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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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AutorInnen der universalistisch ausgerichteten Entwicklungsidee entgegengesetzt. Aufgrund<br />

dieser engen Verknüpfung der Ablehnung der universell und westlich interpretierten<br />

Entwicklung, mit der Forderung nach einem „ethnodevelopment“ vor dem Hintergrund<br />

eines allumfassenden Kulturbegriffs, erfolgt die Untersuchung des Kulturrelativismus<br />

im Entwicklungsbegriff des Post-Development in drei miteinander zusammenhängenden<br />

Schritten. Anhand von ausgewählten Werken der Autoren Esteva, Escobar<br />

und Sachs werden zunächst ihre Kritik des Entwicklungsbegriffs und die dazugehörigen<br />

wissenschaftstheoretischen Grundlagen vorgestellt. Anschließend werden die daraus<br />

abgeleiteten politischen Konsequenzen erläutert, um dann vor dem Hintergrund der<br />

sprachanalytischen Methodik John W. Cooks die paradoxen Implikationen ihres Kulturverständnisses<br />

offen zu legen und zu kritisieren.<br />

Dem Entwicklungsbegriff fällt dabei eine zentrale Rolle zu. Als vom Post-Development<br />

radikal abgelehnter „Plan zur Verwestlichung der Welt“ (Sachs 1993: 12) bricht diese<br />

Theorieströmung mit allen vorangehenden Entwicklungsbegriffen der Entwicklungstheorie.<br />

Auch wenn die Autoren Entwicklung auf der Ebene der Praxis, als Konzept und<br />

Begriff ablehnen, so geben sie keinesfalls die Idee auf, dass sich Gesellschaften in einer<br />

bestimmen Art und Weise entwickeln. Zwar weisen sie universalistische, „kulturfremde“<br />

und strategische Vorstellungen als Idee von der Regelung des Zusammenlebens der<br />

Einzelnen im Kollektiv zurück und beschwören die Idee einer endogen vollzogenen und<br />

auf kulturellen Traditionen basierenden Praxis, doch auch hinsichtlich dieses Unterfangens<br />

ist durchaus von „Entwicklung“ zu sprechen. Ihre Kritik der universell orientierten<br />

Entwicklung, die Idee einer auf den jeweiligen kulturellen Traditionen basierenden<br />

„Entwicklung“ und deren paradoxe Implikationen sind Untersuchungsgegenstand dieser<br />

Diplomarbeit. Daraus ergeben sich zwingend die nachfolgend aufgeführten Forschungsfragen.<br />

Erstens: Wie sieht das spezifische Kulturverständnis der Post-Development Autoren<br />

Esteva, Escobar und Sachs aus, vor dessen Hintergrund sie Entwicklung radikal<br />

kritisieren und ihr Konzept der neuen endogenen „Entwicklung“ propagieren? Und<br />

zweitens: Zu welchen paradoxen Implikationen führt es im Falle einer weltweiten Anwendung?<br />

Die bisherigen Vorarbeiten legen die Hypothese nahe, dass die vom Post-Development<br />

gesetzten Axiome teilweise die von Cook aufgezeigten paradoxen Implikationen enthal-<br />

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aber auch Literatur, die neben „Alternativen zu Entwicklung”, „another development” auch den Begriff<br />

„ethnodevelopment” nutzt. Siehe dazu: Hettne 1990, Kothari 1988, Melkrote 1991.<br />

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