Spiegelwaldbote - Stadt Grünhain-Beierfeld

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20 Nummer 4 – Jahrgang 2008 Mittwoch, 27. Februar 2008 Spiegelwaldbote Während seiner Amtszeit als Gemeindevorstand wurden in Beierfeld viele wichtige Investitionen getätigt. So entstand 1893 die Hochdruckwasserleitung, 1898 die Christuskirche, 1900 die Schule (heute Gemeindeamt) und im gleichen Jahr die Bahnlinie Zwönitz / Scheibenberg. 1904 wurde die Gasanstalt erbaut und 1910 die Elektrizität eingeführt sowie 1912 die neue Schule gebaut. Auch um das Postwesen hat sich Bernhard Riedel verdient gemacht. Aus der Posthilfsstelle, die er betrieb, wurde eine Postagentur und später das stärkste Postamt der Region. Er war außerdem Mitbegründer der Beierfelder Feuerwehr und ihr langjähriger Kommandant und Ehrenmitglied. Ihm zu Ehren erhielt die Erschließungsstraße im neu entstandenen Wohngebiet „Am Schlossberg" im Jahr 2000 den Namen „Bernhard-Riedel-Straße". Albert Andreas 1913 - 1945 Bürgermeister Albert Moritz Andreas wurde am 19.09.1877 in Oederan geboren und arbeitete zunächst im Gemeindeamt Oederan und später als leitender Verwaltungsbeamter in Oberlungwitz. Am 01.01.1913 trat er als berufsmäßiger Gemeindevorstand sein Amt in Beierfeld an. Er war zugleich Standesbeamter und wohnte von 1913 bis 1945 im Obergeschoss des Gemeindeamtes. Von 1921 bis 1945 war er Vorsitzender des Schulvorstandes und Vorsitzender der „Dorfbachgenossenschaft“ und von 1922 bis 1945 Vorsitzender der Ortsgruppe des DRK. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Unterstützung des Beierfelder Wohnungsbaues durch die Erschließung der Wohngebiete -- Siedlung an der Waschleither Straße 1914 – 1932 (Anlegen der Kant-, Goethe- und Schillerstraße) (Unterstützung der Baugenossenschaft) -- Kriegersiedlung 1921 – 1938 -- Siedlung am Spiegelwald 1930 – 1941 -- Randsiedlung 1934 – 1937 (Untere Viehtrift, obere Rudolf-Breitscheid-Straße) -- Schlossbergsiedlung 1936 – 1948 (Rudolf-Breitscheid-Straße, Damaschkestraße) Während seiner Amtszeit entstanden 1927 das Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, 1928 der Sportplatz an der Waschleither Straße, 1929 ein Wasserwerk und 1934 das Sportstadion an der Straße des Sports. Seit 1921 trieb er die Beschleusung der Hauptstraße und der Heinrich-Heine-Straße, die Verrohrung des Dorfbaches im oberen Ortsteil und 1937 den Bau von Stützmauern und die Sanierung des Bachbettes im unteren Ortsteil voran. Im Zeitraum 1928/29 legte man zwischen der Bäckerei Lenk und dem Gemeindeamt Schleusen und baute einen einheitlichen Fußweg. Ein beschleuster Fußweg entstand zwischen 1935 und 1939 auch vom Gasthof König-Albert- Turm bis zum Haus an der August-Bebel-Straße 88. Zwischen 1925 und 1929 entstanden mehrere Hochbehälter für die Wasserversorgung, so am Gemeindehain, im Spiegelwald und am Mittagsbrunnen. Auch die Wasserleitung in der Hauptstraße wurde erneuert. Feuerwehrauto der Marke „Horch“, 1931 aufgenommen, rechts Bürgermeister Albert Andreas. Nach der Machtergreifung der N.S.D.A.P wurde Bürgermeister Andreas 1933 zunächst für ca. 4 Wochen von seinem Amt beurlaubt. Erst nach Mitgliedschaft in der N.S.D.A.P konnte er sein Amt weiterführen. Am 06.01.1941 konnten der Fabrikant und Jude Ignatz Israel Hutzler und seine Ehefrau Minna Sara geb. Pretsfelder nach Südamerika (Cuenca Ecuador) über Berlin, Moskau und Yokohama mit Unterstützung von Bürgermeister Albert Andreas auswandern. Bürgermeister Andreas hatte der Familie ein positives Sittenzeugnis und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt und beim Landratsamt um eine beschleunigte Ausstellung eines Visums wegen der Wohnungsnot in Beierfeld gebeten. Nach der Kapitulation der Wehrmacht wurde im Mai 1945 in Beierfeld ein antifaschistischer Aktionsausschuss gebildet. Dieser Aktionsausschuss mit den Angehörigen Richard Lötzsch, Martin Schappitz, Max Behr und Willy Blechschmidt und weiteren nahm die Geschicke der Gemeinde während der Zeit bis zum Einmarsch der „Roten Armee" im Juni 1945 in die Hand. Hauptaufgaben in dieser Übergangszeit waren die Übernahme der Staatsmacht und der Polizei, die Rückführung von über 1000 Fremdarbeitern in die Heimat und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Im Zeitraum 1945 bis 1950 wurden die meisten der 27 Mitarbeiter der Gemeinde, die vor 1945 ihren Dienst im Rathaus versahen, auf Grund ihrer Tätigkeit im Staatsapparat des „Dritten Reiches“ entlassen, so auch Bürgermeister Albert Andreas. Nach seiner Entfernung aus dem Amt war Bürgermeister Andreas 1945 ohne jegliche materielle Unterstützung. Im Alter von 68 Jahren wurden Anträge auf eine Rente 1945 und 1946 abgelehnt. Er wohnte nun im Haus August- Bebel-Straße 58 (ehemalige untere Schule). Am 08.01.1960 verstarb er in diesem Haus im Alter von 82 Jahren in Beierfeld.

