktion des Materials? Wie<br />

langlebig sind WDVS? Welche hauskl<strong>im</strong>atischen Folgen hat die nahezu vollständige<br />

Isolierung der Außenwände von Wohnhäusern? Wie kann das Material nach Ablauf seiner<br />

Lebenszeit rückgebaut und recycelt werden? (Nicht zu Unrecht müssen wir wohl<br />

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