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monitoring-bericht „wärme im dialog“ - Zentralverband Deutsches ...

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MONITORING-BERICHT „WÄRME IM DIALOG“<br />

Zeitraum: 03.06.2013 – 10.06.2013<br />

Stand: 10.06.2013<br />

INHALT<br />

BUNDESEBENE<br />

Bundesrat: TOP 42 – Viertes Gesetz zur Änderung des Energieeinsparungsgesetzes<br />

Homepage des Bundesrats – Quelle<br />

Datum: 07.06.2013 S. 3<br />

LÄNDEREBENE<br />

Derzeit liegen uns keine Meldungen vor.<br />

EUROPÄISCHE EBENE<br />

Derzeit liegen uns keine Meldungen vor.<br />

VERBÄNDE, VEREINE, NGOS (VERBRAUCHERZENTRALEN)<br />

Effiziente und bezahlte Gebäudesanierung als Beitrag zur Energiewende<br />

na news aktuell – Quelle<br />

Datum: 06.06.2013 S. 5<br />

Anhörung zur Wohnungs- und Immobilienwirtschaft <strong>im</strong> Bundestag: GdW fordert<br />

Strategie statt Schnellschüsse in der Wohnungspolitik<br />

Homepage des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

e.V. (GdW) – Quelle<br />

Datum: 03.06.2013 S. 6<br />

FDP will Anreize für Wohnungsneubau und altersgerechtes Wohnen setzen<br />

Homepage des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmer e.V.<br />

(GdW) – Quelle<br />

Datum: 03.06.2013 S. 7<br />

MEDIENBERICHTE<br />

Bundesrat st<strong>im</strong>mt EnEG-Änderungen zu<br />

Magazin für Technische Gebäudesanierung Online – Quelle<br />

Datum: 10.06.2013 S. 8ff.<br />

Gebäudesanierung: Merkel kritisiert Opposition<br />

Online-Portal www.energiespar-kalender.de – Quelle<br />

Datum: 07.06.2013 S. 10<br />

Grüne planen noch mehr Belastungen - Entwurf für ein Kl<strong>im</strong>aschutzgesetz sieht<br />

Steuer auf Kohlendioxidemissionen vor<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) (Printausgabe)<br />

Datum: 07.06.2013 S. 11ff.<br />

1


Altmaiers Alarm<br />

Handelsblatt (Printausgabe)<br />

Datum: 07.06.2013 S. 13ff.<br />

IW-Studie: „Die Mietpreisbremse ist schädlich“<br />

Wirtschaftswoche Online – Quelle<br />

Datum: 05.06.2013 S. 15ff.<br />

Wo die Energiewende besser funktioniert<br />

Handelsblatt (Printausgabe)<br />

Datum: 05.06.2013 S. 18<br />

Neuer Anlauf zum Steuerbonus für energetische Gebäudesanierungen<br />

Online-Portal EUWID Energieeffizienz – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013 S. 19<br />

WDVS: Pro & Contra<br />

Online-Magazin: Familienhe<strong>im</strong> und Garten online – Quelle<br />

Datum: Juni 2013 S. 20ff.<br />

Diese Häuser erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen<br />

Der Westen Online – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013 S. 23ff.<br />

Gemeinde Ummendorf bezuschusst Sanierungen<br />

Die Schwäbische Online – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013 S. 25<br />

Wohnen <strong>im</strong> Plusenergiehaus<br />

Rheinische Post online – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013 S. 26ff.<br />

Stadt Kassel bestraft für Wärmedämmung<br />

Online-Portal www.HNA.de - Quelle<br />

Datum: 04.06.2013 S. 28<br />

Ökologisch wertvoll, ökonomisch sinnvoll<br />

Online-Portal www.bauen.com<br />

Datum: 03.06.2013 S. 29<br />

KAMPAGNEN / AKTIVITÄTEN DER INDUSTRIE<br />

Energieeffizienz-Lichtband<br />

Online-Presseportal www.pressekat.de – Quelle<br />

Datum: 05.06.2013 S. 30ff.<br />

TERMINHINWEISE<br />

Erster Jahreskongress der Energie – und Immobilienbranche S. 32<br />

2


NACHTRAG<br />

Handwerk <strong>im</strong> Aufwind<br />

Der Tagesspiegel Online – Quelle<br />

Datum: 31.05.2013 S. 33<br />

Solar-Fassade und Wärmedämmung<br />

Online-Portal NaturEnergie Magazin – Quelle<br />

Datum: 31.05.2013 S. 34<br />

Startschuss des Kreativlabors für Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />

Homepage des WWF – Quelle<br />

Datum: 29.05.2013 S. 35<br />

Sanierung treibt Mieten hoch<br />

Holsteiner-Kurier Online – Quelle<br />

Datum: 28.05.2013 S. 36<br />

BESONDERES<br />

Video-Interview mit Konrad Fischer – Quelle<br />

INHALT<br />

BUNDESEBENE<br />

Bundesrat: TOP 42 – Viertes Gesetz zur Änderung des Energieeinsparungsgesetzes<br />

Homepage des Bundesrats – Quelle<br />

Datum: 07.06.2013<br />

Beschlusstenor: Kein Eintrag auf Berufung des Vermittlungsausschusses. Sie dazu auch<br />

eine die Pressemeldung des Magazins für Technische Gebäudesanierung (hier unter<br />

MEDIENBERICHTE)<br />

3


LÄNDEREBENE<br />

Derzeit liegen uns keine Meldungen vor.<br />

EUROPÄISCHE EBENE<br />

Derzeit liegen uns keine Meldungen vor.<br />

4


VERBÄNDE, VEREINE, NGOS (VERBRAUCHERZENTRALEN)<br />

Effiziente und bezahlte Gebäudesanierung als Beitrag zur Energiewende<br />

na news aktuell – Quelle<br />

Datum: 06.06.2013<br />

Die Energieeinsparziele der Bundesregierung stellen für Hauseigentümer und Mieter eine<br />

große Herausforderung dar. Bis 2020 sollen <strong>im</strong> Wärmemarkt insgesamt rund 93 Millionen<br />

Tonnen CO2 <strong>im</strong> Vergleich zu 2008 eingespart werden. Während konkrete Regelungen wie<br />

die Energieeinspar-Verordnung weiter auf sich warten lassen, läuft die Diskussion über eine<br />

sozialverträgliche energetische Sanierung bereits auf Hochtouren.<br />

"Die Hängepartie bei der Novelle der Energieeinspar-Verordnung schadet der<br />

Energiewende und verunsichert die Gebäudeeigentümer. Dringend notwendige<br />

Sanierungsinvestitionen in den Gebäudebestand werden so verhindert", erläutert Andreas<br />

Prohl, Mitglied des Round Table der ERDGAS Kampagne, zum Auftakt des Effizienzdialogs,<br />

zu dem die ERDGAS Kampagne am Donnerstag geladen hatte. Diskutiert wurden die<br />

Instrumente und Kosten des Energiekonzepts mit Oliver Krischer MdB, Sprecher für<br />

Energiewirtschaft von Bündnis90/Die Grünen <strong>im</strong> Bundestag, und Volkmar Vogel MdB,<br />

Berichterstatter über Gebäudeenergieeinsparung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie<br />

Entscheidern aus Wirtschaft, Verbänden und Verwaltung. Während bereits heute rund 75 %<br />

der Heizungsanlagen nicht dem Stand der Technik entsprechen und die<br />

Gebäudesanierungsquote der Zielvorgabe von 2 % weit hinterher hinkt, könnte die Novelle<br />

der Energieeinspar-Verordnung vorerst sogar scheitern, wenn sich Bundesrat und<br />

Bundestag in den kommenden Tagen nicht einigen. "Die Eigentümer wollen klare,<br />

verlässliche Bedingungen. Sie wollen erkennen können, wie sich energetische<br />

Sanierungsmaßnahmen rechnen, um sich dann zu entscheiden, wann sie welche<br />

Maßnahme umsetzen", so Prohl weiter.<br />

Mit welchen Mitteln und Regelungen die deutschen Kl<strong>im</strong>aschutzziele erreicht werden sollen,<br />

ohne die volkswirtschaftlichen noch die individuellen Belastungsgrenzen zu überschreiten,<br />

muss letztlich der Gesetzgeber entscheiden. Ob eine finanzielle Förderung von<br />

Energieeinsparmaßnahmen sinnvoll ist, hat die Prognos AG <strong>im</strong> Auftrag der KfW-<br />

Bankengruppe untersucht. Der Autor der Studie Dr. Michael Böhmer schlussfolgert, dass<br />

"zum Erreichen der in den Szenarien zum Energiekonzept gesteckten Ziele, eine deutliche<br />

Steigerung der energetischen Sanierungstätigkeit notwendig ist und zugleich von den<br />

Sanierungsinvestitionen positive Wertschöpfungs- und Beschäftigungs<strong>im</strong>pulse zu erwarten<br />

sind."<br />

Die Gebäudeeigentümer werden diese Impulse am ehesten auslösen können, so die<br />

ERDGAS Kampagne, wenn sie ihre "eigene" Sanierungsstrategie umsetzen können. Die<br />

Sanierungsbereitschaft wird sich jüngsten Erhebungen zufolge trotz Förderangebote<br />

weiterhin stark an der Liquidität orientieren. So werden energiesparende<br />

Modernisierungsmaßnahmen in Ein- und Zweifamilienhäusern zu 75 % ausschließlich aus<br />

Eigenkapital finanziert. Auch wenn energetische Sanierungen an gebäudebezogene<br />

Investitions- und Sanierungszyklen angepasst werden, sind Investitionshürden leichter zu<br />

überwinden. Der Gesetzgeber ist demnach gut beraten, offen zu sein für alle<br />

technologischen Verbesserungsmaßnahmen, die ggf. Schritt für Schritt umgesetzt werden<br />

5


und so zum Erreichen des Kl<strong>im</strong>aschutzziels der Bundesregierung beitragen.<br />

Anhörung zur Wohnungs- und Immobilienwirtschaft <strong>im</strong> Bundestag: GdW fordert<br />

Strategie statt Schnellschüsse in der Wohnungspolitik<br />

Homepage des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

e.V. (GdW) – Quelle<br />

Datum: 03.06.2013<br />

Berlin – Der GdW Bundesverband vertritt in der öffentlichen Anhörung zur Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaft am morgigen Mittwoch <strong>im</strong> Deutschen Bundestag erneut die<br />

Interessen der Wohnungswirtschaft. In der Anhörung werden der Bericht der<br />

Bundesregierung über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in<br />

Deutschland (17/11200) sowie Anträge der SPD für bezahlbares Wohnen in der sozialen<br />

Stadt (17/12485) und der Linksfraktion für einen „Neustart des sozialen Wohnungsbaus“<br />

(17/12481) beraten. Angesichts stetig steigender Anforderungen und drohender<br />

Regulierungen warnte Dr. Christian Lieberknecht, Geschäftsführer des GdW, davor,<br />

gerade diejenigen Vermieter zu überfordern, die langfristig am Markt agieren und sich für<br />

sicheres und bezahlbares Wohnen einsetzen.<br />

"Die jüngsten Diskussionen um Mietpreisdeckel und Vermögensteuern führen keinesfalls<br />

dazu, dass es mehr bezahlbaren Wohnraum geben wird", erklärte Lieberknecht. Im<br />

Gegenteil. Mit unkalkulierbaren Eingriffen in das Mietrecht doktert man an den Symptomen<br />

herum. Das eigentliche Problem löst man so aber nicht – <strong>im</strong> Gegenteil. Es wird nach hinten<br />

verschoben und dadurch verschärft, weil der Neubau durch Mietendeckelung ausgebremst<br />

wird und der steigenden Nachfrage nicht mehr hinterherkommen kann.<br />

Die Situation verschärft sich, weil die politischen Ansprüche stetig steigen, so dass die<br />

Vermieter wesentlich mehr investieren müssen. Mehr Gebäude sollen energetisch saniert<br />

werden, es müssen mehr altersgerechte Wohnungen geschaffen und soziale<br />

Herausforderungen in den Stadt-quartieren bewältigt werden. Außerdem sollte in<br />

Ballungsgebieten mehr gebaut, in strukturschwachen Regionen rückgebaut werden. Die<br />

finanziellen Mittel des Bundes dafür werden jedoch parallel weiter zurückgefahren. "Dass<br />

diese sich <strong>im</strong>mer weiter öffnende Schere zu einer Verteuerung des Wohnens führen wird,<br />

kann sich jeder ausrechnen", erklärte Lieberknecht. Die Politik müsse sich darüber klar<br />

werden, was sie wolle. "Wir fordern den Wiedereinstieg des Bundes in die Förderung des<br />

altengerechten Umbaus, eine starke Städtebauförderung und die Fortführung der<br />

Wohnraumförderung auf mindestens gleichem Niveau ab 2014", so der GdW-<br />

Geschäftsführer.<br />

Der GdW plädierte außerdem für eine gezielte Neubaustrategie für die Ballungsregionen.<br />

