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KlinikUmschau Ausgabe 2/2012 - Caritasklinik St. Theresia

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Jahrgang 15 | 02-<strong>2012</strong><br />

<strong>KlinikUmschau</strong><br />

CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken<br />

RADIOLOGIE Professor Dr. Dirk Pickuth Gast beim SR<br />

100. GEBURTSTAG von Schwester Arsenia<br />

INFORMATIONSTAG „Gegen den Schlaganfall“


2<br />

IMPRESSUM<br />

AUTOREN: Alexandra Raetzer, Prof. Dr. med. habil. Dr. h. c. mult.<br />

Dirk Pickuth, Priv.-Doz. Dr. med. Judith Harrer-Haag, Mirjam<br />

Philippi, HTW. FOTOS: Iris Maurer, Susanne Moll, Schulzentrum <strong>St</strong>.<br />

Hildegard, Silke Bold, Ärztekammer des Saarlandes. GESTALTUNG<br />

UND SATZ: Mattheo – Agentur für die Kirche, Trier, www.<br />

mattheo.de. RECHTSTRÄGER: Caritas Trägergesellschaft<br />

Saarbrücken mbH (cts), Sitz der Gesellschaft: Saarbrücken,<br />

Registergericht Saarbrücken HRB 9613 GESCHÄFTSFÜHRER:<br />

Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Backes, V.i.S.d.P.: Dipl.-Betr. W. Edgar<br />

Mertes<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />

Nun halten Sie die erste <strong>Ausgabe</strong> mit neuem Namen in Händen: die KlinikUmSchau.<br />

Zunächst an dieser <strong>St</strong>elle einen herzlichen Dank an alle, die uns mit sehr kreativen Namensvorschlägen<br />

die Wahl nicht leicht gemacht haben. Schussendlich haben wir uns<br />

für KlinikUmSchau entschieden, worin gleichzeitig ein Teil unseres Klinknamens auftaucht.<br />

Auch die neue <strong>Ausgabe</strong> spiegelt die Schwerpunkte und die Weiterentwicklungen in<br />

unseren Einrichtungen wider. Besonders freuen wir uns, dass dies auch von anderen<br />

anerkannt wird, wie es der große Krankenhausvergleich des Magazins Focus beweist.<br />

Das Interesse der Öffentlichkeit haben wir auch mit unserem neuen Kernspintomographen<br />

erregt. Details hierzu erfahren Sie im Bericht über das Interview von Professor<br />

Dirk Pickuth beim Saarländischen Rundfunk.<br />

Unser Klinikum ist bekannt für innovative Projekte. Viele ältere Menschen leben heute<br />

alleine und kommen damit in der Regel gut zurecht. Gerade nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

bedürfen sie jedoch oft der Hilfe von anderen. Lesen Sie hier über das<br />

Projekt +P - ein Modell mit dreimonatigen, ehrenamtlichen Patenschaften für ältere<br />

Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt eine spezielle Unterstützung brauchen,<br />

jedoch nicht pflegebedürftig sind.<br />

Gar nicht alleine, sondern umgeben von vielen, ihr herzlich zugetanen Menschen ist<br />

Schwester Arsenia. Und dies insbesondere an ihrem 100. Geburtstag am 13. September,<br />

an dem für die Ordensschwester eine Überraschungsfeier organisiert wurde. Herzlichen<br />

Glückwunsch – auch im Namen der Redaktion.<br />

Das 1000ste und das 1001ste Baby waren wenige Tage später am 25. September die<br />

Jubiläumskinder. Die Tausendermarke der jährlichen Geburten am CaritasKlinikum<br />

wurde mit dem gesunden Zwillingspärchen Jana und Tim im Doppel überschritten.<br />

Auch sonst haben wir uns viel in unser Klinik umgeschaut. Sie merken, unser neuer<br />

Name hält, was er verspricht. Doch lesen Sie selbst...<br />

Viel Spaß bei der Lektüre der neuen KlinikUmSchau!<br />

Ihre Susanne Moll


3<br />

8 RADIOLOGIE:<br />

Interview mit Professor Dr. Dirk Pickuth<br />

beim Saarländischen Rundfunk<br />

14 PSYCHOSOMATIK<br />

Psychosomatische Klinik am <strong>St</strong>andort<br />

<strong>St</strong>. Josef Dudweiler erweitert<br />

22 „I HAVE A DREAM.“<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken legt<br />

Grundstein für Neubau des Onkologischen<br />

Zentrums<br />

2<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

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11<br />

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20<br />

22<br />

24<br />

26<br />

27<br />

Editorial<br />

Ein arbeitsreiches und gesegnetes Leben<br />

cts wird Akademische Lehreinrichtung für Pflege der HTW<br />

Für ein Leben ohne Schmerz<br />

RADIOLOGIE<br />

Professor Dr. Dirk Pickuth zu Gast beim Saarländischen Rundfunk<br />

Ehrenplakette der Ärztekammer für Dr. Ludwig Distler<br />

Ehrenamtliches Engagement im Dienst der Patienten<br />

Examensfeier und Jubiläen<br />

Dr. Ludwig Distler ist Vorstandsvorsitzender der „Ludwig und Ellen<br />

Enders Siftung“<br />

PSYCHOSOMATIK<br />

Psychosomatische Klinik am <strong>St</strong>andort <strong>St</strong>. Josef Dudweiler erweitert<br />

Schlafsäcke für den sicheren Babyschlaf<br />

Ultraschallkurs hirnversorgender Gefäße<br />

Großer Andrang beim Informationstag „Gegen den Schlaganfall“<br />

Forschung trifft Praxis<br />

„I HAVE A DREAM“<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken legt Grundstein für Neubau des<br />

Onkologischen Zentrums<br />

Theorie und Praxis für angehende Medizinphysiker<br />

Das 1000ste Baby<br />

Großes Interesse am Thema „Schlaganfall“<br />

Veranstaltungshinweise<br />

www.caritasklinikum.de/Aktuelles/<br />

Veranstaltungshinweise<br />

News<br />

www.caritasklinikum.de/Aktuelles/<br />

News<br />

Imagefilme und<br />

Babygalerie<br />

www.caritasklinikum.de/Galerie<br />

Aktuelle<br />

<strong>St</strong>ellenangebote<br />

www.caritasklinikum.de/Karriere/<br />

Offene-<strong>St</strong>ellen


4<br />

Ein arbeitsreiches und<br />

gesegnetes Leben<br />

CaritasKlinikum <strong>St</strong>. Josef Dudweiler feierte den<br />

100. Geburtstag von Schwester Arsenia<br />

Schwester Arsenia vom Orden der<br />

Schwestern vom Heiligen Geist vollendete<br />

am Donnerstag, 13. September, ihr<br />

100. Lebensjahr. Zahlreiche Gratulanten<br />

hatten sich an diesem Tag im Caritas-<br />

Klinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler<br />

eingefunden. Schon zum morgendlichen<br />

Dankgottesdienst hatten sich viele<br />

Angehörige, Ordensschwestern und Mitarbeiter<br />

in der Kapelle<br />

des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. Josef<br />

Dudweiler versammelt,<br />

um gemeinsam<br />

mit Schwester Arsenia ihren ganz und<br />

gar nicht alltäglichen Geburtstag mit Liedern<br />

und Gebeten zu feiern. „Wir möchten<br />

heute vor allem danke sagen, dass<br />

Schwester Arsenia dieses im wahrsten<br />

Sinne des Wortes gesegnete Alter erreichen<br />

darf“, eröffnete Pastor René Unkelbach<br />

den Gottesdienst, im Laufe dessen<br />

er auf das erfüllte Leben der Jubilarin<br />

einging.<br />

Als Älteste von acht Geschwistern in<br />

Zell-Kaimt an der Mosel geboren, hatte<br />

sie keinen einfachen <strong>St</strong>art ins Leben,<br />

war schon als Kind an einen arbeitsamen<br />

Alltag gewöhnt. Trotz aller<br />

Entbehrungen habe es ihr in ihrer<br />

Familie an nichts gefehlt, betont<br />

Schwester Arsenia. Dort,<br />

wie auch in ihrem späteren<br />

Ordensleben, lernte sie,<br />

die kleinen Dinge des Lebens<br />

zu schätzen. „Die<br />

wahren Schätze finden<br />

Sie nicht in materiellen<br />

Werten, sondern in<br />

der Begegnung mit Gott<br />

und anderen Menschen“,<br />

so Pastor Unkelbach.<br />

Mit dieser Einstellung bereichert<br />

Schwester Arsenia<br />

bis heute Tag für Tag<br />

das Leben ihrer Mitmenschen.<br />

„Wer rastet, der<br />

rostet“, scheint das Motto<br />

der ebenso frommen wie<br />

fleißigen Frau zu sein.<br />

Bereits im Mai konnte Schwester Arsenia<br />

ihr 70-jähriges Ordensjubiläum begehen.<br />

Auch als Ordensschwester blickt<br />

sie auf ein bewegtes Leben zurück: Nach<br />

dem II. Weltkrieg verbrachte sie zehn<br />

Jahre bei den Augustinern in Würzburg,<br />

weil im Mutterhaus in Koblenz alles zerstört<br />

war. Als sie dann nach Saarbrücken<br />

kam, war sie dort unter anderem im Willi-Graf-Haus<br />

tätig, seit 31 Jahren gehört<br />

sie zu einer von nunmehr neun Schwestern<br />

in Dudweiler, mit denen Sie gemeinsam<br />

in der Großwäscherei arbeitete.<br />

100 Jahre alt und kein<br />

bisschen müde<br />

Ungeachtet ihrer 100 Jahre ist die Seniorin<br />

noch erstaunlich fit – körperlich wie<br />

geistig. Zwar hilft sie sich im Alltag mit<br />

einem Gehstock aus, zu gegebenem Anlass<br />

wirft sie diesen aber auch gerne einmal<br />

in die Ecke und schwingt stattdes-


5<br />

5<br />

sen das Tanzbein, wie Schwester Oberin<br />

Solina erzählt: „Kürzlich hat sie noch an<br />

unserem Seniorentanz teilgenommen.<br />

Das Video, das dort von ihr entstanden<br />

ist, wird heute Nachmittag auf ihrer Geburtstagsfeier<br />

vorgeführt.“<br />

schließlich wollten alle Besucher der Jubilarin<br />

persönlich gratulieren, ihr mit einem<br />

Gedicht oder Lied eine Freude bereiten.<br />

Trotz ihrer ausgesprochenen Rüstigkeit<br />

wollte die Oberin das Geburtstagskind<br />

aber dann doch nicht mit dem Wissen<br />

um eine geplante Feier belasten, und so<br />

waren die zahlreichen Gratulanten, die<br />

sich den ganzen Tag über im Klinikum<br />

einfanden, eine große Überraschung.<br />

„Selbst heute Morgen wusste sie noch<br />

nicht, dass ihre Familie kommen würde.<br />

Als sie dann die zahlreich erschienene<br />

Verwandtschaft sowie die gesamte<br />

Schwesternschaft aus Koblenz sah,<br />

freute sie sich natürlich riesig“, erzählt<br />

Schwester Solina. Gefeiert wurde<br />

schließlich bis in den Abend hinein,


6<br />

cts wird Akademische Lehreinrichtung<br />

für Pflege der HTW<br />

Am 19. Juli <strong>2012</strong> unterzeichneten die Caritas Trägergesellschaft<br />

Saarbrücken und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des<br />

Saarlandes einen Kooperationsvertrag für den neuen ausbildungsintegrierten<br />

Bachelor-<strong>St</strong>udiengang Pflege B.Sc.<br />

Im April hat die Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

„Weiterentwicklung der Pflegeberufe“<br />

nach zweijähriger Arbeit ein<br />

Eckpunktepapier für ein neues Pflegeberufegesetz<br />

vorgestellt. Darin empfiehlt<br />

sie, das Altenpflege- sowie Krankenpflegegesetz<br />

durch ein neues Pflegeberufegesetz<br />

zu ersetzen, in dem die Pflegeberufe<br />

zukunftsgerecht weiterentwickelt<br />

und an die Anforderungen einer gestuften<br />

und durchlässigen Pflegebildung angepasst<br />

werden.<br />

Am 16. Juli <strong>2012</strong> schlug der Wissenschaftsrat<br />

vor, die Pflegeausbildung zu<br />

akademisieren. Zum Wintersemester<br />

<strong>2012</strong>/2013 startet an der Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft des Saarlandes<br />

(HTW) der neue Modellstudiengang<br />

Pflege, der beide Forderungen bereits<br />

erfüllt. Er verfolgt einen generalistischen<br />

Ansatz, der die Altenpflege-, die<br />

der Hochschule für<br />

Akademische<br />

Lehreinrichtung<br />

für Pflege<br />

Technik und Wirtschaft Saar<br />

Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegeausbildung<br />

zu einer generalistischen<br />

Pflegeausbildung zusammenführt und<br />

mit einem akademischen Pflegestudium<br />

verknüpft. So wird die praktische Ausbildung<br />

von wissenschaftlich-theoretischer<br />

Reflexion begleitet.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, Rektor der<br />

