approved - GUV - ETH Zürich
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<strong>approved</strong>
Impressum:<br />
Das <strong>GUV</strong>y ist die Studentenzeitschrift des Geomatikund<br />
Umweltingenieurverein (<strong>GUV</strong>) der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />
und erscheint einmal pro Semester.<br />
www.guv.ethz.ch<br />
redaktion@guv.ch<br />
Adresse:<br />
<strong>GUV</strong> <strong>ETH</strong><br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg HXE C25<br />
Postfach 166<br />
8093 <strong>Zürich</strong><br />
Redaktion und Layout:<br />
Rahel Buss und Simone Grindat<br />
Lektorat: Michelle Walz<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial<br />
Wort der Präsidentin 4<br />
Agenda: <strong>GUV</strong> Anlässe im HS10 5<br />
Live @ HXE 6<br />
Grümpi 10<br />
Exkursion: Blitz und Donner 12<br />
Afghanistan entlang 22<br />
Weisser Sommer 24<br />
Cluburlaub in Südostasien 26<br />
Studienaustausch nach Finnland 28<br />
Lebe deinen Traum 30<br />
Mit der Big Band in Indien 32<br />
when you have to look right 34<br />
IPIN 40<br />
Prüfungsstatistiken 42<br />
Vorstand 46<br />
Liebe <strong>GUV</strong>ys<br />
Die ländlichen Bedingungen verlassen und<br />
neu in der «Grossstadt» <strong>Zürich</strong> angekommen,<br />
fallen neben mehr Leuten, der Geschäftigkeit<br />
und dem grossen kulturellen<br />
Angebot vor allem die Preise auf. Doch<br />
als Student hat man ja die Möglichkeit<br />
in den preiswerteren Studentenbars zu<br />
verkehren. Auf dem Hönggerberg haben<br />
wir das LochNess und das beliebte Bistro.<br />
Die neue Alumni Lounge hat den Grossteil<br />
der Studentenschaft bis jetzt wohl nur mässig<br />
begeistern können. Was daran liegen<br />
könnte, dass ihr Konzept kaum unseren<br />
Wünschen entspricht. Nun klagt die Alumnilounge<br />
über zu wenig Gäste, hält aber an<br />
eben dieses Konzept fest – ist das eine sinnvolle,<br />
studentenfreundliche Strategie?!<br />
Lustiger sind sicherlich die <strong>GUV</strong>-Anlässe<br />
sowie ein Besuch im LochNess, welches<br />
nun dienstags und donnerstags früher öffnet.<br />
Viel Spass beim <strong>GUV</strong>y anschauen und<br />
lesen der vielfältigen Berichte!<br />
Herzlichen Dank für die Beiträge.<br />
Rahel und Simone<br />
3
Wort der Präsidentin<br />
Vor Euch habt Ihr das neue <strong>GUV</strong>y, das<br />
durch die tolle Arbeit von Simone und<br />
Rahel entstanden ist! Auch die anderen<br />
Vorstände haben dieses Semester bereits<br />
wieder grossen Einsatz geleistet unter anderem<br />
beim Grümpi, unserer Bar am ESF<br />
oder am Live@HXE! Für die tolle Zusammenarbeit<br />
möchte ich an dieser Stelle Allen<br />
danken!<br />
A propos Events: Dieses Semester geht der<br />
Wintergrill in eine zweite Runde und neu<br />
im Programm aufgenommen haben wir<br />
einen Mittwochsfilm von Science City. Wir<br />
zeigen am 17. November den grossartigen<br />
Film «Soul Kitchen».<br />
Ansonsten bleibt alles wie gewohnt!<br />
Wir hoffen, dass wir mit dem Programm<br />
ein wenig Abwechslung in Eure Vorlesungszeit<br />
am Höngg bringen können.<br />
Ich wünsche Euch Allen ein erfolgreiches<br />
Semester und seid nett zu den Bauingenieuren.:)<br />
Birgit Pletscher studiert Umweltingenieurwissenschaften<br />
im ersten Mastersemester.<br />
4
Agenda: <strong>GUV</strong> Anlässe im HS10<br />
18. Oktober 2010 GV ab 18.30 Uhr im Loch Ness<br />
18. Oktober 2010 ESF ab 20.00 Uhr im Loch Ness<br />
17.November 2010<br />
Mittwochsfilm Soul Kitchen (vom <strong>GUV</strong> organisiert)<br />
18. November 2010 Eishockey-Turnier (18.00-20.00 in Dolder Eisbahn,<br />
genaue Informationen folgen)<br />
23. November 2010 Wintergrillplausch<br />
23. Dezember 2010 Semesterendapéro im G15<br />
Exkursion: Ziel und Datum wird bald bekannt gegeben.<br />
5
Live @ HXE<br />
von Anne-Kathrin Bodenbender<br />
Vor einem halben Jahr kamen im <strong>GUV</strong><br />
Vorstand zwei Ideen bezüglich der Veranstaltungen<br />
für das neue Semester auf. Auf<br />
der einen Seite stand die engere Zusammenarbeit<br />
mit dem AIV – schliesslich<br />
verbindet uns mehr, als wir uns oft eingestehen<br />
wollen – und gleichzeitig entstand der<br />
Wunsch nach einer Party mit live-Musik,<br />
denn das fehlt ein wenig im Veranstaltungsprogramm<br />
des VS<strong>ETH</strong>. Warum also nicht<br />
die beiden Ideen verbinden, und eine Party<br />
gemeinsam mit dem AIV veranstalten, bei<br />
der 3-4 Bands ihr Können zum Besten<br />
geben können? Als ich mir diese Frage<br />
gestellt habe, hätte ich nie damit gerechnet,<br />
dass wir es wirklich schaffen würden, einen<br />
solchen Event auf die Beine zu stellen.<br />
Ganz zu schweigen von der Arbeit, die uns<br />
bevorstand. Doch wenn ich jetzt, drei Tage<br />
später, zurück schaue, muss ich sagen,<br />
es hat sich gelohnt! Nicht nur haben wir<br />
(AIV & <strong>GUV</strong>-Vorstand) gemerkt, dass so<br />
eine Zusammenarbeit, trotz kleiner Kommunikationsprobleme<br />
auf allen Seiten,<br />
wirklich Spass machen kann, sondern vor<br />
allem haben wir erkannt, wie viel Wahres<br />
in dem alten Sprichwort «Wer nicht wagt,<br />
der nicht gewinnt» steckt. Das Risiko einer<br />
solchen Party im HXE ist enorm: nicht nur<br />
fehlt die Infrastruktur für Bars, abgesehen<br />
vom Loch Ness, auch Licht und vor allem<br />
Ton-Technik müssen komplett organisiert<br />
werden. Doch wir haben uns getraut und<br />
keine Mühe gescheut ein live@hxe in Angriff<br />
zu nehmen.<br />
Soweit so gut. Das Organisieren hat uns<br />
und vor allem Sebi in der Woche vor dem<br />
live@hxe zwar viele Nerven gekostet, aber<br />
es hat funktioniert. Alles war bestellt, gedruckt,<br />
geliefert… doch als am 23.09.2010<br />
gegen 13 Uhr die Tontechniker kamen und<br />
wir zu sechst ca. 1000 kg Material in den<br />
oberen Saal im HXE tragen mussten, war<br />
ich mir nicht ganz sicher, ob ich den Abend<br />
überstehen werde. Aber auch diese Sorge<br />
war nach der Anstrengung wie verflogen,<br />
denn jetzt hiess es: Bars aufbauen und<br />
bestücken und die Freude auf den Abend<br />
stieg von Minute zu Minute wieder an.<br />
Plötzlich war es dann auch schon 19 Uhr<br />
und es konnte los gehen! Meine Gedanken<br />
zu diesem Zeitpunkt waren ungefähr die<br />
folgenden: «Was, wenn nicht genügend<br />
Leute kommen, wenn die Technik versagt,<br />
…?». Doch zum guten Glück hatte<br />
auch ich es geschafft, mich irgendwann zu<br />
beruhigen! Denn sonst hätte ich wohl kaum<br />
