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Wiener Sozialdienste Jahresbericht 2010

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<strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong><br />

Alten- und Pflegedienste GmbH<br />

Förderung & Begleitung GmbH<br />

Team Idee-SÖB GmbH<br />

GEMEINSAM FÜR MENSCHEN<br />

<strong>2010</strong>


Telefon: +43 [1] 981 21<br />

www.wienersozialdienste.at


<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> <strong>2010</strong><br />

Die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> bieten ein umfassendes<br />

Leistungsspektrum. Der nun vorliegende<br />

<strong>Jahresbericht</strong> ist jedoch keine vollständige<br />

Dokumentation, er betont vielmehr die Vielfalt<br />

und stellt die große Bandbreite der Unternehmen<br />

dar.Getragen wird all dies durch engagierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Um die Leistungen der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> für<br />

unsere Klientinnen und Klienten in zeitgemäßer<br />

Form auch in der Öffentlichkeit präsentieren<br />

zu können, wurde ein einheitliches Corporate<br />

Design geschaffen. Wie imKreisdiagramm links<br />

dargestellt, führt ein firmenspezifisches Farbkonzept<br />

durch die einzelnen Betriebe.<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

3


Highlights <strong>2010</strong><br />

• Corporate Design<br />

• Neugestaltung Folder<br />

• <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> – einheitliche Telefonnummer +43 [1] 981 21<br />

• Eröffnung des Shops „handwerKunst“ am 22. November <strong>2010</strong><br />

• 3. Platz bei „trend Austrian Annual Report Awards <strong>2010</strong>“<br />

• Behindertenanwalt Dr. Buchinger besucht die Mobile Betreuung<br />

und die Betreute Seniorenwohngemeinschaft in der Linzer Straße<br />

• AK-Präsident Herbert Tumpel zu Gast bei Team Idee<br />

• Volle Belegung der Seniorenwohngemeinschaften<br />

• Fünf Heimhilfe-Kurse erfolgreich abgeschlossen<br />

• Gründung der Qualifizierungsverbünde<br />

• Bewohnerin der verhaltenstherapeutischen Wohngemeinschaft<br />

auf Erfolgskurs – Matura in Sicht<br />

4 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong>


Inhalt<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

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Kreisdiagramm<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> <strong>2010</strong><br />

Highlights<br />

Inhalt<br />

Vorwort der Präsidentin<br />

Vorstellung Vorstand<br />

Vorwort der Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Alten- und Pflegedienste<br />

Vorstellung Aufsichtsratmitglieder<br />

Würdigung Herbert Dinhof<br />

Vorwort Geschäftsführer Fonds Soziales Wien<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Alten- und Pflegedienste<br />

Alten- und Pflegedienste<br />

Alten- und Pflegedienste<br />

Alten- und Pflegedienste<br />

Förderung & Begleitung<br />

Förderung & Begleitung<br />

Förderung & Begleitung<br />

Förderung & Begleitung<br />

Resümee Team Idee 20 Jahre<br />

Resümee Team Idee 20 Jahre<br />

Team Idee | Ökoprofit<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Mitarbeiterinnen<br />

Altersstruktur<br />

Qualität<br />

Gemeinsam arbeiten - Gemeinsam feiern<br />

Die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> in Zahlen<br />

Kooperationspartner | Fördergeber<br />

Kontakt<br />

Impressum<br />

Zur Vereinfachung und zur Abbildung der tatsächlichen Situation – in fast allen Betrieben stellen weibliche Mitarbeiter<br />

den höchsten Anteil – wird bei Personenbezeichnungen ausschließlich die weibliche Form verwendet, gilt jedoch auch<br />

für alle männlichen Personen.<br />

Hinweis: Die im Bericht verwendeten Namen von Klientinnen wurden geändert.<br />

Die Fotos zeigen nicht die genannten Klientinnen.<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong><br />

5


Vorwort der Präsidentin<br />

Das abgelaufene Jahr <strong>2010</strong> war für die <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> sehr energiegeladen und brachte<br />

viele Veränderungen mit sich. Die Bewältigung<br />

dieser Veränderungen wurde durch das Team<br />

der Geschäftsführerinnen umsichtig und erfolgreich<br />

bearbeitet. Die engagierte Beteiligung der<br />

Mitarbeiterinnen in allen geschäftlichen Bereichen<br />

der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> zeugt von einer<br />

hohen Identifikation und einem großen Einsatz,<br />

für die ich an dieser Stelle „DANKE“ sagen will.<br />

Veränderungen und andere Arbeitsaufträge werden<br />

mit einer Professionalität abgewickelt, die<br />

den bestechenden Geist der Leistungen der <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> ausmacht.<br />

Der Bereich der Aus- und Weiterbildung ist bei<br />

den <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>n hoch angesehen und<br />

für die Mitarbeiterinnen abrufbar. Auch die Kooperationen<br />

mit anderen <strong>Wiener</strong> Organisationen<br />

im Bereich der „Sozialen Dienste in Wien“ oder<br />

z. B. dem „Qualifizierungsverbund der <strong>Wiener</strong><br />

Behinderteneinrichtungen“, sind Zeichen dafür,<br />

dass wir gut vernetzt und inhaltlich präzise Angebote<br />

für unsere Mitarbeiterinnen machen, um<br />

unseren Kundinnen auch weiterhin qualitativ<br />

hochwertige Leistungen anbieten zu können.<br />

Die Wiedereröffnung des Shops „handwerKunst“<br />

in der Währinger Straße ist eine wichtige Initiative<br />

zur Präsentation der Arbeiten aus all jenen<br />

Einrichtungen, die sich vielleicht einzeln nicht<br />

so gut ins Licht rücken können. Die Verantwortung<br />

für die Präsentation und den Verkauf wurde<br />

in den Verein verlagert und durch verstärkten<br />

Einsatz erfolgreich umgesetzt. Dennoch müssen<br />

wir noch zusätzliche Finanzierungsquellen erschließen,<br />

um diese wertvolle Präsentation der<br />

Arbeiten und der Einrichtungen weiter betreiben<br />

zu können.<br />

Im Rahmen der Schließung von Team Idee durch<br />

das AMS gelten alle unsere Anstrengungen der<br />

ordentlichen Abwicklung der Schließung dieser<br />

Einrichtung. Jahrelange Auseinandersetzungen<br />

um Auslastung, Finanzierung und Zuteilung haben<br />

damit ein Ende und ermöglichen für einige<br />

Fachgebiete einen Neustart über den Verein. Die<br />

Beschäftigten von Team Idee haben immer engagiert,<br />

kompetent und gut gearbeitet. Bei ihnen<br />

möchte ich mich ausdrücklich bedanken und ihnen<br />

alles Gute für ihren weiteren Weg wünschen.<br />

Eine Tradition im Jahresablauf ist der Weihnachtsmarkt<br />

in der Säulenhalle im Parlament.<br />

Dieser wurde heuer vom HandWerk und vom<br />

Shop handwerKunst gestaltet und bietet eine<br />

eindrucksvolle Darstellung der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>.<br />

Gespräche, Austausch, Präsentation<br />

und Weiterentwicklung sind unabdingbar für<br />

eine Dienstleistungsanbieterin wie die <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong>, um immer am „Ball“ zu bleiben.<br />

Das ist uns im abgelaufenen Jahr gelungen, dank<br />

der Anstrengungen der mehr als 1.200 Beschäftigten!<br />

Mag. a Christine Lapp<br />

Präsidentin der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

6 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong>


Vorstellung Vorstand<br />

Abgeordnete zum Nationalrat<br />

Mag. a Christine Lapp<br />

Präsidentin seit Juni 2007, Studium<br />

der Politikwissenschaften<br />

und Publizistik, Redakteurin,<br />

seit 2001 Abgeordnete zum Nationalrat, seit<br />

2008 Bereichssprecherin Rechnungshof, 2002 -<br />

2008 Bereichssprecherin behinderte Menschen,<br />

1991 - 2001 Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete<br />

in Wien. www.christinelapp.at<br />

Vorstandsmitglied seit Juni 2004<br />

3. Landtagspräsidentin<br />

Marianne Klicka<br />

Stv. Präsidentin seit Juni 2007,<br />

Volksschullehrerin und Volksschuldirektorin<br />

seit 1987, Gemeinderätin<br />

für Gesundheit und Soziales sowie<br />

Vorsitzende der Gemeinderätlichen Geriatriekommission<br />

seit 1994, 2. Landtagspräsidentin<br />

2009 - <strong>2010</strong> und 3. Landtagspräsidentin seit<br />

<strong>2010</strong><br />

Vorstandsmitglied seit Juni 2007<br />

Dr. in Michaela Moritz<br />

Aufsichtsratsvorsitzende der<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Altenund<br />

Pflegedienste GmbH, Universitätsrätin<br />

an der Medizinischen<br />

Universität Graz, Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der AGES, Mitglied der Jury des Golden Helix<br />

Award, Vorstandsmitglied beim Internationalen<br />

Forum Gastein, Vizepräsidentin des Austrian<br />

Chapter des Club of Rome, Mitglied des Aufsichtsrates<br />

der KABEG, Mitglied des Prüfungsausschusses<br />

des Universitätslehrgangs Health<br />

Care Management der Medizinischen Universität<br />

Wien. Von 2007 bis 2009 Geschäftsführerin<br />

der Gesundheit Österreich GmbH, von 1989 bis<br />

2007 Geschäftsführerin des Österreichischen<br />

Bundesinstituts für Gesundheitswesen<br />

Vorstandsmitglied seit Oktober 2003<br />

Primarius Univ. Prof. Dr.<br />

Franz Böhmer<br />

Facharzt für innere Medizin<br />

und Kardiologie, Allgemein beeideter<br />

und gerichtlich zertifizierter<br />

Sachverständiger, Ärztlicher Direktor<br />

des SMZ-Sophienspital 1070 Wien, Vorstand<br />

der Abteilung für AG und medizin. Verantwortlicher<br />

des Pflegeheimes (bis 30.09.2008), Ehrenpräsident<br />

der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Geriatrie und Gerontologie auf Lebenszeit,<br />