Dazu gehört die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen für den Neubau<br />

durch den Bund – etwa eine Anpassung der Abschreibungssätze von 2 auf 4 Prozent –<br />

ebenso wie eine Vereinfachung und stärkere Regionalisierung der Länder-<br />

Förderprogramme. Auch sollte über die Einrichtung einer Baukostenkommission<br />

nachgedacht werden. "Das eigentliche Problem in den Ballungsregionen ist ein<br />

Angebotsengpass. Hier ist aber bis jetzt nur wenig politische Aktivität be<strong>im</strong> Gegensteuern<br />

zu erkennen. Sie beschränkt sich <strong>im</strong> Fall der Verschärfung des Ordnungsrechtes letztlich<br />

6


auf Schnellschüsse, die aber nicht an die Wurzel des Problems gehen.<br />

FDP will Anreize für Wohnungsneubau und altersgerechtes Wohnen setzen<br />

Homepage des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmer e.V.<br />

(GdW) – Quelle<br />

Datum: 03.06.2013<br />

Berlin– Auf ihrem letzten Parteitag hat die FDP das Bürgerprogramm zur Bundestagswahl<br />

2013 in seiner vorläufigen Fassung beschlossen. Das Thema Wohnen ist auch in diesem<br />

Wahlprogramm an vielen Stellen zu finden. So will die FDP keinen Mietpreisdeckel und<br />

keine Vermögensteuer einführen sowie bei der energetischen Gebäudesanierung auf<br />

Anreize statt auf Zwang setzen. "Diese Punkte begrüßen wir sehr. Sie sind wichtige Impulse<br />

für die Unternehmen und damit für die Städte in Deutschland", erklärte Axel Gedaschko,<br />

Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen.<br />

Gleichzeitig kritisierte der GdW-Chef aber die geplante Pauschalierung der Kosten der<br />

Unterkunft und das Zusammenfassen von Leistungen wie dem Wohngeld in ein allgemeines<br />

Bürgergeld. "Das würde die soziale Segregation in den Wohnquartieren befördern", so der<br />

GdW-Chef.<br />

[…]<br />

"Anreize statt Zwang" bei der energetischen Gebäudesanierung – Wirtschaftlichkeitsgebot<br />

einhalten – kein Ordnungsrecht für Bestandswohnungen – Gebäudesanierungsprogramm<br />

auf bisherigem Niveau weiterführen<br />

GdW: Die Energiewende <strong>im</strong> Gebäudebereich ist nur zu schaffen, wenn die Unternehmen<br />

unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit handeln können. "Es ist daher zu begrüßen, dass<br />

die FDP hier keine Zwangsmaßnahmen verordnen will, sondern auf ein Anreizsystem setzt.<br />

Nur so wird es nicht nur Leuchtturmprojekte, sondern auch eine Energiewende in der Breite<br />

geben können. Die KfW-Programme sind zentrale Anreize sowohl für den Wohnungsbau als<br />

auch die Gebäudesanierung. Es ist ein wichtiges positives Signal, dass die FDP diese<br />

Programme auf dem bisherigen Niveau verstetigen möchte", erklärte Gedaschko. Gerade<br />

die Wohnungswirtschaft plant langfristig und nachhaltig und ist daher auf eine stabile<br />

Mittelausstattung und Planbarkeit angewiesen. Auch die geforderte Einführung einer<br />

steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung unterstützt der GdW.<br />

[…]<br />

7


MEDIENBERICHTE<br />

Bundesrat st<strong>im</strong>mt EnEG-Änderungen zu<br />

Magazin für Technische Gebäudesanierung Online – Quelle<br />

Datum: 10.06.2013<br />

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. Juni 2013 der 4. Änderung des<br />

Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) zugest<strong>im</strong>mt. Er ist damit nicht den Empfehlungen<br />

seines Umweltausschusses (Bundesratsdrucksache 398/1/13) gefolgt, den<br />

Vermittlungsausschuss anzurufen, um eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzes zu<br />

erreichen.<br />

Die Länder haben damit einem Gesetz zugest<strong>im</strong>mt, in dem ihre vorherige Kritik<br />

(Bundesratsdrucksache 112/13(B)) nur teilweise Berücksichtigung gefunden hat.<br />

Gleichzeitig wurde die vom Bundestag beschlossene Streichung der Pflicht zur zeitlich<br />

gestaffelten Außerbetriebnahme von elektrischen Speicherheizsysteme<br />

(Nachtspeicheröfen, § 10a EnEV) bestätigt.<br />

EnEV kann jetzt beschlossen werden<br />

Mit der Zust<strong>im</strong>mung zum EnEG-Änderungsgesetz hat der Bundesrat den Weg freigemacht,<br />

die Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) noch in der ausklingenden<br />

Legislaturperiode zu verabschieden.<br />

Der vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf liegt der Länderkammer bereits seit dem 8.<br />

Februar 2013 vor (Bundesratsdrucksache 113/13, nichtamtliche Lesefassung), musst aber<br />

in Teilen zunächst durch eine Verabschiedung des EnEG legit<strong>im</strong>iert werden.<br />

Die Bundesratsausschüsse erarbeiten nun Empfehlungen für die Bundesratssitzung am 5.<br />

Juli 2013. St<strong>im</strong>mt die Bundesregierung danach eventuellen Änderungswünschen der<br />

Länderkammer zu, kann anschließend die „Zweite Verordnung zur Änderung der<br />

Energieeinsparverordnung“ <strong>im</strong> Bundesgesetzblatt verkündet werden.<br />

Die energetischen Anforderungen der Energieeinsparverordnung für Neubauten werden<br />

dann voraussichtlich Anfang 2014 und 2016 in zwei Schritten angehoben (an einigen Stellen<br />

jedoch auch verringert, beispielsweise durch niedrigere Pr<strong>im</strong>ärenergiefaktoren für<br />

elektrische Energie). Für bestehende Gebäude gibt es <strong>im</strong> EnEV-Entwurf keine neuen<br />

Regelungen. Allerdings ist bisher die KfW-Förderung zur Gebäudemodernisierung über die<br />

Effizienzhausstandards direkt an das gültige EnEV-Niveau gekoppelt, sodass es indirekte<br />

Auswirkungen für den Modernisierungsmarkt gibt.<br />

Nächste EnEV: 2016/17<br />

Das neue EnEG zeichnet bereits die nächste EnEV vor: Wer nach dem 31. Dezember 2020<br />

ein Gebäude errichtet, das nach seiner Zweckbest<strong>im</strong>mung beheizt oder gekühlt werden<br />

muss, hat das Gebäude als Niedrigstenergiegebäude zu errichten. Hintergrund ist die EU-<br />

Gebäuderichtlinie. Für zu errichtende Nichtwohngebäude, die <strong>im</strong> Eigentum von Behörden<br />

8


stehen und von Behörden genutzt werden sollen, gilt die Pflicht schon nach dem 31.<br />

Dezember 2018 (Vorbildfunktion).<br />

Die Bundesregierung wird nun <strong>im</strong> EnEG verpflichtet, durch Rechtsverordnung (EnEV) mit<br />

Zust<strong>im</strong>mung des Bundesrates die Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz von<br />

Niedrigstenergiegebäuden zu regeln. Die Rechtsverordnung ist vor dem 1. Januar 2017<br />

(Behördengebäude) bzw. vor dem 1. Januar 2019 für sonstige Gebäude zu erlassen, was<br />

auf eine EnEV 2016/17 hinausläuft.<br />

9


Gebäudesanierung: Merkel kritisiert Opposition<br />

Online-Portal www.energiespar-kalender.de – Quelle<br />

Datum: 07.06.2013<br />

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einer Rede auf dem deutschen<br />

Verbrauchertag kritisiert, dass durch die Blockade der sozialdemokratisch regierten Länder<br />

<strong>im</strong> Bundesrat kein steuerliches Anreizprogramm zur energetischen Gebäudesanierung<br />

zustande gekommen ist. Merkel erklärte: "Wir wissen, dass viele Verbraucher dazu bereit<br />

sind, in Sanierung zu investieren, wenn sie steuerliche Anreize bekommen." Anstelle des<br />

gescheiterten Gesetzes wurde ein zusätzliches KfW-Förderprogramm aufgelegt. Dieses<br />

wird jedoch nach Ansicht der Bundeskanzlerin nicht so effizient sein.<br />

Hauseigentümer sind enttäuscht<br />

2011 stellte Merkel einen Gesetzentwurf vor, der Hausbesitzern ermöglichen sollte, bis zu<br />

zehn Prozent der Sanierungskosten steuerlich abzusetzen. Aber schon damals st<strong>im</strong>mten<br />

die Bundesländer gegen das Gesetz. Einnahmen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro wären ihnen<br />

durch die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten entgangen. Das daran anknüpfende<br />

Vermittlungsverfahren erstreckte sich über mehr als ein Jahr. Im Ergebnis sind 2012 alle<br />

Streitpunkte aus dem Gesetz gestrichen und damit auch die von vielen<br />

Wohnungseigentümern erhoffte steuerliche Förderung von energetischen<br />

Sanierungsmaßnahmen.<br />

10


Grüne planen noch mehr Belastungen - Entwurf für ein Kl<strong>im</strong>aschutzgesetz sieht<br />

Steuer auf Kohlendioxidemissionen vor<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) (Printausgabe)<br />

Datum: 07.06.2013<br />

Kurz vor dem Ende der Wahlperiode haben die Grünen am Donnerstag den Entwurf für ein<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzgesetz vorgelegt. Darin schlagen sie schärfere Kl<strong>im</strong>aziele sowie verbindliche<br />

Vorgaben für deren Erreichen vor. Der Bund soll dafür sehr viel mehr Geld in die Hand<br />

nehmen. Finanziert werden soll das auch mit einer neuen Steuer auf<br />

Kohlendioxidemissionen. Dies träfe vor allem Energiekonzerne, mittelbar, bei einer<br />

Überwälzung der Kosten, auch die Konsumenten durch höhere Strompreise.<br />

Im Ergebnis wäre dies die vierte Stufe neuer Belastungen, welche die Grünen nach einem<br />

Wahlsieg planen: höhere Abgaben auf Einkommen und Vermögen, Belastungen für<br />

Krankenversicherte mit überdurchschnittlichem Verdienst als Folge der Bürgerversicherung,<br />

Streichung von Ausnahmen der Ökostrom-Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz für viele Unternehmen sowie die nun angekündigte CO2-Steuer.<br />

Konkret soll der Preis für den CO2-Ausstoß je Tonne 2015 auf mindestens 15 Euro steigen.<br />

Heute wird er an der Börse zu Preisen von etwa 4 Euro gehandelt. Weil davon kein Anreiz<br />

ausgehe, in kl<strong>im</strong>aschonende Projekte zu investieren, müsse der Preis steigen.<br />

Großbritannien habe ein ähnliches Modell.<br />

Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen tagesaktuellen Börsenpreis und dem<br />

politisch festgelegten Mindestpreis für CO2 wäre als Steuer vom Emittenten zu bezahlen.<br />

Steuerpflichtig wären jene Anlagenbetreiber, die an der Börse Rechte zukaufen müssen,<br />

also vor allem die Energieversorger. Kostenfrei zugeteilte Emissionsberechtigungen für die<br />

Industrie sollen nicht weiter belastet werden. Der Preis für den Ausstoß einer Tonne CO2<br />

soll bis 2020 auf 20 Euro steigen.<br />

Damit sollen einerseits Geldquellen für Kl<strong>im</strong>aschutzprojekte erschlossen werden.<br />

Andererseits soll das Verfeuern von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung unattraktiv<br />

werden. Als Konsequenz würde der Einsatz moderner und weniger umweltbelastender<br />

Gaskraftwerke rentabler. Viele dieser Kraftwerke sind heute kaum ausgelastet, Investoren<br />

scheuen vor dem Neubau solcher Anlagen zurück, die als notwendig für eine sichere<br />

Grundlastversorgung angesehen werden.<br />

Jürgen Trittin, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, warnte davor, dass ohne zusätzliche<br />

Maßnahmen Deutschland das Ziel verfehlen werde, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40<br />

Prozent, verglichen mit dem Stand von 1990, zu senken. 2012 war der CO2-Ausstieg in<br />

Deutschland wieder gestiegen. Auch Umweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte davor<br />

gewarnt, Deutschland könne das Ziel verfehlen. Der auch von ihm unterstützte Plan eines<br />

Entzugs von Emissionsrechten („Backloading“) war <strong>im</strong> EU-Parlament gescheitert.<br />

Schon aus Zeitgründen wird der Bundestag sich mit dem Entwurf, der nach Worten Trittins<br />

kommende Woche eingebracht werden soll, nicht mehr befassen. Er ist damit vor allem ein<br />

Symbol für die Kl<strong>im</strong>apolitik, welche die Grünen <strong>im</strong> Falle einer Regierungsbeteiligung vom<br />

Herbst an durchsetzen wollen. Dazu gehören die Verdoppelung des Ökostrom-Einsatzes bis<br />

