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Oktober 2012 - Lebendige Gemeinde

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Evangelisch<br />

in Württemberg<br />

Zukunftsperspektiven für eine<br />

missionarische Volkskirche<br />

Das Schwerpunkthema „Evangelisch in Württemberg“ geht auf eine Initiative der „<strong>Lebendige</strong>n<br />

<strong>Gemeinde</strong>“ zurück. Ziel dieses Tages war die Stärkung der eigenen Identität<br />

und die Entwicklung von Zukunftsperspektiven, die nun in der ganzen Landeskirche<br />

diskutiert werden sollen. Prof. Dr. Paolo Ricca (Rom) von der Waldenserkirche hielt das<br />

Grundsatzreferat „Was ist evangelisch?“ Seine Antwort: Das reformatorische „solus<br />

Christus“, „allein Jesus Christus“ mache das Evangelische aus, also die Konzentration<br />

auf den Mensch gewordenen, gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Weithin einig ist<br />

sich die Synode, dass wir in Württemberg auch 2030 missionarisch Volkskirche bleiben<br />

wollen: missionarisch, doch dies mit dem weiten Horizont einer Volkskirche.<br />

Auch in einer Minderheitensituation sind und bleiben wir als Volkskirche zu allen Menschen<br />

gesandt. Dekan Volker Teich stellte als Vertreter der „<strong>Lebendige</strong>n <strong>Gemeinde</strong>“ die<br />

Thesen „Zukunftsperspektiven“ vor. Dabei handelt es sich nicht um ein Positionspapier<br />

der Synode, sondern um ein Diskkussionspapier. Nun sind Sie in den <strong>Gemeinde</strong>n gefragt:<br />

Wir stellen Ihnen die Thesen hier zur Diskussion und freuen uns über Rückmeldungen.<br />

Wie stellen Sie sich die Zukunft die Kirche in Württemberg vor? Welche Weichenstellungen<br />

sind notwendig?<br />

Evangelisch in Württemberg<br />

– Perspektiven für den Dienst<br />

unserer Kirche<br />

Unser Landeskirche steht in den kommenden<br />

Jahren vor mehreren Herausgeforderungen:<br />

1. Zunehmende Auffächerung der sozialen<br />

Milieus: Menschen unserer Gesellschaft<br />

leben in unterschiedlichen, sich immer<br />

weiter ausdifferenzierenden Lebenswelten.<br />

2. Zunahme an religiösen Angeboten: unsere<br />

multikulturelle Gesellschaft wird<br />

geprägt durch eine multioptionale, teils<br />

diffuse Religiosität.<br />

3. Fortschreitende Säkularisierung: das Wissen<br />

um Glaubensinhalte nimmt weiter<br />

ab. Die christliche Religion verliert ihre<br />

Prägekraft in der Gesellschaft.<br />

4. Demographischer Wandel: Der Rückgang<br />

der Mitglieder und seine Folgen (Pfarr-<br />

Plan und sinkende Finanzen) bewirken<br />

in vielen <strong>Gemeinde</strong>n eine große Verunsicherung.<br />

Als Kirche Jesu Christi halten wir uns an<br />

das Wort Gottes, das Hoffnungsperspektiven<br />

eröffnet. Jesus Christus spricht: „Ich<br />

bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein<br />

Leben für die Schafe. Meine Schafe hören<br />

meine Stimme, und ich kenne sie, und sie<br />

folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige<br />

Leben, und sie werden nimmermehr umkommen,<br />

und niemand wird sie aus meiner<br />

Hand reißen.“ (Johannes 10, 11.27f)<br />

Grundlage unseres Dienstes ist der Glaube<br />

an Jesus Christus, wie wir ihn mit den<br />

Reformatoren bekennen und heute leben<br />

wollen.<br />

„allein durch die Schrift“,<br />

„allein aus Gnade“,<br />

„allein durch den Glauben“<br />

Unaufgebbar „evangelisch“<br />

Entscheidend für uns als evangelische Kirche<br />

ist das Evangelium von Jesus Christus,<br />

das Martin Luther wieder entdeckt<br />

hat: die gute Nachricht, dass das Heil für<br />

alle Menschen allein in Christus begründet<br />

liegt. Zugang zu Christus finden wir,<br />

wie es die Reformatoren ausdrückten,<br />

„allein durch die Schrift“, „allein aus<br />

Gnade“, „allein durch den Glauben.“<br />

Das Evangelium ist die frohe Botschaft<br />

von dem, was Gott in Jesus Christus für<br />

uns getan hat. Er ist für uns zur Vergebung<br />

der Sünden am Kreuz gestorben und hat<br />

uns durch seine Auferstehung den Weg<br />

zum ewigen Leben eröffnet. Der Inhalt des<br />

Evangeliums ist „allein Jesus Christus“.<br />

Das Zeugnis von Jesus Christus finden wir<br />

„allein in der Schrift“. Schriftgemäßheit ist<br />

daher der entscheidende Maßstab für die<br />

Verkündigung und das Leben der Kirche.<br />

Die Mitte der Schrift ist das Evangelium<br />

von der Barmherzigkeit Gottes, die er im<br />

Tod und in der Auferstehung Jesu Christi<br />

allen Menschen erwiesen hat.<br />

Was Jesus Christus für uns getan hat,<br />

gründet „allein in der Gnade Gottes“.<br />

Vergebung der Sünden und die Auferweckung<br />

zum ewigen Leben können wir uns<br />

nicht durch menschliche Leistung verdienen,<br />

sondern empfangen wir „allein<br />

durch den Glauben“. Der Glaube besteht<br />

zuallererst im Vertrauen auf die Gnade,<br />

die uns Gott in Christus erwiesen hat.<br />

Dieser Glaube bewirkt Taten der Liebe in<br />

der Nachfolge Jesu. Die gute Nachricht<br />

von der Barmherzigkeit Gottes unter allen<br />

Menschen in Wort und Tat zu verbreiten,<br />

ist der Auftrag der Kirche. Der<br />

Apostel Paulus sagt: „Es sind verschiedene<br />

Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind<br />

verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr.<br />

Und es sind verschiedene Kräfte; aber es<br />

ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. Ihr<br />

aber seid der Leib Christi und jeder von<br />

euch ein Glied.“ (1. Korinther 12,4-6.27).<br />

Daraus ergeben sich folgende Perspektiven<br />

für unsere Evangelische Kirche:<br />

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