Österreichische Plattform für interdisziplinäre<br />

Alternsfragen (stellv. Vorsitzender), Wissenschaftlicher<br />

Leiter für das Geriatriediplom der<br />

Österreichischen Ärztekammer<br />

Vorstandsmitglied seit Juni 2005<br />

DPGKS Elisabeth Hanak<br />

Pflegedienstleitung der <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> bis 2004<br />

Vorstandsmitglied seit Juni 2005<br />

Gemeinderätin<br />

Gabriele Mörk<br />

Diplomsozialarbeiterin, Stellvertretende<br />

Vorsitzende des<br />

Gesundheits- und Sozialausschusses,<br />

Vorsitzende der Gemeinderätlichen<br />

Behindertenkommission<br />

Vorstandsmitglied seit Juni 2007<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

7


Vorwort der Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

der Alten- und Pflegedienste<br />

Ambulante Alten- und Pflegedienste sind eine<br />

ganz wichtige Säule der Versorgung. Immer<br />

mehr alte Menschen haben das Bedürfnis, so<br />

lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden<br />

zu bleiben.<br />

Die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> und in der Folge APFL<br />

sind seit Jahrzehnten in diesem Bereich tätig und<br />

haben viel für den Aufbau und die Weiterentwicklung<br />

von Pflege- und Betreuungsangeboten<br />

getan. Mobile Dienste, betreute Wohnformen<br />

und Tageszentren sind fest etabliert in Wien und<br />

die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Alten- und Pflegedienste<br />

sind ein solider Anbieter, von dem bekannt<br />

ist, dass er hohe Qualität liefert.<br />

Der Aufsichtsrat eines Unternehmens hat die<br />

Aufgabe, das Unternehmen vor allem in wirtschaftlichen<br />

Belangen zu kontrollieren und zu<br />

schauen, dass die Vorgaben des Eigentümers,<br />

in diesem Fall der Verein <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>,<br />

entsprechend erfüllt werden.<br />

Als Vorsitzende des Aufsichtsrates von APFL<br />

begleite ich seit Jahren mit meinen Aufsichtsratskolleginnen<br />

und Aufsichtsratskollegen die<br />

Entwicklung dieses doch recht großen Unternehmens.<br />

Wir können nur mit Respekt und<br />

Stolz die Leistungen der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, ihre Bereitschaft, neue Entwicklungen<br />

anzunehmen, Innovationen, auch wenn sie<br />

momentan belastend sind, mitzutragen und ihr<br />

Interesse, Neues dazuzulernen, betrachten.<br />

Dazu kommt eine sehr konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit den Geschäftsführerinnen, sodass<br />

viele Probleme gemeinsam diskutiert und rasch<br />

gelöst werden können.<br />

Dieser gemeinsame <strong>Jahresbericht</strong> drückt die enge<br />

Kooperation zwischen dem Verein <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

und den Betrieben deutlich auch<br />

nach außen aus.<br />

Diese Nähe, dieser Austausch sind die besten<br />

Garanten, auch die Herausforderungen einer<br />

sich laufend ändernden Bedarfs- und Bedürfnisstruktur<br />

der Klientinnen und Klienten unter dem<br />

Druck steigender Geldknappheit zu bewältigen.<br />

Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und bei der Geschäftsführung<br />

und freue mich auf weitere gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Dr. in Michaela Moritz<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Alten- und Pflegedienste GmbH<br />

(APFL)<br />

8 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong>


Vorstellung Aufsichtsratmitglieder<br />

Dr. in Elisabeth Neck-Schaukowitsch<br />

Psychologin; <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>:<br />

Angestellte von 1982<br />

bis 2008, Personalreferentin<br />

von 1983 bis 1988, Geschäftsführerin von 1988<br />

bis 2007; Gemeinderätin u. Landtagsabgeordnete<br />

in Wien von 1987 bis 2003, Vorsitzende des<br />

Gesundheitsausschusses von 1991 bis 2003,<br />

Präsidentin der Akademie für Ergotherapie von<br />

1992 bis 2003, Vizepräsidentin des Dachverbandes<br />

<strong>Wiener</strong> Sozialeinrichtungen seit 1992,<br />

Vorstandsmitglied des Psychosozialen Dienstes<br />

Wien von 1987 bis 2003, Vorstandsmitglied der<br />

BAGS von 1997 bis 2007<br />

Aufsichtsrat seit Oktober 2003<br />

Margarete Kornherr<br />

Stv. Geschäftsführerin der<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> von 1976 bis 1999<br />

Aufsichtsrat seit Oktober 2003<br />

Elisabeth Proyer<br />

Vorsitzende BR-Angestellte<br />

APFL, Mitglied im FA für Gesundheitsberufe<br />

der AK Wien,<br />

Reg. WBG 17 der GPA-djp und<br />

im Bundesausschuss 17 und WBG 17<br />

Aufsichtsrat seit Oktober 2003<br />

GD Dr. Johann Hauf<br />

Stv. Aufsichtsratsvorsitzender,<br />

Vorstandsdirektor von 1984<br />

bis 1988 und Generaldirektor<br />

von 1988 bis 2008 der ÖBV,<br />

Österreichische Beamtenversicherung, Stv. Generalsekretär<br />

der Internationalen Transportarbeiterföderation<br />

in London bis 1984<br />

Aufsichtsrat seit Oktober 2003<br />

Hildegard Wichra-Zack<br />

Vorsitzende BR-Arbeiter APFL<br />

seit Dezember 2003<br />

Aufsichtsrat seit Oktober 2003<br />

Vereinsmitglieder<br />

Univ. Prof. Dr. Franz Böhmer<br />

Obersenatsrat Dr. Karl Graf<br />

DPGKS Elisabeth Hanak<br />

GD Dr. Johann Hauf<br />

Mag. a Marianne Hengstberger<br />

Herbert Hezucky<br />

Renate Höhn<br />

Gisela Kersting-Kristof, MBA<br />

3. Landtagspräsidentin Marianne Klicka<br />

Margarete Kornherr<br />

Abgeordnete zum Nationalrat Mag. a Christine Lapp<br />

Senatsrat Dr. Friedrich Leitner<br />

Inge Maier-Weißinger<br />

Dr. in Michaela Moritz<br />

Gemeinderätin Gabriele Mörk<br />

Dr. in Elisabeth Neck-Schaukowitsch<br />

Gemeinderat a.D. Herbert Pfannenstiel<br />

Senatsrat Dr. Werner Pröbsting<br />

Gemeinderat a.D. Ing. Kurt Pudschedl<br />

Elfriede Ruschko<br />

Josef Schaukowitsch<br />

DSA Sepp Schmidt<br />

Landtagspräsidentin a.D. Ingrid Smejkal<br />

Landtagspräsidentin a.D. Prof. in Erika Stubenvoll<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

9


Würdigung<br />

Herbert Dinhof<br />

1933 - 2011<br />

Landtagsabgeordneter a.D. Herbert Dinhof<br />

war seit Mai 1978 im Vorstand der <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> und damit das am längsten<br />

dienende Mitglied.<br />

Als Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit<br />

und Soziales war er federführend<br />

am Ausbau der sozialen Dienste in den 70er-<br />

Jahren beteiligt.<br />

AlsAnerkennung für sein großes Engagement<br />

erhielt er das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um das Land Wien“, das „Silberne<br />

Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik<br />

Österreich“und die „Viktor-Adler-Plakette“.<br />

Fürdie <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> war er in seiner<br />

Eigenschaft als langjähriger Geschäftsführer<br />

des Kuratoriums der <strong>Wiener</strong> Pensionistenheime<br />

kollegialer Partner.<br />

Gewissenhaftigkeit unterstützt und sich auch<br />

in der Öffentlichkeit mit viel Engagement für<br />

die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> eingesetzt.<br />

Dafür sind wir Herbert Dinhof sehr dankbar.<br />

Wir werden ihn stets inErinnerung behalten<br />

und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme geltenseiner<br />

Frau und seiner Familie!<br />

Herbert Dinhof hat uns als ehrenamtliches<br />

Vorstandsmitglied mit großer Sorgfalt und<br />

10 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong>


Vorwort Geschäftsführer<br />

Fonds Soziales Wien<br />

Der Fonds Soziales Wien sorgt im Auftrag der<br />

Stadt Wien dafür, dass jährlich rund 100.000<br />

<strong>Wiener</strong>innen genau die soziale Unterstützung,<br />

Betreuung und Hilfe erhalten, die sie in ihrer<br />

jeweiligen Lebenssituation benötigen. Der FSW<br />

fördert Leistungen für Menschen mit Pflege- und<br />

Betreuungsbedarf, Menschen mit Behinderung,<br />

wohnungslose Menschen, Menschen mit Schuldenproblematik<br />

und Flüchtlinge. Der entscheidende<br />

Faktor für die hohe Qualität des <strong>Wiener</strong><br />

Sozialsystems ist die hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit unseren anerkannten Partnerorganisationen.<br />

Unsere Zusammenarbeit mit den <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>n<br />

ist von mehr als 60-jähriger Qualität<br />

und Verlässlichkeit geprägt. Sie erbringen mit<br />

einer Vielzahl von Leistungen einen kontinuierlichen<br />

und beständigen Beitrag zur Sicherung des<br />

Lebensumfeldes von <strong>Wiener</strong> Bürgerinnen. Die<br />

Bereiche der mobilen Dienste und der innovativen<br />

Angebote in Wohnformen und Tageszentren<br />

der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Alten- und Pflegedienste<br />