HTW: „Seit Anfang 2010 befassen wir uns<br />

konkret mit der Entwicklung des ausbildungsintegrierten<br />

Pflegestudienganges.<br />

Verhandlungen mit vielen Institutionen<br />

und der Politik waren notwendig. Regularien,<br />

gesetzliche Vorschriften, Finanzierung<br />

und die vielen kleinen Details<br />

einer solchen Ausbildung galt es zu lösen.<br />

Nun können wir gemeinsam ein fertiges<br />

Produkt vorstellen, das den neuen<br />

Anforderungen an die Pflegeausbildung<br />

gerecht wird.“ Die getrennte Ausbildung<br />

nach Lebensaltern ist überholt und führt<br />

in der Praxis zu einer professionell eingeengten<br />

Sicht auf den Akut- wie auf den<br />

Langzeitpflegebereich. Mit dem Pflegestudiengang<br />

eröffnen sich für <strong>St</strong>udieninteressierte<br />

neue Bildungschancen,<br />

die das Berufsfeld insgesamt attraktiver<br />

und, je nach Qualifikation, durchlässiger<br />

machen.<br />

Der Modellstudiengang der HTW gehört<br />

bundesweit zu den innovativsten Konzepten,<br />

da die gesamte Ausbildungsverantwortung<br />

bei der Hochschule liegt<br />

und die komplette theoretische Ausbildung<br />

dort stattfindet. Die derzeit acht<br />

Kooperationseinrichtungen des Modellstudienganges<br />

stellen eine qualitativ<br />

hochwertige Praxisausbildung nach den<br />

Berufsgesetzen sicher. Bewerberinnen<br />

und Bewerber müssen bei einer der Kooperationseinrichtungen<br />

einen Ausbildungsvertrag<br />

abschließen und ein vierwöchiges<br />

Praktikum absolvieren. Erst<br />

dann können sie sich an der HTW immatrikulieren.<br />

Gut gerüstet<br />

für den Pflegealltag<br />

Ziel der akademischen Pflegeausbildung<br />

ist es, das Personal im Pflegebereich<br />

für die neuen Herausforderungen<br />

im Pflegealltag zu rüsten. Es soll Versorgungsprozesse<br />

steuern und die Ergebnisse<br />

der Pflegeforschung aktiv in die<br />

Pflegeeinrichtungen einbringen. Mittelfristig,<br />

und das ist auch das Ziel der<br />

Bund-Länder-Arbeitsgruppe, soll eine<br />

hohe Versorgungsqualität der Pflegebedürftigen<br />

und Patient(inn)en weiterhin<br />

sichergestellt werden.<br />

Mit dem <strong>St</strong>udiengang wird eine wissenschaftsgeleitete<br />

Weiterentwicklung<br />

der Qualität der Pflege angestrebt und<br />

Anschluss an den Europäischen Qualifikationsrahmen<br />

für die Pflegeberufe<br />

geschaffen.<br />

cts-Geschäftsführer Hans-Joachim Backes, HTW-Rektor Prof. Dr. Wolfgang Cornetz und <strong>St</strong>udiengangleiterin Martha Meyer<br />

(von links) bei der Vertragsunterzeichnung.<br />

Die Akademisierung hat darüber hinaus<br />

einen weiteren großen Vorteil: Absolventinnen<br />

und Absolventen haben auch<br />

auf dem internationalen Markt bessere<br />

Chancen, da fast alle europäischen<br />

<strong>St</strong>aaten die Pflegeausbildung bereits<br />

akademisiert haben.


7<br />

Für ein Leben<br />

ohne Schmerz<br />

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland zwischen fünf und<br />

acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Doch<br />

was es wirklich bedeutet, wenn der Schmerz zu einem täglichen<br />

Begleiter geworden ist, können neben den Betroffenen<br />

nur wenige nachvollziehen.<br />

„Viele der Patienten mit chronifizierten Schmerzen leiden am<br />

Unverständnis ihrer Umgebung“, weiß Markus Heisel, <strong>St</strong>ationsleiter<br />

der Schmerzklinik am CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong>. In der interdisziplinären Fachabteilung mit 20 Betten<br />

wird der verständnisvolle Umgang mit den Betroffenen daher<br />

groß geschrieben. Anders als der akute Schmerz hat der chronische<br />

Schmerz in der Regel keine sichtbare Ursache. „Wenn<br />

ich mir heute den Arm breche, ist mir das Mitleid meiner Kollegen<br />

gewiss. Dieses Mitleid begegnet chronischen Schmerzpatienten<br />

hingegen nur selten“, weiß Heisel. Auch die Schmerzintensität<br />

sei für Außenstehende nicht nachvollziehbar,<br />

geschweige denn messbar.<br />

Als chronisch wird ein Schmerz dann bezeichnet, wenn dieser<br />

seine eigentliche Funktion als Warn- und Leithinweis verloren<br />

und einen selbständigen Krankheitswert erhalten hat. „Daher<br />

sprechen wir häufig auch von einem ,sinnlosen‘ Schmerz. Der<br />

Schmerz ist dann kein Symptom eines körperlichen Problems<br />

mehr, sondern das Problem selbst“, so Heisel, der als Autor<br />

des „Pflegehandbuchs Schmerztherapie“ bundesweit als Experte<br />

in Sachen chronische Schmerzbehandlung gilt.<br />

„Wir in der Schmerzklinik des CaritasKlinikums Saarbrücken<br />

versuchen zunächst, die Ursache des Schmerzes zu analysieren.“<br />

Dabei stehe eine individuelle und ganzheitliche Betrachtung<br />

des Problems im Zentrum der Behandlung. „Wir berufen<br />

uns stets auf das anerkannte biopsychosoziale Modell, das<br />

den Schmerz als Ergebnis komplexer Wechselwirkungen sozialer,<br />

biologischer und psychologischer Faktoren sieht“, erläutert<br />

Markus Heisel. Dieser ganzheitliche Ansatz der Schmerzklinik<br />

spiegelt sich auch in der multiprofessionellen Zusammensetzung<br />

des Teams wieder, das neben speziell geschulten Pflegekräften<br />

und Fachärzten auch Ergo-, Physio- und Psychotherapeuten<br />

umfasst: „Bei uns herrschen die viel zitierten ‚ flachen<br />

Hierarchien’. Nur so ist eine echte Teamarbeit möglich und die<br />

optimale Behandlung unserer Patienten garantiert.“ Eine optimale<br />

Behandlung, das bedeutet für ihn und seine Kollegen in<br />

erster Linie die Wiederherstellung größtmöglicher Lebensqua-<br />

Markus Heisel<br />

lität, indem verschiedene Behandlungsmethoden ganz individuell<br />

kombiniert werden. Zu einer erfolgreichen Behandlung<br />

gehöre aber auch die Akzeptanz eventueller psychischer Faktoren<br />

seitens des Patienten: „So wie der Schmerz meine Psyche<br />

beeinflusst, kann auch umgekehrt die Seele meinen Körper im<br />

Griff haben“, erklärt der <strong>St</strong>ationsleiter. Als mögliche Ursachen<br />

für psychologisch bedingte Schmerzen nennt er schlimme Erlebnisse<br />

wie Kriegserfahrungen, aber auch <strong>St</strong>ress im Job oder<br />

soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit. Aus diesem Grund arbeitet<br />

die Schmerzklinik eng mit der Psychosomatischen Klinik<br />

des CaritasKlinikums Saarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler zusammen.<br />

„Der Zusammenhang zwischen Körper und Seele ist für<br />

viele Patienten schwer zu akzeptieren. Doch auch wenn ein<br />

Schmerz psychische Ursachen hat, so ist er deswegen ganz sicher<br />

nicht weniger real“, betont Heisel.<br />

Auch für Patienten, die an tumorbedingten Schmerzen leiden,<br />

steht die Klinik offen. Hier wird vor allem versucht, eine größtmögliche<br />

Schmerzfreiheit herzustellen. „Im besten Fall stellen<br />

wir den Tumorpatienten hier in der Klinik auf die Schmerzmittel<br />

ein und können ihn dann in sein häusliches Umfeld entlassen.“<br />

Die Schmerzklinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. Ludwig<br />

Distler existiert seit 24 Jahren und genießt inzwischen überregionale<br />

Bekanntheit, auch dank des interdisziplinären Pflegeteams,<br />

das durch Fort- und Weiterbildungen stets auf dem neuesten<br />

<strong>St</strong>and ist.<br />

Markus Heisel, der inzwischen als Schmerzexperte in ein Gremium<br />

zur Erarbeitung bundesweiter Pflegestandards berufen<br />

wurde, wünscht sich einen verständnisvolleren Umgang mit<br />

Patienten, die an chronischen Schmerzen leiden: „Schmerzen<br />

können jeden von uns jederzeit<br />

treffen. Auch wenn der Umgang<br />

mit den Betroffenen<br />

gerade für Angehörige nicht<br />

immer leicht ist – als ‚Jammerlappen’<br />

sollten wir<br />

deshalb niemanden<br />

bezeichnen.“


8<br />

Professor Dr. med.<br />

habil. Dr. h. c. mult.<br />

Dirk Pickuth<br />

zu Gast beim Saarländischen<br />

Rundfunk<br />

Das Institut für Radiologie des Caritas-<br />

Klinikums Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> hat<br />

seit dem 01.07.<strong>2012</strong> einen neuen Kernspintomographen<br />

mit Spitzenausstattung.<br />

Der DISCOVERY MR 750w 3.0 Tesla ist<br />

das Spitzengerät von GE Healthcare. Das<br />

System liefert noch bessere Bilder in<br />

noch kürzerer Zeit – und das bei einem<br />

äußerst patientenfreundlichen Komfort.<br />

Die 3 Tesla des neuen Gerätes bringen<br />

ein höheres Signal-Rausch-Verhältnis,<br />

d. h. bei gleicher Untersuchungszeit ist<br />

eine höhere räumliche Auflösung möglich<br />

bzw. bei gleicher räumlicher Auflösung<br />

ist eine kürzere Untersuchungszeit<br />

möglich.<br />

Entscheidende Vorteile hat der neue<br />

Kernspintomograph vor allem für die<br />

Diagnostik auf den Gebieten Onkologie,<br />

Neurologie, Orthopädie und Angiologie.<br />

Aber auch alle anderen medizinischen<br />

Disziplinen profitieren massiv von<br />

der beeindruckend hohen Leistung des<br />

Kernspintomographen.<br />

Die Öffnung ist beim DISCOVERY MR<br />

750w 3.0 Tesla mit 70 cm sehr weit, so<br />

dass auch Patienten mit Klaustrophobie<br />

leichter diagnostiziert werden können.<br />

Das Kernspintomographie-Zentrum verfügt<br />

außerdem über ein hochmodernes<br />

Ambient Lighting System.<br />

Das CaritasKlinikum hat mit der Firma GE<br />

Healthcare einen Kooperationsvertrag<br />

Professor Dr. med. habil. Dr. h. c. mult. Dirk Pickuth mit Moderatorin Verena Sierra im <strong>St</strong>udio des Saarländischen Rundfunks<br />

auf dem Halberg<br />

Professor Dr. med. habil. Dr. h. c. mult. Dirk Pickuth beim<br />

Interview im <strong>St</strong>udio


9<br />

9<br />

DISCOVERY MR 750w 3.0 Tesla – das neue MRT am CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />

auf dem Gebiet der Kernspintomographie<br />

abgeschlossen. Die Vereinbarung<br />

umfasst unter anderem wissenschaftliche<br />

Projekte, akademische Symposien,<br />

Hospitationen und Trainings.<br />

Die Installation eines Kernspintomographen<br />

dieser Qualität ist einmalig für das<br />

Saarland und weit darüber hinaus.<br />

Aus diesem Grund war Herr Professor Dr.<br />

med. habil. Dr. h. c. mult. Dirk Pickuth,<br />

Chefarzt des Instituts für Diagnostische<br />

und Interventionelle Radiologie und<br />

Ärztlicher Direktor des CaritasKlinikums,<br />

am 06. September in die Hörfunkstudios<br />

des Saarländischen Rundfunks auf dem<br />

Halberg eingeladen.<br />

Das Interview führte Verena Sierra für die<br />

Sendung „Verenas Welt“ auf SR 1 Europawelle<br />

Saar. Das auf Servicethemen<br />

orientierte Magazin läuft immer montags<br />

bis freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr,<br />

und zwar im wöchentlichen Wechsel mit<br />

„Kollege Rosch“.<br />

In dem Interview betonte Herr Professor<br />

Pickuth, dass mit dem neuen Kernspintomographen<br />

am CaritasKlinikum viele<br />

Erkrankungen deutlich früher, deutlich<br />

genauer und deutlich sicherer zu diagnostizieren<br />

sind als mit den sonst üblichen<br />

Geräten. Der DISCOVERY MR 750w<br />

3.0 Tesla bedeute einen Quantensprung<br />

in der radiologischen Diagnostik.<br />

Auch die Saarbrücker Zeitung hat ausführlich<br />

über das neue Topgerät am CaritasKlinikum<br />

berichtet.