unsere vier live Acts geniessen können und<br />
6
das wäre wirklich schade gewesen.<br />
Sicher, es hätten mehr Leute da sein können.<br />
Aber wer kann schon erwarten, dass<br />
bei einer Premiere der Saal voll ist? Von<br />
denjenigen, die da waren habe ich nur positives<br />
gehört: «Endlich mal eine neue Party<br />
an der <strong>ETH</strong>!», «super Sache mit der live<br />
Musik» Ein solches Feedback ist einiges<br />
mehr wert, als eine riesige Schlange an der<br />
Kasse, denn es motiviert dazu, nächstes<br />
Jahr wieder ein live@hxe zu veranstalten.<br />
Vielleicht finden sich noch andere Fachvereine,<br />
die mitmachen wollen. Ich fände es<br />
auf jeden Fall schade, wenn die Idee gleich<br />
wieder begraben wird, weil die Resonanz<br />
beim ersten Mal nicht so berauschend war,<br />
wie wir es uns erhofft hatten.<br />
An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit<br />
nutzen, mich im Namen des gesamten<br />
OK bei All denen zu bedanken, die zum<br />
Gelingen des ersten live@hxe beigetragen<br />
haben. Als erstes natürlich unsere Künstler:<br />
GinMary, MC RApariert und SIS,<br />
Spring Heeled Jack sowie Braggarts – Ihr<br />
wart wirklich super!!!<br />
Ausserdem geht ein herzlicher Dank an<br />
alle Helfer, ohne die wir diese Party niemals<br />
zustande gebracht hätten. Hierbei<br />
gilt ein ganz besonderes Dankeschön den<br />
starken Auf- und Abbau - Helfern, die<br />
unter Einsatz von extremer Muskelkraft<br />
Barelemente, Kühlschränke, Bühnenteile<br />
und noch vieles mehr in den oberen bzw.<br />
unteren Stock getragen haben!<br />
Auf ein live@HXE 2.0 !!!<br />
Für das OK, Anni.<br />
Anne-Kathrin Bodenbender hat den<br />
Bachelor in Geomatik und war im <strong>GUV</strong><br />
für das Resort Geselligkeit zuständig.<br />
7
Grümpi<br />
von Raphael Detig<br />
Dabei sein ist alles – nicht für uns!<br />
Unschuldig und etwas scheu betraten wir<br />
erstsemestrigen Geomatiker-Kicker an<br />
jenem trüben Nachmittag das Spielfeld<br />
des <strong>GUV</strong>-Grümpis. Wir kannten einander<br />
kaum besser als die älteren Semester und<br />
erwarteten sportlich nicht allzu viel vom<br />
Turnier; schliesslich wollte praktisch<br />
niemand vom Team zugeben, besser als<br />
durchschnittlich gut Fussball spielen zu<br />
können.<br />
Nun ja, der Gegenbeweis war vier Stunden<br />
später Tatsache – wir «kleinen» Geo-<br />
matiker hatten uns in den Gruppenspielen<br />
nur einmal geschlagen geben müssen und<br />
qualifizierten uns knapp, aber verdient<br />
durch das bessere Torverhältnis zulasten<br />
der Umwelt-Erstis für den Final. Und in<br />
diesem gaben wir uns dank einer grossartigen<br />
Mannschaftsleistung keine Blösse<br />
und sicherten uns und allen Geomatikern<br />
mit einem 2:0 n.V. über die fünftsemestrigen<br />
Umwelting.-Studenten den Titel des<br />
diesjährigen Fussball-Grümpis.<br />
Raphael Detig studiert Geomatik und Planung<br />
im ersten Semester.<br />
10
Exkursion: Blitz und Donner<br />
von Matthias Pfäffli<br />
Es ist Frühling, das Wetter ist wechselhaft<br />
und die Gewittersaison will noch nicht so<br />
richtig in die Gänge kommen. Wir befinden<br />
uns im Büro der berühmten Wetterfrösche<br />
aus dem Fernsehen: Bucheli & Co. Viele<br />
interessierte Gesichter folgen den Ausführungen<br />
von Felix Blumer, dessen Stimme<br />
man bestens aus den staatlichen Radiosendern<br />
kennt. Als er die aktuelle Wetterlage<br />
erklärt, kommt es mir mit geschlossenen<br />
Augen tatsächlich vor, als würde ich<br />
die Wetterprognose auf DRS1 hören. Ich<br />
öffne die Augen wieder und mein Blick<br />
schweift etwas im Raum herum und ich<br />
sehe die Aufbewahrungsschränke der<br />
Meteorologen. Diese sind nicht etwa mit<br />
Christoph Siegrist oder mit Thomas Bucheli<br />
angeschrieben. Jeder hat hier einen<br />
Übernamen. So ist Felix Blumer beispielsweise<br />
mit «Inkarnation des Bösen» angeschrieben.<br />
Ob dies wohl ein gutes Omen<br />
ist?<br />
Ein Besuch auf dem berühmten SF Meteodach<br />
rundet den Besuch in Leutschenbach<br />
ab und wir verschieben uns zurück auf den<br />
Hönggerberg. Dort hält der begnadigte<br />
Storm Chaser Dominik Blaser einen interessanten<br />
Vortrag mit vielen Video- und<br />
Bildberichten über sein spezielles Hobby.<br />
Während dem Vortrag baut sich westlich<br />
von <strong>Zürich</strong> eine Gewitterzelle auf – so<br />
sieht es zumindest auf dem Wetterradar<br />
aus. Diese Entwicklung sehen natürlich<br />
auch die anderen Storm Chaser, so erhält<br />
Dominik immer wieder Anrufe und Nachrichten<br />
auf sein Mobiltelefon. So kommt es<br />
denn auch, dass er nach dem Vortrag schnell<br />
zusammenpackt und sich auf die Jagd<br />
nach einem weiteren Gewitter macht.<br />
Matthias Pfäffli studiert im 5. Semester<br />
Umweltingenieurwissenschaften und ist<br />
im <strong>GUV</strong> für die Exkursionen zuständig.<br />
12
GV FS 2010<br />
14
Dozentenapéro<br />
15
Semesterendapéro<br />
16
Live@HXE<br />
17
ESF JUICE<br />
18
Comics ausgewählt von Manfred Morari<br />
21
Afghanistan entlang<br />
von Jakob Steiner<br />
Ob der Abfluss des oberen Indus während<br />
der Überschwemmungen hier HQ100 oder<br />
höher war, weiß ich nicht – jedenfalls waren<br />
die Videos, welche die Bewohner mit<br />
ihren Natelkameras gemacht haben, eindrücklich.<br />
Die Brücke, über die jetzt wieder<br />
Schwerverkehr rollt, stand mannshoch<br />
unter Wasser. Durch alle noch stehenden<br />
Wohnzimmer zieht sich ein schwarzer<br />
Strich gerade über der Tür – hier stand das<br />
Wasser Anfang August vier Tage lang. Zumindest<br />
konnten sich es die Menschen hier<br />
leisten, mit Beton zu bauen – die meisten<br />
der Häuser stehen noch. 50 km außerhalb<br />
der Stadt, flussaufwärts Richtung Afghanistan,<br />
bauen die Menschen am Land noch<br />
meist mit Lehm. Ganze Dörfer stehen hier<br />
nicht mehr, was geblieben ist, hat der Kabul<br />
Fluss mit seinen Sedimenten, die er aus<br />
Afghanistan und dem Norden Pakistans<br />
bringt, zubetoniert. Am schwersten wiegt<br />
aber die Unsicherheit, nicht zu wissen,<br />
wann es hier wieder weitergeht mit dem<br />
Alltag – die Lebensmittel sind sehr teuer<br />
geworden. Bis der Wiederaufbau im Frühjahr<br />
beginnt, haben viele Menschen keine<br />
Arbeit. Wenn dein Haus noch halbwegs<br />
steht, hast du besonders Pech – du bekommst<br />
oft keine finanzielle Unterstützung<br />
zum Wiederaufbau und auf Listen internationaler<br />