11


2020, schärfere Sparziele bei Strom und Wärme, für die die Energieversorger verantwortlich<br />

gemacht werden, 800 Millionen Euro jährlich für Stromsparförderung, 2 Milliarden Euro für<br />

die energetische Gebäudesanierung, schärfere Grenzwerte für Autos, Ausbau der<br />

verbindlichen Emissionsminderungsziele auf 60 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2030 und 95 Prozent 2050<br />

mit konkreten Minderungsvorgaben für die Bereiche Strom- und Wärmeerzeugung, Verkehr,<br />

Industrie, Landwirtschaft und Abfall sowie zuletzt: „Einschränkung der Massentierhaltung,<br />

Reduzierung Stickstoffüberschüsse, Ökolandbau“. Hier allerdings seien die erwartbaren<br />

CO2-Einsparungen „nicht bezifferbar“.<br />

12


Altmaiers Alarm<br />

Handelsblatt (Printausgabe)<br />

Datum: 07.06.2013<br />

Der Vermerk aus dem Bundeswirtschaftsministerium hat es in sich. Er macht deutlich, dass<br />

die Warnung von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) vor drastischen Schritten der<br />

EU-Kommission nicht aus der Luft gegriffen ist. Bereits <strong>im</strong> November 2012 notierten die<br />

Beamten aus dem Ressort von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nach einem<br />

Besuch bei der EU-Kommission, die Brüsseler Beamten hätten deutlich gemacht, "dass sie<br />

das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) insgesamt" als staatliche Beihilfe betrachteten.<br />

Unnachgiebig zeigten sich die Brüsseler Kollegen auch mit Blick auf die besondere<br />

Ausgleichsregelung, von der in diesem Jahr 2 262 Betriebe profitieren. Sie zahlen nur eine<br />

stark reduzierte EEG-Umlage. Ein formelles Beihilfeprüfverfahren sei unausweichlich, so der<br />

Eindruck der Berliner Beamten. Das Fazit ihrer Reise nach Brüssel: Zunächst wird die EU-<br />

Kommission die besondere Ausgleichsreglung aufs Korn nehmen, später vielleicht das<br />

gesamte EEG.<br />

Tatsächlich wächst der Druck aus Brüssel. Einige Zeit hatte man dort noch die Hoffnung<br />

gehegt, Berlin werde schon die notwendigen Reformen einleiten, um das EEG<br />

europarechtskonform auszugestalten. Doch Berlin kann nicht liefern. Bislang konnte sich<br />

Bundesumweltminister Peter Altmaier mit seinen Reformplänen für das EEG, die er Ende<br />

Januar unter der Überschrift "Strompreisbremse" angekündigt hatte, nicht durchsetzen. Die<br />

Bundesländer zogen nicht mit.<br />

Die anhaltende Kritik aus Brüssel spielt Altmaier nun in die Hände. Seine Warnung an die<br />

Adresse der Länder ist klar: Lieber reformieren wir das EEG, statt uns von der EU-<br />

Kommission das ganze Instrument- oder auch nur die besondere Ausgleichsregelung -<br />

vollständig aus der Hand nehmen zu lassen.<br />

Zwar ist den Akteuren aller Parteien klar, dass das EEG stark reformbedürftig ist. Alle<br />

Bemühungen, die Förderung der Erneuerbaren neu zu organisieren, scheiterten jedoch<br />

bislang am breiten Widerstand der gut organisierten Ökostromlobby, die beste Kontakte in<br />

alle Parteien pflegt. Auch die Länder stellen sich regelmäßig quer, wollen wahlweise ihre<br />

Windkraft- oder ihre Solarbranche schützen oder aber verhindern, dass die Privilegien der<br />

Industrie angegriffen werden. Das Ergebnis ist Stillstand bei den Reformbemühungen - und<br />

solides Wachstum be<strong>im</strong> Ausbau der erneuerbaren Energien. Investoren freuen sich über<br />

auskömmliche Vergütungen für den produzierten Strom und über Abnahmegarantien.<br />

Die Erneuerbaren tragen mittlerweile deutlich mehr als 20 Prozent zur Stromversorgung in<br />

Deutschland bei, ihr Anteil hat sich somit innerhalb weniger Jahre vervielfacht. Doch dieser<br />

Erfolg kostet die Stromverbraucher nicht nur viel Geld, er treibt auch das gesamte<br />

Stromversorgungssystem an seine Grenzen. Immer häufiger kommt es vor, dass Windräder<br />

und Photovoltaikanlagen mehr Strom produzieren, als sinnvoll eingesetzt werden kann.<br />

13


Was stört Brüssel am heutigen EEG? Die Kommission verweist auf die jüngste<br />

Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und eigene Entscheidungen der<br />

jüngeren Vergangenheit. Gegenüber dem Rechtszustand, der noch 2001 zu der<br />

Entscheidung des EuGH geführt habe, das EEG nicht als staatliche Beihilfe zu bewerten,<br />

habe sich das Gesetz mittlerweile stark gewandelt. Spätestens seit 2010 gehe das EEG<br />

weit über eine Preisfestsetzungsregelung zugunsten erneuerbarer Energien hinaus.<br />

Die Kosten für die Förderung der Erneuerbaren sind in den vergangenen Jahren drastisch<br />

gestiegen. Mittlerweile ist jede Kilowattstunde Strom mit eine Abgabe zur Förderung von<br />

Strom aus erneuerbaren Quellen in Höhe von 5,277 Cent belegt. 2008 lag der Wert noch<br />

bei 1,15 Cent.<br />

Damit ist die EEG-Umlage heute höher als der eigentliche Preis der Ware: Eine<br />

Kilowattstunde Strom ist an der Strombörse für weniger als vier Cent zu haben. Insgesamt<br />

dürfte sich die Umlage <strong>im</strong> vergangenen Jahr auf rund 20 Milliarden Euro summiert haben.<br />

14


IW-Studie: „Die Mietpreisbremse ist schädlich“<br />

Wirtschaftswoche Online – Quelle<br />

Datum: 05.06.2013<br />

Düsseldorf. Die einen stöhnen über die zu hohen Mieten, die anderen fürchten die<br />

Regulierung des Marktes: Seit Wochen polarisiert das Thema Metropolen-Mietpreise. Und<br />

so haben es die vergoldeten Quadratmeter in den Städten als wiederentdecktes Thema in<br />

die Wahlprogramme aller Parteien geschafft.<br />

Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) vergleicht die politischen<br />

Standpunkte in den Wahlprogrammen von Union, SPD, Grüne und FDP und kommt zu dem<br />

Ergebnis: Zwar wollen alle Parteien die hohen Belastungen senken, doch einige Vorschläge<br />

der Parteien bewirken das Gegenteil: allen voran die Mietpreisdeckelung. Gerade aber die<br />

hat die Union als Thema für sich neu entdeckt - und es sozusagen von der SPD geklaut, die<br />

damit schon seit einigen Wochen Wahlkampf macht.<br />

Doch was bringt die Mietpreisbremse? Das Urteil des IW ist klar: „Die Mietpreisbremse ist<br />

schädlich“, sagt Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Immobilienökonomik des<br />

Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Handelsblatt Online. Schl<strong>im</strong>mer noch: Sie würde die<br />

Situation am Markt nur verschärfen.<br />

Der Markt zeige: Der Bedarf an Mietwohnungen sei da, sagt Experte Voigtländer. Die<br />

Knappheit treibe die Preise in die Höhe. Falls nun eine Mietpreisbremse in Kraft treten<br />

würde, wären die Anreize für Investoren, neue Wohnungen zu bauen, noch geringer, sagt<br />

der Ökonom. Die Folge: Wohnungen würden <strong>im</strong>mer knapper und <strong>im</strong>mer teurer. „Die<br />

Mietpreisbremse richtet sich gegen sich selber.“ Das würden internationale Vergleiche mit<br />

Spanien und den USA zeigen.<br />

Der Schlüssel liegt für Voigtländer in der Baufläche am Rande der Kommunen, die<br />

attraktiver werden müsse, indem der Bund dafür sorge, dass die richtige Infrastruktur<br />

geschaffen werde, um den Stadtrand zu integrieren. Außerdem müssten soziale Härten<br />

abgefedert werden. „Das richtige Mittel dafür ist das Wohngeld“, sagt Ökonom Voigtlaender.<br />

Doch was wollen Union, SPD, FDP und Grüne genau in Sachen Immobilien? Wo<br />

unterscheiden sich die Ansätze <strong>im</strong> Wahlprogramm? Handelsblatt Online listet die<br />

(bisherigen) Vorstellungen der Parteien auf.<br />

Das will die Union:<br />

(1) Regulierung der Mieten: Die Union ist für eine Mietpreisbildung bei<br />

Neuvertragsmieten.<br />

(2) Wohngeld und Grundsicherung: Bisher soll es keine Wiedereinführung des<br />

Heizkostenzuschuss be<strong>im</strong> Wohngeld geben.<br />

(3) Sozialer Wohnungsbau: CDU und CSU wollen die soziale Wohnraumförderung nicht<br />

Aufstocken. Stattdessen ist <strong>im</strong> Wahlprogramm von einem Mix aus freien und<br />

geförderten Wohneinheiten die Rede. Wenn überhaupt, dann sieht die Union laut<br />

Studie nur in einigen Städten den Bedarf für geförderte Wohnungen.<br />

15


(4) Kl<strong>im</strong>apolitik: Bisher will die Union energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich<br />

fördern.<br />

(5) Maklergebühren: In Sachen Wohnvermittlungsgesetz soll alles be<strong>im</strong> Alten bleiben.<br />

(6) Vermögenssteuer: Die Union lehnt die Vermögenssteuer ab.<br />

Das Wahlprogramm der CDU wurde bisher noch nicht verabschiedet. Deshalb beruft sich<br />

die Studie des IW unter anderem auf Aussagen der Politiker.<br />

Das will die SPD:<br />

(1) Regulierung der Mieten: Die SPD will die Mietpreisspirale bremsen und die Mieter<br />

vor überteuerten Mieten schützen - und zwar mit einer Mietpreisbremse. Die<br />

Sozialdemokraten fordern in ihrem Wahlprogramm die Bindung neu<br />

abgeschlossener Mietverträge an ortsüblichen Mieten.<br />

(2) Wohngeld und Grundsicherung: Die Heizkostenpauschale be<strong>im</strong> Wohngeld soll<br />

wieder eingeführt werden.<br />

(3) Sozialer Wohnungsbau: Die Sozialdemokraten wollen den sozialen Wohnungsbau<br />

mehr fördern – der Bund soll die Kommunen dabei stärker unterstützen,<br />

beispielsweise durch den Investitionspakt von Bund und Ländern.<br />

(4) Kl<strong>im</strong>apolitik: Das KfW-Programm zur energetischen Gebäudesanierung will die SPD<br />

erhöhen – um welchen Anteil ist unklar. Außerdem will die Partei die Förderung an<br />

tatsächlich eingesparte Energie koppeln.<br />

(5) Maklergebühren: Die SPD will, dass die Vermieter die Kosten für den Makler<br />

übernehmen.<br />

(6) Vermögenssteuer: Die Sozialdemokraten sind für die Wiederauflage einer<br />

reformierten Vermögenssteuer: Es soll einen einheitlichen Steuersatz von ein<br />

Prozent und einem Freibetrag in Höhe von zwei Millionen Euro geben.<br />

Das will die FDP:<br />

(1) Regulierung der Mieten: Die FDP will die Mieten nicht regulieren, sondern setzt vor<br />

allem auf den Neubau von Wohnungen und auf die Schaffung neuer<br />

Rahmenbedingungen.<br />

(2) Wohngeld und Grundsicherung: Das liberale Bürgergeld will die FDP schaffen. Dort<br />

sollen Arbeitslosengeld, Wohn-, Kinder- und Sozialgeld zusammengefasst werden.<br />

(3) Sozialer Wohnungsbau: Die Länder sollen die Bundeszuweisungen des sozialen<br />

Wohnungsbaus zweckbinden, damit bisher nicht genutzte Mittel eingesetzt werden<br />

können.<br />

(4) Kl<strong>im</strong>apolitik: Die FDP will die Standards für Neubauten nur sehr langsam in den<br />

nächsten Jahren anheben. „Hier wollen wir die Energieeinsparverordnung <strong>im</strong>mer auf<br />

einem technisch ambitionierten Stand halten. Dabei soll die Grundlage stets die<br />

energetische Gesamteffizienz von Gebäude und Heizungssystemen sein, nicht das<br />

willkürliche Verbot best<strong>im</strong>mter Technologien“, heißt es <strong>im</strong> Wahlprogramm.<br />

(5) Maklergebühren: Die FDP will das Wohnvermittlungsgesetz nicht reformieren.<br />

(6) Vermögenssteuer: Mit der FDP gibt es keine Vermögenssteuer.<br />

Das wollen Grünen:<br />

(1) Regulierung der Mieten: Die Partei will die Möglichkeit schaffen, Mietobergrenzen<br />

und Obergrenzen für Mietsteigerungen bei Neuvermietungen einzuführen.<br />

(2) Wohngeld und Grundsicherung: Die Grünen wollen die Heizkosten in den Griff<br />

kriegen und schaffen den Begriff Kl<strong>im</strong>awohngeld, mit dem soziale Härten verhindert<br />

werden sollen. Außerdem planen die Grünen zusätzliche Mittel in Höhe von einer<br />