10<br />

Ehrenplakette<br />

der Ärztekammer<br />

für Dr. Ludwig Distler<br />

Chefarzt der Schmerzklinik des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> wurde für sein<br />

Engagement in der ärztlichen Fortbildung ausgezeichnet<br />

Dr. Josef Mischo, Präsident der Arbeitskammer des Saarlandes, bei der Überreichung der<br />

Ehrenplakette an Dr. Ludwig Distler.<br />

Eine hohe Ehre wurde Dr. Ludwig Distler, Chefarzt der Schmerzklinik<br />

des CaritasKlinikums Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>, zuteil.<br />

Auf Beschluss des Kammervorstandes wurde er am 16. April<br />

mit der Ehrenplakette der Ärztekammer des Saarlandes ausgezeichnet.<br />

Damit würdigte die saarländische Ärzteschaft das<br />

ehrenamtliche Engagement Distlers im Bereich der ärztlichen<br />

Fortbildung.<br />

Dr. Ludwig Distler ist seit 1993 Ärztlicher Leiter der Sektion<br />

Schmerztherapie des CaritasKlinikums Saarbrücken <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> und seit 1998 als Leitender Arzt der Fachabteilung<br />

Schmerztherapie der Klinik tätig. Seit dieser Zeit behandelt er<br />

ausschließlich Patienten mit hochchronifizierten Schmerzsyndromen.<br />

„Die jungen Kolleginnen und Kollegen an Ihren profunden<br />

Kenntnissen teilhaben zu lassen, das ist Ihnen, lieber Herr Kollege<br />

Distler, ein besonderes Anliegen“, sagte Dr. Josef Mischo,<br />

Präsident der Arbeitskammer des Saarlandes, in seiner Laudatio.<br />

„Deshalb haben Sie sich in hohem Maße im Bereich der<br />

ärztlichen Fortbildung engagiert und organisieren seit vielen<br />

Jahren für das Saarländische Ärzte Syndikat die Schmerzkonferenzen,<br />

die einen festen Bestandteil im Rahmen der ärztlichen<br />

Fortbildung im Saarland bilden. Überall dort, wo das Thema<br />

einer Fortbildungsveranstaltung ,Schmerztherapie‘ lautet,<br />

finden wir als Referenten Dr. Ludwig Distler, was eindrucksvoll<br />

unter Beweis stellt, welchen Namen er sich in diesem Bereich<br />

erworben hat.“<br />

„Überrascht und berührt“ nahm Dr. Ludwig Distler die Auszeichnung<br />

entgegen. „Ich verstehe diese Ehrung als Ansporn,<br />

mich weiterhin um die Verbreitung des Wissens im Bereich der<br />

Schmerztherapie einzusetzen.“ Die Auszeichnung, so Distler,<br />

gelte nicht nur ihm, sondern auch all seinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern in der Schmerzklinik des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>. „Denn ohne sie wäre das, was ich<br />

mache, nicht möglich.“<br />

Geehrt wurden im Rahmen der Feierstunde auch der Mediziner<br />

Prof. Dr. Gerd Fröhlig sowie San. Rat Prof. Dr. Hermann Schieffer,<br />

der mit der Carl Erich Alken Medaille die höchste Auszeichnung<br />

der Saarländischen Ärztekammer erhielt.<br />

Hintergrund<br />

Die Schmerzklinik des CaritasKlinikums Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />

Mit der Ernennung zur Hauptfachabteilung wurde die<br />

Schmerzklinik des CaritasKlinikums Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />

1997 die erste interdisziplinär tätige Hauptfachabteilung<br />

Schmerztherapie in einem Schwerpunktkrankenhaus<br />

im Saarland und im südwestdeutschen Raum.<br />

Überregionale Bedeutung erlangte die Klinik als Initiatorin<br />

der bis heute bundesweit einmaligen Weiterbildung<br />

zur Fachpflege in der Schmerztherapie, Onkologie,<br />

Palliativmedizin und Hospiz. Diese staatlich anerkannte<br />

Fachweiterbildung befähigt zu einem professionellen<br />

pflegetherapeutischen, zielorientierten und situationsgerechten<br />

Handeln in pflegerischer Verantwortung. Ein<br />

Großteil des Pflegepersonals, das in der Schmerzklinik<br />

des CaritasKlinikums arbeitet, hat diese Weiterbildung<br />

absolviert und ist somit in der Lage, auf individuelle Probleme<br />

von Patienten einzugehen.<br />

Die Schmerzklinik des CaritasKlinikums ist die einzige<br />

Hauptfachabteilung im Saarland, die sich bereits um die<br />

Jahrtausendwende ein integratives Konzept zur Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen Berufsgruppen als Leitbild<br />

gegeben hat. Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen,<br />

Physiotherapeuten, ein Ergo- und ein Psychotherapeut<br />

sowie ein hochspezialisiertes flegeteam arbeiten Hand in<br />

Hand. Durch den interdisziplinären Austausch in den wöchentlich<br />

stattfindenden offenen Schmerzkonferenzen<br />

können darüber hinaus neue Erkenntnisse aus den<br />

verschiedenen Fachrichtungen in die tägliche Arbeit einfließen.


11<br />

11<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

im Dienste der Patienten<br />

Mitgliederversammlung der „Arbeitsgemeinschaft Saarländischer Patientenfürsprecher“ im<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> widmete sich dem Thema „Demenz im Krankenhaus“<br />

Sie haben ein offenes Ohr für die kleinen<br />

und großen Nöte der Patienten und<br />

ihrer Angehörigen, gehen Beschwerden<br />

nach und bemühen sich, im Gespräch<br />

mit Pflegekräften, Ärzten und Klinikleitung<br />

in Problemfällen schnell und<br />

unbürokratisch eine Lösung zu finden.<br />

Ehrenamtliche Patientenfürsprecher<br />

übernehmen in Krankenhäusern eine<br />

verantwortungsvolle Aufgabe. Zwei Mal<br />

im Jahr kommen die rund 30 Mitglieder<br />

der Arbeitsgemeinschaft Saarländischer<br />

Patientenfürsprecher (ASP) zu einer<br />

Mitgliederversammlung zusammen, um<br />

Erfahrungen auszutauschen und sich in<br />

Fachvorträgen über aktuelle Themen aus<br />

Medizin und Pflege zu informieren.<br />

Die jüngste Mitgliederversammlung der<br />

ASP, die am 19. April im CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> stattfand, war<br />

dem Thema „Demenz im Krankenhaus“<br />

gewidmet. „Wir machen auf den <strong>St</strong>ationen<br />

die Erfahrung, dass dieses Thema<br />

eine große Herausforderung darstellt“,<br />

sagte Horst Gehl, der Vorsitzende der<br />

ASP. So sei es keine Seltenheit, dass demenzkranke<br />

Patienten um Hilfe riefen,<br />

weil sie verwirrt seien und nicht wüssten,<br />

wo sie sind.<br />

Mit dem Projekt „Demenz im Krankenhaus“<br />

(Dem-i-K) will die „Arbeitsgemeinschaft<br />

katholischer<br />

Krankenhäuser Saarland“<br />

die strukturellen und pflegerischen<br />

Gegebenheiten<br />

in Akutkrankenhäusern<br />

auf die speziellen Bedürfnisse<br />

dementiell<br />

veränderter Menschen<br />

abstimmen.<br />

So gelte es, etwa bei<br />

der Gestaltung der Flure<br />

und Räume, Orientierungshilfen<br />

zu schaffen,<br />

erläuterte Thomas Jungen,<br />

Geschäftsführer der<br />

Arbeitsgemeinschaft. An dem Projekt<br />

„Demenz im Krankenhaus“ beteiligt ist<br />

auch die Caritasträgergesellschaft (cts).<br />

So erarbeiten Mitarbeiter des CaritasKlinikums<br />

bereits konkrete Maßnahmen,<br />

um demenzkranke Patienten während<br />

ihres Krankenhausaufenthaltes optimal<br />

betreuen zu können, berichtete Karin<br />

Klein, Fachkraft für Gerontopsychiatrie.<br />

Welche medizinischen Hintergründe<br />

die Demenzerkrankung hat, und mit<br />

welchen Symptomen sie verbunden ist,<br />

erläuterte Prof. Dr. Erwin <strong>St</strong>olz, Chefarzt<br />

der Neurologischen Klinik.<br />

Edgar Mertes, der kaufmännische Direktor<br />

des CaritasKlinikums Saarbrücken,<br />

dankte allen, die sich in saarländischen<br />

Kliniken als Patientenfürsprecher engagieren.<br />

„Wir sind Ihnen sehr dankbar<br />

für diese Arbeit“, so Mertes. Die Patientenfürsprecherin<br />

des CaritasKlinikums,<br />

Renate Legroux, werde von allen Mitarbeitern<br />

sehr geschätzt, betonte Pflegedirektorin<br />

Ursula Hubertus in ihrer<br />

Begrüßungsrede. „Zum einen für den<br />

Enthusiasmus, mit dem Frau Legroux<br />

sich der Anliegen der Patienten annimmt,<br />

zum anderen aber auch für ihre<br />

konstruktive Art, gemeinsam mit allen<br />

Beteiligten nach Lösungen zu suchen.“<br />

Zugleich sei die Patientenfürsprecherin<br />

eine unabhängige Instanz, die die<br />

Qualität der Pflege<br />

objektiv beurteilen und dank ihrer jahrzehntelangen<br />

Berufserfahrung als Hebamme<br />

wertvolle Anregungen für Verbesserungsmöglichkeiten<br />

geben könne.<br />

Hintergrund<br />

Renate Legroux ist „die gute Seele“<br />

im CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong><br />

Das CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> richtete 1986 das Amt des<br />

Patientenfürsprechers ein. Hintergrund<br />

dieser Entscheidung war die<br />

Erkenntnis, dass sich Patienten gerade<br />

in einem großen Krankenhaus einen<br />

Ansprechpartner wünschen, der<br />

bei Problemen rasch und unbürokratisch<br />

nach einer Lösung sucht. Zudem<br />

sind Träger katholischer Krankenhäuser<br />

dazu verpflichtet, den Patienten<br />

einen solchen Ansprechpartner<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Im CaritasKlinikum steht Renate Legroux,<br />

pensionierte Lehrerin für Hebammenwesen,<br />

den Kranken und ihren<br />

Angehörigen mit Rat und Tat zur<br />

Seite. Wer in die Klinik eingewiesen<br />

wird, erhält gleich bei der Aufnahme<br />

einen Flyer mit ihren Kontaktdaten.<br />

Renate Legroux steht sowohl telefonisch<br />

unter Tel. (06853) 6263 als<br />

auch persönlich (während der<br />

Sprechzeiten dienstags von 13:30–<br />

15:00 Uhr in der Bibliothek des<br />

CaritasKlinikums) zur Verfügung.<br />

Die Gespräche mit der<br />

unabhängigen Patientenfürsprecherin<br />

finden auf Wunsch<br />

vertraulich und anonym statt.<br />

Patienten können ihre Anliegen<br />

oder Vorschläge auch<br />

schriftlich mitteilen. Dazu gibt<br />

es am Haupteingang des Krankenhauses,<br />

direkt neben der<br />

Drehtür, einen Briefkasten.