GmbH ermöglichen tausenden <strong>Wiener</strong>innen<br />

ein selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten<br />

Lebensumfeld. Auch behinderte Menschen<br />

erfahren durch die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Förderung<br />

& Begleitung GmbH eine hohe qualitative<br />

Unterstützung in ihrer Lebenssituation. Dem<br />

Einsatz von neuen Medien und innovativen Verbesserungen<br />

stehen die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

stets aufgeschlossen gegenüber, wovon unsere<br />

Zusammenarbeit profitiert und durch wechselseitige<br />

Impulse bereichert wird.<br />

Mein besonderer Dank geht an alle Mitarbeiterinnen,<br />

die Tag für Tag ein Stück soziale Sicherheit<br />

in das Zuhause der <strong>Wiener</strong>innen bringen und so<br />

die Lebenssituation vieler Menschen verbessern.<br />

Peter Hacker<br />

Geschäftsführer Fonds Soziales Wien<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

11


<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

<strong>2010</strong> war für die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> ein ereignisreiches<br />

und arbeitsintensives Jahr. Das 35-jährige<br />

Bestehen des Instituts für Ehe- und Familientherapie<br />

ist Anlass, kurz Rückschau zu halten.<br />

Der Shop handwerKunst (neu im Verein) präsentiert<br />

sich ebenfalls mit einem eigenen Bericht.<br />

Die Mobile Ergotherapie stand <strong>2010</strong> unter folgenden<br />

drei Schwerpunkten:<br />

• Qualitätssicherung:<br />

Der Prozess der Implementierung von standardisierten<br />

Assessments in der Klientinnenarbeit<br />

wurde <strong>2010</strong> fortgesetzt. 10 Ergotherapeutinnen<br />

nahmen an einer entsprechenden Weiterbildung<br />

teil.<br />

• Teamentwicklung:<br />

Im Rahmen eines zweitägigen Seminars wurde<br />

über Fragen der Zusammenarbeit und Besprechungsstrukturen<br />

reflektiert.<br />

• Schnittstelle Mobile Ergotherapie – Fonds Soziales<br />

Wien:<br />

In einer Arbeitsgruppe wurde der Ablauf der Zusammenarbeit<br />

mit dem bzP-Casemanagement<br />

einem Relaunch unterzogen.<br />

und Unsicherheiten lösungsorientiert umzugehen<br />

und wie sie gemeinsam mit den Klientinnen/<br />

Kundinnen Ressourcen erschließen und/oder<br />

entwickeln. In Wien stehen im Zentrum der Forschung<br />

die Bereiche Beratung sowie Pflege und<br />

Betreuung zu Hause für ältere Menschen, unter<br />

besonderer Berücksichtigung von Personen mit<br />

Migrationshintergrund. Durch die Forschungsergebnisse<br />

erhalten der Fonds Soziales Wien und<br />

die Organisationen unter anderem wichtige Informationen<br />

im Hinblick auf die Weiterbildung<br />

für Mitarbeiterinnen im interdisziplinären und<br />

internationalen Kontext und einen Erkenntnisgewinn<br />

bei der Umsetzung des Diversitätsauftrages<br />

der Stadt im Bereich der Dienstleistungen für ältere<br />

Menschen.<br />

Ich nütze die Gelegenheit mich bei den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Vereins für die<br />

Arbeit im abgelaufenen Jahr zu bedanken, bei all<br />

jenen, die direkt in der Klientinnenarbeit tätig<br />

sind, und bei all jenen, die mittelbar dazu beitragen,<br />

dass die Dienstleistungen qualitätsvoll<br />

erbracht werden, ganz nach unserem Motto „Gemeinsam<br />

für Menschen“.<br />

Inge Maier-Weißinger<br />

Geschäftsführerin<br />

Im Rahmen des Kontaktbesuchsdienstes (hier<br />

werden Seniorinnen über die vielfältigen sozialen<br />

Dienstleistungen der Stadt Wien informiert)<br />

haben wir <strong>2010</strong> an folgendem Projekt mitgewirkt:<br />

• Vitalis – Vulnerabilität im Kontext:<br />

Unter der Leitung des Instituts für Soziologie der<br />

Universität Wien wird untersucht, welche Strategien<br />

Mitarbeiterinnen des Sozialbereichs entwickeln,<br />

um mit auftretenden Schwierigkeiten<br />

12 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong>


handwerKunst<br />

Hinter diesem Namen verbirgt sich das am<br />

22. November <strong>2010</strong> durch die Stadträtin<br />

Mag. a Sonja Wehsely wieder eröffnete, barrierefreie<br />

Verkaufslokal der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> in<br />

der Währingerstraße 77. Über die Eröffnung wurde<br />

in ORF 2, „Wien heute“ ausführlich berichtet.<br />

Klientinnen in tagesstrukturierenden Einrichtungen<br />

und sozialökonomischen Betrieben stellen<br />

die in unserem Shop angebotenen kunsthandwerklichen<br />

Produkte in reiner Handarbeit her.<br />

Durch den Verkauf wird der Fortbestand dieser<br />

gemeinnützigen Werkstätten unterstützt, in denen<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen,<br />

körperlichen und geistigen Behinderungen sowie<br />

langzeitarbeitslosen Personen ein sinnvolles<br />

und kreatives Arbeiten ermöglicht wird. Das<br />

Weiterbestehen des Verkaufslokals ist für die<br />

Kooperationspartner sehr wichtig, da es für viele<br />

die einzige Möglichkeit ist, ihre Produkte auf<br />

dem freien Markt zu verkaufen und damit wichtige<br />

Erlöse zu erwirtschaften.<br />

Es werden laufend neue Kontakte mit interessierten,<br />

gemeinnützigen Betrieben gesucht.<br />

Der Shop bietet extravaganten Schmuck aus Filz,<br />

Fimomasse und Recyclingmaterial, Blaudruckarbeiten,<br />

Leder- und Recycling-Taschen, T-Shirts,<br />

Produkte aus Bioanbau, Seifen, dekorative Papierprodukte,<br />

Schüsseln aus Waschmaschinen-<br />

Bullaugen, originelle Erzeugnisse aus alten<br />

Schallplatten und ausgefallene Einrichtungsgegenstände.<br />

Weiters werden Therapiematerialien<br />

und Alltagshilfen angeboten.<br />

Verkaufsaktionen<br />

Alsbesondere Aktion bieten wirMitarbeiterinnen<br />

und Kundinnen großer Unternehmen vor Ort mit<br />

einem eigenen Verkaufsstand die Möglichkeit,<br />

unsere Produkte zu erwerben. <strong>2010</strong> konnten wir<br />

uns mit einem Verkaufsstand bei zwei Großkundenveranstaltungen<br />

der Firma Columbus Reisen<br />

und in der WSK Bank präsentieren.<br />

Weitere Ausstellungen<br />

•Montmartre Kunsthandwerksmarkt<br />

•90 Jahre Schmelz<br />

•Verkaufsstand im BM f. Arbeit, Soziales<br />

und Konsumentenschutz<br />

•Adventmarkt Parlament<br />

•Weihnachtsmarkt im Gasometer<br />

Im Rahmen der laufend stattfindenden Schwerpunktaktionen<br />

werden Produkte eines Kooperationspartners<br />

im Verkaufslokal besonders beworben<br />

und hervorgehoben.<br />

Vitrine am Karlsplatz<br />

Eine Auswahl unserer Kunsthandwerksprodukte<br />

wird in einer Vitrine der U-Bahn-Passage zwischen<br />

Resselpark und Künstlerhaus am Karlsplatz<br />

ausgestellt und regelmäßig neu dekoriert.<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

13


„Die Praterstraße“ - seit 35 Jahren eine therapeutische<br />

Anlaufstelle für Paare und Familien<br />

Das Institut für Ehe- und Familientherapie (IEF) wurde im Jahr 1976 gegründet,<br />

der erste Leiter war Prof. Dr. Hans Strotzka. Die psychosoziale<br />

VersorgungslageinWien wurde somit um ein spezielles paar- und familientherapeutisches<br />

Angebot erweitert. In den ersten 20 Jahren des Bestehens,<br />

unter der Leitung vonProf.Dr. Ludwig Reiter,war „Die Praterstraße“auch<br />

eine Forschungsstätte, in der die Methode der systemischen Familientherapie<br />

laufend evaluiertund weiterentwickelt wurde.<br />

Dr. Joachim Hinsch war von 1997 bis <strong>2010</strong> Leiter des Instituts und gab<br />

der Einrichtung eine neue Richtung:psychotherapeutische Versorgung hat<br />

Priorität gegenüber Forschungsvorhaben, Aushandlung eines Vertrags mit<br />

den Sozialversicherungsträgern, enge Kooperation mit der MAG 11, Angebot<br />

von Helferkonferenzen, Konzepte für die Arbeit mit „unfreiwilligen“<br />

Klientinnen. Seit April <strong>2010</strong> leitet Mag. a Andrea Brandl-Nebehaydas IEF.<br />

Das Team des IEF<br />

Am IEF sind elf systemische Psychotherapeutinnen mit unterschiedlichen<br />

Quellenberufen (Psychologie, Soziologie, Sozialarbeit, Pädagogik) sowie<br />

ein Konsiliar-Psychiater und zwei Sekretärinnen beschäftigt.<br />

Systemische Paar- und Familientherapie als Möglichkeitsraum<br />

für Veränderungen und die Entwicklung von Lösungen<br />

Die Ausgangssituation besteht oftdarin, dassdas Miteinander alsPaar oder<br />

Familie zu einer leidvollen Mischung aus Vorwürfen, Schweigen, Streiten,<br />

negativen Sichtweisen und gegenseitigen Erwartungen wird oder zu gewalttätigen<br />

