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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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geführt werden. So ist es für Sachs an der Zeit, mit jener Einstellung zu brechen, die<br />

Entwicklung als Orientierungspunkt anerkenne und eine bewusste Abkehr von der Entwicklungsidee<br />

zu befördern. Sachs schreibt:<br />

„Es wird Zeit, mit dieser Geisteshaltung aufzuräumen. [...] Den Autoren des vorliegenden<br />

Buches geht es um die bewußte Abkehr von einer überlebten Vorstellung.<br />

Wir müssen uns den Kopf wieder frei machen für neue Ideen“ (ebd.: 8).<br />

Mit dem polemischen Wörterbuch, aber auch mit anderen Schriften befördert Sachs sein<br />

politisches Projekt, das er aus der Analyse und Genese der Entwicklungsidee herauspräpariert.<br />

Es ist der Versuch, der Entwicklungsidee abzuschwören und ihren Einfluss<br />

auf das Bewusstsein der Menschen zu beenden. So heißt es weiter:<br />

„Und es [das Buch] will dazu aufrufen, dem Glauben an die Idee der Entwicklung<br />

abzuschwören, damit im Denken Raum ist für neue mutige Antworten auf die großen<br />

Fragen, die sich der Menschheit bis zur Jahrtausendwende stellen.“ (ebd.: 8 f.)<br />

Das Erfordernis von neuen beziehungsweise verschiedenen Antworten und Perspektiven<br />

auf die Welt sieht er im Verlust der kulturellen Vielfalt begründet, die für ihn stets<br />

Antworten und Lösungen für gesellschaftliche wie ökologische Problemstellungen bereitgestellt<br />

hätte. Da es seit Beginn der Entwicklungsdekaden kaum mehr kulturelle<br />

Weiterentwicklung gegeben habe (ebd.: 12), sei gerade das Finden neuer Antworten<br />

zum Beispiel durch das Brechen des Universalismus und das Stärken des Partikularismus<br />

– das legen Sachs Erörterungen nahe – von großer Bedeutung. Denn im Weiteren<br />

erhofft sich der Autor, dass die trotz Entwicklungspolitik noch vorhandene Vielfalt von<br />

unterschiedlichen Kulturen und deren Wichtigkeit zur Lösung von gesellschaftlichen<br />

und ökologischen Problemfeldern erkannt werde.<br />

„Vielleicht wird dabei deutlich, daß wir, trotz aller Entwicklungspolitik, noch immer<br />

mit einer Vielfalt von unterschiedlichen Kulturen gesegnet sind, die sich abseits<br />

der Verwestlichung erhalten haben.“ (ebd.: 14)<br />

Bezüglich der politischen Konsequenzen, die der Autor zieht, darf das Wirken von sozialen<br />

Bewegungen, wie beispielsweise der Ökologiebewegung, nicht vergessen werden.<br />

Gerade auf Grund seiner persönlichen Interessenslage bezüglich Ökologie, Energie und<br />

Entwicklungsfragen, beschäftigte sich der Autor mit der Ökologiebewegung. Dieser<br />

schreibt er das Potential zu, den herrschenden Diskurs stören zu können. Dennoch sieht<br />

er in ihr eine Ambivalenz gegeben. So vermöge die Ökologiebewegung zum einen,<br />

durch die Nutzung der Wissenschaft und Rationalität die Moderne in Frage zu stellen,<br />

denn sie bedient sich deren eigener Waffen; zum anderen könnte sie wiederum durch<br />

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