12<br />

Examensfeier<br />

des Krankenpflegehilfekurses<br />

2011/<strong>2012</strong><br />

Am 26. Juli erhielten die Schüler und Schülerinnen der<br />

Krankenpflegehilfe ihre Examenszeugnisse. Bei den<br />

Feierlichkeiten im CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />

gratulierten alle, die der Einladung zur Examensfeier<br />

gefolgt waren.<br />

Herzlichen Glückwunsch den frisch gebackenen Gesundheits-<br />

und Krankenpflegehelfer/-innen, die nach<br />

einjähriger Ausbildung im SchulZentrum <strong>St</strong>. Hildegard<br />

ihr Examen mit Erfolg bestanden haben.<br />

Jubiläen<br />

Dienstjubilare und runde Geburtstage des<br />

CaritasKlinikums<br />

01. Februar <strong>2012</strong> bis 31. Juli <strong>2012</strong><br />

Unser Klinikmagazin heißt:<br />

<strong>KlinikUmschau</strong><br />

60. Geburtstag<br />

Christina Maas, 06.02.1952<br />

Dieter Jungmann, 23.06.1952<br />

Benno Schmitt, 01.07.1952<br />

Charlotte Rauber, 08.07.1952<br />

Hans Kurt Heck, 12.07.1952<br />

Hartmut Lorenz, 02.07.1952<br />

25-jähriges<br />

Dienstjubiläum<br />

Siglinde Nonnweiler, 13.03.<strong>2012</strong><br />

Dieter Zehren, 01.05.<strong>2012</strong><br />

Martina Bender, 01.04.<strong>2012</strong><br />

Ruth Krämer, 01.07.<strong>2012</strong><br />

Britta Kieborz, 01.07.<strong>2012</strong><br />

50. Geburtstag<br />

Judith Schmitt, 23.06.1962<br />

Dagmar Heinke, 01.04.1962<br />

Gabriele Birtel, 24.04.1962<br />

Heike Rheinheimer, 15.04.1962<br />

Petra Kutscher, 24.05.1962<br />

Sabine Flammann, 16.06.1962<br />

Dr. Ulrike Ossig, 05.07.1962<br />

Der Vorschlag wurde<br />

von unserem<br />

strahlenden Gewinner<br />

Jürgen Senftleben<br />

eingereicht und durch<br />

unser Komitee ausgewählt.<br />

Wir bedanken uns<br />

herzlich bei allen<br />

weiteren Teilnehmern<br />

für Ihre kreativen<br />

Ideen und Vorschläge.


13<br />

13<br />

Von links: Dr. med.<br />

Sven Gottschling, Dr. med. Ludwig Distler,<br />

ADD-Vizepräsidentin Dolores Schneider-<br />

Pauly und Rechtsanwalt Albert Schade<br />

Dr. Ludwig Distler ist Vorstandsvorsitzender der<br />

„Ludwig und Ellen Enders <strong>St</strong>iftung“<br />

Der Chefarzt der Schmerzklinik des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken, Dr. Ludwig<br />

Distler, ist Vorstandsvorsitzender der<br />

im Juli <strong>2012</strong> gegründeten „Ludwig und<br />

Ellen Enders <strong>St</strong>iftung“. Die <strong>St</strong>iftung mit<br />

Sitz in Pirmasens ist von der Aufsichtsund<br />

Dienstleistungsdirektion (ADD), der<br />

<strong>St</strong>iftungsbehörde für Rheinland- Pfalz,<br />

als rechtsfähige öffentliche <strong>St</strong>iftung des<br />

bürgerlichen Rechts anerkannt.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde nahm Dr.<br />

Distler von ADD-Vizepräsidentin Dolores<br />

Schneider-Pauly die Anerkennungsurkunde<br />

in Empfang. „Ich freue mich,<br />

dass wir dabei helfen konnten, die Ludwig<br />

und Ellen Enders <strong>St</strong>iftung ins Leben<br />

zu rufen und dadurch dazu beizutragen,<br />

das Engagement der Eheleute Ludwig<br />

und Ellen Enders nicht in Vergessenheit<br />

geraten zu lassen“, sagte Dolores<br />

Schneider-Pauly.<br />

Zweck der Ludwig und Ellen Enders <strong>St</strong>iftung<br />

ist die Förderung und Erforschung<br />

von Behandlungsmethoden für zurzeit<br />

noch unheilbare Krankheiten wie beispielsweise<br />

Aids, Parkinson und Alzheimer.<br />

Die <strong>St</strong>iftung verfolgt ihre Ziele unter anderem<br />

durch die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden<br />

bei Morbus Crohn<br />

durch sogenannte T-Zellen des Immunsystems,<br />

die Erforschung von Frühdiagnostik<br />

von Alzheimer durch Augenuntersuchungen<br />

sowie die Untersuchung<br />

neuer Konzepte gegen das HI-Virus<br />

durch Entwicklung eines Antikörperimpfstoffs.<br />

„Als mich der Testamentsverwalter der<br />

Eheleute Enders fragte, ob ich den Vorsitz<br />

der <strong>St</strong>iftung übernehmen wolle,<br />

habe ich gerne ja gesagt“, betont Dr.<br />

Ludwig Distler, der sich bereits seit vielen<br />

Jahren in der Hospizarbeit engagiert.<br />

„Denn ich kann mich mit dem <strong>St</strong>iftungszweck<br />

sehr gut identifizieren und empfinde<br />

es als Zeichen größter Menschlichkeit,<br />

dass die Eheleute Enders ihr<br />

Vermögen zur Gründung einer solchen<br />

<strong>St</strong>iftung hinterlassen haben“, so Distler.<br />

Der <strong>St</strong>iftungsrat wird künftig ein Mal im<br />

Jahr zusammenkommen, um darüber<br />

zu beraten, wie das <strong>St</strong>iftungskapital in<br />

Höhe von 800.000 Euro vermehrt werden<br />

kann und welche Forschungsvorhaben<br />

damit unterstützt werden sollen.<br />

FOCUS-Landesliste:<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken in den Empfehlungen für TOP Kliniken im Saarland<br />

Das CaritasKlinikum Saarbrücken gehört nach Einschätzung des Magazins FOCUS mit Platz 3 zu den TOP<br />

bzw. empfehlenswerten Kliniken im Saarland. Insbesondere im Bereich der Tumorerkrankungen-Darmkrebs<br />

konnte das CaritasKlinikum punkten. Daneben kann das CaritasKlinikum auf die höchste Patientenzufriedenheit<br />

im Saarland verweisen.<br />

Laut FOCUS waren Grundlage für diese Einstufung die Befragung von 18.000 Medizinern und die Qualitätsberichte<br />

der Kliniken. Weitere Empfehlungen wurden ausgesprochen für das Universitätsklinikum<br />

Homburg/Saar und die SHG Kliniken Völklingen. Nachzulesen sind diese Bewertungen in der <strong>Ausgabe</strong> des<br />

FOCUS vom 04. Juni <strong>2012</strong>.


14<br />

Mit Mut, Zähigkeit und<br />

Begeisterung zum Erfolg<br />

Das CaritasKlinikum Saarbrücken feiert die Erweiterung der<br />

Psychosomatischen Klinik am <strong>St</strong>andort <strong>St</strong>. Josef Dudweiler.<br />

„Vom ‚Anhängsel’ der Inneren Klinik mit<br />

nur zehn Betten zur überregional anerkannten<br />

Fachabteilung“, so beschreibt<br />

Hans-Joachim Backes, Geschäftsführer<br />

der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken<br />

(cts), die Erfolgsgeschichte der<br />

Psychosomatischen Klinik, deren Ausbau<br />

am Mittwoch feierlich eröffnet wurde.<br />

Für ihn ist „die Erweiterung auf nunmehr<br />

36 Plan- und zehn Tagesbetten ohne<br />

jeden Zweifel ein wichtiger Meilenstein<br />

auf einem nicht immer einfachen Weg,<br />

der hier noch lange nicht zu Ende sein<br />

soll.“ Darüber hinaus sieht er den Neubau<br />

als sichtbar gewordenen Beweis,<br />

dass die Verbindung der Klinikstandorte<br />

<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> Saarbrücken und <strong>St</strong>. Josef<br />

Dudweiler nicht nur auf dem Papier existiert,<br />

sondern auch in der Praxis gelebt<br />

wird.<br />

Der Umzug war eine gute<br />

Entscheidung<br />

Die Klinik für Psychosomatik ist 1999<br />

im CaritasKlinikum <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> auf dem<br />

Rastpfuhl gegründet worden und 2010


15<br />

an den <strong>St</strong>andort <strong>St</strong>. Josef umgezogen.<br />

„Eine absolut richtige Entscheidung“,<br />

findet auch Edgar Mertes, Kaufmännischer<br />

Direktor des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken.<br />

Denn der Umzug habe die räumlichen<br />

Möglichkeiten eröffnet, die Psychsomatische<br />

Klinik auszubauen. Edgar Mertes<br />

würdigte bei der Eröffnung insbesondere<br />

die Arbeit des Chefarztes der Psychosomatischen<br />

Klinik, Dr. med. Jochen<br />

Maus, der den Ausbau vorangetrieben<br />

und zusammen mit seinem engagierten<br />

Team dazu beigetragen habe, dass die<br />

cts heute mit einer der größten Fachabteilungen<br />

in Deutschland führend im<br />

Bereich der Psychosomatik ist. „Die<br />

Geschichte der Klinik beweist: „Mut, Zähigkeit<br />

und Begeisterung für die Sache<br />

zahlen sich aus“, so Mertes.<br />

10-jährige Zusammenarbeit<br />

gewürdigt<br />

Chefarzt Jochen Maus, der in diesem<br />

Monat sein zehnjähriges Jubiläum am<br />

CaritasKlinikum feiert, bedankte sich bei<br />

seinem multidisziplinären Team für die<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit. In seinem<br />

Festvortrag erläuterte er den Zusammenhang<br />

zwischen dem scheinbaren<br />

Anstieg psychischer Erkrankungen und<br />

gesellschaftlich-sozialen Veränderungen.<br />

„Wir haben uns in den vergangenen<br />

Jahrzehnten von einer autoritär geführten<br />

Gesellschaft zu einer Gesellschaft<br />

entwickelt, in der Individualismus und<br />

Autonomie die höchsten Werte sind.<br />

Dieser Wandel der Ideale impliziert zwar<br />

eine psychische Befreiung, mit der Wahlfreiheit<br />

geht aber zugleich eine innere<br />

Unsicherheit und die Angst vor der eigenen<br />

Unzulänglichkeit einher“, so Maus.<br />

Tatsächlich ist die Zahl der psychosomatisch<br />

bedingten Fehltage von 33,6<br />

im Jahre 2001 auf 53,5 im Jahre 2010<br />

gestiegen. Ein psychisches Leiden ist<br />

somit der Grund für rund 13 Prozent aller<br />

Arbeitsausfälle.<br />

Allerdings, so betont Jochen Maus, habe<br />

das psychische Leben heute auch einen<br />

ganz anderen <strong>St</strong>ellenwert als noch vor<br />

vier Jahrzehnten. „Es genügt, einen Blick<br />

in die Buchhandlungen zu werfen, um<br />

festzustellen, dass offensichtlich zahlreiche<br />

Menschen auf der Suche nach<br />

dem inneren Gleichgewicht sind – die<br />

Schwemme an verschiedensten Lebensratgebern<br />

beweist es.“<br />

Dass in der Sensibilisierung der Gesellschaft<br />

für psychische Erkrankungen auch<br />

eine große Chance steckt, weiß Tobias<br />

Hans, Parlamentarischer Geschäftsführer<br />

und Gesundheitspolitischer Sprecher<br />

der CDU-Fraktion im saarländischen<br />

Landtag, der ebenfalls ein Grußwort<br />

sprach: „Was die Akzeptanz psychischer<br />

Erkrankungen angeht, so hat in jedem<br />

Fall ein Paradigmenwechsel stattgefunden.<br />

Betroffenen fällt es heute sehr viel<br />

leichter, ihre Krankheit anzunehmen.“<br />

„Mit Gottes Segen und dem Vertrauen,<br />

neue Pfade zu beschreiten, steht einer<br />

erfolgreichen Zukunft der Psychosomatischen<br />

Klinik hier in Dudweiler nichts<br />

mehr im Wege“, sagte Dr. Rolf Dillschneider,<br />

der die neuen Räumlichkeiten der<br />

Psychosomatischen Klinik als Rektor der<br />

Basilika <strong>St</strong>. Johann und als Landespolizeidekan<br />

des Saarlandes segnete.