Organisationen, die sich in erster<br />
Linie um die kümmern, die alles verloren<br />
haben, tauchst du auch nicht auf.<br />
Wo sich die großen NGOs noch bemerkbar<br />
machen, ist der Arbeitsmarkt. Mit unserer<br />
Ambulanz einen Arzt zu finden, der<br />
ein realistischen Gehalt verlangt, stellt sich<br />
derzeit als schwierig heraus, viel zu hoch<br />
haben internationale Organisationen die<br />
Löhne getrieben. Während wir das nun<br />
einplanen können, stehen viele staatlichen<br />
Krankenhäuser in den nächsten Monaten<br />
plötzlich vor einem Personalproblem, weil<br />
ihnen die besten Ärzte davonlaufen – und<br />
das zu einem Zeitpunkt, wo sie gerade notwendig<br />
gebraucht werden.<br />
Beeindruckend sind die Anzahl der Brunnen,<br />
sowohl in der Stadt wie auch auf dem<br />
Land. Eine zentrale Wasserversorgung gibt<br />
es auch in der Großstadt nicht. Mehrere<br />
Familien teilen sich hier einen Brunnen.<br />
Mittlerweile kennt hier jeder, womit wir<br />
uns immer wieder im Studium beschäftigen:<br />
e. coli Bakterien. Die meisten der<br />
Brunnen geben nur noch Wasser für das<br />
Vieh, als Trinkwasser ist es ungeeignet.<br />
Wir (www.direkthilfe.at) werden uns daher<br />
auf die Wiederherstellung dieser Wasser-<br />
22
quellen konzentrieren.<br />
Um auch etwas in die Berge zu kommen,<br />
bin ich dann mit einem Freund auf die andere<br />
Seite des afghanischen Wakhan Tales<br />
nach Tajikistan gefahren. Ganz konnte ich<br />
mich von Arbeit und der SiWa auch hier<br />
nicht lösen – wir haben ein Projekt besucht,<br />
wo gerade versucht wird, das Konzept<br />
der No-Mix Toilette im tajikischen Pamir<br />
einzuführen. Wer einmal an der EAWAG<br />
war, kennt das sicher gut und kann sich<br />
vielleicht vorstellen, dass es nicht so einfach<br />
ist, Leute davon zu überzeugen. Aber<br />
in der Development-Community ist das<br />
derzeit offensichtlich sehr modern, und<br />
da muss es halt überall hin. Auch neue architektonische<br />
Konzepte zum erdbebensicheren<br />
Bauen in einer Region, wo die Erde<br />
mindestens einmal im Jahr wackelt und<br />
viele Häuser doch schon seit 200 Jahren<br />
stehen, haben mehr ein soziokulturelles als<br />
ein ingenieurtechnisches Problem.<br />
Das Beeindruckendste der ganzen Reise<br />
war aber das Land, welches ich gar nie<br />
wirklich betreten habe und nur von beiden<br />
Seiten dauernd im Blickfeld hatte – Afghanistan.<br />
Vom Krieg sieht man nur die<br />
deutschen Kampfjets, die hier gelangweilt<br />
herum pfeifen. Wir werden sicher wieder<br />
kommen, mit einem zusätzlichen Visum<br />
und einem Extrapullover für die verdammt<br />
kalten Zeltnächte auf 4000 m.ü.M.<br />
Jakob Steiner hat den Bachelor in Umweltingenieurwissenschaften.<br />
Hier stand das Wasser bis zur halben Höhe der Lampe.<br />
Alle Trinkwasserbrunnen sind nicht mehr nutzbar.<br />
23
Weisser Sommer<br />
von Michèle Brügger<br />
Diesen Sommer habe ich im kalten Norden,<br />
genauer gesagt in Alaska auf dem Juneau<br />
Icefield verbracht. Und es war wunderbar,<br />
fantastisch, grandios…<br />
Gründe dafür sind:<br />
• Es ist kalt (ich hasse die Hitze).<br />
• Trotzdem scheint die Sonne.<br />
• Schnee und Sonne ist die schönste Kombination<br />
der Welt.<br />
• Die nicht endende Weite zu sehen und das<br />
allein (oder beinahe alleine).<br />
• Weg zu sein von Natel, Internet und Menschenmassen<br />
.<br />
• Ganz viel Leckeres aus der Dose ;-).<br />
• Super liebe Amerikaner kennenzulernen.<br />
• Mein Englisch zu verbessern.<br />
• Snowmobil fahren, besonders wenn es<br />
keine «Sun cups» gibt.<br />
• Ski «fahren» resp. «laufen» (Sport ist<br />
Mord, diesmal gab es nur ein paar immense<br />
Blasen;-)).<br />
• Und natürlich gibt es nichts Schöneres als<br />
Vermessen (Beruf oder Hobby;-)).<br />
• In Blechhütten zu wohnen.<br />
• Ein WC (Plumsklo) zu benutzen mit der<br />
schönsten Aussicht.<br />
• Draussen zu schlafen und auf Nordlichter<br />
zu warten (leider keine gesehen;-().<br />
• Im Liegestuhl sitzen und den Gletscher<br />
wie ein Meer vor sich zu haben.<br />
• …<br />
Nur noch kurz, ich war Assistentin in der<br />
dreiköpfigen Vermessungsgruppe. Unsere<br />
Aufgabe war es mit GPS Längs-und Querprofile<br />
auf dem Gletscher aufzunehmen.<br />
Durch das wiederholte Aufnehmen der Profile<br />
berechneten wir die Geschwindigkeit<br />
und die Höhenänderung des Gletschers.<br />
Vermessungstechnisch war das wohl kein<br />
Highlight, aber die Erfahrung und das Erlebnis<br />
als solches war das Beste was mir<br />
passieren konnte.<br />
Michèle Brügger studiert Geomatik und<br />
Planung im ersten Mastersemester.<br />
24
Cluburlaub in Südostasien<br />
oder ein Austauschsemester an der Hong Kong University of Science and Technology<br />
von Jürn Dugge<br />
Hong Kong ist eine der dichtbesiedelsten<br />
Städte der Welt, nahezu die gesamte Bevölkerung<br />
lebt in winzigen Wohnungen in<br />
riesigen Hochhäusern, und doch wird der<br />
Campus der Hong Kong University of Science<br />
and Technology vor allem von den<br />
vielen Austauschstudierenden liebevoll<br />
«das Ressort» genannt. Die gerade einmal<br />
zwanzig Jahre alte Universität liegt an einem<br />
steilen Hang, der pulsierenden Metropole<br />
abgewandt und von dieser etwa zehn<br />
Busminuten entfernt. Trotz der kurzen<br />
Strecke, die über eine Serpentinenstrasse<br />
durch einen dichten Wald führt, sind die<br />
Stadt und der Campus wie zwei getrennte<br />
Welten. Von nahezu jedem Punkt auf dem<br />
weitläufigen Gelände hat man Aussicht<br />
auf das Südchinesische Meer mit ein paar<br />
versprenkelte Inseln, Luxusyachten und<br />
Fischkutter.<br />
platz sowie dem Bootsanleger. Und zum<br />
Grillplatz zwischen Strand und Felsklippen.<br />
Es ist zwar nicht ganz «All-Inclusive»,<br />
aber gewisse Parallelen zu Cluburlaub lassen<br />
sich doch ziehen. Frühstück auf der<br />
Terrasse mit Blick auf das azurblaue Meer,<br />
Starbucks-Kaffee und ein Milchbrötchen<br />
für umgerechnet weniger als einen, oder<br />
das grosse Geniesserfrühstück mit Rührei,<br />
Toast, Schinken, Kaffee und Saft für weniger<br />
als zwei Franken. Mittagessen von<br />
einem der zahlreichen Essensstände: Neben<br />
der örtlichen Küche hat man die Wahl<br />
zwischen japanischen, thailändischen oder<br />
«westlichen» Köstlichkeiten, wobei man<br />
unter «westlicher» Küche entweder Spaghetti<br />
Bolognese oder einen Burger aus der<br />
McDonald’s-Filiale zu verstehen hat.<br />