16


Milliarde Euro für die Mietkosten in der Grundsicherung.<br />

(3) Sozialer Wohnungsbau: Der soziale Wohnungsbau soll mit einer Reform der<br />

Grundsteuer wiederbelebt werden.<br />

(4) Kl<strong>im</strong>apolitik: Die Grünen wollen die Mieterhöhungen <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungen<br />

von elf auf max<strong>im</strong>al neun Prozent der Kosten senken. Sie wollen das KfW-<br />

Programm zur energetischen Gebäudesanierung auf zwei Milliarden Euro pro Jahr<br />

erhöhen.<br />

(5) Maklergebühren: Die Grünen wollen die Vermieter bei den Maklergebühren<br />

einspannen.<br />

(6) Vermögenssteuer: Mit den Grünen wird es eine Vermögenssteuer geben. Sie wollen<br />

eine Kombination aus einer auf zehn Jahre befristete Vermögensabgabe (in Höhe<br />

von 1,5 Prozent pro Jahr für Millionäre), die dann in eine Vermögenssteuer überführt<br />

werden soll.<br />

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Wo die Energiewende besser funktioniert<br />

Handelsblatt (Printausgabe)<br />

Datum: 05.06.2013<br />

Die Deutschen wähnen sich mit der Umsetzung der Energiewende in einer Vorreiterrolle.<br />

Eine McKinsey-Studie belegt jedoch, dass Deutschland von anderen Ländern lernen kann.<br />

In ihr sind 20 Fallbeispiele aus aller Welt zusammengetragen worden.<br />

[…]<br />

Beispiel Gebäudedämmung: Mit der Sanierung von Gebäuden lassen sich besonders<br />

kostengünstig Energieeinsparpotenziale heben. Die Studie verweist auf Beispiele aus<br />

Taiwan und identifiziert als eines der Investitionshemmnisse hierzulande, dass Vermieter<br />

ihre Investitionen nur begrenzt an Mieter weitergeben können. Außerdem empfiehlt die<br />

Studie Contracting-Modelle, bei denen Dienstleister die Sanierung vorfinanzieren und sich<br />

die Einsparung mit dem Eigentümer teilen. Solche Modelle sind in Deutschland zwar<br />

möglich, aber nicht stark verbreitet.<br />

[…]<br />

18


Neuer Anlauf zum Steuerbonus für energetische Gebäudesanierungen<br />

Online-Portal EUWID Energieeffizienz – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013<br />

Es gibt einen neuen Anlauf zum Steuerbonus für energetische Gebäudesanierungen. Wie<br />

es in einer vom Bundesrat veröffentlichten Erläuterung heißt, sieht der vom Land Hessen<br />

Ende Mai vorgelegten Gesetzentwurf (Drs.: 448/13) die steuerliche Förderung von<br />

energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden vor, die vor 1995 gebaut wurden.<br />

Die Förderung stellt auf das energetische Ergebnis der durchgeführten Baumaßnahmen ab,<br />

das durch die Bescheinigung eines Sachverständigen nachzuweisen ist. Steuerpflichtige,<br />

die ihre Gebäude insbesondere zur Erzielung von Einkünften aus Vermietung und<br />

Verpachtung einsetzen, sollen die Aufwendungen für die Maßnahmen über zehn Jahre<br />

abschreiben können. Für Steuerpflichtige, die das Objekt selbst nutzen, sei vorgesehen,<br />

dass sie die Aufwendungen über den gleichen Zeitraum wie Sonderausgaben geltend<br />

machen können. Die Vorlage soll in der Plenarsitzung des Bundesrates am 7. Juni<br />

vorgestellt und anschließend zur weiteren Beratung den Ausschüssen zugewiesen werden.<br />

In der Begründung zum Gesetzentwurf heißt es, dass dieser eine steuerliche Förderung von<br />

energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden vorsieht und eine bereits <strong>im</strong> Jahr<br />

2011 durch die Bundesregierung erfolgte Gesetzesinitiative erneut aufgreift, da die<br />

Notwendigkeit der Steigerung der energetischen Sanierungsmaßnahmen weiterhin bestehe.<br />

Für eine gelingende Energiewende sei auch Voraussetzung, dass die Energieeffizienz<br />

deutlich gesteigert werde. Da ein Hauptteil des Pr<strong>im</strong>ärenergiebedarfs auf den<br />

Gebäudebestand verwandt werde, liege hier das größte Potenzial, das durch private<br />

Investitionen gehoben werden könne. Des Weiteren könnte mit einer Steigerung der<br />

Sanierungsrate ein erheblicher Beitrag zur Stabilisierung und Stärkung der regionalen<br />

Wirtschaft, insbesondere der mittelständischen Unternehmen, erreicht werden.<br />

Die steuerliche Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen müsse neben die<br />

Förderinstrumente treten, die von Bund, Ländern und Gemeinden bislang angeboten<br />

werden. Damit werde den Gebäudeeigentümern ein Wahlrecht geboten, entweder eine<br />

direkte Förderung beispielsweise über die KfW-Programme zu wählen oder die steuerliche<br />

Absetzbarkeit für energetische Sanierungsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Mit dem<br />

Ausschluss von Doppelförderungen könnte auch die Kostenbelastung der öffentlichen<br />

Haushalte besser gesteuert werden, so die Landesregierung. Neben den<br />

Landesprogrammen und den KfW-Gebäudesanierungsprogrammen seien steuerliche<br />

Anreize insoweit ein geeignetes Mittel, einen aktivierenden Anreiz zur Vornahme der<br />

erforderlichen Investitionen in den Gebäudebestand zu geben. Daher sehe der<br />

Gesetzentwurf - vergleichbar zu den bestehenden steuerlichen Förderungen von Objekten<br />

in Sanierungsgebieten oder Baudenkmalen - erhöhte Absetzung sowie einen Abzug wie<br />

Sonderausgaben für entsprechende Aufwendungen vor.<br />

19


WDVS: Pro & Contra<br />

Online-Magazin: Familienhe<strong>im</strong> und Garten online – Quelle<br />

Datum: Juni 2013<br />

Die Bundesregierung hat beschlossen, bis 2050 den Pr<strong>im</strong>är-Energiebedarf von Gebäuden<br />

um 80 Prozent zu senken. Um dies zu erreichen, ist es vor allem erforderlich, die Energie-<br />

Effizienz zu erhöhen. Als erster Meilenstein ist die Reduzierung des Wärmebedarfs bis zum<br />

Jahre 2020 um 20 Prozent vorgesehen. Eine erhöhte Sensibilisierung für energetische<br />

Sanierungen kann erreicht werden, mit detaillierten Heizkosten-Abrechnungen,<br />

weiterentwickelten Energie-Ausweisen und mit der besseren Vermittlung der Vorteile<br />

thermischen Komforts in sanierten Gebäuden. Wir lassen hier zwei Fachmänner mit Pro und<br />

Contra WDVS zu Wort kommen.<br />

Pro WDVS: Die Dämmsysteme haben sich bewährt<br />

(von Manfred Rauschen, Geschäftsführer Öko-Zentrum NRW)<br />

Das Öko-Zentrum NRW GmbH ist ein Unternehmen, das neben Schulungen für Planer und<br />

Handwerker zu energiesparendem Bauen und Sanieren auch selbst Energieberatungen für<br />

Hausbesitzer durchführt. Dabei ist neben einer Erneuerung der Heizungsanlage auch <strong>im</strong>mer<br />

die Dämmung der Gebäudehülle ein wichtiges Thema.<br />

Dies betrifft nicht nur Gebäude, die vor der Einführung der Wärmeschut z verordnung 1977<br />

gebaut wurden und die meist nur den so genannten Mindestwärmeschutz erfüllen:<br />

Vom Bund gefördert werden Vor-Ort-Beratungen durch fachkundige und unabhängige<br />

Energieberater auch für Wohngebäude, für die bis Ende 1994 der Bauantrag gestellt wurde.<br />

Anhand der am Gebäude aufgenommenen Daten werden von den Energieberatern<br />

verschiedene Modernisierungs-Varianten hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht. Die<br />

Dämmung der Außenwände ist dabei eine Möglichkeit, um den Heizenergieverbrauch zu<br />

senken und den Komfort zu erhöhen. Je besser die Außenwände gedämmt sind, desto<br />

wärmer sind auch die Innenseiten: Zugerscheinungen und "Frösteln" durch kalte<br />

Außenwände werden so vermieden.<br />

Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) haben sich dafür seit etwa 50 Jahren in vielen<br />

technischen Varianten bewährt. Neben den meist eingesetzten Dämmstoffen Mineralwolle<br />

und Polystyrol können auch Holzfaser- oder Mineralschaumdämmplatten verwendet<br />

werden.<br />

Viele Studien belegen, dass die Energieeinsparungen durch die Fassadendämmung die<br />

Kosten der Dämmmaßnahmen wirtschaftlich übertreffen. Auch wenn dafür - je nach<br />

angenommener Energiepreissteigerung - 20 bis 30 Jahre erforderlich sind, amortisieren sich<br />

diese Investitionen in der Regel innerhalb der Lebensdauer des<br />

Wärmedämmverbundsystems. Schön, wenn zusätzlich zu Modernisierung und<br />

Komfortgewinn noch ein bisschen Geld einzusparen ist.<br />

Energetische Konzepte müssen aber <strong>im</strong>mer für das jeweilige Gebäude entwickelt werden,<br />

20


um die passende Lösung zu finden.<br />

Auch gemäß dem Leitbild des nachhaltigen Bauens sind verschiedene Ziele wie<br />

ökologische, ökonomische, technische und gestalterische Qualitäten zu berücksichtigen und<br />

abzuwägen. Bei der Auswahl der geeigneten Konstruktionen und der Baustoffe gehören<br />

dazu auch Aspekte wie Bauteilanschlüsse, Schallschutz, Brandschutz und die Vermeidung<br />

von Algenbildung auf WDVS durch entsprechende Putzdicken und Putzrezepturen. Ganz<br />

zuletzt die Frage: Wie wohnen eigentlich die Mitarbeiter des Öko-Zentrums NRW?<br />

Auch hier sind die Antworten vielfältig: Ich habe ein Reihenendhaus aus den 1970er Jahren<br />

energetisch modernisiert, mit neuem Heizkessel, Wärmedämm-Verbundsystem und<br />

Jalousien als Sonnenschutz. Der sehr hohe Heizölverbrauch und Sch<strong>im</strong>melpilze an den<br />

kalten Außenwandecken gehören damit der Vergangenheit an.<br />

Andere Beispiele sind ein Altbau aus den 1930er Jahren, wo ein WDVS aus gestalterischen<br />

Gründen nur an der Giebelwand angebracht werden konnte, und ein Gebäude aus den<br />

1950er Jahren, wo der Hohlraum zwischen den Außenwänden mit einer Kerndämmung aus<br />

Perliten ausgefüllt wurde. Hier werden vor allem die Auswirkungen <strong>im</strong> Sommer gelobt: Auch<br />

bei mehreren Wochen mit über 25 °C bleibt es innen durch Dämmung und Nachtlüftung<br />

angenehm kühl.<br />

Weitere Mitarbeiter mit Kindern haben Einfamilienhäuser als Effizienzhäuser gebautalso mit<br />

geringerem Energiebedarf als gesetzlich gefordertin Holz-Rahmenbauweise mit Zellulose-<br />

Dämmung und Nutzung von Solarthermie. Und natürlich wohnt ein Großteil der etwa 20<br />

Mitarbeiter auch zur Miete - eine Mitarbeiterin ist beispielsweise vor kurzem aus einer<br />

ungedämmten Dachgeschoss-Wohnung aus den 1950er Jahren in ein Mehrfamilienhaus mit<br />

Klinkerfassade und Steinwolle-Dämmung gezogen. "Im Winter trägt man ja auch lieber<br />

einen warmen Mantel statt der Sommerjacke."<br />

Contra WDVS: Baulicher Kl<strong>im</strong>aschutzein Gesamtsystem!<br />

(von Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen)<br />

Der bauliche Kl<strong>im</strong>aschutz ist zweifellos eine der zentralen Aufgaben, vor denen wir in<br />

Deutschland aktuell stehen. Im Sinne der nachfolgenden Generationen müssen wir alles<br />

daran setzen, den erheblichen Verbrauch von Pr<strong>im</strong>ärenergie durch die Beheizung und<br />

Kl<strong>im</strong>atisierung von Gebäuden drastisch zu reduzieren. Neben der Erneuerung der<br />

Heizungsanlagen bedarf es dazu umfassender technischer, aber auch städtebaulicher<br />

Konzepte.<br />

Wenn man sich gegenwärtig in unseren Städten umsieht, könnte man allerdings eher den<br />