Eskalationen führt, so dassesfür viele nicht mehr möglich ist,<br />

diesen Teufelskreis ohne externe Unterstützung zu verlassen. Wenn es im<br />

Mehrpersonen-Setting gelingt, einen Raum zu schaffen, in dem zugehört<br />

werden kann und in dem Erwachsene, Jugendliche und Kinder die Möglichkeit<br />

bekommen, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu zeigen, dann kann schon<br />

allein dies wirksam sein.<br />

Eine therapeutische Haltung der Wertschätzung,des Respektsfür bisherige<br />

Lösungsversuche und Lebensstrategien sowie der Unvoreingenommenheit<br />

steht am Beginn und im Mittelpunkt der Zusammenarbeit. Dies wird<br />

ergänzt vomPrinzip der Allparteilichkeit und dem Bemühen, alsTherapeutin<br />

für alle Familienmitglieder präsent und hilfreich zu sein, sich aber mit<br />

niemandem zu verbünden. Genau diese Haltung einzunehmen und durch-<br />

14 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong>


zuhalten, stellt in der Arbeit im Mehrpersonen-<br />

Setting immer wieder eine große Herausforderung<br />

dar, weswegen amIEF gelegentlich zwei<br />

Therapeutinnen gemeinsam mit einer Familie<br />

oder einem Paar beschäftigt sind.<br />

Paartherapie und Identität – Denkansätze<br />

für die Praxis<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> erschien im Carl-Auer-Verlag ein<br />

systemisches Fachbuch mit dem Titel „Paartherapie<br />

und Identität -Denkansätze für die Praxis“,<br />

herausgegeben von Joachim Hinsch und Andrea<br />

Brandl-Nebehay. Die Autorinnen des Buchs sind<br />

fastalle Mitarbeiterinnen des IEF,die sich in verschiedenen<br />

Beiträgen vordem Hintergrund ihrer<br />

reichhaltigen Erfahrung als Paartherapeutinnen<br />

sowie theoretischer Bezügemit essentiellen Themen<br />

in der Paartherapie wie Identität, Autonomie<br />

und Bezogensein, Geschlecht,Bikulturalität,<br />

Außenbeziehungen sowie Gewalt auseinandersetzen.<br />

Institut für Ehe- und Familientherapie<br />

•2.501 Therapiesitzungen<br />

• 211 geleistete Supervisionen<br />

• 445 Neuanmeldungen davon 82 als<br />

„Unterstützung der Erziehung“ im<br />

Auftrag der MAG 11<br />

• 11 Psychotherapeutinnen (systemische<br />

Familientherapie)<br />

Mobile Ergotherapie<br />

• 1.466 betreute Klientinnen insgesamt<br />

• 564 Therapieklientinnen in 8.333<br />

Terminen<br />

• 1.170 Personen erhielten Hilfsmittelberatungen<br />

in 1.509 Terminen, davon<br />

wurden bei 199 Personen Wohnungsadaptierungen<br />

durchgeführt<br />

• Bei insgesamt 268 Klientinnen wurden<br />

sowohl Therapien als auch Beratungen<br />

durchgeführt<br />

Kontaktbesuchsdienst<br />

• 134 Kontaktbesucherinnen, davon 2 mit<br />

türkischer und 2 mit bosnisch-kroatischserbischer<br />

Muttersprache<br />

• Kontaktiert wurden 28.217 Personen mit<br />

österreichischer Staatsbürgerschaft und<br />

764 Personen aus Ex-Jugoslawien und<br />

der Türkei<br />

• Hausbesuche bei 7.062 Österreicherinnen<br />

und 185 Zuwanderinnen<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

15


Alten- und Pflegedienste<br />

Bei einem so großen Unternehmen wie der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Alten- und<br />

Pflegedienste GmbH bringt das laufende Jahr viele Veränderung und Neuerungen.<br />

Im <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> möchte ich vor allem jene Personen direkt<br />

zu Wort kommen lassen, die das Unternehmen durch ihre engagierte und<br />

federführende Tätigkeit tragen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Durch ihr Wirken beginnt unser Motto „Gemeinsam für Menschen“ zu leben<br />

und dafür danke ich ihnen. Es macht mich sehr stolz Mitarbeiterinnen mit<br />

einer über 35-jährigen Betriebszugehörigkeit im Betrieb zu haben. Aber<br />

ich möchte noch nicht zu viel verraten – lesen Sie dazu mehr im Artikel von<br />

Frau Neusiedler.<br />

Mag. Marianne Hengstberger, Geschäftsführerin<br />

Mein 35-jähriges Dienstjubiläum<br />

Eingetreten in den Verein der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> bin ich im Juni 1975.<br />

Das Vorstellungsgespräch fand damals noch im Alten Rathaus in der Wipplingerstraße<br />

statt. Erst 1976 übersiedelte der Verein in das heutige Gebäude<br />

in der Camillo-Sitte-Gasse.<br />

Damals war der Reinigungsdienst noch ein Versuchsprojekt mit vier Mitarbeiterinnen.<br />

Wir waren die erste Gruppe, die zu Beginn der 80er Jahre<br />

die Klientinnendaten über PC erfasst hat. Die Einsatzleitung musste sich<br />

damals einmal wöchentlich die Einsatzbögen mit den Daten der Klientinnen<br />

bei der MA 12 am Schottenring persönlich abholen.<br />

Besonders in Erinnerung blieb mir eine adelige Klientin im 13. Bezirk, die<br />

ich gleich zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit kennenlernte. Mein Auftrag<br />

war: „Einwintern“. Natürlich dachte ich sofort an das Einwintern von<br />

Pflanzen. Gemeint aber war, viele Teppiche und Tischdecken in Mottenschutz,<br />

Zeitungspapier und Packpapier einzurollen. Ich persönlich kannte<br />

diese Methode des Mottenschutzes nicht und war sehr verwundert und<br />

erstaunt. Die Klientin war eine sehr nette Dame und hatte für meine Unwissenheit<br />

großes Verständnis.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich einen meiner „Tricks“ weitergeben, um<br />

ausgeschütteten Kaffee auf Teppichen zu entfernen: Den Kaffeefleck am<br />

Teppich mit Küchenrolle aufsaugen und ein kohlensäurehältiges Mineralwasser<br />

auf den Fleck tupfen und wieder mit Küchenrolle aufsaugen, nicht<br />

reiben. Der Fleck ist weg.<br />

In den vergangenen 35 Jahren konnte ich sehr intensive, persönliche und<br />

menschliche Erfahrungen sammeln. Einzelne Klientinnen durfte ich über<br />

zwei Jahrzehnte durchgehend begleiten und mit ihnen Höhen und auch<br />

Tiefschlägemiterleben.<br />

Zusätzlich gehört seit<br />

Jahren die Reinigung<br />

des Instituts für Eheund<br />

Familientherapie<br />

zu meinen fixen Arbeitsbereichen.<br />

Christine Neusiedler<br />

Mitarbeiterin im<br />

Reinigungsdienst<br />

16<br />

Alten- und Pflegedienste | <strong>2010</strong>


Warum ich Pflegehelferin wurde<br />

Nach meinen Pflichtschuljahren wusste ich zunächst<br />

nicht, welchen Beruf ich ergreifen soll.<br />

Ich stand im Leeren und wusste nicht, wohin<br />

mich mein Weg führen soll. Ich absolvierte verschiedene<br />

Schnuppertage, das für mich Richtige<br />

war jedoch nie dabei.<br />

Dann kam eine schwere Zeit für mich, die mich<br />

viel Kraft gekostet hat – meine Oma erkrankte.<br />

Für mich war es aber selbstverständlich, ihr zu<br />

helfen. Ich übernahm teilweise die Pflege, um ihr<br />

zu zeigen, dass sie weiterhin zu Hause bleiben<br />

kann. Neben der Jobsuche war es zwar etwas<br />

stressig, aber ich tat es sehr gerne.<br />

Mehrere Freunde sagten dann zu mir: Warum erlernst<br />

du nicht gleich diesen Beruf? Du würdest<br />

das schaffen, es passt zu dir.<br />

Ich dachte mir, warum nicht, das ist doch das,<br />

was ich gerne mache – anderen Menschen zu<br />

helfen, das wäre der ideale Beruf für mich.<br />

Es war ein langer und harter Weg bis ich in ein<br />

Auswahlverfahren gekommen bin, um den Beruf<br />

der Pflegehelferin erlernen zu können. Im<br />

Jahr 2006 hatte ich es dann endlich geschafft –<br />

ich durfte mit der Schule beginnen. Mein Herz<br />

strahlte! Nach der Prüfung im Jahr 2007 habe<br />

ich noch am gleichen Tag mehrere Bewerbungen<br />

versendet. Zwar hat es länger gedauert, bis ich<br />

die passende Arbeitsstelle gefunden hatte, die<br />

Hoffnung habe ich aber nie aufgegeben.<br />

Im Juni 2007 nahm ich bei einem Besuchstag<br />

der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> teil. Zuerst hatte ich<br />