Spiegelwaldbote Nummer 4 – Jahrgang 2008 Mittwoch, 27. Februar 2008 21 Öffentliche Bekanntmachung Mit Schreiben vom 31.01.2008 des Landratsamtes Aue- Schwarzenberg (AZ.: 021.092.121.08 ma-sie-ri) wurde die Haushaltsatzung der Gemeinde Bernsbach für das Jahr 2008 rechtsaufsichtlich bestätigt. Die Satzung war am 19.12.2007 vom Gemeinderat der Gemeinde Bernsbach beschlossen worden (Beschluss Nr. GR2007/087). Sie wird gemäß § 76 Abs. 4 Sächsischer Gemeindeordnung öffentlich bekannt gemacht. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Satzung mit ihren Anlagen ab dem 01.03.2008 für sieben Arbeitstage im Rathaus der Gemeinde Bernsbach, Zimmer 2, zur Einsichtnahme ausliegt. Bernsbach, den 12.02.2007 gez. Panhans Bürgermeister Haushaltssatzung der Gemeinde Bernsbach für das Haushaltsjahr 2008 Auf Grund von § 74 SächsGemO hat der Gemeinderat der Gemeinde Bernsbach am 19.12.2007 folgende Haushaltsatzung für das Haushaltjahr 2008 beschlossen. § 1 Der Haushaltsplan wird festgesetzt mit 1. den Einnahmen und Ausgaben von je 5.593.950,00 EUR davon im Verwaltungshaushalt 3.718.950,00 EUR im Vermögenshaushalt 1.875.000,00 EUR § 2 Der Höchstbetrag der Kassenkredite wird festgelegt auf 500.000,00 EUR § 3 Die Hebesätze werden festgesetzt für die Grundsteuer A auf 290 v. H. für Grundsteuer B auf 385 v. H. für die Gewerbesteuer auf 380 v. H. § 4 Diese Haushaltssatzung tritt mit Wirkung vom 01. Januar 2008 in Kraft. Bernsbach, den 12.02.2008 gez. Panhans Bürgermeister Regierungspräsidium Chemnitz Bekanntmachung des Regierungspräsidiums Chemnitz über Anträge auf Erteilung von Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigungen Gemarkungen Bernsbach, Lichtenau, Stützengrün und Rothenkirchen Vom 15. Januar 2008 Das Regierungspräsidium Chemnitz gibt bekannt, dass der Zweckverband Wasserwerke Westerzgebirge, Am Wasserwerk 14, 08340 Schwarzenberg, Anträge auf Erteilung von Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigungen gemäß § 9 Abs. 4 des Grundbuchbereinigungsgesetzes (GBBerG) vom 20. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2182, 2192), das zuletzt durch Artikel 93 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407, 2418) geändert worden ist, gestellt hat. Die Anträge umfassen: Az.: 14-3043/2007.266 die bestehende Trinkwasserversorgungsleitung vom Pumpwerk Beutelbach zum Ortsnetz Bernsbach in der Gemarkung Bernsbach-Flurstück 591/1, Az.: 14-3043/2007.267 die bestehende Trinkwasserfernleitung vom Hochbehälter Hoher Stein zum Übergabeschacht Rothenkirchen einschließlich Sonder- und Nebenanlagen in den Gemarkungen Lichtenau, Stützengrün und Rothenkirchen. Die von den Anlagen betroffenen Grundstückseigentümer der Gemeinde Bernsbach (Gemarkung Bernsbach), der Gemeinde Stützengrün (Gemarkungen Lichtenau, Stützengrün) und der Gemeinde Steinberg (Gemarkung Rothenkirchen) können die eingereichten Anträge sowie die beigefügten Unterlagen in der Zeit vom Montag, dem 10. März 2008, bis Montag, dem 7. April 2008, während der Zeiten (montags bis donnerstags zwischen 8.30 Uhr und 11.30 Uhr sowie zwischen 12.30 Uhr und 15.00 Uhr, freitags zwischen 8.30 Uhr und 11.30 Uhr) im Regierungspräsidium Chemnitz, Altchemnitzer Str. 41, 09120 Chemnitz, Zimmer 159, einsehen. Das Regierungspräsidium Chemnitz erteilt die Leitungsund Anlagenrechtsbescheinigung nach Ablauf der gesetzlich festgelegten Frist (§ 9 Abs. 4 GBBerG i.V.m. § 7 Abs. 4 und 5 Sachenrechts-Durchführungsverordnung-SachenR- DV). Hinweis zur Einlegung von Widersprüchen: Gemäß § 9 Abs. 1 Satz 1 GBBerG ist von Gesetzes wegen eine beschränkt persönliche Dienstbarkeit für alle am 2. Oktober 1990 bestehenden Energiefortleitungen einschließlich aller dazugehörigen Anlagen und Anlagen der Wasserversorgung und -entsorgung entstanden. Die durch Gesetz entstandene beschränkt persönliche Dienstbarkeit dokumentiert nur den Stand vom 3. Oktober 1990. Alle danach eingetretenen Veränderungen müssen durch einen zivilrechtlichen Vertrag zwischen den Versorgungsunternehmen und dem Grundstückseigentümer geklärt werden.