16<br />

Schlafsäcke<br />

für den<br />

sicheren<br />

Babyschlaf<br />

Techniker-Krankenkasse und<br />

Selbsthilfeorganisation spenden<br />

85 Schlafsäcke für die<br />

Mutter-Kind-<strong>St</strong>ation des Caritas-<br />

Klinikums <strong>St</strong>. Josef Dudweiler<br />

Vor wenigen Tagen kam Benjamin Herrmann<br />

im CaritasKlinikum <strong>St</strong>. Josef Dudweiler<br />

zur Welt. Damit er auch zuhause<br />

gut und vor allem sicher schläft, wird seine<br />

Mama Tamara ihn in seinem Bettchen<br />

nicht mit einer Kinder-Bettdecke zudecken,<br />

sondern ihn in einen Schlafsack<br />

legen. „Schon sein großer Bruder Aljoscha<br />

hat, bis er etwa eineinhalb Jahre alt<br />

war, immer im Schlafsack geschlafen“,<br />

sagt Tamara Herrmann. Für den jüngsten<br />

Nachwuchs hat sie einen besonders<br />

schönen Schlafsack bekommen. Es ist<br />

einer von 85 Schlafsäcken, die die Techniker<br />

Krankenkasse (TK) und die Selbsthilfeorganisation<br />

„Gemeinsame Elterninitiative<br />

Plötzlicher Säuglingstod“<br />

(GEPS) der Mutter-Kind-<strong>St</strong>ation des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler<br />

gespendet haben.<br />

„Der Schlafsack ist ein Symbol für eine<br />

sichere Schlafumgebung“, sagte Dr. Harald<br />

Schönhofen, Kinder- und Jugendmediziner<br />

und zweiter Vorsitzender<br />

des Landesverbandes Baden-Württemberg<br />

/ Rheinland-Pfalz / Saarland der<br />

GEPS am Mittwoch bei der Übergabe der<br />

Schlafsäcke im CaritasKlinikum Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. Josef Dudweiler. Der Plötzliche<br />

Säuglingstod (SID) gehöre im ersten<br />

Lebensjahr nach wie vor zur Todesursache<br />

Nummer eins. Aus vielen, auch internationalen<br />

<strong>St</strong>udien seien inzwischen<br />

die Faktoren bekannt, die zum Plötzlichen<br />

Säuglingstod führen können. Im<br />

Jahr 2010 seien in Deutschland 170 Kinder<br />

am SID gestorben. Doch eine sichere<br />

Schlafumgebung mindere das Risiko erheblich.<br />

„Schon durch ganz einfache Maßnahmen<br />

– Rückenlage, rauchfreie Umgebung<br />

und das Benutzen eines Schlafsackes<br />

statt einer losen Zudecke – kann<br />

das Risiko für den Plötzlichen Kindstod<br />

extrem verringert werden. Deshalb ist<br />

Aufklärung nach wie vor sehr wichtig“,<br />

so Schönhofen. Natürlich spreche niemand<br />

das Thema gerne an, schließlich<br />

sei die Geburt eines Kindes ein freudiges<br />

Ereignis. „Aber wir müssen jede Elterngeneration<br />

neu aufklären.“<br />

Das bestätigen auch Gabi Lauer und Sabine<br />

Schneider, beide erfahrene Hebammen<br />

des CaritasKlinikums Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. Josef Dudweiler. „Bei Hausbesuchen<br />

nehmen wir die Schlafumgebung<br />

des Kindes in Augenschein und geben<br />

Tipps“, sagt Sabine Schneider. Eltern<br />

sollten zum Beispiel vorsichtig sein mit<br />

Nestchen oder zu vielen Kuscheltieren<br />

im Bett. „Die Luft muss zirkulieren, das<br />

Kind muss atmen können.“<br />

Da die Landesvertretung der Techniker<br />

Krankenkasse die GEPS unterstützt,<br />

konnte die Selbsthilfeorganisation in<br />

den vergangenen Jahren bereits mehrfach<br />

die Entbindungsabteilungen von<br />

Kliniken im Saarland und in Rheinland-<br />

Pfalz mit Schlafsäcken ausstatten, die<br />

bei der Entlassung an die Eltern von<br />

Neugeborenen weitergegeben werden.<br />

„Diese Schlafsack-Übergabe ist ein guter<br />

Anlass, erneut auf dieses wichtige<br />

Thema aufmerksam zu machen“, sagt<br />

Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung.<br />

Das CaritasKlinikum Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. Josef Dudweiler hat dabei eine besondere<br />

Vorbildfunktion.<br />

„Wir waren das erste Klinikum im Saarland,<br />

das reagiert hat. Wir haben damals<br />

von unserem Budget Schlafsäcke<br />

gekauft und hier in der Säuglingsstation<br />

eingeführt“, sagt Beate Eich, stellvertretende<br />

Leiterin der Mutter-Kind-<strong>St</strong>ation.<br />

Sie freut sich über die neuen Schlafsäcke<br />

und das Geschenk, das sie und ihre<br />

Kolleginnen und Kollegen von nun an jedem<br />

frisch gebackenen Elternpaar machen<br />

könne. Und das sind in <strong>St</strong>. Josef<br />

Dudweiler eine ganze Menge. „Seit Januar<br />

dieses Jahres sind schon rund 400<br />

Kinder hier zur Welt gekommen, 2011<br />

waren es 516 Kinder“, berichtet Oberarzt<br />

Dr. <strong>St</strong>efan Molaen. Und auch die<br />

schlafen nun hoffentlich alle in einem<br />

Schlafsack.<br />

Weitere Infos zum Thema gibt es auf<br />

der Homepage der GEPS unter www.<br />

geps-suedwest.de.


17<br />

Ultraschallkurs<br />

hirnversorgender Gefäße<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Judith Harrer-Haag,<br />

Prof. Dr. med. Erwin P. <strong>St</strong>olz<br />

r Kurs<br />

Farbduplexnder<br />

Gefäße<br />

hr bis 16:30 Uhr<br />

heresia<br />

h / nehmen wir<br />

meldung per Mail<br />

er per Fax an:<br />

eresia,<br />

ik,<br />

Am 16. Juni <strong>2012</strong> fand zum zweiten Mal<br />

ein Auffrischungskurs („Refresher Kurs“)<br />

für Ärzte zum Thema Ultraschalldiagnostik<br />

hirnversorgender Gefäße im Caritas-<br />

Klinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Erwin <strong>St</strong>olz und<br />

Priv.-Doz. Dr. Judith Harrer-Haag statt.<br />

Nach erfolgreichem <strong>St</strong>art auf die Initiative<br />

von Priv.-Doz. Dr. Harrer-Haag im<br />

Caritas Trägergesellschaft<br />

Saarbrücken<br />

Jahr 2010 hin, leiteten nun erstmalig der<br />

Chefarzt der neurologischen Klinik und<br />

die Fachärztin für Neurologie, die im hiesigen<br />

Medizinischen AllGEMEiNE VersorgungsZentrum<br />

niedergelassen ist, gemeinsam ei-<br />

iNFoRMAtioNEN<br />

Tagungsort:<br />

nen solchen Kurs.<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. theresia<br />

Kurse dieser Rheinstraße Art werden 2 durch die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ultraschall in der<br />

66113 Saarbrücken<br />

Medizin (DEGUM) Eingangsgebäude zertifiziert und dienen<br />

der Qualitätssicherung im diagnos-<br />

4. Etage, Raum 4a und b<br />

Beginn: 08:30 Uhr<br />

tischen Ultraschall.<br />

Ende:<br />

16:30 Uhr<br />

Die beiden Mediziner sind die einzigen<br />

zertifizierten Kursleiter für neurologische<br />

Organisation:<br />

Ultraschallkurse PD Dr. med. im Judith Saarland Harrer-Haag, und arbeiten<br />

schon seit vielen Jahren auch wissen-<br />

Prof. Dr. med. Erwin Peter <strong>St</strong>olz<br />

schaftlich zusammen.<br />

teilnahmegebühr: 150,00 Euro<br />

Nach Ihrer schriftlichen Anmeldung wird Ihnen die Teilnahmegebühr<br />

in Rechnung gestellt. Die Überweisung der<br />

Die Berufung Teilnahmegebühr von Prof. gilt als Dr. Anmeldebestätigung, <strong>St</strong>olz auf die die bis<br />

spätestens zwei Wochen vor dem Termin erbeten wird.<br />

Chefarztstelle führte beide am Caritas-<br />

Klinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> zusammen,<br />

so dass auch rasch Ideen für<br />

Eine Rückerstattung bei Nichtantreten ist leider nur möglich,<br />

wenn ein weiterer Teilnehmer rekrutiert werden kann.<br />

gemeinsame Fortbildungen entstanden<br />

und realisiert werden konnten.<br />

Nachdem am Vormittag unter Mitwirken<br />

weiterer ausgewählter Referenten<br />

Fachvorträge zu Themen wie Diagnostik<br />

CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Universität des Saarlandes<br />

einladung<br />

2. Saarbrücker Refresher Kurs<br />

nach den Richtlinien der DEGUM und der DGKN<br />

Extra- und transkranielle<br />

Farbduplex-Sonografie<br />

hirnversorgender Gefäße<br />

Samstag, 16. Juni <strong>2012</strong><br />

08:30 bis 16:30 Uhr<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />

Rheinstrasse 2, 66113 Saarbrücken<br />

der Halsschlagadereinengung, Untersuchung<br />

von Hirnvenen und neue Methoden<br />

der Schlaganfalltherapie stattfanden,<br />

folgten nach einem gemeinsamen<br />

Mittagessen praktische Übungen an Patienten.<br />

Dank der sehr freundlichen Mithilfe von<br />

fünf Patienten konnten die Kursteilnehmer<br />

an drei hochmodernen Ultraschallgeräten<br />

(freundlicherweise von der PrimUS<br />

Medical Instruments GmbH, Nalbach, zur<br />

Verfügung gestellt) unter Anleitung durch<br />

die Referenten die Ultraschalldiagnostik<br />

über insgesamt 2 1/2 <strong>St</strong>unden ausführlich<br />

üben. Zuletzt erhielten alle Ärzte ein<br />

Kurszertifikat der DEGUM.<br />

So war auch das abschließende Votum<br />

der Teilnehmer, unter denen nicht nur<br />

Neurologen, sondern auch Neurochirurgen<br />

und Internisten waren, durchweg positiv.<br />

Der nächste Kurs soll daher schon<br />

im nächsten Jahr stattfinden.<br />

03.04.12 13:28


18<br />

Großer Andrang<br />

beim Informationstag<br />

„Gegen<br />

den Schlaganfall“<br />

Jährlich erleiden etwa 200.000 Menschen<br />

in Deutschland einen Schlaganfall<br />

– ein Drittel davon stirbt, ein Drittel<br />

lebt danach mit einer bleibenden Behinderung.<br />

Eine frühzeitige Erkennung und<br />

Therapie kann die Perspektiven für den<br />

Betroffenen entscheidend verbessern.<br />

Aus diesem Grund hatte das Caritas-<br />

Klinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> am<br />

Dienstag zum Informationstag der Neurologischen<br />

Klinik „Gegen den Schlaganfall“<br />

geladen und zahlreiche Interessierte<br />

waren gekommen. Entsprechend<br />

groß war der Andrang im Foyer, wo man<br />

sich anhand verschiedener Messungen<br />

und Angaben ein individuelles Risikoprofil<br />

erstellen lassen konnte. „Meine<br />

Freundin und ich möchten die Gelegenheit<br />

nutzen, unsere Halsschlagader per<br />

Ultraschall auf eventuelle Ablagerungen<br />

untersuchen zu lassen. Ansonsten verschiebt<br />

man es ja doch nur wieder, bis<br />

es irgendwann vielleicht zu spät ist“, so<br />

Besucherin Katrin Wittmer. „Die Besucher<br />

können sich hier kostenlos ihren<br />

Blutzucker und ihren Blutdruck messen<br />

lassen. Auf Grund dieser Werte, sowie<br />

einigen weiteren Faktoren wie beispielsweise<br />

Vorerkrankungen können wir sie<br />

dann auf einer Risikoskala einordnen<br />

und empfehlen gegebenenfalls einen<br />

baldigen Arztbesuch“, erklärt Christine<br />

Niebergall-Schwambach, leitende Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin der<br />

