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Thema: obligatorische und fakultative Ergänzungen – Angaben

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3<br />

Subkategorisierung des Verbs durch E geschlossen werden: so zeigt der Test, dass ein Austausch von<br />

Verben in der Umgebung von A (im Gegensatz zu E) nicht zu syntaktischen Konsequenzen führt à d.h.<br />

die A sind syntaktisch unabhängig vom Verb à anders bei den E: hier führt der Austausch zu<br />

syntaktischen Konsequenzen, was darauf schließen lässt, dass die E die Verben durch ihre „direkte<br />

Verbindung“ zum Verb hinsichtlich ihrer Kasus subkategorisieren.<br />

(1a) Er half ihm eine ganze Woche. (E ; A) (1b) Er unterstützte ihn eine ganze Woche. (E ; A)<br />

(2a) Er wohnt am anderen Ort (E)<br />

(3a) Er bewohnt ein Einfamilienhaus.(E)<br />

(4a) Er trifft ihn im Dorf (A)<br />

(2b) *Er bewohnt am anderen Ort.<br />

(3b) *Er wohnt ein Einfamilienhaus.<br />

(4b) Er arbeitet im Dorf. (A)<br />

• Selektion der E durch das Verb: Subkategorisierung zeigt: Verb wird durch E subkategorisiert à<br />

analog dazu selektiert das Verb die E <strong>und</strong> nur diese (nicht die A) à So wie die fehlende<br />

Subkategorisierung durch die freie Hinzufügbarkeit von A (im Gegensatz zu E) gezeigt werden kann <strong>–</strong><br />

so kann analog dazu die Selektion durch die fehlende freie Hinzufügbarkeit der E (im Gegensatz zu A)<br />

gezeigt werden.<br />

(5a) Er schläft im Keller. (5b) *Er schläft in den Keller. (5c) *Er schläft seine Braut.<br />

(5d)* Er schläft seiner Braut. (5e) Er schläft mit seiner Braut.<br />

• A u s K riterien der Subkategorisierung <strong>und</strong> Selektion folgt für die E:<br />

Unmöglichkeit asyndetischer Reihen:<br />

* Er beobachtet die Fre<strong>und</strong>in das Haus.<br />

• „Satzglied-Stellungs-Tests“: 1. Determiniertheit <strong>und</strong> Satzgliedstellung bezüglich<br />

Adverbialbestimmungen: Das Verb determiniert die syntaktische Stelle, an der eine E erscheinen muss.<br />

So kann durch „Verrückung“ der einzelnen Glieder zwischen E <strong>und</strong> A differenziert werden:<br />

(1a) Du hast das Buch [am Vormittag] auf den Schrank gelegt.<br />

(1b) (*)Du hast das Buch auf den Schrank [am Vormittag] gelegt.<br />

(1c) (*)Du hast das Buch auf den Schrank gelegt am Vormittag.<br />

(1d) *Du hast das Buch am Vormittag gelegt auf den Schrank<br />

(1e) * Du hast am Vormittag auf den Schrank gelegt das Buch.<br />

[ ] à A<br />

Die E ist „mehr“ mit dem Verb verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> muss <strong>–</strong> bei normaler Betonung - daher direkt vor dem Verb<br />

stehen (a,b) à die E kann nicht im Verbnachfeld stehen à verhält sich dort wie Objekt (d,e); evt. kann aber<br />

die A aus Betonungsgründen im Verbnachfeld stehen (c )<br />

• 2 . Stellung der Satznegation nicht bezüglich Adverbialbestimmungen<br />

Die Satznegation muss vor einer E gesetzt werden, kann aber vor <strong>und</strong> nach einer A gesetzt werden.<br />

(2a) Berlin liegt nicht an der Oder. (E) (2b) *Berlin liegt an der Oder nicht.<br />

(3a) Er arbeitete nicht an der Oder. (A) (3b) Er arbeitete an der Oder nicht.<br />

v e r w e n d e t e L i t e r a t u r :<br />

Welke, Klaus (1988): Einführung in die Valenz- <strong>und</strong> Kasustheorie. Leipzig: Bibliographisches Institut, Kap. 2<br />

(Semesterapparat)<br />

Helig, Gerhard (1992): Probleme der Valenz- <strong>und</strong> Kasustheorie. Tübingen: Niemeyer, Kap. 4 (Semesterapparat)<br />

N i c h t v e r w e n d e t e , a ber dennoch interessante Literatur zum <strong>Thema</strong>:<br />

Jacobs, Joachim (1994b): Das lexikalische F<strong>und</strong>ament der Unterscheidung von <strong>obligatorische</strong>n <strong>und</strong> <strong>fakultative</strong>n<br />

<strong>Ergänzungen</strong>. Zeitschrift für germanistische Linguistik 22; 284-319. (UB: 2/2; ZGB 2502; Bibl. Germanistik: Zd1973)<br />

Rapp, Irene (1997): Fakultativität von Verbargumenten als Reflex der semantischen Struktur. Linguistische Berichte 172;<br />

490-529. (Bibl. Germanistik: Zd1969/1)

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