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Nummer 4 – Jahrgang 2008<br />

Mittwoch, 27. Februar 2008<br />

<strong>Spiegelwaldbote</strong><br />

Während seiner Amtszeit als Gemeindevorstand wurden in<br />

<strong>Beierfeld</strong> viele wichtige Investitionen getätigt. So entstand<br />

1893 die Hochdruckwasserleitung, 1898 die Christuskirche,<br />

1900 die Schule (heute Gemeindeamt) und im gleichen<br />

Jahr die Bahnlinie Zwönitz / Scheibenberg. 1904 wurde<br />

die Gasanstalt erbaut und 1910 die Elektrizität eingeführt<br />

sowie 1912 die neue Schule gebaut. Auch um das<br />

Postwesen hat sich Bernhard Riedel verdient gemacht. Aus<br />

der Posthilfsstelle, die er betrieb, wurde eine Postagentur<br />

und später das stärkste Postamt der Region. Er war außerdem<br />

Mitbegründer der <strong>Beierfeld</strong>er Feuerwehr und ihr langjähriger<br />

Kommandant und Ehrenmitglied. Ihm zu Ehren<br />

erhielt die Erschließungsstraße im neu entstandenen<br />

Wohngebiet „Am Schlossberg" im Jahr 2000 den Namen<br />

„Bernhard-Riedel-Straße".<br />

Albert Andreas 1913 - 1945<br />

Bürgermeister Albert Moritz Andreas wurde am 19.09.1877<br />

in Oederan geboren und arbeitete zunächst im Gemeindeamt<br />

Oederan und später als leitender Verwaltungsbeamter<br />

in Oberlungwitz.<br />

Am 01.01.1913 trat er als berufsmäßiger Gemeindevorstand<br />

sein Amt in <strong>Beierfeld</strong> an. Er war zugleich Standesbeamter<br />

und wohnte von 1913 bis 1945 im Obergeschoss des<br />

Gemeindeamtes. Von 1921 bis 1945 war er Vorsitzender<br />

des Schulvorstandes und Vorsitzender der „Dorfbachgenossenschaft“<br />

und von 1922 bis 1945 Vorsitzender der<br />

Ortsgruppe des DRK.<br />

Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Unterstützung<br />

des <strong>Beierfeld</strong>er Wohnungsbaues durch die Erschließung<br />

der Wohngebiete<br />

-- Siedlung an der Waschleither Straße 1914 – 1932<br />

(Anlegen der Kant-, Goethe- und Schillerstraße)<br />

(Unterstützung der Baugenossenschaft)<br />

-- Kriegersiedlung 1921 – 1938<br />

-- Siedlung am Spiegelwald 1930 – 1941<br />

-- Randsiedlung 1934 – 1937<br />

(Untere Viehtrift, obere Rudolf-Breitscheid-Straße)<br />

-- Schlossbergsiedlung 1936 – 1948<br />

(Rudolf-Breitscheid-Straße, Damaschkestraße)<br />

Während seiner Amtszeit entstanden 1927 das Ehrenmal<br />

für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, 1928 der Sportplatz<br />