Eindruck gewinnen, dass sich der Kl<strong>im</strong>aschutz <strong>im</strong> Gebäudebestand auf ein rein technisches<br />

Verfahren reduziert: Dämmung unter Einsatz von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS).<br />

Der großflächige Einsatz nur dieser einen Dämmtechnik birgt erhebliche Gefahren.<br />

Kritisch zu diskutieren sind vor allem folgende Fragen an Wärmedämmverbundsysteme:<br />

Wie viel Rohstoff und wie viel Energieeinsatz kostet die Produktion des Materials? Wie<br />

langlebig sind WDVS? Welche hauskl<strong>im</strong>atischen Folgen hat die nahezu vollständige<br />

Isolierung der Außenwände von Wohnhäusern? Wie kann das Material nach Ablauf seiner<br />

Lebenszeit rückgebaut und recycelt werden? (Nicht zu Unrecht müssen wir wohl<br />

21


gegenwärtig davon ausgehen, dass mit der Wärmedämmung mit WDVS jede Menge<br />

Sondermüll an die Fassaden geklebt wird.)<br />

Wichtiger ist mir als Architekt aber die Frage nach den langfristigen städtebaulichen Folgen<br />

des umfassenden WDVS Einsatzes: Schon heute gibt es viele Beispiele für<br />

Wärmedämmungen, die aus Sicht von Architekten und Stadtplanern verheerende Folgen für<br />

das einzelne Bauwerk, für den Stadtraum und die städtebauliche Qualität insgesamt<br />

zeitigen. Wenn nicht nur alte Putzfassaden, sondern zunehmend auch aufwändig gestaltete<br />

Häuserfronten der Gründerzeit und des Jugendstils sowie Stadtbild prägende Ensembles<br />

mit Backsteinfassaden hinter Styroporplatten verschwinden, ist es höchste Zeit, inne zu<br />

halten und nach den Folgen des WDVS für die Baukultur in unserem Land zu fragen. Denn<br />

hohe architektonische und städtebauliche Qualitäten sind nicht nur als "weicher<br />

Standortfaktor" <strong>im</strong> Wettstreit der Städte und Ballungsräume in Europa anerkannt, sondern<br />

führen auch für uns alle zu mehr Lebensqualität!<br />

Wir müssen dazu kommen, auch das gemeinsame Ziel der energetischen Opt<strong>im</strong>ierung<br />

unseres Gebäudebestandes ganzheitlich zu betrachten weg vom Einzelbauwerk, hin zum<br />

Quartier. Energetisch effiziente Siedlungsstrukturen zeichnen sich durch eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Abst<strong>im</strong>mung der Gebäude mit den Versorgungsstrukturen aus. Nur zwei Beispiele:<br />

Einfamilienhaussiedlungen sind wegen größerer Dachflächen besonders für Solarnutzungen<br />

und den Passivhausstandard geeignet. Eine baulich dichte gründerzeitliche<br />

Blockrandbebauung bietet dagegen besonders gute Voraussetzungen für effiziente<br />

Versorgungssysteme wie z.B. eine Kraftwärmekopplung.<br />

Es ist unverzichtbar, den Prozess der energetischen Stadterneuerung auf der Grundlage<br />

von übergreifenden Konzepten zu organisieren. Dabei müssen auch quartiersbezogene<br />

Ausgleichsberechnungen möglich sein: Wer in einer Siedlung den Großteil der Gebäude<br />

energetisch deutlich verbessert, kann auch akzeptieren, dass einige Bauwerke - vor allem<br />

Stadtbild prägende Häuserzeilen und Baudenkmäler - auf energetisch subopt<strong>im</strong>alem Stand<br />

verbleiben. Darüber hinaus gilt es, die bautechnische Forschung in diesem Bereich zu<br />

intensivieren.<br />

Für rund zwei Drittel des nordrhein-westfälischen Wohnungsbestandes besteht ein<br />

umfassender energetischer Sanierungsbedarf. Diese Bauwerke stammen aus über 100<br />

Jahren, mithin aus unterschiedlichen Epochen, und sie wurden mit den verschiedensten<br />

Materialien und Techniken realisiert. Wer diesen riesigen Gebäudebestand energetisch<br />

opt<strong>im</strong>ieren will, braucht nicht nur viel Geld (rund 90 Milliarden Euro allein in NRW), sondern<br />

auch Zeit. Wärmedämmung mit WDVS ja, nämlich dort, wo sie sinnvoll und effizient ist. Das<br />

ist in der Regel eine Einzelfallentscheidung, die gut durchdacht sein will. Übereilter<br />

Aktionismus hat dem Städtebau noch nie gut getan.<br />

Wichtig ist, nicht einzelne Techniken isoliert anzuwenden, sondern das Gebäude und die<br />

Quartiersstruktur als Gesamtsysteme zu betrachten. Architekten, Innenarchitekten,<br />

Landschaftsarchitekten und Stadtplaner stehen mit ihrem Fachwissen für den notwendigen<br />

Sanierungsprozess gerne zur Verfügung.<br />

22


Diese Häuser erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen<br />

Der Westen Online – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013<br />

Darmstadt Ein Haus kostet viel Geld - auch <strong>im</strong> Unterhalt. Einen großen Anteil daran haben<br />

die Heiz- und Stromkosten. Alte Häuser können aber so umgebaut werden, dass sie mehr<br />

Energie erzeugen, als sie benötigen. Damit könnte das Elektroauto betrieben werden.<br />

Das Nullenergiehaus benötigt nicht mehr Energie, als es selber erzeugt. Das soll nach den<br />

Zielen der EU bei Neubauvorhaben zum Standard werden . Um hierzulande die<br />

Energiewende entscheidend voranzutreiben, reicht das allerdings nicht aus. Der größte Teil<br />

des Energieverbrauchs entfällt nicht auf neue Gebäude, sondern auf den Bestand.<br />

Eine Lösung ist, diese durch Sanierung auf den Plusenergie-Standard zu heben. Das ist<br />

sogar noch besser als ein Nullenergiehaus: Plusenergiehäuser erzeugen in der<br />

Jahresbilanz mehr Energie, als sie verbrauchen.<br />

In Darmstadt wurde 2012 zum ersten Mal ein Wohnhaus aus den 70er Jahren zum<br />

Plusenergiehaus umgebaut. Ein Team um Karsten Ulrich Tichelmann, Professor für<br />

Tragwerksentwicklung und Bauphysik an der TU Darmstadt, entwickelte auf der Basis des<br />

über 40 Jahre alten Bestandsgebäudes das "Energie+Haus".<br />

Wärmeverluste werden verringert<br />

"Ein Plusenergie-Standard von Wohnhäusern <strong>im</strong> Bestand wird <strong>im</strong> Wesentlichen durch die<br />

Verbesserung der Wärmedämmung der Außenbauteile und die Umstellung auf ein<br />

regeneratives Energiekonzept erreicht", erklärt Prof. Tichelmann. Wärmeverluste werden<br />

verringert durch zusätzliche Dämmungen und Fenster mit hochwertiger<br />

Dreischeibenverglasung. Durch größere Scheiben und Flächenfenster <strong>im</strong> Dach kann mehr<br />

Sonnenlicht das Haus aufwärmen.<br />

"Bei der Energieerzeugung hat sich für Wohnhäuser <strong>im</strong> Bestand die<br />

Wärmepumpentechnologie in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

bewährt", erläutert Tichelmann. Die Wärmepumpe wird mit dem Strom betrieben, den das<br />

Gebäude selbst erzeugt. Flächenheizungen, die mit geringen Temperaturen arbeiten,<br />

sorgen für warme Z<strong>im</strong>mer. "Für den Altbaubestand gibt es sehr gute Systeme mit einer<br />

niedrigen Aufbauhöhe, die auf bestehende Fußböden und Wände aufgebracht werden<br />

können", sagt der Professor.<br />

Die Sanierung zum Plusenergiehaus macht ein Gebäude unabhängig von fossilen<br />

Brennstoffen wie Gas oder Erdöl. Es kann sogar den Haushaltsstrom selbst erzeugen. "Die<br />

durchschnittlichen Kosten für Wärmeerzeugung, Wassererwärmung und Haushaltsstrom<br />

belaufen sich bei einem Wohnhaus für vier Personen auf etwa 2500 Euro <strong>im</strong> Jahr", rechnet<br />

Tichelmann vor. Legt man diesen Wert zugrunde, amortisieren sich die Kosten für die<br />

Sanierung eines Gebäudes mit dem Standard der heutigen Energieeinsparverordnung zum<br />

Plusenergiehaus nach zehn bis zwölf Jahren. Bei weiter steigenden Energiepreisen sogar<br />

schneller.<br />

23


Energie anderen Stromabnehmern zur Verfügung stellen<br />

"Wer den richtigen Fahrplan und das strategische Konzept hat, wird ohne erhebliche<br />

Mehrkosten <strong>im</strong> Vergleich zur regulären Altbausanierung auskommen", sagt Ulrich Zink,<br />

Architekt und Vorstandsvorsitzender des Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung (BAKA) in<br />

Berlin. Aber: "Ob sich die energetische Sanierung lohnt, hängt vom vorherigen<br />

Energieverbrauch, der Bausubstanz sowie vom Sanierungskonzept ab."<br />

Der <strong>im</strong> Sommer erwirtschaftete Überschuss an Energie durch selbst erzeugten Strom kann<br />

dem öffentlichen Netz oder anderen Stromabnehmern zur Verfügung gestellt werden.<br />

Daraus kann eine weitere Zukunftsvision entstehen: nachbarschaftliche "Smart Grids", bei<br />

denen sich Bewohner einzelner Straßen oder ganzer Quartiere zu einem Netzwerk<br />

zusammenschließen und autark versorgen.<br />

Mit dem Strom könnte auch ein Elektroauto betrieben werden. "Be<strong>im</strong> Energie+Haus in<br />

Darmstadt wird ein jährlicher Überschuss produziert, der einer PKW-Jahreslaufleistung von<br />

rund 20.000 Kilometern entspricht", erläutert Prof. Tichelmann.<br />

Architektonische Herausforderung<br />

Die wesentliche Herausforderung ist laut Tichelmann jedoch keine technische, sondern eine<br />

architektonische: Die Sanierung eines Gebäudes zum Plusenergie-Standard sei nur dann<br />

sinnvoll, wenn es auch noch in den nächsten Jahrzehnten als attraktiver Wohnraum<br />

angenommen wird. Das kann etwa bei Nachkriegsbauten schwierig werden.<br />

Bei sehr alten Gebäuden ist hingegen wichtig, dass der Charme erhalten bleibt. Be<strong>im</strong><br />

Modellvorhaben "Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus" der Deutschen Energie-Agentur<br />

(dena) wird ein 120 Jahre altes Gutshaus in Beelitz-Zauchwitz bei Berlin zum<br />

Plusenergiehaus umgebaut. Das Projekt soll beweisen, dass Plusenergie auch <strong>im</strong> Altbau<br />

möglich ist - ohne auf die architektonische Qualität historischer Gebäude zu verzichten.<br />

Verbrauch von Elektrogeräten, Licht und Heizung kontrollieren<br />

Doch die Technik allein ist nicht alles. Die Bewohner müssen Energieverluste reduzieren,<br />

indem sie den Verbrauch von Elektrogeräten, Licht und Heizung kontrollieren. "Eine<br />

Plusenergiebilanz wird nur dann dauerhaft erreicht, wenn auch die Nutzer des Gebäudes<br />

be<strong>im</strong> effizienten Umgang mit der Energie mitwirken", sagt Viktor Grinewitschus, Professor<br />

für Technische Gebäudeausrüstung an der Hochschule Ruhr West.<br />

Er betreut ein Sanierungsprojekt in Neu-Ulm, das Preisträger des Wettbewerbs<br />

"Effizienzhaus Plus <strong>im</strong> Altbau" des BAKA <strong>im</strong> Auftrag der Bundesregierung ist. Das<br />

Mehrfamilienhaus aus den 50er Jahren wird zum Plusenergiehaus umgebaut, indem eine<br />

vorgebaute Fassade für die Dämmung sorgt und gleichzeitig der Haustechnik Raum bietet.<br />

Durch industrielle Vorfertigung der Bauteile werden Zeit und Kosten be<strong>im</strong> Umbau gespart.<br />

"Der Plusenergie-Standard ist bereits heute für den Gebäudebestand umsetzbare Realität<br />

geworden", sagt Tichelmann. Bei einer Vielzahl von Sanierungsobjekten kann dieser sehr<br />

wirtschaftlich realisiert werden. Die notwendigen Komponenten werden <strong>im</strong>mer günstiger.<br />

"Eines ist sicher: Zukünftig werden noch ein Menge solcher Bestandsgebäude mit<br />

Plusenergiebilanz entstehen", prognostiziert Ulrich Zink.<br />

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Gemeinde Ummendorf bezuschusst Sanierungen<br />

www.schwaebeische.de – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013<br />

UMMENDORF Die Eigentümer von vor 1995 erstellten Gebäuden in Ummendorf und<br />

Fischbach können von der Gemeinde Zuschüsse erhalten, wenn sie ihre Häuser<br />

energetisch sanieren. Der Gemeinderat hat einst<strong>im</strong>mig entschieden, nach einigen Jahren<br />

