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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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die Dritte Welt „herrscht“ oder davon, dass der Begriff Diskurs nicht mit der Ansammlung<br />

von Gedanken und Wörtern verwechselt werden dürfe:<br />

„Discourse is not the expression of thought; it is a practice with conditions, rules,<br />

and historical transformations.“ (ebd.: 216)<br />

Über den Entwicklungsdiskurs schreibt er:<br />

„The development discourse [...] has created an extremely efficient apparatus for<br />

producing knowledge about, and the exercise of power over, the Third World“<br />

(ebd.: 9)<br />

Doch nicht nur indirekt verweisen seine Ausführungen und verwendeten Begrifflichkeiten<br />

auf die Tradition des Poststrukturalismus eines Michel Foucaults. Er bezieht sich<br />

auch ganz offen auf ihn:<br />

„Foucault’s work on the dynamics of discourse and power in the representation of<br />

social reality, in particular, has been instrumental in unveiling the dynamics by<br />

which a certain order of discourse produces permissible mode of being and thinking<br />

while disqualifying and even making others impossible.“ (ebd.: 5)<br />

Schon vor ihm haben TheoretikerInnen wie Homi Bhabha, Chandra Talpade Mohanty<br />

oder Edward Said Foucaults Schriften auf die koloniale und postkoloniale Situation<br />

angewendet und fruchtbar gemacht und damit zu einer neuen Sicht über die Dritte Welt<br />

beigetragen. Die Bestimmung einer neuen und von der westlichen Sicht divergierenden<br />

Perspektive – diesmal auf Entwicklung – beabsichtigt auch Arturo Escobar. Weshalb er<br />

dazu eine poststrukturalistische und an Foucault angelehnte wissenschaftstheoretische<br />

Grundlage benötige, erklärt er wie folgt:<br />

„Thinking development in terms of discourse makes it possible to maintain the focus<br />

on domination – as earlier Marxist analyses, for instance did – and at the same<br />

time explore more fruitfully the conditions of possibility and the most pervasive effects<br />

of development.“ (ebd.: 5 f.)<br />

Die Diskursanalyse ermögliche es ihm zu erklären, dass sich die Länder der Dritten<br />

Welt durch das System der Repräsentation im Entwicklungsdiskurs als unterentwickelt<br />

begreifen. Der Westen erscheint als Standard und die Länder des Südens als machtlos,<br />

passiv, arm, ignorant und dergleichen mehr (ebd.: 6 ff.). Nicht nur Foucault dient dem<br />

Autor als Inspirationsquelle, sondern auch Gilles Deleuze wird herangezogen, um Orientierung<br />

in den „Karten der Macht“ zu erlangen. Damit soll erklärt werden, warum<br />

sich der Entwicklungsdiskurs und der mit ihm einhergehende Entwicklungsapparat konsolidieren<br />

konnten:<br />

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