an der Waschleither Straße, 1929 ein Wasserwerk und<br />

1934 das Sportstadion an der Straße des Sports.<br />

Seit 1921 trieb er die Beschleusung der Hauptstraße und<br />

der Heinrich-Heine-Straße, die Verrohrung des Dorfbaches<br />

im oberen Ortsteil und 1937 den Bau von Stützmauern und<br />

die Sanierung des Bachbettes im unteren Ortsteil voran.<br />

Im Zeitraum 1928/29 legte man zwischen der Bäckerei<br />

Lenk und dem Gemeindeamt Schleusen und baute einen<br />

einheitlichen Fußweg. Ein beschleuster Fußweg entstand<br />

zwischen 1935 und 1939 auch vom Gasthof König-Albert-<br />

Turm bis zum Haus an der August-Bebel-Straße 88.<br />

Zwischen 1925 und 1929 entstanden mehrere Hochbehälter<br />

für die Wasserversorgung, so am Gemeindehain, im<br />

Spiegelwald und am Mittagsbrunnen. Auch die Wasserleitung<br />

in der Hauptstraße wurde erneuert.<br />

Feuerwehrauto der Marke „Horch“, 1931 aufgenommen,<br />

rechts Bürgermeister Albert Andreas.<br />

Nach der Machtergreifung der N.S.D.A.P wurde Bürgermeister<br />

Andreas 1933 zunächst für ca. 4 Wochen von<br />

seinem Amt beurlaubt. Erst nach Mitgliedschaft in der<br />

N.S.D.A.P konnte er sein Amt weiterführen.<br />

Am 06.01.1941 konnten der Fabrikant und Jude Ignatz<br />

Israel Hutzler und seine Ehefrau Minna Sara geb. Pretsfelder<br />

nach Südamerika (Cuenca Ecuador) über Berlin, Moskau<br />

und Yokohama mit Unterstützung von Bürgermeister<br />

Albert Andreas auswandern. Bürgermeister Andreas hatte<br />

der Familie ein positives Sittenzeugnis und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung<br />

ausgestellt und beim Landratsamt<br />

um eine beschleunigte Ausstellung eines Visums wegen<br />

der Wohnungsnot in <strong>Beierfeld</strong> gebeten.<br />

Nach der Kapitulation der Wehrmacht wurde im Mai 1945<br />

in <strong>Beierfeld</strong> ein antifaschistischer Aktionsausschuss gebildet.<br />

Dieser Aktionsausschuss mit den Angehörigen Richard<br />

Lötzsch, Martin Schappitz, Max Behr und Willy Blechschmidt<br />

und weiteren nahm die Geschicke der Gemeinde<br />

während der Zeit bis zum Einmarsch der „Roten Armee" im<br />

Juni 1945 in die Hand. Hauptaufgaben in dieser Übergangszeit<br />

waren die Übernahme der Staatsmacht und der<br />

Polizei, die Rückführung von über 1000 Fremdarbeitern in<br />

die Heimat und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln.<br />

Im Zeitraum 1945 bis 1950 wurden die meisten der 27<br />

Mitarbeiter der Gemeinde, die vor 1945 ihren Dienst im<br />

Rathaus versahen, auf Grund ihrer Tätigkeit im Staatsapparat<br />

des „Dritten Reiches“ entlassen, so auch Bürgermeister<br />

Albert Andreas.<br />

Nach seiner Entfernung aus dem Amt war Bürgermeister<br />

Andreas 1945 ohne jegliche materielle Unterstützung. Im<br />

Alter von 68 Jahren wurden Anträge auf eine Rente 1945<br />

und 1946 abgelehnt. Er wohnte nun im Haus August-<br />

Bebel-Straße 58 (ehemalige untere Schule). Am<br />

08.01.1960 verstarb er in diesem Haus im Alter von 82<br />

Jahren in <strong>Beierfeld</strong>.

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