Pause ein neues Umweltförderprogramm aufzulegen und dafür 100000 Euro<br />

bereitzustellen. Die Gemeinde möchte damit einen Anreiz für Eigentümer schaffen und so<br />

dazu beitragen, den CO 2 -Ausstoß zu mindern.<br />

KfW-Standards maßgeblich<br />

Gefördert werden können Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Wohngebäuden, für die<br />

vor dem 1. Januar 1995 ein Bauantrag gestellt oder Bauanzeige erstattet wurde.<br />

Maßgeblich sind die technischen Standards, die auch die staatlichen Förderbanken<br />

verlangen. Die Zuschüsse der Gemeinde gibt es zusätzlich zu staatlichen Fördermitteln.<br />

Prinzipiell bezuschusst die Gemeinde 20 Prozent der Kosten, je nach Maßnahme bis zu<br />

best<strong>im</strong>mten Obergrenzen:<br />

Wenn die Gebäudehülle verbessert wird, greift die Gemeinde den Eigentümern mit max<strong>im</strong>al<br />

3000 Euro pro Wohngebäude unter die Arme. Denkbar sind – einzeln oder kombiniert – die<br />

Wärmedämmung von Wänden, Dach und Geschossdecken sowie der Austausch von<br />

Fenstern und Außentüren. Die Bedingung ist in der Gemeinderatsvorlage so formuliert:<br />

„Gefördert werden Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die wärmeübertragende<br />

Umfassungsfläche des Gebäudes das energetische Niveau eines KfW-Effizienzhauses 100<br />

erreicht.“<br />

Wenn das Haus als Ganzes zum „KfW-Effizienzhaus 100“ umgemodelt wird, dann schießt<br />

die Gemeinde max<strong>im</strong>al 5000 Euro pro Wohngebäude zu. Für diesen Standard müssen<br />

außer bei der Gebäudehülle auch bei der Heizung best<strong>im</strong>mte Vorgaben erfüllt werden.<br />

Die Ummendorfer Energieberaterin Birgit Konzept hat das Förderprogramm in Abst<strong>im</strong>mung<br />

mit dem Rathaus ausgearbeitet. Sie erläuterte, dass ein KfW-Effizienzhaus 100 dem<br />

entspreche, was heutzutage für Neubauten vorgeschrieben sei. Es sei jedoch zum Teil sehr<br />

anspruchsvoll, bei älteren Gebäuden die Kriterien zu erfüllen. Die Zuschüsse seitens der<br />

Gemeinde sollten einen zusätzlichen Anreiz darstellen, trotzdem etwas zu tun.<br />

Bürgermeister Klaus B. Reichert ergänzte, die Zuschüsse sollten die Eigentümer motivieren,<br />

es möglichst „gut und ganz zu machen“. Er erinnerte daran, dass die Gemeinde in früheren<br />

Jahren schon zwei Umweltförderprogramme aufgelegt habe, die gut angekommen seien.<br />

Inzwischen gebe es von staatlicher Seite neue Programme, wobei sich der Schwerpunkt<br />

von Photovoltaik- und Solaranlagen hin zum Vollwärmeschutz verschoben habe. Attraktiv<br />

für Familien<br />

In best<strong>im</strong>mten Straßenzügen stammen viele Gebäude aus den 50er- und 60er-Jahren. Da<br />

es in der Gemeinde momentan keine Neubaugebiete gebe, könne das Umweltprogramm<br />

zugleich dazu beitragen, für junge Familien attraktiv zu bleiben.<br />

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Wohnen <strong>im</strong> Plusenergiehaus<br />

Rheinische Post online – Quelle<br />

Datum: 04.06.2013<br />

Ein Haus kostet viel Geld - auch <strong>im</strong> Unterhalt. Einen großen Anteil daran haben die Heizund<br />

Stromkosten. Alte Häuser können aber so umgebaut werden, dass sie mehr Energie<br />

erzeugen, als sie benötigen. Damit könnte das Elektroauto betrieben werden.<br />

Das Nullenergiehaus benötigt nicht mehr Energie, als es selber erzeugt. Das soll nach den<br />

Zielen der EU bei Neubauvorhaben zum Standard werden. Um hierzulande die<br />

Energiewende entscheidend voranzutreiben, reicht das allerdings nicht aus. Der größte Teil<br />

des Energieverbrauchs entfällt nicht auf neue Gebäude, sondern auf den Bestand. Eine<br />

Lösung ist, diese durch Sanierung auf den Plusenergie-Standard zu heben. Das ist sogar<br />

noch besser als ein Nullenergiehaus: Plusenergiehäuser erzeugen in der Jahresbilanz mehr<br />

Energie, als sie verbrauchen.<br />

In Darmstadt wurde 2012 zum ersten Mal ein Wohnhaus aus den 70er Jahren zum<br />

Plusenergiehaus umgebaut. Ein Team um Karsten Ulrich Tichelmann, Professor für<br />

Tragwerksentwicklung und Bauphysik an der TU Darmstadt, entwickelte auf der Basis des<br />

über 40 Jahre alten Bestandsgebäudes das "Energie+Haus". "Ein Plusenergie-Standard<br />

von Wohnhäusern <strong>im</strong> Bestand wird <strong>im</strong> Wesentlichen durch die Verbesserung der<br />

Wärmedämmung der Außenbauteile und die Umstellung auf ein regeneratives<br />

Energiekonzept erreicht", erklärt Prof. Tichelmann. Wärmeverluste werden verringert durch<br />

zusätzliche Dämmungen und Fenster mit hochwertiger Dreischeibenverglasung. Durch<br />

größere Scheiben und Flächenfenster <strong>im</strong> Dach kann mehr Sonnenlicht das Haus<br />

aufwärmen.<br />

"Bei der Energieerzeugung hat sich für Wohnhäuser <strong>im</strong> Bestand die<br />

Wärmepumpentechnologie in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

bewährt", erläutert Tichelmann. Die Wärmepumpe wird mit dem Strom betrieben, den das<br />

Gebäude selbst erzeugt. Flächenheizungen, die mit geringen Temperaturen arbeiten,<br />

sorgen für warme Z<strong>im</strong>mer. "Für den Altbaubestand gibt es sehr gute Systeme mit einer<br />

niedrigen Aufbauhöhe, die auf bestehende Fußböden und Wände aufgebracht werden<br />

können", sagt der Professor. Die Sanierung zum Plusenergiehaus macht ein Gebäude<br />

unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Gas oder Erdöl. Es kann sogar den<br />

Haushaltsstrom selbst erzeugen. "Die durchschnittlichen Kosten für Wärmeerzeugung,<br />

Wassererwärmung und Haushaltsstrom belaufen sich bei einem Wohnhaus für vier<br />

Personen auf etwa 2500 Euro <strong>im</strong> Jahr", rechnet Tichelmann vor. Legt man diesen Wert<br />

zugrunde, amortisieren sich die Kosten für die Sanierung eines Gebäudes mit dem<br />

Standard der heutigen Energieeinsparverordnung zum Plusenergiehaus nach zehn bis zwölf<br />

Jahren. Bei weiter steigenden Energiepreisen sogar schneller. "Wer den richtigen Fahrplan<br />

und das strategische Konzept hat, wird ohne erhebliche Mehrkosten <strong>im</strong> Vergleich zur<br />

regulären Altbausanierung auskommen", sagt Ulrich Zink, Architekt und<br />

Vorstandsvorsitzender des Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung (BAKA) in Berlin. Aber:<br />

"Ob sich die energetische Sanierung lohnt, hängt vom vorherigen Energieverbrauch, der<br />

Bausubstanz sowie vom Sanierungskonzept ab." Der <strong>im</strong> Sommer erwirtschaftete<br />

26


Überschuss an Energie durch selbst erzeugten Strom kann dem öffentlichen Netz oder<br />

anderen Stromabnehmern zur Verfügung gestellt werden. Daraus kann eine weitere<br />

Zukunftsvision entstehen: nachbarschaftliche "Smart Grids", bei denen sich Bewohner<br />

einzelner Straßen oder ganzer Quartiere zu einem Netzwerk zusammenschließen und<br />

autark versorgen.<br />

Mit dem Strom könnte auch ein Elektroauto betrieben werden. "Be<strong>im</strong> Energie+Haus in<br />

Darmstadt wird ein jährlicher Überschuss produziert, der einer PKW-Jahreslaufleistung von<br />

rund 20 000 Kilometern entspricht", erläutert Prof. Tichelmann. Die wesentliche<br />

Herausforderung ist laut Tichelmann jedoch keine technische, sondern eine<br />

architektonische: Die Sanierung eines Gebäudes zum Plusenergie-Standard sei nur dann<br />

sinnvoll, wenn es auch noch in den nächsten Jahrzehnten als attraktiver Wohnraum<br />

angenommen wird. Das kann etwa bei Nachkriegsbauten schwierig werden. Bei sehr alten<br />

Gebäuden ist hingegen wichtig, dass der Charme erhalten bleibt. Be<strong>im</strong> Modellvorhaben "Auf<br />

dem Weg zum Effizienzhaus Plus" der Deutschen Energie-Agentur (dena) wird ein 120<br />

Jahre altes Gutshaus in Beelitz-Zauchwitz bei Berlin zum Plusenergiehaus umgebaut. Das<br />

Projekt soll beweisen, dass Plusenergie auch <strong>im</strong> Altbau möglich ist - ohne auf die<br />

architektonische Qualität historischer Gebäude zu verzichten.<br />

Doch die Technik allein ist nicht alles. Die Bewohner müssen Energieverluste reduzieren,<br />

indem sie den Verbrauch von Elektrogeräten, Licht und Heizung kontrollieren. "Eine<br />

Plusenergiebilanz wird nur dann dauerhaft erreicht, wenn auch die Nutzer des Gebäudes<br />

be<strong>im</strong> effizienten Umgang mit der Energie mitwirken", sagt Viktor Grinewitschus, Professor<br />

für Technische Gebäudeausrüstung an der Hochschule Ruhr West. Er betreut ein<br />

Sanierungsprojekt in Neu-Ulm, das Preisträger des Wettbewerbs "Effizienzhaus Plus <strong>im</strong><br />

Altbau" des BAKA <strong>im</strong> Auftrag der Bundesregierung ist. Das Mehrfamilienhaus aus den 50er<br />

Jahren wird zum Plusenergiehaus umgebaut, indem eine vorgebaute Fassade für die<br />

Dämmung sorgt und gleichzeitig der Haustechnik Raum bietet. Durch industrielle<br />

Vorfertigung der Bauteile werden Zeit und Kosten be<strong>im</strong> Umbau gespart. "Der Plusenergie-<br />

Standard ist bereits heute für den Gebäudebestand umsetzbare Realität geworden", sagt<br />

Tichelmann. Bei einer Vielzahl von Sanierungsobjekten kann dieser sehr wirtschaftlich<br />

realisiert werden. Die notwendigen Komponenten werden <strong>im</strong>mer günstiger. "Eines ist sicher:<br />

Zukünftig werden noch ein Menge solcher Bestandsgebäude mit Plusenergiebilanz<br />

entstehen", prognostiziert Ulrich Zink.<br />

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Stadt Kassel bestraft für Wärmedämmung<br />

Online-Portal www.HNA.de - Quelle<br />

Datum: 04.06.2013<br />

Kassel. Wärmedämmung ist Umweltschutz. Das denken sich auch viele Hauseigentümer in<br />

Kassel. In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Fassaden in der Stadt gedämmt<br />

worden. Eine Umweltschutzmaßnahme, bei der die Stadt Kassel, die <strong>im</strong> Vorjahr ein<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzkonzept hat erstellen lassen, allerdings mitverdienen möchte.<br />

Grundsätzlich muss ein Hauseigentümer keinen Bauantrag stellen, wenn er eine Fassade<br />

dämmen möchte, sagt Ingo Happel-Emrich, Sprecher der Stadt. Anders ist es, wenn das<br />

Gebäude an eine Straße oder einen Bürgersteig grenzt. Dann muss ein Antrag gestellt<br />

werden und eine Gebühr wird fällig: Für Dämmmaterial <strong>im</strong> öffentlichen Luftraum sozusagen.<br />

Diese Sondernutzungsgebühr berechnet sich nach der Größe der gedämmten Fläche und<br />

dem Verkehrswert des Grundstücks. Sie wird entweder einmal <strong>im</strong> Jahr fällig oder der<br />

Hausbesitzer zahlt eine einmalige größere Summe, die weit über 1000 Euro liegen kann.<br />

Der Tatbestand einer Sondernutzung sei dann erfüllt, wenn die öffentliche Straße innerhalb<br />

einer Höhe von drei Meter ab der Straßenoberkante mit einer Wärmedämmung überbaut<br />

werde, sagt Happel-Emrich. Für die Erteilung einer Erlaubnis sei in diesen Fällen das<br />