Hemmungen, aber diese wurden mir durch die<br />

mir zugeteilte Pflegehelferin, die viele meiner<br />

Fragen beantwortete, genommen. Danach war<br />

ich mir sicher, dass ich in der Hauskrankenpflege<br />

arbeiten möchte – Menschen in ihrer vertrauten<br />

Umgebung zu pflegen und betreuen, das war das,<br />

was ich machen wollte. Am nächsten Tag rief ich<br />

bei den <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>n an und erklärte,<br />

dass ich gerne als Mitarbeiterin in der Firma tätig<br />

sein möchte. Ich bekam schnell einen Termin<br />

und wurde herzlich aufgenommen.<br />

Als ich dann einer Pflegehelferin zugewiesen<br />

wurde, kamen mir leichte Zweifel, ob ich dies<br />

denn alleine schaffen würde. Aber durch die hilfreiche<br />

Einschulung wurde ich selbstbewusster<br />

und meine Unsicherheiten verflogen.<br />

Ich arbeite mit viel Freude an meinem Beruf,<br />

obwohl es nicht immer einfach ist mit den Erkrankungen<br />

und Sorgen anderer tagtäglich konfrontiert<br />

zu werden. Darum möchte ich an dieser<br />

Stelle ein Lob an alle Mitarbeiterinnen aussprechen<br />

und mich für die gute Zusammenarbeit<br />

bedanken. Nur dadurch wird es unseren Klientinnen<br />

ermöglicht, weiterhin zu Hause in ihrer<br />

gewohnten Umgebung zu leben. Es ist ein sehr<br />

großer Wunsch von vielen, dass sie solange wie<br />

möglich zu Hause sein können, denn die eigenen<br />

vier Wände geben Willen und Kraft.<br />

Mit viel Herz und Verstand erreicht man viel Positives.<br />

Bianca Pfeiffer, Pflegehelferin<br />

Alten- und Pflegedienste |<strong>2010</strong><br />

17


Klausur <strong>2010</strong><br />

„Bewährtes erhalten und Neues Gestalten“ – in<br />

einer ersten übergreifenden und interdisziplinären<br />

Klausur im Herbst <strong>2010</strong> wurden gemeinsam<br />

Wege für die Reise der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Alten- und Pflegedienste GmbH in die Zukunft<br />

aufgezeigt.<br />

Auszug aus „Gedanken zur Klausur“<br />

Was verbindet uns mit unserem erfolgreichen<br />

Unternehmen? Wie können wir uns Arbeit ersparen?<br />

Voller Begeisterung sind wir zur Klausur<br />

gefahren.<br />

Wir fühlen, missen, wollen, dürfen, fragen, hoffen<br />

und denken gemeinsam darüber nach, wie<br />

wir unsere Zukunft gemeinsam gestalten, das<br />

gleiche Ziel verfolgen und lernen uns dabei besser<br />

kennen.<br />

In der Rolle der Forscher, Historiker und Reporter<br />

haben wir festgestellt: wo wir auch waren<br />

und noch hingehen – im Mittelpunkt steht immer<br />

der Mensch!<br />

Die Gruppenarbeit war toll organisiert, theatralisch,<br />

in einer Abendveranstaltung, mutig präsentiert.<br />

Zur Krönung jeder seine Müdigkeit vergaß, wir<br />

hatten unseren wohlverdienten Spaß.<br />

Ingrid Kulcsar, Einsatzleiterin<br />

Lang, lang ist`s her, da gab es Zettel und viel<br />

mehr.<br />

Bei der Bogenabgabe das war ein Hallo, die<br />

Mitarbeiter waren alle sehr froh.<br />

Es wurde angebracht, was Freude und auch<br />

Sorgen macht.<br />

Respektvoller Umgang war ein wichtiger Punkt,<br />

drum` hielt man alles gut in Schwung.<br />

Multi-Kulti war für uns klar, für die Klienten wird<br />

es auch immer mehr wahr und klar. Wir wissen<br />

dass die Klienten Wünsche haben, das schlägt<br />

uns Einsatzleiter manchmal auf den Magen.<br />

Es gibt leider nicht genug Ressourcen, dafür<br />

machen wir „Klausursen“, damit wir mit wenig<br />

Personal, planen allemal optimal.<br />

Und innerhalb der Möglichkeiten, bestmöglich<br />

den Weg in die Zukunft bereiten.<br />

Die Zukunft kam, vorbei war die Zeit, die Tina<br />

war jetzt Highlight.<br />

Der Anfang war schwer, doch mit der Zeit waren<br />

wir für die Zukunft bereit.<br />

Tina, Niko, GSD, UPI ist der neueste Schmäh.<br />

Qualitätssicherung ein Schlagwort unserer<br />

Zeit, mit den besten Mitarbeitern sind wir dazu<br />

bereit …<br />

DGKS Monika Huber, Casemangerin<br />

18<br />

Alten- und Pflegedienste |<strong>2010</strong>


Einige Besonderheiten des Jahres <strong>2010</strong><br />

bei „APFL“<br />

•Übersiedlung der Einsatzleitung Arndtstraße in<br />

die Camillo-Sitte-Gasse<br />

•Erweiterung der Einsatzleitung Finsterergasse<br />

und Zusammenführung der Bezirke 1, 2 und 20<br />

in die Region 21. und 22. Bezirk<br />

•Erster Gesamtaustausch aller mobilen Endgeräte<br />

•Erstinformation aller mobilen Mitarbeiterinnen<br />

über die Handhabe der zukünftigen elektronischen<br />

Pflege- und Betreuungsdokumentation<br />

•Großer Schwerpunkt weiterhin die Personalentwicklung<br />

– besondere Förderung und Unterstützung<br />

der Bildungsoffensive von der Heimhelferin<br />

zur Pflegehelferin bis hin zur Diplomierten<br />

Gesundheits- und Krankenpflegeperson<br />

•Durch den erfolgreichen Abschluss von fünf<br />

Heimhilfe-Kursen ist es gelungen, Personal in<br />

der Heimhilfe aufzubauen; weiters absolvieren<br />

drei Mitarbeiterinnen die Ausbildung zur „Lehrschwester“<br />

•In den Betreuten Seniorenwohngemeinschaften<br />

wurde die Vollbelegung aller Wohnungen erzielt<br />

•Einführung einer neuen Telefonanlage und einer<br />

einheitlichen Telefonnummer einschließlich<br />

der Neugestaltung des Rufnummerndurchwahlsystems<br />

•Anschaffung einer neuen Tranche von zehn<br />

Dienstwagen der Marke VW Fox<br />

•Gesundheitsförderung - Schwerpunkt neben<br />

Bildung<br />

•Start des Projektes „LAP – Länger arbeiten in<br />

der Geriatrischen Pflege und Betreuung“ in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Soziologie<br />

der Universität Wien<br />

•Gratulation von Klientinnen zum 100-jährigen<br />

Geburtstag<br />

Mobile Dienste<br />

•3.600 Klientinnen und Klienten<br />

Altersstruktur der Klientinnen<br />

und Klienten:<br />

• bis 49 Jahre 4% (2 Personen unter 29 Jahre)<br />

• 50 bis 69 Jahre 19%<br />

• 70 bis 89 Jahre 60%<br />

• 90 bis 99 Jahre 17%<br />

über 100 Jahre (22 Personen)<br />

• 2.570 Einsätze pro Tag im Stadtraum Wien<br />

• 30 Dienstautos<br />

• 393.961 mit den Dienstautos gefahrene<br />

Kilometer<br />

Geriatrisches Tageszentrum Anton Benya<br />

• 130 Besucherinnen<br />

(86 Frauen, 44 Männer)<br />

Altersstruktur der Besucherinnen<br />

und Besucher:<br />

•bis 49 Jahre 5 Personen (davon 1 unter<br />

39 Jahre)<br />

• 50 bis 69 Jahre 41 Personen<br />

• 70 bis 89 Jahre 70 Personen<br />

• 90 bis 99 Jahre 13 Personen<br />

• über 100 Jahre (1 Person 102 Jahre)<br />

• 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

(inkl. Leitung)<br />

• 249 Öffnungstage<br />

Betreute Seniorenwohngemeinschaften<br />

• 160 Bewohnerinnen<br />

(79 Frauen, 81 Männer)<br />

• Durchschnittliches Alter: 75 Jahre<br />

• Jüngster Bewohner: 46 Jahre<br />

• Ältester Bewohner: 99 Jahre<br />

Alten- und Pflegedienste |<strong>2010</strong><br />

19


Förderung & Begleitung<br />

Die Angebote im Bereich der Förderung & Begleitung (FöBe) wirken auf den ersten Blick wie ein<br />

buntes Sammelsurium. Trotz aller Unterschiedlichkeit und Vielfalt existieren aber auch zahlreiche<br />

verbindende Elemente. Über allem Anderen steht bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine<br />

wertschätzende und respektvolle Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung (disability) und<br />

deren Umfeld. Die Leistungen und Begegnungen finden im Dialog zwischen Betreuerin/Pädagogin/<br />

Therapeutin und dem kindlichen, jugendlichen oder erwachsenen Gegenüber statt. Vereinbarungen<br />

sind uns wichtig und werden von uns verlässlich eingehalten.<br />

Bei genauer Betrachtung des angesprochenen bunten Bauchladens, zeichnet sich die FöBe durch<br />

spezielle Nischenangebote im Kinderbereich sowie ganz individuelle Lösungen für erwachsene<br />

Menschen in den Bereichen Wohnen und Alltagsunterstützung sowie der Tagesstruktur aus. Die<br />

Vielfältigkeit und Buntheit genau zu beschreiben ist nicht möglich, deshalb zeigen wir in weiterer<br />

Folge nur ein paar ganz besondere Begegnungen mit den bzw. Leistungen der Menschen, mit denen<br />

wir arbeiten sowie Alltagssituationen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf.<br />

Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren stetigen und engagierten Einsatz<br />