Das höchstgelegene Gebäude beherbergt<br />
die Hörsäle, die Bibliothek mit Panoramafenster,<br />
die Mensen und das Sportzentrum.<br />
Eine Kaskade von Brücken und<br />
Aufzügen führt nicht nur zu den fast direkt<br />
am Wasser gelegenen Wohnheimen,<br />
sondern auch zu den Tennisplätzen, dem<br />
Hallenbad, dem Freibad, dem Fussball-<br />
Die Benutzung der Sportanlagen ist gratis,<br />
neben den bereits erwähnten Pools<br />
gibt es ein grosses Fitnesszentrum, mehrere<br />
Tischtennisplatten und eine kleine<br />
aber fordernde Kletterwand. Ausklingen<br />
lässt man den Tag mit einem Bier aus dem<br />
Campus-Supermarkt (die Zwölferkiste<br />
«Hui-Quan», gebraut in der berühmten<br />
26
Tsing-Tao Brauerei, zu etwa fünf Franken),<br />
dabei lässt man die Füsse von der<br />
Kaimauer baumeln und schaut den hellbeleuchteten<br />
Booten der Tintenfischfänger<br />
zu. Oder man geht in die vornehmlich von<br />
Austauschstudierenden frequentierte Uni-<br />
Bar, in der das Bier zwar etwas teurer ist,<br />
man aber gratis Erdnüsse bekommt und die<br />
Studierenden aus den USA bei ihren unterhaltsamen<br />
Trinkspielen beobachten kann.<br />
Am Wochenende stürzt man sich in das<br />
vielseitige Nachtleben in den Strassenschluchten<br />
der Innenstadt, erkundet auf<br />
einem der vielen Wanderwege die überraschend<br />
ursprünglichen Naturschutzgebiete,<br />
klettert an Sandsteinfelsen während<br />
unter einem die Brandung tost, oder – falls<br />
man die Zeit genutzt hat, um einen Tauchs-<br />
chein zu machen – hilft während des jährlichen<br />
«Clean Up Our Coastline»-Events<br />
mit, um die Unterwasserwelt von Flaschen<br />
und alten Fischernetzen zu befreien.<br />
Zwar sind die Wohnheimszimmer mit<br />
neun Quadratmetern für drei Bewohner<br />
eher knapp bemessen und auch in Hong<br />
Kong schreibt sich ein Laborbericht nicht<br />
von selbst – den einheimischen Studierenden<br />
zufolge steht «UST» für «University<br />
of Stress and Tension», aber die paradiesischen<br />
Umstände, die einem «das Ressort»<br />
bietet, machen das Leben und Studieren<br />
während eines Austauschsemesters auf<br />
angenehme Weise unvergesslich.<br />
Jürn Dugge studiert Umweltingenieurwissenschaften<br />
im ersten Mastersemester.<br />
27
Studienaustausch nach Finnland<br />
im HS 2009 - Teknillinen Korkeakoulu TKK<br />
von Stefan Cramer<br />
Die finnische technische Hochschule liegt<br />
auf der Landzunge Otaniemi in Espoo,<br />
westlich von Helsinki. Die Gebäude der<br />
TKK sind grossräumig verteilt, versteckt<br />
in riesigen Pärken und Wäldern. Die Gebäude<br />
wurden entworfen vom berühmten<br />
Architekt Alvar Aalto. Zu seinen Ehren<br />
wurde die Hochschule soeben umgetauft<br />
auf «Aalto Yliopisto».<br />
Genau vor einem Jahr war ich da im Austausch.<br />
Im Nachhinein kann ich es gar<br />
nicht mehr richtig fassen, dass ich dort in<br />
finnischer Sprache studiert habe und mich<br />
in einem völlig anderen Umfeld wiederfand.<br />
Ich war in allen Kursen der einzige<br />
Austauschstudent.<br />
Diese Erfahrung, alles bekannte einmal<br />
hinter sich zurückzulassen, um mal völlig<br />
offen für alles Neue zu sein, war grossartig.<br />
Ins Ausland geht man nicht, um mal an<br />
einer anderen Hochschule zu sein, sondern<br />
um ähnliche Probleme aus einer ganz anderen<br />
Perspektive zu sehen und somit auch<br />
in die andere Kultur einzutauchen, eine<br />
Sprache zu erlernen und um Kontakte zu<br />
knüpfen.<br />
Dieser Erfahrungsgewinn kann besonders<br />
erreicht werden, wenn man sich total auf<br />
die andere Kultur einlässt. Das hatte ich<br />
mir vorgenommen und auch konsequent<br />
durchgezogen. Dies hiess nicht nur, dass<br />
ich mich mit Finnen auf Finnisch verständigte,<br />
sondern mich ebenfalls ähnlich<br />
zu verhalten versuchte. In der finnischen<br />
Kultur ist man im Allgemeinen wortkarger.<br />
Obwohl Finnland ein europäisches Land<br />
ist, gibt es merkliche Unterschiede. Der<br />
Umgang ist ganz direkt und ehrlich. Man<br />
ist sogar mit den Professoren per Du und<br />
während den Vorlesungen rufen die Studenten<br />
selbstbewusst Fragen in den Saal.<br />
Die Wortkargheit äussert sich darin, dass<br />
oberflächliche Fragen und «Smalltalk»<br />
unerwünscht sind, die Kommunikation<br />
erfolgt auf einer persönlicheren Basis. In<br />
Finnland gilt es als höflich, den anderen<br />
ja nicht zu stören und ihm keine unnötigen<br />
Fragen zu stellen. Jeder möchte für<br />
sich sein und dies gilt es zu respektieren.<br />
Die Privatsphäre der Leute ist etwas ganz<br />
wichtiges. Es gilt keineswegs als unhöflich,<br />
nichts zu sagen, knapp zu antworten oder<br />
ganz direkt zu sagen, was man denkt. Man<br />
sagt nur wichtige Sachen oder philosophiert.<br />
Der finnische Humor ist ganz trocken.<br />
Man freut sich sozusagen, ohne zu lachen,<br />
was jedoch nicht bedeutet, dass man sich<br />
mit weniger Gefühl freuen würde!<br />
28
In Finnland gibt es viele Seen und am Horizont<br />
sieht man immer nur Wald, obwohl<br />
man eigentlich in der Stadt wäre. Selbst die<br />
Stadt ist grossräumig zersiedelt. Durch die<br />
weiten Distanzen fühlt man sich ganz entspannt,<br />
andererseits können sie einem auch<br />
ohnmächtig weit vorkommen.<br />
Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die<br />
lange Dunkelheit. Im Dezember wird es<br />
gegen zehn Uhr hell und bereits um halb<br />
drei wieder dunkel. Ich habe in meinem<br />
Leben noch nie so viel und so lange geschlafen<br />
wie in Finnland…<br />
Die Studentenverbindungen waren sehr<br />
aktiv und organisierten zahlreiche Veranstaltungen.<br />
Am meisten geblieben sind mir<br />
die zahlreiche Saunaabende mit Kameraden<br />
und in der Vorweihnachtszeit waren<br />
die Pikku-Joulu Abende ein unvergessliches<br />
Ereignis. An Pikku-Joulu feiert man<br />
die Vorweihnachtszeit mit Kollegen bei<br />
Glöggi, Piparkakku, Singen und mit spontanen,<br />
selbstgemachten Weihnachtstheater.<br />
Es ist die perfekte Einstimmung für Weihnachten.<br />
Am 6. Dezember ist in Finnland<br />
Nationalfeiertag sowie auch zweiter Advent.<br />
In jedes Fenster stellt man deshalb an<br />
jenem Tag zwischen 18 und 20 Uhr zwei<br />
blau-weisse Kerzen. Beeindruckt haben<br />
mich auch die strengen und landesweit<br />
konsequenten Fahnentage. Jede Woche<br />
gibt es 1-2 Tage, an welchen überall an<br />
jeder Fahnenstange die Nationalfahne<br />
weht. Das kleine Finnland wurde 1914 unabhängig<br />
