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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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dieser Philosophietradition dargelegt und grob ihre zwei Grundrichtungen anhand ihrer<br />

prominentesten Begründer erläutert werden, um schließlich auch auf deren grundlegendes<br />

Verständnis des Zusammenhangs von Sprache und Wirklichkeit einzugehen. Die<br />

Begründer Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein und Gottlob Frege wurden deswegen<br />

ausgesucht, weil sie auch heute noch maßgeblichen Einfluss auf aktuelle Strömungen<br />

der Analytischen Philosophie genießen und in vielerlei Hinsicht das methodische Rüstzeug<br />

für die Sprachanalyse bereitstellen, wodurch sie Autoren wie Birnbacher oder<br />

Cook inspirierten.<br />

2.1 Analytische Philosophie als Methode<br />

Die Analytische Philosophie ist eine Sammelbezeichnung für ein recht bedeutendes<br />

Gebiet der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Sie kann grob als Teil des sogenannten<br />

„linguistic turn“ in den Wissenschaften gefasst werden, der die Beantwortung wissenschaftlicher<br />

Fragestellungen durch eine Analyse der Sprache zu lösen beabsichtigt (Newen<br />

2005: 11 f.). Die Frage nach dem „was ist?“, wird in der Analytischen Philosophie<br />

zur Frage nach dem Begriff und seiner Verwendung durch die Menschen. Somit rückt<br />

die Normalsprache, also das, was in einer Gesellschaft allgemein und alltäglich gesprochen<br />

wird, in den Mittelpunkt der Analyse. Begründet wird diese Wende beispielsweise<br />

mit dem Ausdruck von Gedanken in Sätzen. So hält Albert Newen in seinem Einführungswerk<br />

fest:<br />

„Die Analyse von Sätzen erweist sich dabei als das beste Mittel, als via regis, für<br />

die Untersuchung von Gedanken, denn Gedanken werden am deutlichsten in Sätzen<br />

zum Ausdruck gebracht.“ (ebd.: 30)<br />

Darüber hinaus steht hinter dieser schon fast banal anmutenden These der Verdacht,<br />

dass eine Vielzahl philosophischer Problemstellungen auf sprachlichen Fehldeutungen<br />

und Missverständnissen beruhen, die es mit einer Sprachanalyse zu beheben gilt. Diese<br />

Erkenntnis soll auch in der vorliegenden Arbeit zum Tragen kommen. Denn gerade in<br />

der Auseinandersetzung mit dem Universalismus und seinem Gegenpol, dem moralischen<br />

Relativismus, im Folgenden Kulturrelativismus genannt, sind sprachliche Missverständnisse<br />

und Verklärungen – wie es John W. Cook beispielhaft nachgewiesen hat –<br />

gegenwärtig.<br />

Doch zunächst ist es geboten, die Analytische Philosophie und ihre Teilgebiete etwas<br />

näher vorzustellen. Vor dem Hintergrund der sprachlichen und metaphysischen Verklä-<br />

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