„Gemeinsam für Menschen“.<br />

Gisela Kersting-Kristof, MBA, Geschäftsführerin<br />

Tierisch genial!<br />

Eine Besonderheit des<br />

Zentrums für Entwicklungsförderung<br />

ist die<br />

tiergestützte Therapie.<br />

Tiere können bei Kindern<br />

viel bewirken.<br />

Sie helfen durch ihre<br />

bloße Anwesenheit,<br />

Angst und Stress zu reduzieren.<br />

Zudem lernen<br />

Kinder im Umgang mit<br />

Tieren Verantwortung,<br />

Fürsorge und sie erfahren<br />

eine sofortige Reaktion<br />

auf ihr Tun.<br />

Ein Beispiel dafür liefert<br />

uns der kleine Fabian<br />

(4 1/2 Jahre):<br />

Fabian wurde mit einer<br />

Hemiparese geboren, d.h. er konnte und wollte<br />

seine rechte Hand nicht richtig einsetzen. In der<br />

Physiotherapie verweigerte er seine Mitarbeit.<br />

An diesem Punkt kamen die Tiere ins Spiel. Fabian<br />

liebt Tiere und kümmert sich gerne um sie. Zu<br />

Beginn besuchte ihn das Meerschweinchen Leoni<br />

im Therapiezimmer. Nun wollte Leoni unbedingt<br />

mit der rechten Hand gestreichelt werden,<br />

weil sie das einfach viel lieber hatte. Fabian<br />

akzeptierte das von Anfang an und versuchte es<br />

daher auch immer wieder. Auch die Bürste, die<br />

das Meerschweinchen mitbrachte, wurde von<br />

Fabian gerne verwendet. Mit der linken Hand<br />

bürstete er und mit der Rechten fütterte er Leoni<br />

mit Petersilie.<br />

In einem nächsten Schritt besuchte Fabian Leoni<br />

und ihre Freunde im Stall. Seine Aufgabe<br />

dort: eine Karotte oder Gurke schneiden und die<br />

Trinkflasche der Tiere mit frischem Wasser befüllen.<br />

Alles Tätigkeiten, bei denen beide Hände<br />

eingesetzt werden mussten. Fabian übernahm<br />

diese Aufgaben mit großer Freude und hochmotiviert,<br />

denn sobald er das Gemüse geschnitten<br />

hatte, durfte er es den Tieren geben, die schon<br />

hungrig darauf warteten.<br />

Bei allen Aufgaben, die an ein Kind gestellt werden,<br />

ist es ganz wichtig, dass das Kind weiß, aus<br />

welchem Grund es etwas<br />

tut. Im Stall bei den<br />

Tieren ist dies sehr gegenwärtig.<br />

Hinter dem<br />

Zaun sitzen quiekend<br />

die Meerschweinchen<br />

und beobachten alles.<br />

Das Kind sieht diese<br />

Erwartungshaltung seines<br />

Gegenübers und<br />

merkt, dass die Aufgabe<br />

Sinn macht. Wenn<br />

es ein geschnittenes<br />

Stück ins Gehege legt,<br />

erhält es unmittelbar<br />

die Bestätigung für seine<br />

Handlung. Das ist<br />

eine große Motivation,<br />

gleich noch ein Stück<br />

abzuschneiden und weiter<br />

zu machen.<br />

Nicole Bräuer, Tierpsychologin<br />

(ZEF)<br />

20 Förderung & Begleitung | <strong>2010</strong>


Kommunikation – eine allgegenwärtige<br />

und vielseitige Herausforderung an die<br />

Pädagoginnen in einer Basalen Förderklasse<br />

07:15 – 08:00 Dialogisches Gestalten des Ankommens,<br />

Begrüßens und Entkleiden der Schülerinnen.<br />

Dazwischen:<br />

07:19 Anruf: Kollegin teilt mit, dass sie verspätet<br />

kommt; der 18er hat ein Problem.<br />

07:30 Diskussion der Kolleginnen über Form und<br />

Inhalt der gestrigen Konferenz.<br />

07:50 Auftritt der Direktorin, die nach einer<br />

dringenden Lösung für eine unbesetzte Klasse<br />

sucht – wie viele Schülerinnen fehlen? Kann eine<br />

Lehrerin abgezogen werden?<br />

07:51 Absprache „rufender“ Weise über den<br />

Gang mit jenen Kolleginnen, die bereits mit ihren<br />

Schülerinnen die Frühaufsicht verlassen haben.<br />

08:00 – 09:00 Dialogische Gestaltung der Pflegesituationen<br />

und des Morgenkreises mit den<br />

Schülerinnen. Dazwischen:<br />

08:03 Eintrag im Mitteilungsheft: Bitte schicken<br />

Sie mir das Formular für den Sommeraufenthalt.<br />

Es folgt ein Telefonat mit dem Büro, eine Anfrage<br />

bei der Direktion, ein Telefonat mit den Eltern,<br />

um eine Klärung herbeizuführen.<br />

08:17 Während der Vorbereitungen zum Morgenkreis:<br />

Auftritt der Sprachheilpädagogin, ob sie<br />

denn, da ja die Schülerin M. nicht gekommen ist,<br />

heute ausnahmsweise früher mit der Therapieeinheit<br />

für den Schüler D. starten könnte.<br />

08:30 Während im Morgenkreis gerade Schüler<br />

T. begrüßt wird, läutet das Diensthandy, die Sekretärin<br />

möchte gerne wissen, wie viele Nachmittagskinder<br />

heute anwesend sind und ob eh<br />

alles bei uns passt. Das Ergebnis der Blitzumfrage<br />

per Haussprechanlage wird ihr in Echtzeit<br />

mitgeteilt.<br />

09:00 – 09:45 Dialogisch gestaltete Jause mit<br />

den Schülerinnen. Dazwischen:<br />

09:13 Die Physiotherapeutin trifft in der Klasse<br />

ein, gefolgt von zwei Orthopädietechnikern,<br />

denn es gilt, dem Schüler P. ein Mieder anzupassen<br />

- am besten gleich.<br />

09:45 – 11:00 Dialogische Gestaltung unterschiedlicher<br />

Förderangebote mit den Schülerinnen.<br />

Dazwischen:<br />

10:12 Die Lehrerin für Islamische Religion schaut<br />

kurz in die Klasse, umzuerklären, warum wir<br />

gestern umsonstauf siegewartet haben.<br />

10:33 Ein Schüler aus der S-Klasse klopft andie<br />

Türe. Er möchte die Papierkiste holen. Als Gegenangeboterhälterdie<br />

Entsorgung des Altglases.<br />

10:40 Die Eltern von D.<br />

treten unangemeldet in<br />

die Klasse.Sie kommen,<br />

um die zu klein gewordene<br />

Stehversorgung<br />

abzuholen.<br />

11:00 – 12:45 Dialogisch<br />

gestaltete Mittagssituation<br />

und Übergabe<br />

der Schülerinnen an<br />

dieNachmittagsbetreuung.<br />

Dazwischen:<br />

12:20 Während T. die<br />

Zähne geputzt werden,<br />

stürmt der für EDV zuständige<br />

Lehrer atemlos<br />

in die Klasse und<br />

beginnt den neuen<br />

Drucker zu installieren.<br />

12:29 Die Direktorin<br />

hetzt in die Klasse und<br />

will die Lagerungsmatte<br />

entziehen.<br />

12:50 Die Stimme des<br />

Fahrtendienstfahrers<br />

ertönt, wo denn Samantha<br />

sei? Bei uns<br />

gibt es keine Samantha.<br />

Vielleicht in einer<br />

S-Klasse oder in der<br />

Volksschule drüben?<br />

Wie ist denn der Nachname?<br />

12:55Dialogischgestaltete<br />

Verabschiedung<br />

von den Schülerinnen<br />

Fachbetreuerinnen der Basalen<br />

Förderklassen<br />

Förderung &Begleitung |<strong>2010</strong><br />

21


HandWerk – wo Klientinnen ihre Kreativität<br />

entdecken und entfalten können<br />

Im HandWerk – der Tagesstruktur der FöBe –<br />

wird großer Wert auf die künstlerische Entfaltung<br />

der Klientinnen gelegt.<br />

Die Arbeit mit den unterschiedlichsten Materialien<br />

wie z. B. mit Holz, Keramik, Filz, Papier, Wachs<br />

oder Draht ermöglicht uns, unabhängig von der<br />

Grunderkrankung bzw. den bereits vorhandenen<br />

Kenntnissen in der Verarbeitung der Materialien,<br />

die Klientinnen auf den unterschiedlichsten<br />

Ebenen zu fördern und bei der Erweiterung ihrer<br />

Kompetenzen zu begleiten.<br />

So wird etwa durch die Gestaltung von kleinteiligen<br />

Produkten die Feinmotorik geschult. Gelingt<br />

es einer Klientin, ein Produkt selbständig herzustellen,<br />

fördert das ihr Selbstwertgefühl. Die soziale<br />

Kompetenz verbessert sich durch die Arbeit<br />

in einer Gruppe.<br />

Vom Holzstück zum Ring<br />

Farblich abgestimmte Holzteile werden zusammengeleimt,<br />

in kleine Stücke geschnitten und<br />

mit der Schleifmaschine z. B. zu Scheiben, länglichen<br />

Stiften oder Würfeln grob geschliffen. Jedes<br />

Einzelstück wird nach dem Grobschliff per<br />

Hand noch glatt geschliffen. Zum Schluss werden<br />

alle Holzteilchen mit gut verträglichem Öl<br />

eingepinselt.<br />

Um einen Ring zu erhalten, wird ein würfelförmiges<br />