und konnte sich im Winterkrieg<br />
1939-40 sowie im Fortsetzungskrieg von<br />
1941-44 gegen die totale Übermacht der<br />
Sowjetunion unter schmerzlichsten Verlusten<br />
durch Einsatz, Zähigkeit und Durchhaltewillen<br />
verteidigen. Die Finnen haben<br />
für diese Zähigkeit ein eigenes Wort: SISU<br />
Seither hat Finnland permanent nur noch<br />
aufgerüstet und ist heute neben der Schweiz<br />
das einzige Land in Europa mit aktiver<br />
Wehrpflicht... zwei kleine Länder für<br />
Freiheit und Unabhängigkeit!<br />
Stefan Cramer macht den Master in Umweltingenieurwissenschaften.<br />
29
Lebe deinen Traum:<br />
Eine aussergewöhnliche Reise in den Norden<br />
von Pascal Küenzi<br />
Wer wollte nicht schon einmal etwas ganz<br />
besonderes erleben? Ich jedenfalls verwirklichte<br />
einer meiner Träume diesen<br />
Sommer. Ich suchte aber nicht einen heissen<br />
Ort mit strahlender Sonne und endlosen<br />
Stränden. Nein, ich hatte etwas ganz<br />
anderes im Sinn: Ich wollte genau das<br />
Gegenteil von den monotonen 0815 Touristen-Destinationen.<br />
In eine Landschaft,<br />
welche karger auf der Welt wohl kaum sein<br />
kann und die Temperaturen selten die 5 °C<br />
Marke überschreiten. Die Rede ist von einer<br />
Inselgruppe, welche auf dem 79 Breitengrad<br />
liegt. An einem der nördlichsten Orte<br />
der Welt, welche von knapp hundert Personen<br />
dauernd bewohnt wird. Die Rede ist<br />
von Svalbard. In unseren Breitengraden ist<br />
der Ort fälschlicherweise auch unter dem<br />
Namen Spitzbergen bekannt. Dieser Name<br />
beschreibt aber nur einen kleinen Teil dieser<br />
Inselgruppe.<br />
Dort stand ich nun. Erschöpft von meinem<br />
Flug, welcher von <strong>Zürich</strong> via London,<br />
Oslo, nach Tromsø führte und schliesslich<br />
in Longyearbyen endete. Vor mir wartete<br />
nun eine 11-tägige Exkursion an Bord<br />
eines russischen Schiffes. Natürlich war<br />
alles durch eine Reisegesellschaft organisiert.<br />
Dennoch war der Komfort beschränkt<br />
und in diesen nördlichen Gefilden war<br />
beispielsweise Internet oder Natel nicht<br />
vorhanden, oder falls doch, dann nur zu<br />
immensen Kosten.<br />
Bereits ein paar Stunden nach Ankunft<br />
ging ich an Bord dieses ehemaligen Forschungsschiffes,<br />
welche nebenbei bemerkt<br />
auch ein Eisbrecher der Klasse L1 ist. Das<br />
heisst, dass wir uns problemlos im Treibeis<br />
bewegen konnten. Diese Tatsache<br />
bemerkten wir auch schon am nächsten<br />
Morgen als ich durch ein lautes permanentes<br />
Pochen aus dem Schlaf gerüttelt wurde.<br />
Dieses Krachen war nichts geringeres, als<br />
dass wir auf unserem Kurs nordwärts auf<br />
ein Eisfeld stiessen, welches sich ein paar<br />
Tage zuvor vom Packeis der Polkappe<br />
gelöst hatte und Richtung Süden driftete.<br />
So stand ich auf der Brücke und schaute<br />
voller Bewunderung und Staunen auf diese<br />
gewaltigen Eismassen welche wir durchfuhren.<br />
Ein solcher Anblick bleibt unvergesslich.<br />
Natürlich waren nebst mir auch andere<br />
Passagiere an Bord, insgesamt 60. Die<br />
hatten aber weit ambitioniertere Ziele als<br />
ich. Manche von ihnen unternahmen diesen<br />
Trip genau aus dem Grund, dass sie<br />
die berühmt berüchtigten Eisbären in der<br />
30
wilden Natur sehen wollten. Dies war jedoch<br />
ein schwieriges Unterfangen! Denn<br />
auf der Inselgruppe befinden sich wahrscheinlich<br />
nur noch 3000 Tiere. Eine Zahl<br />
welche leider zunehmend schrumpft…<br />
Trotzdem wurden wir aber schon am<br />
zweiten Tag fündig. Dank eines Adlerblickes<br />
des russischen Kapitäns sichteten<br />
wir einen auf dem Packeis marschierenden<br />
Eisbären, nur 500 Meter vom Schiff entfernt.<br />
Trotz dieses Abstandes konnte man<br />
erahnen, was für ein enormes Raubtier dies<br />
ist. Ein Jäger der ganz zu oberst in der Hierarchie<br />
steht und keine natürlichen Feinde,<br />
ausser den Menschen, hat. So vergingen<br />
also die Tage hier oben, wobei die (Mitternachts-)<br />
Sonne den Horizont eigentlich<br />
nie unterquerte. Die Tatsache des ewigen<br />
Sonnenscheins konnte, je nachdem wie der<br />
Körper sich an dieser ungewohnten Situation<br />
anzupassen vermochte, auch einen<br />
erheblichen Stress bedeuten. Es folgten<br />
Dutzende von Sehenswürdigkeiten und die<br />
Tage in diesen Eislandschaften vergingen<br />
wie im Sturm. Eines der grössten Highlights<br />
war schlussendlich das Passieren<br />
des 80. Breitengrades. Den Blick Richtung<br />
Nordpol gewandt offenbarte sich eine<br />
schier endlose Eiswüste. Kalt blies der<br />
Wind damals um unsere Gemüter bei gefühlten<br />
20 Grad unter Null. Dabei konnte<br />
man erahnen was wohl kühne Abenteurer<br />
und Entdecker vor hundert Jahren in diese<br />
abgelegenen Gebiete gelockt hat. Ein unvergesslicher<br />
Höhepunkt einer speziellen<br />
Reise, welche sich nur schwer in Worte<br />
fassen lässt.<br />
Pascal Küenzi studiert im ersten Semester<br />
Umweltingenieurwissenschaften.<br />
31
Mit der Big Band der <strong>ETH</strong> in Indien<br />
von Lea Eymann<br />
Vor knapp einem Jahr reiste eine Delegation<br />
der <strong>ETH</strong> nach Indien, um mit dortigen<br />
Universitäten Gespräche über den Studentenaustausch<br />
und die wissenschaftliche<br />
Zusammenarbeit zu führen. Um auch die<br />
Studenten zu erreichen und sie beispielsweise<br />
auf die Möglichkeit eines Masterstudiums<br />
an der <strong>ETH</strong> aufmerksam zu machen,<br />
wurde die Delegation von der <strong>ETH</strong><br />
Big Band begleitet. So kam es, dass ich<br />
letzten November eine Mitstudentin bat,<br />
für mich Vorlesungsunterlagen zu sammeln,<br />
Sonnencrème und Noten in meinem<br />
Rucksack verstaute und für knapp 10 Tage<br />
nach Indien reiste.<br />
Unser Tagesprogramm war oftmals ziemlich<br />
dicht, z.B.: 4 Uhr aufstehen, Inlandflug<br />
von Delhi nach Bangalore, mit einem<br />
Bus durch das indische Verkehrschaos (da<br />
nützt alles Hupen nichts) zu einem Club<br />
für den Soundcheck, Mittagessen im Guest<br />
House in Mitten eines riesigen, schon fast<br />
«Dschungelartigen» Uni-Camps, Busfahrt<br />
zu einer anderen Universität, Konzert,<br />
Busfahrt zurück zum Club, Konzert und<br />
schlussendlich zurück zum Guest House...<br />
Nichtsdestotrotz hatten wir zwischendurch<br />
auch immer wieder Zeit, um uns<br />
die Städte anzuschauen, mit den Tuk-Tuk-<br />
Fahrern um Fahrpreise zu feilschen, über<br />
Märkte zu schlendern und uns die Bäuche<br />