Neurologischen <strong>St</strong>ation.<br />

Gut besuchte Fachvorträge<br />

Gut besucht waren auch die verschiedenen<br />

Fachvorträge, die Patienten, Angehörigen<br />

und anderen Interessierten<br />

wichtige Informationen rund um das<br />

Thema Schlaganfall lieferten. Rede und<br />

Antwort stand den Zuhörern unter anderem<br />

Oberärztin Dr. med. Daniela Hauth.<br />

Sie referierte über „Neues zur Blutver-<br />

dünnung“ und erklärte, wie eine gezielte<br />

Medikation eine Rhythmusstörung der<br />

Herzvorhöfe, das sogenannte „Vorhofflimmern“,<br />

den daraus resultierenden<br />

Schlaganfall verhindern kann.<br />

85 Prozent aller Schlaganfälle werden<br />

durch eine Verstopfung eines zum Hirn<br />

führenden Blutgefäßes verursacht. Ursache<br />

hierfür kann ein Vorhofflimmern


19<br />

19<br />

sein, durch das das Herz an Pumpkraft<br />

verliert und so ein Blutgerinnsel entstehen<br />

lässt. Gelangt dieses mit dem Blutfluss<br />

ins Gehirn, verursacht es dort einen<br />

Schlaganfall. „Symptome für ein mögliches<br />

Vorhofflimmern sind ein unregelmäßiger<br />

Puls, Unruhe, Atemnot und Erschöpfungszustände.<br />

Viele Patienten<br />

sind bis zum ersten Schlaganfall jedoch<br />

völlig beschwerdefrei“, warnt Hauth. Bestimmte<br />

Faktoren erhöhen die Schlaganfallgefahr:<br />

„Personen mit Bluthochdruck,<br />

Diabetes, Herzinsuffizienz oder<br />

früheren Embolien sind eher gefährdet,<br />

und das Risiko steigt natürlich auch mit<br />

zunehmendem Alter. Wer sich bewusst<br />

ernährt und Sport treibt, senkt das persönliche<br />

Risiko eines Schlaganfalls zwar<br />

beträchtlich, hat aber leider dennoch<br />

keine 100-prozentige Garantie.“<br />

Diese Erfahrung musste auch Besucherin<br />

Ursula Metzmann vor einiger Zeit machen.<br />

Obwohl sie stets sportlich war und<br />

auf ihre Ernährung geachtet hatte, erlitt<br />

sie während eines Urlaubs einen leichten<br />

Schlaganfall, der erst Tage später als<br />

solcher diagnostiziert wurde. Ursache<br />

war eine verstopfte Halsschlagader. „Nie<br />

hätte ich gedacht, dass ausgerechnet<br />

ich einen Schlaganfall bekommen würde.<br />

Symptome wie starke Kopfschmerzen<br />

und Sehstörungen habe ich daher<br />

auch nicht als Warnsignale gedeutet“,<br />

erzählt die ehemalige Patientin des CaritasKlinikums,<br />

die sich mittlerweile vollständig<br />

erholt hat und nun regelmäßig<br />

Informationsveranstaltungen des Klinikums<br />

besucht.<br />

„Die Halbseitenblindheit gehört zu den<br />

typischen Symptomen, insbesondere,<br />

wenn der Schlaganfall durch eine verstopfte<br />

Halsschlagader verursacht wurde“,<br />

erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Erwin<br />

<strong>St</strong>olz. „Hinzu kommen Taubheitsgefühle,<br />

Sprechstörungen und einseitige Lähmungen,<br />

wie der sogenannte schiefe<br />

Mund.“ Sollten diese Symptome auftreten,<br />

gelte es zu handeln. „Egal, wie lange<br />

die Beeinträchtigungen feststellbar<br />

sind, gefährlich sind sie immer.<br />

Deshalb sollte umgehend eine Klinik<br />

aufgesucht oder ein Notarzt informiert<br />

werden. Der Weg über den Hausarzt ist<br />

nicht nötig“, betont <strong>St</strong>olz.<br />

In seinem Vortrag erläutert er außerdem,<br />

was bei einer Verengung der Halsschlagader<br />

zu tun ist. „Ob <strong>St</strong>ent-Setzung oder<br />

Operation, die Behandlung muss immer<br />

individuell an die Krankheitsgeschichte<br />

des Patienten angepasst werden und<br />

hängt von einer Vielzahl von Faktoren<br />

ab, auch wenn der Trend aktuell wieder<br />

eher zur Operation geht.“<br />

Grundsätzlich rät Erwin <strong>St</strong>olz den Betroffenen<br />

aber, sich genauestens über die<br />

Qualität und Kompetenz der behandelnden<br />

Kliniken zu informieren und sich<br />

beispielsweise Informationen zur Komplikationsrate<br />

bei Herz-Operationen einzuholen.<br />

Hierfür empfiehlt er den Gesundheitsnavigator<br />

der AOK, zu finden im Internet<br />

unter www.aok-gesundheitsnavi.de.


20<br />

Forschung trifft Praxis<br />

Das gemeinsame Projekt +P des CaritasKlinikums Saarbrücken und des<br />

Departments Gesundheit und Pflege der HTW des Saarlandes soll den<br />

Gesundheitswissenschaften neue Erkenntnisse bringen und gleichzeitig<br />

die Patientenversorgung weiter verbessern.<br />

Text: Mirjam Philippi, HTW<br />

Die demografische Entwicklung der Gesellschaft macht sich für<br />

uns alle spürbar auch im Krankenhausalltag bemerkbar: Ein<br />

großer Anteil an Patienten ist bereits über 65 Jahren, viele von<br />

ihnen leben alleine – vielleicht weil die Kinder in einer anderen<br />

<strong>St</strong>adt wohnen und arbeiten oder der Partner verstorben ist. Immer<br />

häufiger gibt es ältere Singles. Im Normalfall funktioniert<br />

das auch ganz gut und die alltäglichen Dinge können allein bewältigt<br />

werden.<br />

Doch was ist, wenn alleinstehende ältere Patienten nach einem<br />

Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause entlassen werden<br />

und in der ersten Zeit noch nicht so können, wie sie es zuvor<br />

gewohnt waren – sei es der <strong>St</strong>urz mit anschließender Operation<br />

am Bein, der den Weg zum Supermarkt alleine unmöglich<br />

macht oder der neu eingestellte Diabetes mellitus, mit dem<br />

man nicht mehr ohne Unterstützung ins Schwimmbad gehen<br />

möchte. Manche brauchen nach einer Krankheitsdiagnose, die<br />

möglicherweise das komplette Leben umstellen wird, auch einfach<br />

jemanden, der zuhört.<br />

Die zwischenmenschliche Unterstützung nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

ist häufig ganz wichtig und könnte zu einer besseren<br />

Gesundheit und Lebensqualität beitragen und aufkommende<br />

belastende Gefühle und Gedanken vertreiben.<br />

In der gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Forschung<br />

wird dieser Zusammenhang von sozialen Kontakten und Ge-<br />

sundheit immer deutlicher. Dies war auch Ausgangspunkt für<br />

ein gemeinsames Projekt zwischen dem Department Gesundheit<br />

und Pflege der Hochschule für Technik und Wirtschaft des<br />

Saarlandes, dem Caritas Klinikum Saarbrücken mit seinen beiden<br />

<strong>St</strong>andorten <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> und <strong>St</strong>. Josef Dudweiler und vier<br />

weiteren Krankenhäusern der Arbeitsgemeinschaft katholischer<br />

Krankenhäuser im Saarland und Rheinland-Pfalz.<br />

Im Projekt +P, das von dem Gesundheitswissenschaftler Prof.<br />

Dr. Thomas Altenhöner geleitet und vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, geht es genau<br />

darum, älteren Menschen, die nicht auf Unterstützung aus<br />

ihrem Familien- oder Freundeskreis zurückgreifen können, unmittelbar<br />

nach ihrer Entlassung eine Begleitung durch ehrenamtliche<br />

Paten zukommen zu lassen.<br />

Die Paten, die in einer zertifizierten Schulung auf ihr Ehrenamt<br />

vorbereitet werden, sollen die Patienten in den ersten drei Monaten<br />

etwa einmal wöchentlich besuchen und sie bei alltäglichen<br />

Dingen, etwa Einkäufen, Spaziergängen, Arztbesuchen<br />

oder der Suche nach geeigneten hauswirtschaftlichen Hilfen<br />

unterstützen.<br />

Eine solche Patenbegleitung findet vorerst allerdings nur am<br />

CaritasKlinikum <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> und zwei weiteren der insgesamt<br />

6 Kliniken statt, denn zunächst wird in einer Längsschnittstudie<br />

erforscht, wie sich die Patenbegleitung auf die Gesundheit


21<br />

21<br />

der Patienten auswirkt. Weitere kooperierende<br />

Kliniken mit dem Angebot einer<br />

Patenbegleitung sind das Hetzelstift<br />

Neustadt/Weinstraße und das Marienkrankenhaus<br />

<strong>St</strong>. Wendel.<br />

Dazu werden in allen Kliniken mit Hilfe<br />

eines Screeninginstruments 330 Patienten<br />

über 65 Jahre bestimmt, die diesen<br />

speziellen Unterstützungsbedarf haben,<br />

aber noch nicht pflegebedürftig sind.<br />

Das Screeninginstrument wurde eigens<br />

für +P vom Team der HTW entwickelt.<br />

Grundlage sind Interviews mit betroffenen<br />

Patienten und Klinikmitarbeitern<br />

aus der Pflege, dem Sozialdienst und<br />

der Krankenhausseelsorge – unter anderem<br />

wurden diese Interviews im CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken geführt.<br />

Patienten, die einen Unterstützungsbedarf<br />

im alltäglichen Leben aufweisen,<br />

aber nicht pflegebedürftig oder psychisch<br />

– z.B. an einer Demenz – erkrankt<br />

sind, werden dreimal mit einem Fragebogen<br />

zu ihrer körperlichen und seelischen<br />

Gesundheit und ihrer Lebensqualität befragt<br />

– die erste Befragung findet noch<br />

während des Krankenhausaufenthalts<br />

statt. Die Hälfte der Patienten soll das<br />

Angebot der Patenbegleitung erhalten.<br />

Nach drei Monaten – also wenn die Unterstützung<br />

durch die Ehrenamtlichen<br />

offiziell beendet ist – bekommen alle<br />

ehemaligen Patienten nochmals einen<br />

Fragebogen nach Hause geschickt. Eine<br />

weitere Befragung findet nach 6 Monaten<br />

statt, um zu überprüfen, wie sich die<br />

Gesundheit über einen längeren Zeitpunkt<br />

verändert. Anhand aller Angaben<br />

untersucht das Projektteam der HTW<br />

dann, inwieweit sich die Gesundheit und<br />

Lebensqualität der unterstützten Patienten<br />

im Vergleich zu den nicht-unterstützten<br />

Patienten verbessert hat.<br />

Das Konzept von +P soll die beteiligten<br />

Krankenhäuser und die HTW verbinden<br />

und auf beiden Seiten verbinden und<br />

beiden Seiten zu neuen Einsichten verhelfen.<br />

Der Forschung bringt +P neue<br />

Erkenntnisse zum Zusammenhang von<br />

sozialer Unterstützung und Gesundheit.<br />

Für die kooperierenden Kliniken ist es<br />

eine weitere Möglichkeit, die Versorgung<br />

der Patienten – sogar über den eigentlichen<br />

Krankenhausaufenthalt hinaus –<br />

zu verbessern.<br />

Ohne das Engagement des Klinikpersonals<br />

geht es aber auch hier nicht, denn<br />

sowohl die Patienten, für die eine solche<br />

Patenbegleitung sinnvoll sein kann, als<br />

auch die Paten müssen erst gefunden<br />

werden. Im CaritasKlinikum <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />

ist Hermann Eckel vom Sozialdienst der<br />

erste Ansprechpartner.<br />

Nähere Informationen zu +P sind erhältlich<br />

bei: Herrmann Eckel, 0681/406-<br />

2806, h.eckel@caritasklinikum.de oder<br />

Mirjam Philippi, 0681/5867-380, miphilippi@htw-saarland.de


22<br />

„I have a dream.“<br />

CaritasKlinikum Saarbrücken legt Grundstein für Neubau des<br />

Onkologischen Zentrums – ab März 2013 stehen über 100 zusätzliche<br />

Betten zur Verfügung<br />

Die Zahl der Krebspatienten, die im Onkologischen<br />

Zentrum des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> behandelt<br />

werden, ist in den vergangenen<br />

Jahren drastisch gestiegen.<br />

Um die Betten-Kapazität dem vorhandenen<br />

Bedarf anzupassen und für kürzere<br />

Wege zwischen den Fachbereichen Hämatologie<br />

und Onkologie, Gynäko-Onkologie,<br />

<strong>St</strong>rahlentherapie, Palliativmedizin<br />

und Apotheke zu sorgen, investiert<br />

das CaritasKlinikum derzeit rund 12 Millionen<br />

Euro in einen Neubau für das Onkologische<br />

Zentrum.<br />

Zugleich wird der viergeschossige Neubau<br />

auf dem Saarbrücker Rastpfuhl<br />

mehr Platz für die Hauptfachabteilungen<br />

Hämatologie und Onkologie sowie<br />

Palliativmedizin bieten, die nach Fertigstellung<br />

des Gebäudes im März 2013 in<br />

neue Räume umziehen werden.<br />

„In dem Neubau werden über 100 neue<br />

Betten zur Verfügung stehen. 30 bis 40<br />

dieser Betten benötigen wir, um die in<br />

den kommenden Jahren anstehenden<br />

Sanierungsarbeiten in anderen Fachbereichen<br />

durchführen zu können, ohne an<br />

Kapazitätsgrenzen zu stoßen“, erklärte<br />

Hans-Joachim Backes, Geschäftsführer<br />

der Caritas Trägergesellschaft (cts) mbH,<br />

vergangenen Freitag bei der Grundsteinlegung,<br />

die im Rahmen eines „Informationstags<br />

Neubau Onkologisches Zentrum“<br />

gefeiert wurde.<br />

Hintergrund<br />

Entstehung des Onkologischen Zentrums<br />

1988 wurde an der <strong>Caritasklinik</strong> die<br />

erste Hauptfachabteilung für Hämatologie<br />

und Onkologie im Saarland<br />

eröffnet. 1999 nahm die <strong>St</strong>rahlenklinik<br />

ihre Arbeit auf, 2002 eröffnete<br />

die Klinik für Palliativmedizin. Damit<br />

stand das Kerngerüst des heutigen<br />

Onkologischen Zentrums. Alle anderen<br />

Abteilungen des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> sowie<br />