Holzstück in der Mitte mit einem fingerdicken<br />

Bohrer durchgebohrt und anschließend<br />

geschliffen. Je nach Druck werden die Kanten<br />

abgerundet oder die Stärken verändert.<br />

Elisabeth Neubauer, Behindertenbetreuerin<br />

Sozialarbeit in der Mobilen Frühförderung:<br />

effektiv - inklusiv - emanzipativ<br />

Betrachtet man das Kind ganzheitlich in seinem<br />

Familiensystem, ist eine Intervention seitens der<br />

Sozialarbeiterin oftmals hilfreich, um die Eltern<br />

sozialrechtlich zu beraten, in ihren eigenen Kompetenzen<br />

zu stärken und gegebenenfalls bei der<br />

Umsetzung behilflich zu sein. <strong>2010</strong> begleiteten<br />

die Sozialarbeiterinnen die Frühförderfamilien<br />

bei folgenden Themen:<br />

300 Fälle Unterstützung der Eltern, Leistungen<br />

zu beantragen bzw. Vermittlung an weiterführende<br />

Einrichtungen<br />

110 Familien Unterstützung bei der Suche nach neuen,<br />

nicht gesundheitsschädigenden, finanzierbaren<br />

und teilweise behindertengerechten Wohnungen<br />

250 mal Unterstützung, um z. B. eine drohende<br />

Delogierung abzuwenden, die finanziellen Mittel<br />

für den Lebensunterhalt aufzubringen, Unterhaltsforderungen<br />

einzuklagen, Beihilfen zu<br />

beantragen und außernatürliche Hilfsmittel zu<br />

erhalten, welche nicht als Kassenleistung abgegolten<br />

werden können<br />

60 Personen Beratung in arbeitsrechtlichen<br />

Angelegenheiten und Weitervermittlung, mit<br />

Schwerpunkt bei den Wiedereinsteigerinnen und<br />

Alleinerzieherinnen in Kombination mit fehlenden<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

80 Fälle Klärung des Versicherungsschutzes,<br />

Einreichung von Spitalskosten beim Unterstützungsfonds,<br />

Information zu Kostenbeitrag bei<br />

Heilbehelfen und anderen orthopädischen Hilfsmitteln,<br />

Organisation von Pflegebetten etc.<br />

Sozialarbeit als Menschenrechtsprofession in<br />

der Mobilen Frühförderung setzt dort an, wo<br />

Prävention die größtmögliche Wirkung erzielt -<br />

direkt in der Familie, im frühen Kindesalter und<br />

in einem multiprofessionellen Team.<br />

DSA Krammer / DSA Sitte / DSA Kreil<br />

22 Förderung &Begleitung |<strong>2010</strong>


Bewohnerin der Verhaltenstherapeutischen<br />

Wohngemeinschaft auf Erfolgskurs –<br />

Matura in Sicht<br />

S. übersiedelte im Alter von 19Jahren von einer<br />

Wohngemeinschaft des Jugendamtes in die Verhaltenstherapeutische<br />

Wohngemeinschaft der<br />

FöBe.<br />

Beim Erstbesuch in der Wohngemeinschaftredete<br />

S. kaum, betonte aber immer wieder, dass esihr<br />

größter Wunsch wäre, die Matura nachzuholen,<br />

um studieren zu können.<br />

Aufgrund ihrer schwierigen, psychischen Situation<br />

war S. in der 9. Schulstufe zum Schulabbruch<br />

gezwungen worden -immer wiederkehrende depressive<br />

Stimmungen, Angstzustände, mangelnde<br />

Selbstsicherheit und große Prüfungsangst machten<br />

ihr das Leben schwer. Umeine (scheinbare)<br />

Balance halten zu können, war S. mit ihrem Körpergewicht<br />

und ihrem Essverhalten beschäftigt -<br />

anorektische und bulimische Phasen wechselten<br />

einander ab.<br />

In der Wohngemeinschaft zeigte sich S. sehr höflich<br />

und kontrolliert, war ihren Mitbewohnerinnen<br />

gegenüber aber sehr distanziert. Von Anfang an<br />

war sie gewissenhaft und kooperierend. Ihr Zimmer<br />

wirkte ausgesprochen unauffällig und wurde<br />

penibel sauber gehalten -nur die große Waage<br />

mitten im Raum deutete auf eine tiefer liegende<br />

Problematik hin.<br />

In der Einzeltherapie wurde ein Etappenplan erarbeitet,<br />

damit der „Traum Matura“ Wirklichkeit<br />

werden konnte: S. verbrachte drei Monate in einer<br />

psychiatrischen Tagesklinik, umeine Tagesstruktur<br />

und soziale Kontakte zu trainieren. Danach<br />

absolvierte sie neun Monate lang ein Arbeitstraining.S.war<br />

an ihrem Trainingsplatz sehr beliebt;<br />

zum ersten Mal erlebte sie sichtbaren Erfolg und<br />

gewann Sicherheit.<br />

Weitere Schritte in der Einzeltherapie folgten: S.<br />

reflektierte offener über ihre Familie, löste sich<br />

von zuHause langsam ab, gewann an Selbständigkeit<br />

und konnte schließlich eine „erwachsene<br />

Beziehung“ zu ihrer Familie aufbauen. Sieschaffte<br />

die Gratwanderung, ihre Eltern um finanzielle<br />

Hilfe zu bitten, damit sie das Gymnasium abschließen<br />

kann, ohne ihre hart erkämpfte Unabhängigkeit<br />

wieder zu verlieren. Die Familie sagte<br />

schließlich die nötigeUnterstützung zu.<br />

Seit diesem Moment lernt S. zielstrebig und konsequent;<br />

siemeistertHaus- und Schularbeiten mit<br />

gutem Erfolg und kann kleine Rückschläge jetzt<br />

besserakzeptieren, ohne an sich zu zweifeln.<br />

Ihr Essverhalten hat sich harmonisiert -S.kann<br />

wieder ohne Druck essen und muss nicht mehr<br />

ständig Kalorien zählen. Die Waage ist in eine<br />

Ecke des Zimmers verschwunden.<br />

Ihr Selbstvertrauen steigt weiter, das zeigt sich<br />

auch in der Haltung anderen gegenüber. S.wirkt<br />

empathischer, warmherziger und fröhlicher. Seit<br />

über einem Jahr hat S. eine feste Beziehung zu<br />

einem jungen Mann; sie hat gelernt, Nähe zuzulassenund<br />

zu genießen.<br />

Doch neben all den kleinen und oftnicht sichtbaren<br />

Erfolgen, wird sich S. auch ihren großen Traum<br />

erfüllen und im Frühling 2011 maturieren –die<br />

Belohnung für viel harte Arbeit und viele Tränen<br />

istzum Greifen nah! Herzlichen Glückwunsch!<br />

Mag. a Annik Bruckner, Psychologin<br />

Mobile Frühförderung<br />

•6.880 Familienkontakte<br />

• 196 Erstgespräche<br />

• 712 Wochenstunden für Frühförderung<br />

Zentrum für Entwicklungsförderung<br />

• 677 Patientinnen (234 Mädchen,<br />

443 Buben)<br />

• 315 Neuzugänge<br />

• 1.077 Krankenkassenpauschalen<br />

Basale Förderklassen<br />

• 110 Schülerinnen (56 mit Nachmittagsbetreuung)<br />

• 12 Neuaufnahmen im Wintersemester<br />

• 21 Praktikantinnen<br />

HandWerk<br />

• Jüngste Klientin 23 Jahre, älteste Klientin<br />

64 Jahre ( Ø 38 Jahre)<br />

• Ø Verweildauer 6 Jahre, 2 Monate<br />

(längste Betreuung 22 Jahre)<br />

• 13 Neueintritte<br />

Wohnen<br />

• Ca. 20.000 Stunden für Klientinnen in<br />

der Mobilen Betreuung<br />

• 329 Stunden Kommunikationszentrum<br />

„Treffpunkt“<br />

• 163 Anfragen für Mobile Betreuung<br />

Jüngste Klientin 18 Jahre, älteste Klientin<br />

82 Jahre<br />

Förderung &Begleitung |<strong>2010</strong><br />

23


Team Idee<br />

Unser sozialökonomischer Betrieb Team Idee würde 2011 sein zwanzigjähriges Jubiläum feiern.<br />

Leider wird es nicht dazu kommen, da der Betrieb nicht nur bis zum 30.6.2011 seinen Standort in<br />

der Eitnergasse 10 schließen wird, sondern darüber hinaus auf Geheiß der Fördergeber AMS und<br />

WAFF als eigenständige gemeinnützige GmbH liquidiert werden muss.<br />

Für mich als Geschäftsführer, welcher seit 1.5.1997 diesem Betrieb vorstand, ist dies ein äußerst<br />

schmerzliches Erlebnis. Trotzdem möchte ich betonen, dass ich auf einige sogenannte Hardfacts<br />

sehr stolz bin. In erster Linie bin ich stolz auf meine Mitarbeiterinnen und dankbar für mein Team,<br />

welches mich ohne nennenswerte Fluktuation die letzten Jahre am Standort Eitnergasse begleitet<br />

hat. Sozialarbeiter, Anleiter und Bereichsverantwortliche, Büroleiterin und Outplacement, sie alle<br />

waren ausgezeichnete Expertinnen. Gemeinsam ist es uns gelungen, aus einer besseren Kleinwerkstatt<br />

einen professionellen Betrieb zu schaffen, in dem daran gearbeitet wurde, arbeitsmarktferne<br />