mit leckern Currys voll zu schlagen. Die<br />
Konzerte zählten zu den vielen Highlights<br />
der Reise. Die Zuhörer liessen sich von der<br />
Musik begeistern, nicht selten mussten die<br />
Solisten nach dem Auftritt Autogramme<br />
verteilen. Mit Abstand am besten gefiel<br />
dem Publikum stets das Stück «Jai Ho»,<br />
der Titelsong des indischen Films «Slumdog<br />
Millionaire», für das unser Trompeter<br />
Henning Thomas eine Big Band-Version<br />
arrangiert hatte.<br />
Unsere Reise nach Indien war zwar kurz,<br />
aber sehr intensiv. Und so kam der Tag der<br />
Rückreise in die Welt der Siwa-Übungen<br />
und Seminar-Vorträge für meinen Geschmack<br />
viel zu schnell...<br />
Lea Eymann hat den Bachelor in Umweltingenieurwissenschaften.<br />
32
when you have to look right<br />
Masterreise der GeomatikerInnen<br />
von Daniel Bäni, Christoph Ober, Patrik Meier und Carmen Müller<br />
Nach fast achtmonatiger Vorbereitungszeit,<br />
angefangen beim ersten Brainstorming<br />
über weitere Arbeitsessen, einer Patchworkplanung<br />
mit Ernennung unzähliger<br />
Lokalführer und anderen Amtsinhabern,<br />
galt es am Montag, dem 13. September,<br />
loszulegen: Ready for Take Off – Great<br />
Britain we are coming.<br />
Manchester war unser erster Stützpunkt.<br />
Der Weg vom Flughafen ins Hotel erforderte<br />
Dank Linksverkehr schon als Fussgänger<br />
unsere volle Aufmerksamkeit. Zum<br />
Glück gab es an den Kreuzungen Hinweise<br />
aus welcher Richtung Gefahr droht – Look<br />
right!<br />
Ein ungezwungener Stadtbummel nach<br />
Genuss eines «original englischen» Sandwiches<br />
bei Subway – dem noch einige<br />
folgen sollten – war vielversprechend.<br />
Vor allem Shopping, von Billigjeans für<br />
vier Pfund bis Schmerzmittel für zwanzig<br />
Pence, schien fortan eine für jede englische<br />
Stadt gültige Freizeitalternative.<br />
Am Abend wurden erste Erfahrungen mit<br />
der Pubkultur gemacht. Schnell war klar:<br />
Strategisch günstig sind barnahe Plätze,<br />
da das Bier nie von selbst zu einem findet:<br />
Serviertöchter kennt man hier nämlich<br />
nicht. Die Nähe hat auch den Vorteil, dass<br />
man die angebotenen Biersorten an den Zapfhähnen<br />
betrachten kann und bei fragenden<br />
Blicken sogar ein Probierschluck hingestellt<br />
bekommt. Guinnesstrinker haben<br />
diese Qual der Wahl nicht, sie müssen sich<br />
nur zwischen kalt und warm entscheiden.<br />
Kulturell wurde mit Besichtigung des<br />
Museum of Science and Industry unser<br />
Grundverständnis der englischen Industrialisierung<br />
dank Dampfmaschinen, Dampfmaschinen<br />
auf Rädern (=Loki) sowie Energie-<br />
und Abwassersystemen geschult.<br />
Dank Vitamin B konnten einige der überaus<br />
begehrten Tickets für den UEFA Champions<br />
League Match Manchester United<br />
– Glasgow Rangers beschafft werden. Die<br />
74‘400 Zuschauer im Old Trafford erzeugten<br />
eine unvergessliche Stimmung. Der<br />
britische Fussball blieb zwar für einmal die<br />
Tore schuldig, trotzdem war das Spiel eine<br />
beeindruckende und einmalige Erfahrung!<br />
Liverpool, die Beatles-Stadt, war Zwischenstopp<br />
der folgenden Railway-Transferetappe.<br />
Hier wehte eine steife Brise, bei<br />
der Sonnenbrillen als Windschutzbrillen<br />
gefragt waren. Unser Bootstrip auf der<br />
Fähre über den Mersey führte Teile von<br />
uns zurück in den U-Boot-Krieg, an Bord<br />
des versenkten und wieder geborgenen<br />
34
deutschen U-534. Andere konnten bei der<br />
Besichtigung der Kathedrale einen tollen<br />
Blick über «Stadt, Land und Fluss» gewinnen,<br />
der sogar bis zum Meer reichte. Per<br />
Zug ging es abends weiter nach Huddersfield,<br />
welches für die Abendgestaltung einen<br />
Laserdom bot. Ausgerüstet mit Laserpistolen<br />
und treffersensitiven Westen konnten<br />
wir uns als Team- oder Einzelkämpfer bei<br />
schummriger Beleuchtung messen. Leider<br />
gab es im Eifer des Gefechts auch einen<br />
nicht beabsichtigten Nahkampf mit der fies<br />
getarnten, schwarz bemalten Halleneinrichtung,<br />
was eine leicht lädierte Nase als<br />
Folge hatte. Dank der indischen Kellner<br />
im anschliessend besuchten Restaurant,<br />
wurde die verletzte Dame mit Eis und<br />
Schmerztabletten bestens versorgt.<br />
Die Weiterfahrt tags darauf nach York erfolgte<br />
für den Grossteil via Besuch des<br />
Bergbaumuseums in Wakefield. Hier wurden<br />
wir mit Grubenlampen und Helmen<br />
ausstaffiert: zu echten Kumpeln. Unter<br />
Missachtung der Platzbedürfnisse von<br />
Legehennen in Käfighaltung, wurden wir<br />
zusammengepfercht 140 m unter die Erde<br />
befördert. Nach einem geführten Rundgang<br />
– der Geschichte des Bergbaus auf<br />
der Spur – waren wir froh, wieder das<br />
Tageslicht zu erblicken und nicht zur Zeit<br />
der Industrialisierung als Bergmann, -frau<br />
oder sogar -kind unter widrigen Verhältnissen<br />
Steinkohle abbauen zu müssen.<br />
York, mit der Strasse «Shambles» als<br />
Teilkulisse von Harry Potter bekannt,<br />
konnte bei herrlichstem Sonnenschein innert<br />
3 Stunden erkundet werden. Bevor<br />
es nach Newcastle upon Tyne weiterging,<br />
gab es beim Pubbesuch eine spontane<br />
Wiedervereinigung mit unserem vorausgesandten<br />
Spähtrupp, welcher bereits mehrere<br />
Stunden die lokale Wirtschaft und das<br />
Eisenbahnmuseum studierte hatte.<br />
In Newcastle, es war mittlerweile der vierte<br />
Abend, hatten wir dank ausgezeichneter<br />
internationaler Studentenbeziehungen<br />
drei lokale Nightguides, die uns zum Essen<br />
ausführten und in das vielfältige Nachtleben<br />
einführten. Angesichts der im Ausgang<br />
auch bei mützenfreundlichen Aussentemperaturen<br />
stets knapp bekleideten Engländerinnen<br />
entbrannte eine Diskussion, ob<br />
wir Schweizer nun «over-» oder «underdressed»<br />
seien.<br />
Der Stadtrundrang am nächsten Tag bot<br />
die Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt und die Naherholung am Meer<br />
kennen zu lernen. Die Millenium Bridge,<br />
eine bewegliche Brücke, Meisterwerk<br />
aus Ästhetik und Funktion, sowie die bei<br />
eisigen Wassertemperaturen Wellenreitenden<br />
an der Nordseeküste, sind hierbei<br />
besonders hervorzuheben. Abends ging es<br />
zum «Socialisen» ins Pub, um der versammelten<br />
Geodäsiebelegschaft der Uni einen<br />
Besuch abzustatten.<br />
Newcastle und England verlassend, mit all<br />
den urbanen und industriellen Eindrücken<br />
35
im Gepäck, ging es Richtung Edinburgh,<br />