Bauverwaltungsamt zuständig. Das Amt habe in den vergangenen fünf Jahren sieben<br />

Sondernutzungserlaubnisse wegen Wärmedämmung in Kassel erteilt.<br />

So etwas ist in anderen hessischen Städten nicht üblich ist. Wer zum Beispiel in Offenbach,<br />

Darmstadt oder Baunatal eine Hauswand dämmt, die an eine öffentlichen Straße grenzt,<br />

muss nichts an die Stadtverwaltung zahlen. „Wir gehen da ganz unbürokratisch vor“, sagt<br />

Sigrid Dreiseitel, Sprecherin der Stadt Darmstadt. Die Gestattung erfolge informell, das<br />

heißt es werde kein Vertrag abgeschlossen und auch keine Gebühr erhoben, weil es sich<br />

um eine Geringfügigkeit handele.<br />

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Ökologisch wertvoll, ökonomisch sinnvoll<br />

Online-Portal www.bauen.com<br />

Datum: 03.06.2013<br />

„Die energetische Modernisierung älterer Eigenhe<strong>im</strong>e lohnt sich nicht nur für die Umwelt,<br />

sondern auch für den eigenen Geldbeutel“, ist Sven Haustein, Energiee perte der<br />

Bausparkasse Schwäbisch Hall, überzeugt. Der erfahrene Architekt nennt die fünf<br />

wichtigsten Gründe, warum es sich bezahlt macht, die Energiebilanz der eigenen vier<br />

Wände auf den neuesten Stand zu bringen.<br />

Attraktive Förderung: Je besser der energetische Standard nach der Sanierung, mit umso<br />

höherer Förderung durch die staatliche KfWBank können Modernisierer rechnen. Bis zu<br />

.000 Euro Kredit zu besonders günstigen Zinskonditionen sind bei einer<br />

Komplettsanierung e Wohneinheit drin. uf die üppigen KfW ördertöpfe kann man in der<br />

Regel aber nicht selbst zugreifen, sondern nur über seine Hausbank oder Bausparkasse –<br />

darum den Berater darauf ansprechen. Unter Umständen ist auch ein Zuschuss direkt aufs<br />

Konto möglich, den man auch selbst beantragen kann. Länder und Gemeinden verfügen<br />

manchmal über zusätzliche ördermittel, durch die sich die Sanierung noch schneller<br />

rechnet. Gute inanzierungsberater wissen auch darüber Bescheid.<br />

Niedrige Energiekosten: Eine neue Heizungsanlage, eine opt<strong>im</strong>ierte Wärmedämmung,<br />

wärmeisolierende Fenster mit Mehrfachverglasung sowie eine Solaranlage zur<br />

Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung sind die wirkungsvollsten Maßnahmen.<br />

Damit lässt sich der Energieverbrauch um bis zu 85 Prozent senken.<br />

Langfristiger Werterhalt: Die Investitionen für eine energetische Modernisierung<br />

amortisieren sich nicht nur relativ schnell, sie sichern auch die Bausubstanz und<br />

Wertbeständigkeit der Immobilie. Von diesem nachhaltigen Wohnkomfort profitiert oft auch<br />

noch die nächste Generation.<br />

Hoher Wiederverkaufswert: Energetisch runderneuerte Eigenhe<strong>im</strong>e sind bei Käufern<br />

gefragt und erzielen deutlich höhere Preise als alte „Energieschleudern“. Wenn, wie geplant,<br />

die Nennung energetischer Kennzahlen in Immobilienanzeigensowie die Vorlage eines<br />

Gebäudeenergieausweises Pflicht wird, dürfte die Bedeutung der Energiebilanz als<br />

Verkaufsargument weiter zunehmen.<br />

Gesundes Wohnkl<strong>im</strong>a: Die Verwendung ökologischer, schadstofffreier Materialien oder der<br />

Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verbessern nicht nur die<br />

Energiebilanz, sondern sorgen auch für ein dauerhaft gesundes Wohnkl<strong>im</strong>a.<br />

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KAMPAGNEN / AKTIVITÄTEN DER INDUSTRIE<br />

Energieeffizienz-Lichtband<br />

Online-Presseportal www.pressekat.de – Quelle<br />

Datum: 05.06.2013<br />

Mit der Markteinführung des neuen Lichtbandsystems "JET-Vario-Therm" ergänzt die JET-<br />

Gruppe (Hüllhorst) jetzt ihr hochwertiges Lichtbandsort<strong>im</strong>ent. JET-Vario-Therm kombiniert<br />

gute Wärmedämmung mit hoher Tragfähigkeit und vermeidet effektiv Wärmebrücken. Im<br />

Vordergrund steht eine hohe Energieeffizienz, die durch ein neuentwickeltes Kompositprofil<br />

für den Einsatz auf lastabtragenden Stahlzargen erreicht wird. Dieses Kompositprofil<br />

besteht aus aus einem Polyvinylchlorid-(PVC)Basisprofil und einem Aluminium-<br />

Abdeckprofil. Darüber hinaus besitzt das Lichtbandsystem eine neuartige<br />

Zargenkopfdämmung, bestehend aus einem PVC-Zargenanschlussprofil. Das Profil schirmt<br />

die nach außen gekantete Stahlzarge ab und bietet somit eine effektive Dämmung. Zudem<br />

ermöglicht es eine sichere Anbindung der Dachabdichtung an das Lichtband.<br />

Durch die laufenden Bemühungen, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu senken<br />

sind weitere energetische Opt<strong>im</strong>ierungen <strong>im</strong> Bereich der Gebäudehülle bei Neubauten<br />

sowie Bestandsbauten notwendig. Um diese Anforderungen zu erfüllen, gilt es, die<br />

Gebäudehülle als Ganzes zu betrachten. Jedes einzelne Bauteil leistet seinen Beitrag, um<br />

den Energieverbrauch zu senken. Hierzu hat die JET-Gruppe ein neues Lichtbandsystem<br />

namens "JET-Vario-Therm" konstruiert, das dank eines innovativen Kompositprofils<br />

besonders gute bauphysikalische Eigenschaften mitbringt. Die speziell entwickelten<br />

Dämmkonstruktionen <strong>im</strong> Bereich des Zargenkopfes sorgen für eine effektive Abdichtung<br />

zwischen Dach und Zarge. "Der Begriff 'Therm' <strong>im</strong> Namen des neuen Lichtbandsystems<br />

steht für unsere konsequente Ausrichtung auf erhöhte Energieeffizienz", erklärt Bert<br />

Barkhausen, Produktmanager der JET-Gruppe. Dank der flexibel ausgerichteten Bauart<br />

bietet das Lichtbandsystem auch zukünftig bedarfsgerechte Lösungen - sowohl für den<br />

Neubau als auch für die Sanierung.<br />

Innovatives Kompositprofil<br />

Mit dem Kompositprofil beschreitet JET einen ganz neuen Weg bei der Konstruktion. Der<br />

Werkstoff Polyvinylchlorid (PVC) <strong>im</strong> Mehrkammer-Basisprofil reduziert den<br />

längenbezogenen Wärmebrückenverlustkoeffizienten auf ein Achtel gegenüber<br />

Aluminiumprofilen mit nur einer Kammer. Das aus Aluminium gefertigte Abdeckprofil wirkt<br />

sich positiv auf die Tragfähigkeit der Verglasung aus und schützt diese effektiv gegen<br />

äußere Einflüsse, wie UV-Belastung, Wärme oder mechanische Einflüsse. Das zum Patent<br />

angemeldete Kompositprofil bietet somit gute Wärmedämmung und Wärmebrückenfreiheit<br />

am Basisprofil sowie eine robuste Aluminiumabdeckung. Gleichzeitig kommt die hohe<br />

Stabilität der Konstruktion auch der Arbeitssicherheit zugute. Es ermöglicht die Montage von<br />

Einzelanschlagpunkten gemäß GS-Bau 18 für den Einsatz von persönlichen<br />

Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA).<br />

Zargenanschlussprofil mit Dämmwirkung<br />

Im Bereich des Zargenkopfes entstehen häufig Wärmebrücken. Um dieser Problematik<br />

entgegenzuwirken, besteht das Zargenanschlussprofil des JET-Vario-Therm-Systems aus<br />

einem PVC-Mehrkammerdämmprofil. Dieses schirmt den Zargenkopf effektiv nach außen<br />

30


ab, um den Wärmebrückeneffekt zu reduzieren. Untersuchungen der Rheinisch-Westfälisch<br />

Technischen Hochschule (RWTH) Aachen haben gezeigt, dass der Einsatz des JET-<br />

Zargenanschlussprofils den Gesamt UW-Wert der Lichtbandkonstruktion inklusive Zarge um<br />

bis zu 0,2 W/(m²K) verbessert. Je nach Verglasung und Lichtbandd<strong>im</strong>ension erreicht die<br />

Gesamt-Konstruktion UW-Werte von 1,3 bis zu 1,1 W/(m²K).<br />

Systemzubehör: Auf Effizienz getr<strong>im</strong>mt<br />

Im Zuge der ganzheitlichen Entwicklung wurde auch das Systemzubehör opt<strong>im</strong>iert. Neben<br />

der bereits bewährten Rauch- und Wärmeabzugs-Doppelklappe "JET-Vario-Therm DK 95<br />

Grad" steht nun eine ebenfalls thermisch getrennte und energetisch hochwertige Vollklappe<br />

zur Verfügung. Die neuen Lichtband-Vollklappen sind mit einem hochisolierten PVC-<br />

Hauptprofil ausgestattet, das Wärmebrücken verhindert. Die Vollklappen können als<br />

natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG) oder als reine Lüftungsklappen<br />

genutzt werden. Als NRWG sind die Klappen sowohl als pneumatische Lösung mit CO2-<br />

Beschlag als auch als elektromotorisches NRWG mit 24 oder 48 Volt RWA-Beschlag<br />

erhältlich. Beide Versionen sorgen <strong>im</strong> Brandfall für eine vollständige Öffnung und somit das<br />

Entweichen des Rauches. Optional erhältliche Durchsturzgitter runden das Systemzubehör<br />

ab.<br />

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TERMINHINWEISE<br />

Erster Jahreskongress der Energie – und Immobilienbranche<br />

26. Juni in Frankfurt am Main<br />

Weitere Informationen und Anmeldung hier.<br />

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NACHTRAG<br />

Handwerk <strong>im</strong> Aufwind<br />

Der Tagesspiegel Online – Quelle<br />

Datum: 31.05.2013<br />

Neulich hat Karl-Heinz Schneider einem Kunden das Dach saniert. Der sitze jetzt bei<br />

Wind und Wetter in seinem gedämmten Dachstübchen und freue sich, dass es dort<br />

„mollig und wunderschön“ ist, sagt Schneider, Präsident des <strong>Zentralverband</strong>s des<br />

Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).<br />

Dachdecker profitieren davon, dass <strong>im</strong>mer mehr Privatleute ihre Häuser<br />

energieeffizient sanieren lassen. Schneider sieht das vor dem Hintergrund der Euro-<br />

Krise: Mangels attraktiver Anlagemöglichkeiten investieren Menschen in ihr<br />

Wohneigentum. Wärmedämmung, Photovoltaik zur Stromerzeugung und Solarthermie<br />

zur Wassererhitzung steigern den Wert. Private Auftraggeber waren laut Schneider<br />

auch die treibende Kraft für das Geschäftsjahr 2012.<br />

Zu einer gelungenen Sanierung gehören mehrere Faktoren<br />

„Es hat wenig Zweck, wenn ich mein Dach dämme, aber alte enster habe“, sagt<br />

Schneider. Auch die Bewohner müssen mitdenken – etwa um bei Styropordämmung<br />

den „Plastiktüteneffekt“ zu vermeiden, wie Schneider ihn nennt. Sonst kommt es durch<br />

die Dämmung zu gemindertem Luftaustausch, es wird warm und feucht <strong>im</strong> Haus.<br />

Regelmäßiges Lüften gehört dazu. Die meisten Privatleute gehen sowieso voller<br />

Idealismus an die energetische Sanierung. Michael Eyberg, Geschäftsführer des<br />

Dachdecker-Betriebs Dachland GmbH in dlershof, sagt: „Das ist auch das<br />

psychologische Moment der Unabhängigkeit, das entspricht dem Zeitgeist.“ Durch<br />

geringere Heizkosten und weniger Stromverbrauch seien die Bewohner sicherer vor<br />

Preisschwankungen.<br />

Die meisten Interessenten kommen laut Eyberg mit vagen Vorstellungen. Einige davon<br />

sind völlig überzogen. „Es ist ein Irrtum, dass man mit den Gewinnen, die eine<br />

Photovoltaikanlage abwirft, eine komplette Dachsanierung finanzieren kann“, sagt er.<br />

Was Fördermöglichkeiten betrifft, kennen sich besonders gut zertifizierte<br />

Energieberater aus, die es auch unter Dachdeckern gibt.<br />

Für eine vernünftige Planung empfiehlt Schneider, sich auf die Innungsbetriebe zu<br />

verlassen. Michael Eyberg rät hin und wieder auch von einer Maßnahme ab. „Bäume<br />

und Nachbarbebauungen werfen manchmal zu viel Schatten auf das Dach, so dass<br />

ich keine Photovoltaikanlage empfehle.“ Eine Enttäuschung solle die Sanierung für die<br />