<strong>St</strong>. Josef Dudweiler und die niedergelassenen<br />

Ärzte des Medizinischen<br />

Versorgungszentrums (MVZ) Rheinstraße<br />

sind als Kooperationspartner<br />

in das Onkologische Zentrum integriert.<br />

Für die Patienten bedeutet dies<br />

kurze Wege, kurze Wartezeiten und<br />

eine Versorgung „aus einer Hand“.<br />

Ziel der Baumaßnahme sei es zugleich,<br />

„die verschiedenen onkologischen<br />

Funktionsbereiche zu zentralisieren und<br />

für ein adäquates Ambiente zu sorgen“,<br />

hob Edgar Mertes, der Kaufmännische<br />

Direktor des CaritasKlinikums Saarbrücken<br />

hervor.<br />

„I have a dream.“<br />

„Ich habe einen Traum“ – unter dieses<br />

Motto stellte Prof. Dr. med. Axel Matzdorff,<br />

Chefarzt der Klinik für Hämatologie<br />

und Onkologie und Leiter des Onkologischen<br />

Zentrums, seinen Vortrag über<br />

„Die Zukunft der Onkologie im Saarland“.<br />

Gut gelaunt trotz launischen Wetters: Dr. Martina Treiber, Dr. Maria Blatt-Bodewig, Prof. Axel Matzdorff und Dr. Mustafa<br />

Deryal (von links)<br />

Die statistischen Zahlen, die er nannte,<br />

machte den dringenden Handlungsbedarf<br />

für eine optimale Versorgung von<br />

Krebspatienten deutlich: Zählte das Epidemiologische<br />

Saarländische Krebsregister<br />

im Jahr 1970 noch 3400 Neuerkrankungen<br />

an Krebs waren es 1990<br />

bereits 5100, 2009 wurden gar 6500<br />

Neuerkrankungen im Saarland regis-


23<br />

23<br />

Freudige Gesichter bei der Grundsteinlegung<br />

triert. „Dies entspricht einer <strong>St</strong>eigerungsrate<br />

von fast zwei Prozent pro Jahr,<br />

seit über 40 Jahren“, so Professor Matzdorff.<br />

Krebserkrankungen seien in den<br />

meisten westlichen Ländern die häufigste<br />

Todesursache bei den 40- bis 70-Jährigen.<br />

„Wir haben den Traum, dass wir<br />

mit dieser neuen Klinik mehr Mittel und<br />

Möglichkeiten in die Hand bekommen,<br />

um auch all denjenigen Heilung oder<br />

wenigstens Linderung zu geben, deren<br />

Krankheiten heute noch übermächtig<br />

sind.“<br />

Gaby Schäfer, <strong>St</strong>aatssekretärin im Ministerium<br />

für Soziales, Gesundheit, Frauen<br />

und Familie, überbrachte den Mitarbeitern<br />

des CaritasKlinikums zum Neubau<br />

des Onkologischen Zentrums die Glückwünsche<br />

der saarländischen Landesregierung:<br />

„Mit dem Neubau wird nicht nur<br />

die Leistungsfähigkeit gesteigert werden,<br />

sondern auch der Aufenthalt für die<br />

Patientinnen und Patienten angenehmer<br />

und die Arbeitsbedingungen für das<br />

Personal verbessert“, betonte Schäfer.<br />

Die Neustrukturierung spreche für den<br />

„Weitblick des Krankenhausträgers und<br />

der gesamten Mannschaft“. Zugleich<br />

hob Gaby Schäfer die Unterstützung des<br />

Landes hervor, das dem CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken mit seinen beiden <strong>St</strong>andorten<br />

Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> und <strong>St</strong>. Josef<br />

Dudweiler im Jahr <strong>2012</strong> rund 1,6 Mio.<br />

Euro für Investitionen zukommen lasse.<br />

Somit werde auch der Neubau des Onkologischen<br />

Zentrums „durch die pauschale<br />

Förderung des Landes mit begleitet“.<br />

Hinzu kommen nach Auskunft von<br />

Gaby Schäfer im Rahmen der sogenannten<br />

„Pauschalen Förderung für die Wiederbeschaffung<br />

kurzfristiger Anlagegüter“<br />

Fördermittel des Landes in Höhe von<br />

1,7 Mio. Euro.<br />

Nachdenklich stimmten die Worte von<br />

Krankenhaus-Seelsorger Hermann-Josef<br />

Mayers, der zum Abschluss der Feierlichkeiten<br />

eine „Zeitkapsel“ mit Bauplänen,<br />

Informationsbroschüren des CaritasKlinikums,<br />

Euro-Münzen und einer aktuellen<br />

<strong>Ausgabe</strong> der Saarbrücker Zeitung bestückte<br />

und segnete, ehe die Zeitkapsel<br />

in den Grundstein des Neubaus eingelassen<br />

wurde. „Unser Gesundheitssystem<br />

legt uns bei dem Versuch, Patienten<br />

und Angehörigen die Auseinandersetzung<br />

mit der Diagnose Krebs zu erleichtern,<br />

alle erdenklichen <strong>St</strong>eine in den<br />

Weg. Die Arbeitsverdichtung auf den<br />

<strong>St</strong>ationen lässt Ärzte und Pfleger kaum<br />

Atem holen “, so Mayers.<br />

Dem außerordentlichen Engagement der<br />

Klinikmitarbeiter sei es zu verdanken,<br />

dass trotz dieser Rahmenbedingungen<br />

das christliche Leitbild des CaritasKlinikums<br />

die Oberhand behielte und das<br />

Onkologische Zentrum ein „Lebensort“<br />

sei, „an dem der Patient als Mensch gesehen<br />

wird“.


24<br />

Theorie und Praxis für angehende<br />

Medizinphysiker<br />

Kooperation zwischen HTW und CaritasKlinikum macht sich bezahlt<br />

Bei der Ausbildung von Medizinphysikern arbeitet die Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) seit<br />

2008 erfolgreich mit dem CaritasKlinikum Saarbrücken zusammen.<br />

Ab dem kommenden Wintersemester werden Mitarbeiter<br />

der Klinik für Radioonkologie auch als Dozenten an der<br />

HTW lehren.<br />

„Am Anfang steht natürlich immer die Frage: ‚Was studiere<br />

ich?’ Also hab ich mir angeschaut, was in der Biomedizinischen<br />

Technik beziehungsweise in der Medizinphysik gemacht<br />

wird. Mein Interesse war sofort geweckt! Mich fasziniert vor allem<br />

die Vielfalt des <strong>St</strong>udiums, es ist aus allen Teilbereichen etwas<br />

dabei“, sagt Florian Groß (24). Er studiert Biomedizinische<br />

Technik (BMT) im achten Semester und ist einer von derzeit<br />

drei <strong>St</strong>udierenden, die den Praxis-Teil ihres <strong>St</strong>udiums in der<br />

Radioonkologischen Klinik des CaritasKlinikums Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> absolvieren.<br />

Die Radioonkologie (<strong>St</strong>rahlentherapie) ist das ideale Betätigungsfeld<br />

für angehende Medizinphysiker, denn hier werden<br />

Kenntnisse der Ingenieur- und Naturwissenschaften in der Medizin<br />

praktisch angewandt. Dass das CaritasKlinikum den <strong>St</strong>udierenden<br />

als Ausbildungsort zur Verfügung steht, ist einer<br />

2008 ins Leben gerufenen Kooperation des Klinikums mit der<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW)<br />

zu verdanken. Von der Zusammenarbeit profitieren alle Beteiligten:<br />

Hochschule, Klinikum und die <strong>St</strong>udierenden des <strong>St</strong>udiengangs<br />

BMT, in dem die Verbindung von <strong>St</strong>udium und Berufspraxis<br />

besonders wichtig ist.<br />

Dr. Martina Treiber, Chefärztin der Radioonkologie, erklärt:<br />

„Uns geht es vor allem darum, den <strong>St</strong>udierenden die medizinische<br />

Seite ihres späteren Berufs zu vermitteln. Medizin heißt<br />

ja auch, ein Gefühl für den Patienten zu entwickeln, auf die Individualität<br />

des Menschen einzugehen. Andererseits ist es natürlich<br />

wichtig, sich auch in der Theorie intensiv mit der Physik<br />

auseinanderzusetzen.“<br />

Um die <strong>St</strong>udierenden möglichst praxisnah auszubilden, sind<br />

sie so weit als möglich in den Klinikalltag eingebunden. „Wir<br />

legen dabei Wert darauf, dass die <strong>St</strong>udierenden eigenständig<br />

arbeiten, denn später im Beruf sagt ihnen auch niemand, was<br />

sie zu tun haben“, betont Dr. Jörg Müller, Diplom-Medizin-Physiker<br />

der Radioonkologie. „Die <strong>St</strong>udierenden unterstützen uns<br />

unter anderem bei der Anwendung der Systeme. So haben sie<br />

beispielsweise eine Technik eingeführt, um die Atemphasen<br />

des Patienten aufzuzeichnen. Das ist wichtig für die Bestrahlung,<br />

denn diese kann durch Berücksichtigen der Atempause<br />

des Patienten noch schonender durchgeführt werden.“ Die Patientenbehandlung<br />

hat absoluten Vorrang, deshalb finden viele<br />

physikalischen Experimente und Forschungsarbeiten in den<br />

Abendstunden statt.<br />

Die Berufsaussichten für Medizinphysiker sind gut. „In den vergangenen<br />

Jahren wurde kaum jemand in diesem Bereich ausgebildet.<br />

Heute werden Medizinphysiker gesucht“, berichtet<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Folkerts, Inhaber des Lehrstuhls für <strong>St</strong>rahlenschutz<br />

an der HTW. Dennoch sollten Interessierte das <strong>St</strong>udium<br />

nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Es ist ein hartes<br />

<strong>St</strong>udium. Wer kein tiefgreifendes technisches, naturwissenschaftliches,<br />

physikalisch-mathematisches Verständnis hat,<br />

ist fehl am Platz“, so Folkerts.<br />

Dass durch die Kooperation schon zu Beginn des <strong>St</strong>udiums<br />

eine Einbindung in den Berufsalltag stattfindet, ist nach Folkerts<br />

Ansicht „in weitem Umkreis einmalig“. Einzigartig im südwestdeutschen<br />

Raum ist auch der <strong>St</strong>udiengang selbst. „Früher<br />

hat man Physik oder ein anderes naturwissenschaftliches Fach<br />

studiert und das notwendige klinische und medizin-physikalische<br />

Wissen in einem Aufbaustudiengang gelernt“, erklärt Dr.<br />

Jörg Müller. „An der HTW ist dies alles in einen <strong>St</strong>udiengang integriert.“<br />

Bisher war die theoretische Ausbildung durch Dr. Jörg Müller<br />

in die Vorlesung von Prof. Folkerts integriert. Zum kommenden<br />

Wintersemester <strong>2012</strong>/2013 wird es an der HTW erstmals auch


25<br />

Chefärztin: Dr. med. Martina Treiber<br />

Chefarzt: Dr. Jörg Müller<br />

eine eigene Vorlesung zur <strong>St</strong>rahlentherapie geben. Chefärztin<br />

Dr. Martina Treiber und Dr. Jörg Müller werden sich als Dozenten<br />

an der HTW betätigen und den <strong>St</strong>udierenden in drei Semesterwochenstunden<br />

die „Physikalischen und medizinischen<br />

Grundlagen der <strong>St</strong>rahlentherapie“ vermitteln.<br />

Auf einen Blick<br />

In der Radioonkologie des CaritasKlinikums Saarbrücken <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> werden täglich zwischen 110 und 130 Patienten behandelt.<br />

Neben den Krebserkrankungen gibt es auch zahlreiche<br />

gutartige Erkrankungen, bei denen die <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

das Mittel der Wahl ist. Dazu gehören zum Beispiel Fersensporn,<br />

Tennisellenbogen, Schultersyndrom und Arthrosen.<br />

Der Kooperationsvertrag zwischen dem CaritasKlinikum Saarbrücken<br />

<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> und der Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

des Saarlandes (HTW) wurde 2008 geschlossen. Seitdem<br />

arbeiten das Klinikum und die HTW unter anderem im Bereich<br />

des <strong>St</strong>udiengangs Biomedizinische Technik zusammen.<br />

elektronischer Biosignalverarbeitung. Nach absolviertem naturwissenschaftlichem<br />

Hochschulstudium erfolgt ein zweijähriger<br />

Aufbaustudiengang mit praktischer Ausbildung oder ein<br />

integriertes fünfjähriges <strong>St</strong>udium. Die anschließende praktische<br />