Hauptstadt Schottlands, um von dort die<br />
einsamen High- und Lowlands zu erkunden.<br />
Die Altstadt, mit der Burg an exponiertester<br />
Stelle in der Silhouette und die<br />
nach georgianischer Stadtplanung des<br />
19. Jahrhunderts angelegte New Town,<br />
wurde besichtigt, sowie die umliegenden<br />
Hügel für das schönste Panoramabild<br />
bestiegen. Stärken für die Nacht konnten<br />
wir uns beim besten (einige von uns sehen<br />
das tatsächlich so, andere würden das<br />
mit ironisch verdrehten Augen bestätigen)<br />
Abendessen der Reise, in einem kleinen<br />
französischen Bistro.<br />
Von Edinburgh aus ging es am Morgen darauf<br />
mit zwei Mietautos in die Highlands.<br />
Dass wir nun auf dem Lande sind, merkten<br />
die männlichen Reisenden bereits beim ersten<br />
Pinkelhalt – wo sonst kann man neben<br />
einem toten Schaf Wasser lassen? Apropos<br />
Wasser, der erste Tag in den Highlands<br />
wurde von Petrus richtiggehend gesegnet:<br />
Der Fahrbahnrand stand meist unter Wasser.<br />
Dass man bei solchen Verhältnissen<br />
seinen Fotohalt nicht in dessen Umgebung<br />
machen sollte, merkten die drei Touristen<br />
wohl erst bei Durchfahrt unseres ersten<br />
Wagens – immerhin versuchte der zweite<br />
Fahrer der Pfütze auszuweichen.<br />
Nachdem das Schloss Braemar besichtigt<br />
wurde, ging es über Inverness zu unserem<br />
Hostel «Loch Ness» in Drumnadrochit<br />
(wird erstaunlicherweise so ausgesprochen<br />
wie man’s schreibt) und am nächsten Morgen<br />
weiter zum berühmten Schloss Urquhart,<br />
ebenfalls am Loch Ness gelegen.<br />
Das Monster «Nessie» entdeckten auch<br />
wir nicht – was daran liegen könnte, dass<br />
es überhaupt erst zu touristischen Zwecken<br />
erfunden wurde. Das hinderte einige<br />
Kommilitonen nicht daran, sich selbst als<br />
Nessie in Szene zu setzen.<br />
Nach einem Mittagshalt in Fort Williams<br />
bewältigten wir den Abschluss des Tages in<br />
Oban. Richtig, von hier kommt der berühmte<br />
Whisky. Eine Führung durch die «Distillery»<br />
durfte deshalb nicht fehlen – und<br />
vermittelte zugleich das schon länger überfällige<br />
Grundwissen über dieses Destillat<br />
und schottische Trinkgewohnheiten. Angestossen<br />
wird in Schottland mit «slàinte<br />
mhath» (gesprochen: schlaandsche wah,<br />
Bedeutung: Gute Gesundheit, Santé).<br />
Nach appetitanregender Whisky-Verköstigung<br />
wurde mit Heisshunger eine Gaststätte<br />
für das Abendessen gesucht. Die<br />
Speisekarte eines kleinen, schmucken Restaurants<br />
am Hafen liess hoffen: Für einmal<br />
nicht Fish ‘n‘ Chips sondern endlich richtiger<br />
Fisch – «Catch of the day». Wieder<br />
andere sehnten sich nach Pasta – «Macaroni<br />
with Cheese» – eine willkommene<br />
Abwechslung zu den Chips. Für beide<br />
Gruppen währte die Freude nicht lange,<br />
«Catch of the day» entpuppte sich als Fish<br />
‘n‘ Chips aus der Tiefkühltruhe und die<br />
Macaroni wurden mit Chips serviert.<br />
36
Am nächsten Morgen wurden wir mit<br />
einer wunderschönen Fahrt durch die von<br />
zahlreichen Schafen bevölkerte, hügelige<br />
Landschaft belohnt – der Walliser in unseren<br />
Reihen meinte: «Hier hätte der Wolf<br />
genügend zu essen!». Vorbei am Loch<br />
Lomond, Grossbritanniens grösstem See,<br />
ging’s nach Stirling zum Wallace Monument,<br />
einem wunderschönen Turm, der<br />
zum Gedenken an William Wallace (ja<br />
genau, der von «Braveheart») errichtet<br />
wurde. Die 246 Wendeltreppenstufen wurden<br />
von allen bravourös gemeistert, eine<br />
Bewegung die nach langem Autofahren<br />
willkommen war. In Glasgow liessen wir<br />
den Tag mit der Besichtigung des Rathauses,<br />
der Kathedrale und der angrenzenden<br />
Necropolis, eines grossen, stimmungsvollen<br />
und langsam zerfallenden Friedhofes,<br />
ausklingen.<br />
Der Morgen des nächsten Tages stand zur<br />
freien Verfügung. Während die einen ihre<br />
letzten Einkäufe erledigten, besuchten die<br />
anderen die vom schottischen Stararchitekten<br />
Macintosh errichtete School of Art.<br />
(«Jo, dä Macintosh esch ergendwie eifoch<br />
sone wechtigi Figur in Glasgow, drom<br />
gömer doch mol is Museum vo ehm. Kei<br />
Ahnig was dä so macht.»). Allgemein gilt<br />
Macintosh als wichtigster Vertreter des<br />
schottischen Jugendstils.<br />
Am Mittag fuhren wir wieder zurück<br />
nach Edinburgh. Da erwartete uns zum<br />
Abschluss unserer Reise ein interessanter<br />
Besuch beim «British National Geologial<br />
Survey». Bekannte Techniken wie<br />
GIS, Photogrammetrie oder Bathymetrie<br />
werden hier in der Praxis eingesetzt. Dank<br />
iPhone-Navigation fanden wir ohne Umweg<br />
auch das uns bereits bekannte Hostel<br />
wieder. Der Abschluss der Reise wurde am<br />
Abend ausgiebig bei Livemusik im Pub<br />
gefeiert.<br />
Noch mitten in der Nacht mussten wir<br />
schliesslich mit unseren Mietwagen in<br />
Richtung Flughafen aufbrechen. Mit der<br />
Landung in der Schweiz kurz vor Mittag<br />
endete unsere gemeinsame Reise. Dank<br />
der Unterstützung durch Sponsoren, <strong>ETH</strong>-<br />
Stiftungen und dem <strong>GUV</strong> durften dreizehn<br />
Masterstudierende zehn schöne und erlebnisreiche<br />
Tage verbringen, an die sie sich<br />
gerne zurückerinnern werden. Herzlichen<br />
Dank!<br />
Daniel Bäni, Christoph Ober, Patrik<br />
Meier und Carmen Müller machen den<br />
Master in Geomatik und Planung.<br />
38
Sponsoren der Masterreise Geomatik und Planung<br />
Gossweiler Ingenieure AG<br />
Dübendorf, Dietlikon,<br />
Wallisellen, Zumikon<br />
www.gossweiler.com<br />
39
Garmin fürs Haus<br />
2010 International Conference on Indoor Positioning and Indoor Navigation (IPIN)<br />
von Dominik Allemann<br />
Garmin fürs Haus – 2010 International<br />
Conference on Indoor Positioning and Indoor<br />
Navigation (IPIN)<br />
Das Navigationsgerät in Papis Auto kennt<br />
zwar den Weg zur nächsten Tankstelle in<br />
einer fremden Grossstadt. Wenn du dich<br />
damit aber in einem grossen Gebäude zurechtfinden<br />
willst, lässt es dich im Stich. Wie<br />
wir alle in GMT GZ gelernt haben, ist GPS<br />
nicht die beste Methode um einen Tunnel<br />
zu vermessen, da es im Berg keine Satellitensignale<br />
zu empfangen gibt. Genau aus<br />
diesem Grund funktioniert das Navi aus<br />
Papis Auto in einem Gebäude auch nicht.<br />
An diesem Punkt kommen Lösungen<br />
aus dem Bereich der Indoor-Navigation<br />
und Indoor-Positionierung zum Einsatz,<br />