Auftraggeber schließlich nicht sein.<br />

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Solar-Fassade und Wärmedämmung<br />

Online-Portal NaturEnergie Magazin – Quelle<br />

Datum: 31.05.2013<br />

Strom wird eigentlich <strong>im</strong>mer gebraucht. Egal ob Licht, Kühlschrank, Fernseher, Telefon,<br />

Aquarium, elektrische Antriebe, Motoren oder Heizung. Deshalb gibt es auch viele<br />

Möglichkeiten den Strom selbst zu erzeugen. Eine Fassadensolaranlage schützt das Haus<br />

und dämmt es gleichzeitig. Als Beispiel dient ein Einfamilienhaus: so kann man aus einer 40<br />

m² Fotovoltaik-Fassade bis zu 4000 kWh pro Jahr gewinnen. Bei Gewerbebauten und<br />

Industriefassaden spielen ebenfalls die Wärmedämmung und gleichzeitige Stromerzeugung<br />

eine große Rolle. Solche Anlagen müssen allerdings entsprechend planerisch konzipiert<br />

und montiert werden und sind ein Spezialhandwerk, genau das richtige für den Solar<br />

Spezialisten iKratos aus der Metropolregion Nürnberg Fürth Erlangen. Grundsätzlich<br />

unterscheidet man zwischen Dünnschicht und kristallinen Modulen. Solar Fassaden werden<br />

meist auf Ost West und Süd Seiten montiert, aber auch auf der Nordseite Ihres Hauses.<br />

Ideal kombiniert kann man Photovoltaik-Fassadenanlagen auch mit intelligenten<br />

Energiespeichersystemen kombinieren.<br />

iKratos hat sich darauf spezialisiert kundenspezifische Fotovoltaikmodule den technischen<br />

und optischen Gestaltungsmöglichkeiten anzupassen. Hier gibt es viele<br />

Sonderanwendungen und besonders in Gebäudeintegrierten PV-Systemen (BIPV). Die<br />

Technik basiert auf umfangreichen Erfahrungen mit Solar Modulen der Marke Kaneka,<br />

Sunpower aber auch ANTEC <strong>im</strong> Bereich der Produktion von CIS, CdTe und a-Si/µc-Si-<br />

Tandem Dünnschichtsolarmodulen.<br />

Gerade Architekten haben <strong>im</strong>mer öfter die Aufgabe eine <strong>im</strong>ageträchtige Architektur und<br />

energiesparende Gebäudehülle mit Sonnenschutz und hoher Energieleistung zu<br />

projektierten und umzusetzen. Da Solar Fassadenmodule relativ preiswert sind, ist es<br />

wichtig das die Einhaltung für die Reduktion des CO2-Ausstoßes und der entsprechende<br />

Energiebedarf des Gebäudes mit berücksichtigt wird. Wird dies alles beachtet so gibt sich<br />

ein erheblicher finanzieller Vorteil durch den Eigenverbrauch des so erzeugten Stromes.<br />

Dünnschicht Module haben gute Leistungen bei hohen Temperaturen und bei trüber<br />

Sonneneinstrahlung, so ist der Einbau in allen H<strong>im</strong>melsrichtungen durchaus möglich,<br />

Verschattungen spielen in der Regel keine Rolle. So sind Fassadenmodule<br />

Bauartzugelassen und natürlich recycelbar. Fassaden-Solar-Module gibt es in vielen<br />

Größen. Ein weiterer Anwendungsfall sind spezielle semitransparente Module, sie können in<br />

Gewächshäusern und in Lichtdurchfluteten Räumen eine große Rolle spielen und zusätzlich<br />

Energie in das Gebäude einspeisen. So gibt es hierfür spezielle Profile, Verbindungs<br />

Übergänge und eine Lichtdurchlässigkeit je nach der Kulturart, diese kann mit<br />

entsprechenden Dünnschichtmodulen angeboten werden. Ästhetiker wollen in der Regel<br />

schöne Module aus dem Dünnschichtbereich, für Solarcarports werden diese Module gerne<br />

hergenommen und bieten eine homogene Gebäude bzw. Dachstruktur. In der Regel sind<br />

die Dünnschichtmodule schwarz, es gibt aber genauso farbige Solarmodule egal ob für<br />

Dach Fassade. Wer also als Hingucker farbigen Module haben möchte kann dies bei ikratos<br />

entsprechend bestellen. In der Regel gibt es die Module auch in vielen Formen und in den<br />

Grundfarben: schwarz / grünlich schwarz / braun mit einer entsprechenden<br />

Semitransparenz bei 12% Lichtdurchlässigkeit in den Farben Gelb, Blau, Grün, Rot. Die<br />

Fassaden bzw. Gewächshausmodule oder Carportmodule sind absolut <strong>im</strong> Trend und<br />

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werden nur über Fachpartner installiert.<br />

Startschuss des Kreativlabors für Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />

Homepage des WWF – Quelle<br />

Datum: 29.05.2013<br />

Die Umweltstiftung WWF und die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V.<br />

(DENEFF) haben heute das Finanzforum Energieeffizienz (effin) offiziell in Berlin gestartet.<br />

Im Rahmen des Forums treffen Finanzierer und Investoren, spezialisierte<br />

Technologieanbieter und potenzielle Kunden zusammen. effin bietet ihnen ein kreatives<br />

Testlabor, um Chancen und Potenziale neuer Finanzierungsprodukte für Energieeffizienz<br />

analysieren und bewerten zu können. Dabei werden die Teilnehmer von einem<br />

hochkarätigen Beraterkonsortium unterstützt. effin wird <strong>im</strong> Rahmen der Nationalen<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzinitiative durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit gefördert.<br />

Durch intensiven Austausch zwischen Finanz-, Immobilien- und Energieeffizienzexperten<br />

können neue Finanzierungsmodelle entstehen, so die Analyse von WWF und DENEFF:<br />

„Der ährliche Kapitalbedarf zur Erreichung der Energiewendeziele <strong>im</strong> Gebäudesektor liegt<br />

bei rund 33 Milliarden Euro. Das ist das Zweifache des durchschnittlichen Marktvolumens<br />

der letzten Jahre. Für Banken, Finanzierer und Investoren birgt dies enorme Chancen. Wer<br />

die Bedürfnisse seiner Partner <strong>im</strong> Energieeffizienzmarkt genau kennt, kann neue<br />

Geschäftspotenziale erschließen und gleichzeitig die Energiewende voranbringen“, so<br />

Tobias Krug, Energieeffizienzexperte des WWF Deutschland.<br />

Martin Bornholdt, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative<br />

Energieeffizienz e.V. (DENE ), ergänzt: „Energieeffizienz ist ein spannendes, aber noch<br />

kaum bestelltes Investitionsfeld. Warum gibt es zum Beispiel keine Energiesparverträge<br />

oder Spezialfonds für nachhaltige Immobilien? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen<br />

Banken und Energieberatern verbessert werden? Ein Ansatz von effin wird sein, z.B. die<br />

örtliche Bank oder Sparkasse mit den Eigenhe<strong>im</strong>besitzern und Effizienzanbietern wie<br />

Energieberatern oder Dämmstoffproduzenten zusammenzubringen. Bei gewerblichen<br />

Immobilienprojekten werden wir zum Beispiel über Risikoprofile, Bewertungskriterien und<br />

über alternative inanzierungsformen sprechen.“<br />

Das effin-Beraterkonsortium umfasst die auf Energieeffizienz spezialisierte<br />

Strategieberatung The CO-FIRM, die Hochschule für Technik Stuttgart sowie die<br />

Rechtsberatung CMS Hasche Sigle. Die Inhalte der Analysen können von den<br />

Projektteilnehmern aktiv mitgestaltet werden und stehen ihnen zunächst exklusiv zur<br />

Verfügung. Die Ergebnisse sollen den Teilnehmern als fundierte Entscheidungshilfe für die<br />

Bewertung von Investitionen in Energieeffizienz dienen und gezielten Marktpartnerschaften<br />

den Boden bereiten.<br />

Hintergrund der Initiative des WWF und der DENEFF ist die Erkenntnis, dass allein durch<br />

die staatliche Förderkulisse die Energiewendeziele <strong>im</strong> Bereich der Gebäudeenergieeffizienz<br />

nicht erreichbar sind. So müssen bei den privaten Haushalten bis 2050 rund 18 Milliarden<br />

Euro pro Jahr zusätzlich investiert werden, das errechnete die WWF-Studie „Modell<br />

Deutschland“ (Prognos/Öko-Institut). Der Betrag entspricht mehr als dem Doppelten der<br />

bisherigen jährlichen Investitionen. Zum Vergleich: Die Gesamtinvestitionen in die<br />

energetische Gebäudesanierung lagen zwischen 2010 und 2012 bei rund 14,7 Milliarden<br />

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Euro pro Jahr (Prognos, KfW Bankengruppe).<br />

Sanierung treibt Mieten hoch<br />

Holsteiner-Kurier Online – Quelle<br />

Datum: 28.05.2013<br />

Neumünster. Die Baugenossenschaft Holstein (BGH), mit 2500 Wohnungen Neumünsters<br />

zweitgrößter Vermieter, segelte 2012 offenbar mit viel Rückenwind durch das Geschäftsjahr:<br />

"Mit einer Leerstandquote von 0,8 Prozent haben wir de facto Vollvermietung", beschreibt<br />

Geschäftsführer Frank Natusch die Situation. Nur etwa 40 Wohnungen stünden derzeit leer<br />

- ein Großteil davon sei bereits wieder vergeben oder werde saniert. Das ist keineswegs<br />

selbstverständlich auf dem Wohnungsmarkt von Neumünster: Nach Einschätzug der BGH<br />

stehen in der Stadt derzeit etwa 1500 Wohnungen leer.<br />

Das "gute Geschäftsjahr" (Natusch) schlägt sich auch in der Bilanz nieder: Die<br />

Bilanzsumme kletterte 2012 erneut um rund 3,5 auf jetzt 51,4 Millionen Euro, die<br />

Eigenkapitalquote stieg von 32,3 auf 33,2 Prozent. Derzeit 3326 Anteilseigner mit 8280<br />

Genossenschaftsanteilen dürfen sich wie <strong>im</strong> Vorjahr auf eine Höchstdividende von vier<br />

Prozent freuen. Ob es dazu kommt, entscheidet die Vertreterversammlung am 15. Juni.<br />

Auch <strong>im</strong> laufenden Jahr will die Baugenossenschaft vor allem in die energetische Sanierung<br />

ihres Wohnungsbestandes investieren. So sollen am Wernershagener Weg die Blöcke 68<br />

bis 78 mit insgesamt 32 Wohnungen auf den Stand der Technik gebracht werden.<br />

Gesamtkosten: 1,6 Millionen Euro. Für rund 1,8 Millionen Euro wird in der Böcklersiedlung<br />

das Wohnhaus Max-Richter-Straße 9-11 mit 14 Wohnungen komplett abgerissen und neu<br />

aufgebaut. In Boostedt will die BGH für rund 4 Millionen Euro an der Bahnhofstraße eine<br />

neue Wohnanlage mit 32 seniorengerechten Wohnungen errichten. Darüber hinaus sind<br />

Modernisierungen in rund 40 Einzelwohnungen für rund 750 000 Euro geplant. 2012 hat die<br />

BGH rund 6,5 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung ihres Bestandes<br />

gesteckt. Das Gros der Summe sei dabei an die he<strong>im</strong>ische Wirtschaft geflossen,<br />

unterstreicht BGH-Chef Natusch.<br />

Trotz der guten Zahlen in der Bilanz müssen sich die Wohnungsnehmer der BGH<br />

tendenziell auf höhere Mieten und Betriebskosten einrichten. Bei energetischen<br />

Sanierungen, vom Staat verlangt, werde es <strong>im</strong>mer schwieriger, die zusätzlichen<br />

Investitionen durch Einsparungen bei den Heizkosten auszugleichen, sagt BGH-<br />

Geschäftsführer Frank Natusch. Zugleich würden mit <strong>im</strong>mer neuen Auflagen die<br />

Nebenkosten weiter in die Höhe getrieben. Als Beispiel nannte Natusch die Kosten für die<br />

Prüfung und Instandhaltung der Abwasserleitungen oder die neue Legionellenprüfung, die<br />

ab 2013 in größeren Mietshäusern mit zentraler Wasseraufbereitung vorgeschrieben sind.<br />

Für rund 30 000 Euro hat die BGH 2012 in Kellern und Wohnungen von 29 Wohnanlagen<br />

Zapfventile für die Prüfungen installieren lassen. Für die einmal jährlich vorgeschriebenen<br />

Wasserproben müssen sich die Mieter der 646 betroffenen Wohnungen ab 2013 auf rund<br />

30 Euro zusätzliche Betriebskosten per annum einstellen.<br />

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