Ausbildung dauert zwei Jahre und kann zum Teil während<br />

des <strong>St</strong>udiums absolviert werden.<br />

Die Zusammenarbeit der Klinik und der HTW bietet <strong>St</strong>udierenden<br />

die einmalige Chance, Hochschulstudium und Berufspraxis<br />

miteinander zu verbinden. So können die <strong>St</strong>udierenden<br />

beispielsweise ihre Praktika in der Klinik ableisten oder ihre<br />

Abschlussarbeiten für den Bachelor- oder Masterabschluss<br />

verfassen. Bisher haben rund 20 <strong>St</strong>udierende ihre praktische<br />

Ausbildung am CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> absolviert.<br />

Die biomedizinische Technik ist ein multidisziplinäres Fachgebiet.<br />

Den <strong>St</strong>udiengang führen die HTW, das Fraunhofer-Institut<br />

für Biomedizinische Technik in <strong>St</strong>. Ingbert (IBMT) und das<br />

Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg gemeinsam<br />

durch. Seit dem Wintersemester 2004/2005 bietet die HTW<br />

Biomedizinische Technik zusätzlich als Master-<strong>St</strong>udiengang<br />

an (viersemestriges Aufbaustudium). Der Master-<strong>St</strong>udiengang<br />

hat seine Schwerpunkte im Bereich Medizinphysik<br />

und - bislang einmalig in Deutschland - im<br />

Bereich Neuroprothetik & Neuromonitoring (Neural<br />

Engineering).<br />

Die Medizinphysik ist ein Teilgebiet der angewandten<br />

Physik und beschäftigt sich mit biophysikalischen<br />

Methoden der Anwendung von <strong>St</strong>rahlung in<br />

der Medizin, Problemen der Dosimetrie und des <strong>St</strong>rahlenschutzes,<br />

modernen bildgebenden Verfahren und


26<br />

Das 1000ste Baby<br />

im CaritasKlinikum Saarbrücken waren<br />

gleich zwei<br />

Die Zwillinge Jana und Tim kamen am Dienstagvormittag zur Welt – CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken verzeichnet gegen den allgemeinen Trend steigende Geburtenzahlen<br />

Die Zahl der Geburten ist in vielen Kliniken rückläufig. Nicht so<br />

im CaritasKlinikum Saarbrücken, das an den <strong>St</strong>andorten <strong>St</strong>. Josef<br />

Dudweiler und <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> Saarbrücken bereits im September<br />

die „Tausender-Marke“ für das Jahr <strong>2012</strong> überschritten hat.<br />

Die gesunden Zwillinge – Jana und Tim – sind die „Jubiläumskinder“.<br />

Als 1000. Baby kam Jana am Dienstag, 25. September,<br />

um 11.02 Uhr zur Welt, ihr Zwillingsbruder Tim wurde um 11.14<br />

Uhr geboren.<br />

Noch ein wenig blass, aber glücklich, hält die 29-jährige Mutter<br />

Ina aus Saarbrücken die beiden 49 Zentimeter großen Säuglinge<br />

im Arm. Auch für Papa<br />

Torsten, der sich mit seiner<br />

Frau ein Familienzimmer<br />

auf der Geburtsstation<br />

auf dem Rastpfuhl teilt,<br />

ist die Situation „toll, aber<br />

auch neu und aufregend“.<br />

Unterstützung erhält die<br />

junge Familie von Oma Jutta,<br />

mit der das Paar samt<br />

Nachwuchs demnächst<br />

unter ein gemeinsames<br />

Dach ziehen will. Und natürlich<br />

freut sich Oma Jutta<br />

schon jetzt darauf, bei Bedarf<br />

als Babysitter einzuspringen<br />

– schließlich ist<br />

Torsten ihr einziger Sohn<br />

und Jana und Tim sind die ersten Enkelkinder.<br />

„Natürliche Geburten sind bei Zwillingen eher die Ausnahme“,<br />

erklärt Hebamme Ina Fechler, die die Geburt von Jana und Tim<br />

betreut hat. „Es war eine wunderschöne Geburt, das ist immer<br />

wieder ein ganz besonderer Moment.“ Mit 2770 Gramm wiegt<br />

Jana 30 Gramm mehr als ihr Zwillingsbruder, der auch noch<br />

nicht ganz so viel Appetit wie sein Schwesterchen hat.<br />

„Wer ist denn nun der Junge, und wer das Mädchen?“, fragt Dr.<br />

Mustafa Deryal, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde des CaritasKlinikums<br />

Saarbrücken, scherzend, als er einen Blick in<br />

das Kinderbettchen wirft, in dem die Zwillinge nebeneinander<br />

liegen. Zur Feier der Geburt des 1000. und 1001. Babys überrascht<br />

er die junge Mutter mit einem Blumenstrauß.<br />

Auch nach der Geburt kümmert er sich intensiv um die Mütter,<br />

um sicherzugehen, dass sie sich von den <strong>St</strong>rapazen der Geburt<br />

gut erholen. „Wir betreuen hier auch viele Risikoschwangerschaften“,<br />

berichtet Dr. Deryal. „Dazu gehören auch die Zwillingsgeburten.“<br />

Gleich zwei Zwillingspärchen wurden in den<br />

vergangenen zwei Wochen im CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> entbunden.<br />

Die Frauenheilkunde des<br />

CaritasKlinikums Saarbrücken<br />

wird an beiden<br />

<strong>St</strong>andorten – in Dudweiler<br />

und auf dem Rastpfuhl<br />

– angeboten, steht aber<br />

unter gemeinsamer ärztlicher<br />

Leitung. „Das renommierte<br />

Angebot der<br />

traditionellen sanften Geburt<br />

mit Beleghebammen<br />

am <strong>St</strong>andort <strong>St</strong>. Josef wird<br />

durch das am <strong>St</strong>andort <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> vorhandene Perinatalzentrum<br />

ergänzt und<br />

abgerundet“, benennt Dr.<br />

Deryal einen der großen<br />

Vorteile, die das Verbundkrankenhaus werdenden Müttern bietet.<br />

„Das Perinatalzentrum hält Intensivmediziner für Neugeborene<br />

vor und wird in Kooperation und unter Verantwortung<br />

der Fachärzte des Uniklinikums Homburg betrieben. Damit sind<br />

Mütter und Neugeborene auch dann in besten Händen, wenn<br />

es nach der Geburt Probleme geben sollte.“<br />

„Wir haben mit dem CaritasKlinikum Saarbrücken eine gute<br />

Wahl getroffen“, freut sich Torsten, der Vater von Tim und Jana,<br />

der vor 33 Jahren ebenfalls im CaritasKlinikum Saarbrücken geboren<br />

wurde. „Das Personal auf der <strong>St</strong>ation ist sehr nett, zuvorkommend<br />

und hilfsbereit.“


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Großes Interesse am Thema „Schlaganfall“<br />

Viele Bürger nutzten die Informationsangebote des CaritasKlinikums Saarbrücken auf dem<br />

Gustav-Regler-Platz<br />

„Ich hatte schon zwei Schlaganfälle und<br />

nehme regelmäßig Medikamente wegen<br />

meines hohen Blutdrucks. Trotzdem ist<br />

er immer noch zu hoch“, erzählt Ataullah<br />

Mutee. Der 70-Jährige war einer von<br />

zahlreichen Passanten, die am Donnerstag<br />

den „Schlaganfallbus“ auf dem<br />

Gustav-Regler-Platz besuchten, um dort<br />

ihren Blutdruck und ihre Blutzuckerwerte<br />

messen zu lassen und sich von Ärzten<br />

und Pflegern des CaritasKlinikums Saarbrückens<br />

beraten zu lassen. Einige – wie<br />

Ataullah Mutee – nutzen das kostenlose<br />

Angebot, um von Experten Antworten auf<br />

konkrete Fragen zu bekommen, andere<br />

nahmen Informationsmaterialien mit<br />

oder ermittelten mit Hilfe eines Fragebogens<br />

ihr individuelles Schlaganfallrisiko.<br />

„Der Hauptrisikofaktor für den Schlaganfall<br />

ist zu hoher Blutdruck“, erklärt<br />

Prof. Dr. med. Erwin <strong>St</strong>olz, Chefarzt der<br />

Neurologischen Klinik im CaritasKlinikum<br />

Saarbrücken, einer Besucherin.<br />

„Der obere Wert sollte nicht dauerhaft<br />

über 140 sein, der untere muss unter 90<br />

liegen“, so <strong>St</strong>olz. Nicht immer sei eine<br />

medikamentöse Behandlung erforderlich.<br />

„In vielen Fällen kann der Blutdruck<br />

durch eine Gewichtsabnahme gesenkt<br />

werden“, weiß der Neurologe.<br />

Denn Übergewicht treibe den Blutdruck<br />

in die Höhe. Auch Zuckerkrankheit, hohe<br />

Blutfette, Zigaretten und Alkohol gehören<br />

zu den Gefäßrisikofaktoren. „Aber<br />

auch Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern<br />

und Herzklappenerkrankungen<br />

können einen Schlaganfall verursachen,<br />

denn unter diesen Bedingungen können<br />

sich dort Blutgerinnsel bilden, die mit<br />

dem Blutstrom ins Hirn verschleppt werden“,<br />

erklärt Professor <strong>St</strong>olz.<br />

Aufgrund der Vielzahl der möglichen Ursachen<br />

sei „die Abklärung eines Schlaganfalls<br />

in der Klinik nicht unkompliziert.<br />

Um einen weiteren Schlaganfall mit geeigneten<br />

Maßnahmen zu verhindern,<br />

muss die Schlaganfallursache identifiziert<br />

werden“, so <strong>St</strong>olz.<br />

Symptome erkennen und<br />

schnell die Notruf-Nummer<br />

112 wählen<br />

Ein besonderes Anliegen war es ihm<br />

und seinen Kollegen, Priv. Doz. Dr. Judith<br />

Harrer-Haag und Dr. med. Karsten<br />

Ullrich vom Medizinischen Versorgungs-<br />

Zentrum (MVZ) des CaritasKlinikums,<br />

Passanten deutlich zu machen, dass bei<br />

Hinweis auf einen Schlaganfall sofort ein<br />

Rettungsdienst zu rufen ist. „Der Schlaganfall<br />

ist ein Notfall, bei beim man sofort<br />

die Notruf-Nummer 112 wählen sollte“,<br />

betont Erwin <strong>St</strong>olz. „Wenn Patienten erst<br />

den Hausarzt aufsuchen, geht kostbare<br />

Zeit verloren.“ Denn nur innerhalb der<br />

ersten 4,5 <strong>St</strong>unden nach einem Schlaganfall<br />

dürfe die sogenannte Lyse-Therapie<br />

zur Auflösung von den Blutstrom<br />

blockierenden Gerinnseln eingeleitet<br />

werden. Durchgeführt wird sie in „<strong>St</strong>roke-Units“,<br />

Intensivstationen, die auf<br />

Schlaganfallbehandlung spezialisiert<br />

sind. „In den ersten 90 Minuten können<br />

wir mit der Lyse-Therapie einen von vier<br />

Patienten so heilen, dass er keine gravierenden<br />

Schäden davonträgt und sich<br />

selbst versorgen kann“, so <strong>St</strong>olz. Nach<br />

sechs <strong>St</strong>unden liege die Heilungschance<br />

nur noch bei 1 zu 30.<br />

Daher sei es immens wichtig, dass<br />

die Bevölkerung über die Symptome<br />

des Schlaganfalls aufgeklärt ist. Hierzu<br />

gehören plötzliche Sprach- und<br />

Sprechstörungen, plötzliche halbseitige<br />

Lähmungserscheinungen und/oder<br />

Taubheitsgefühle, plötzliche Sehstörungen<br />

oder plötzlich herabhängende<br />

Mundwinkel.


Ich lerne nicht nur<br />

einen Beruf, sondern<br />

ich bekomme hier<br />

eine Einstellung<br />

Menschen helfen, pflegen und begleiten –<br />

von der Geburt an bis ins hohe Alter.<br />

Etwas Sinnvolles tun.<br />

Ob als Hebamme, Logopäde/In, Gesundheits- und KrankenpflegerIn,<br />

KrankenpflegehelferIn, AltenpflegerIn oder AltenpflegehelferIn –<br />

eine Ausbildung im cts-Verbund ist Ihr <strong>St</strong>art in eine sichere berufliche<br />

Zukunft.<br />

Darüber hinaus bieten wir Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Fortund<br />

Weiterbildung und zum <strong>St</strong>udium. Weitere Infos:<br />

SchulZentrum<br />

<strong>St</strong>. Hildegard<br />

www.cts-schulzentrum.de<br />

Telefon: 0681/58805-800<br />

Caritas<br />

SeniorenHäuser<br />

www.cts-mbh.de<br />

Telefon: 0681/58805-152

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