welche äusserst vielfältig sind. Sie reichen<br />
von der Simulation von GPS-Signalen in<br />
Gebäuden über den Einsatz von optischen<br />
Kameras und Beschleunigungssensoren<br />
bis hin zur Verwendung von Radar und<br />
Radiowellen.<br />
Da der Bedarf an derartigen Systemen<br />
riesig und das Thema der Indoor-Navigation<br />
und Indoor-Positionierung aktueller<br />
den je ist, fand vom 15.-17.09.2010 an<br />
der <strong>ETH</strong> Hönggerberg die weltweit erste<br />
Konferenz (IPIN) zu diesem Thema statt.<br />
Sie wurde von Prof. Hilmar Ingensand und<br />
Dr. Rainer Mautz organisiert und stiess auf<br />
ein nicht zu erwartetes, riesiges Interesse.<br />
Anstelle der geplanten 20 Präsentationen<br />
wurden den 445 Teilnehmenden aus 47<br />
Nationen über 200 Präsentationen geboten.<br />
Weiter hatten die Teilnehmer die Möglichkeit,<br />
ihre eigenen Systeme an der Konferenz<br />
vorzuführen. Dabei waren sowohl<br />
studentische Bastellösungen als auch kommerzielle<br />
Produkte zu sehen. Aufgrund der<br />
vielfältigen Lösungsansätze waren an der<br />
Konferenz nicht nur Geomatiker anwesend<br />
sondern unter anderem auch Vertreter aus<br />
den Bereichen Informatik, Elektrotechnik<br />
und Robotik.<br />
Indoor-Navigation und Indoor-Positionierung<br />
– wer braucht das?<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten sind äusserst<br />
vielfältig. In grossen Fabrikhallen ist<br />
es zum Beispiel interessant zu wissen, wo<br />
sich einzelne Fertigungsteile und Produkte<br />
finden; ein Logistikunternehmen interessiert<br />
sich dafür, in welchem Bereich des Lagers<br />
sich der Container XY gerade befindet.<br />
Grosse Fabrikate wie z.B. Flugzeuge<br />
lassen sich millimetergenau «zusammensetzen».<br />
In einem Spital können mit<br />
40
einem entsprechenden System Patienten<br />
«getrackt» werden und das Spitalmanagement<br />
weiss stets, wo sich bestimmte<br />
Geräte befinden.<br />
Aber auch sogenannte LBS – «Location<br />
Based Systems» – sind eine typische Anwendung.<br />
Sie liefern ortsabhängig Informationen.<br />
Analog zu einem GPS-Navi,<br />
welches das nächste Restaurant anzeigt,<br />
könnten beispielsweise an der <strong>ETH</strong> mit<br />
einem entsprechenden System auf dem<br />
Handy diejenigen Vorlesungen angezeigt<br />
werden, die aktuell im nächstgelegenen<br />
Hörsaal stattfinden.<br />
Dominik Allemann hat den Bachelor in<br />
Geomatik und Planung.<br />
41
Prüfungsstatistiken<br />
Umweltingenieurwissenschaften<br />
Basisprüfung<br />
69 Teilnehmer (davon 6 Repetenten), 55 bestanden<br />
Durchschnitt 4.41, Standardabweichung 0.77<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Geologie und Petrographie 4.79 0.72<br />
Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
4.47 0.90<br />
Systems Engineering und BWL 4.27 0.67<br />
Mechanik GZ 4.71 0.98<br />
Ökologie 4.59 0.69<br />
Geodätische Messtechnik GZ 4.14 0.78<br />
Informatik I und II 4.81 1.14<br />
Lineare Algebra und Numerik 4.22 0.89<br />
Analysis I und II 3.71 1.12<br />
Prüfungsblock 1<br />
6 Teilnehmer (davon 5 Repetenten), 5 bestanden<br />
Durchschnitt 4.44, Standardabweichung 0.67<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Hydraulik I 4.08 0.62<br />
Hydrologie 4.21 0.49<br />
GIS I 5.04 0.34<br />
Physik 3.88 0.35<br />
42
Prüfungsblock 2<br />
40 Teilnehmer (davon 0 Repetenten), 36 bestanden<br />
Durchschnitt 4.80, Standardabweichung 0.66<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Siedlungswasserwirtschaft GZ 5.04 0.84<br />
Ökologische Systemanalyse 4.37 0.63<br />
Wasserhaushalt GZ 4.88 0.69<br />
Chemie I und II 4.89 1.00<br />
Prüfungsblock 4<br />
32 Teilnehmer (davon 0 Repetenten), 32 bestanden<br />
Durchschnitt 4.57, Standardabweichung 0.40<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Projektmanagement 4.10 0.72<br />
Grundlagen der Biochemie und 4.66 0.75<br />
Umwelt-Mikrobiologie<br />
Mikrobiologie 4.41 0.64<br />
Grundzüge des Rechts 4.81 0.46<br />
Umweltrecht 4.67 0.48<br />
Introduction au Droit civil 5.08 0.72<br />
Introduction au Droit public 5.58 0.42<br />
43
Geomatik und Planung<br />
Basisprüfung<br />
18 Teilnehmer (davon 1 Repetenten), 10 bestanden<br />
Durchschnitt 4.34, Standardabweichung 0.76<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Geologie und Petrographie 4.28 0.94<br />
Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
4.25 0.89<br />
Systems Engineering und BWL 4.38 0.61<br />
Mechanik GZ 4.47 0.95<br />
Ökologie 4.25 0.84<br />
Geodätische Messtechnik GZ 4.24 0.86<br />
Informatik I und II 4.63 1.15<br />
Lineare Algebra und Numerik 4.25 0.88<br />
Analysis I und II 4.10 1.10<br />
Prüfungsblock 1<br />
4 Teilnehmer (davon 4 Repetenten), 2 bestanden<br />
Durchschnitt 3.99, Standardabweichung 0.29<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Hydraulik I 3.50 0.64<br />
Hydrologie 4.38 0.38<br />
Informatik III 4.75 0.25<br />
Physik 3.63 0.41
Prüfungsblock 2<br />
12 Teilnehmer (davon 0 Repetenten), 12 bestanden<br />
Durchschnitt 4.98, Standardabweichung 0.41<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Geometrie und Computergrafik 5.29 0.49<br />
Parameterschätzung I und II 5.04 0.38<br />
Photogrammetrie 4.69 0.63<br />
Prüfungsblock 3<br />
9 Teilnehmer (davon 0 Repetenten), 9 bestanden<br />
Durchschnitt 5.17, Standardabweichung 0.40<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Verkehr I 4.92 0.62<br />
GIS I und II 5.42 0.42<br />
Planung 4.92 0.49<br />
Grundzüge des Rechts 4.97 0.43<br />
Sachenrecht 5.25 0.53<br />
Prüfungsblock 5<br />
13 Teilnehmer (davon 0 Repetenten), 13 bestanden<br />
Durchschnitt 5.20, Standardabweichung 0.46<br />
Fach Durchschnitt Standardabw.<br />
Geodätische Ref. und Netze 4.88 0.89<br />
Navigation 4.94 0.62<br />
Satellitenfernerkundung 5.19 0.39<br />
Umweltplanung 5.35 0.40<br />
Standortmanagement 5.17 0.59<br />
Landnutzung und Landentw. 5.37 0.55
Der Vorstand<br />
bisher voraussichtlich ab HS 2010<br />
Präsidentin Birgit Pletscher Simone Grindat<br />
Informatik Patricia Moll Patricia Moll<br />
Finanzen Franziska Zahner Franziska Zahner<br />
Dienstleistungen Jonatan Neukom<br />
Exkursionen Matthias Pfäffli Matthias Pfäffli<br />
Geselligkeit/Party Anne-Kathrin Bodenbender Birgit Pletscher<br />
Sport Nicole Krähenbühl Pascal Inauen<br />
Redaktion Rahel Buss, Simone Grindat Rahel Buss<br />
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Geomatik- und<br />
Umweltingenieurverein<br />
an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>