Personen mittels sinnvoller Beschäftigung in unterschiedlichsten Bereichen wieder in die Arbeitswelt<br />

zu integrieren. Weiters möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

bedanken, welche mit uns eng zusammen arbeiteten. Auch bei unserer Eigentümerin, vertreten insbesondere<br />

durch unsere Präsidentin Mag. a Christine Lapp bedanke ich mich für die Unterstützung<br />

in den letzten, bereits sehr schwierig gewordenen Jahren.<br />

20 Jahre soziale Arbeit im Auftrag der Gemeinde Wien<br />

und des Arbeitsmarktservice<br />

1983 wurde von den <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>n ein Projekt „Sammeln, Reparieren<br />

und Adaptieren von medizinischen Hilfsmitteln“ gestartet und eine<br />

Werkstätte im 14. Bezirk, Linzer Straße 466, eingerichtet. Dieses „Vorläuferprojekt“<br />

beschäftigte Langzeitarbeitslose, die mittels der Aktion 8000<br />

wieder ins Berufsleben integriert werden sollten.<br />

1991 wurde als Ergebnis einer 1990 durchgeführten Studie aus diesem<br />

Projekt der sozialökonomische Betrieb (SÖB) „Team Idee“. Das Landesarbeitsamt<br />

(heute Arbeitsmarktservice) übernahm gemeinsam mit der Stadt<br />

Wien die Förderung. Erstmals wurde im Betrieb Sozialarbeit angeboten.<br />

1994 übersiedelte der Betrieb von der seit 1989 bezogenen Werkstätte am<br />

Schützplatz 3, 14. Bezirk, in Räumlichkeiten einer ehemaligen Tischlerei<br />

in den 16. Bezirk, Neumayrgasse 15 und umfasste neben der Tischlerei bereits<br />

eine Schlosserei, Malerei/Anstrich und Ergotherapie. Der SÖB führte<br />

mit 8 Schlüsselkräften (SK) und durchschnittlich 35 Transitkräften (TAK)<br />

Wohnungsadaptierungen und Renovierungen durch und erzeugte Hilfsmittel<br />

vor allem für Menschen mit Behinderung sowie Therapiematerial<br />

und Behelfe für Physio- und Ergotherapie. Ein richtungsweisendes Service<br />

Josef Schaukowitsch, Geschäftsführer<br />

24 Team Idee | <strong>2010</strong>


war die kostenlose Beratung<br />

der Klientinnen<br />

über behindertengerechte<br />

Wohnungsadaptierungen<br />

durch eine<br />

Ergotherapeutin. Zirka<br />

die Hälfte aller Beschäftigten<br />

fand im Anschluss<br />

einen Job!<br />

1998 wurde vom AMS<br />

und der Gemeinde Wien<br />

eine zusätzliche Frauenwerkstätte<br />

für Tischlerinnen<br />

in der Herbststraße<br />

bewilligt. Nach<br />

dem erfolgreichen Umbau<br />

eines ehemaligen<br />

Lebensmittelgeschäftes<br />

– nahezu alle baulichen<br />

Adaptionen wurden<br />

von den Frauen in<br />

Eigenregie gemacht –<br />

spezialisierten sich die<br />

Beschäftigten auf die<br />

Produktion von Bio-<br />

Möbeln. Es entstand<br />

auch unser erstes, von<br />

den Tischlerinnen geplantes<br />

und realisiertes Verkaufslokal. Die Zahl<br />

der Beschäftigten im SÖB stieg bis zum Jahr<br />

2000 auf mehr als 50 TAK und 15 SK.<br />

2003 änderte sich die Gesellschaftsform. Aus<br />

dem Projekt Team Idee wurde die „<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Team Idee-SÖB GmbH“. Auf Wunsch<br />

des AMS begannen wir, nach einem neuen, größeren<br />

Standort zu suchen, da unsere betrieblichen<br />

Gegebenheiten im 16. Bezirk einfach zu<br />

klein wurden.<br />

Mit dem 31.3.2004 übersiedelten alle Bereiche<br />

in den neuen Standort in 1230 Wien, Eitnergasse<br />

10. Zuerst wurden die Büroräumlichkeiten soweit<br />

nutzbar gemacht, dass ein geregeltes Arbeiten<br />

möglich war. Danach wurde die vorhandene<br />

Lagerhalle in eine Werkstätte umgebaut, Wände<br />

versetzt, die Heizung erneuert und die Elektrik,<br />

den Anforderungen des neuen Maschinenparks<br />

entsprechend, verbessert. Leider stellten sich<br />

erste Schwierigkeiten in der mangelnden Zubuchung<br />

von Transitarbeitskräften ein. Die Betreuungsqualität<br />

unserer TAK wurde durch ein neues,<br />

mit dem Verein DIALOG erarbeitetes Werkzeug<br />

„Präventivkonzept zur Gesundheitsförderung<br />

und Suchtvorbeugung“ entscheidend verbessert.<br />

Dieses Werkzeug war ein zentrales Betreuungselement<br />

bis zur Betriebsschließung.<br />

2006 feierten die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> ihr<br />

60-jähriges Jubiläum. In diesem Rahmen wurde<br />

über die Arbeit bei Team Idee ein Imagefilm<br />

gedreht. Dieser Film, welcher unsere Arbeitsschwerpunkte<br />

zum Thema hatte, fand sehr großen<br />

Anklang! In einer Ausstellung im Rathaus<br />

konnten wir das Leistungsspektrum unseres Betriebes<br />

darstellen.<br />

Nach intensiver Umbauarbeit feierten wir 2007<br />

die Eröffnung unseres barrierefreien Verkaufslokales<br />

im 18. Bezirk, welches nicht nur unsere<br />

Produkte, sondern auch in reger Vernetzungsarbeit<br />

Erzeugnisse von gemeinnützigen Werkstätten<br />

und sozialökonomischen Betrieben aus<br />

ganz Österreich, anbot. Obwohl wir damit eine<br />

Erweiterung unseres Arbeitsplatzangebotes um<br />

4 Arbeitsplätze erreichten, kam es de facto in<br />

allen Bereichen zu einer durchgehenden Unterbesetzung<br />

mit Transitarbeitskräften.<br />

Im Jahr 2008 wurde die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Team Idee SÖB GmbH für die Leistungen im Be-<br />

Team Idee |<strong>2010</strong><br />

25


eich Umweltschutz, die Verwendung nachhaltiger Materialien in der Produktion<br />

und für Maßnahmen im Bereich Energieeinsparungen im Rahmen<br />

des ÖkoBusinessPlan Wien ausgezeichnet.Durch intensiveMarketingmaßnahmen<br />

konnten die Umsätze auf Rekordniveau gesteigertwerden, obwohl<br />

wirinder Beschäftigungsauslastung ein Minus zu verzeichnen hatten.<br />

Nach einer Zubuchungssperre des AMS in der ersten Jahreshälfte stieg der<br />

waff 2009 als Fördergeber ein und nahm im zweiten Halbjahr entscheidenden<br />

Einfluss auf unseren Betrieb. Die Auslastung mit Transitkräften<br />

verbesserte sich schlagartig bis zum Jahresende. Ein Highlight war auch<br />

unser Adventmarkt im Parlament. Negativ waren leider zwingend notwendige<br />

DV-Auflösungen bei Schlüsselkräften aufgrund von Budgetkürzungen.<br />

<strong>2010</strong> erreichte unser SÖB über das ganze Jahr hinweg die Vollauslastung,<br />

erzielte gute Vermittlungserfolge und sehr gute Umsätze. Leider musste<br />

im Frühjahr aufgrund der Kürzungen der Fördermittel das Verkaufslokal<br />

„handwerKunst“ geschlossen werden.<br />

Im November <strong>2010</strong> wurde vom AMS und waff die komplette Schließung<br />

unseres SÖB mit 31.3.2011 beschlossen. Andere Meilensteine des abgelaufenen<br />

Jahres wie der Betriebsbesuch von AK-Präsident Herbert Tumpel<br />

mit dem gemeinsamen Hissen der neuen Betriebsfahne und die neuerliche<br />

Auszeichnung als ÖkoBusinessPlan Wien verblassen naturgemäß vor diesem<br />

Hintergrund.<br />

Auszeichnung Ökoprofit<br />

Team Idee wurde bereits im Jahr 2007 als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet.<br />

<strong>2010</strong> wurde dem Betrieb diese Auszeichnung zum zweiten Mal zuteil.<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Umweltberatung Wien wurde das seit<br />

2007 bestehende Umweltprogramm in Hinblick auf die Wirksamkeit der<br />

umgesetzten Maßnahmen evaluiert und aktualisiert.<br />

So konnte z. B. durch die Umrüstung der Werkstattbeleuchtung eine Stromreduktion<br />

von 25% erzielt werden. Die Wärmedämmung der Heizungsverteilerleitungen<br />

führte zu maßgeblichen Einsparungen beim Gasverbrauch.<br />

Eine neue Pinselreinigungsanlage verbesserte die Abwasserqualität entscheidend.<br />

Die Präsentation des Umweltberichts fand im Dezember <strong>2010</strong> statt und<br />

wurde von der Kommission als einer der Besten bewertet. Bei der feierlichen<br />

Übergabe der Auszeichnung im März 2011 war leider schon beschlossen,<br />

dass Team Idee geschlossen werden muss!<br />

Team Idee<br />

Seit 1993:<br />

• 39 Schlüsselkräfte<br />

• 1.298 Transitarbeitskräfte<br />

Seit 2007:<br />

• 393 Trainingsarbeitsplätze<br />

Insgesamt 1.691 betreute Menschen<br />

26 Team Idee |<strong>2010</strong>


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit koordiniert und erfasst<br />

intern und extern die PR-relevanten Vorgänge<br />

aller Bereiche und unterstützt die Organisation<br />

von Veranstaltungen. Sie arbeitet eng mit einer<br />

Medienfirma zusammen, um Tätigkeiten und Veranstaltungen<br />

der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> publik zu<br />

machen und das Vertrauen und das Interesse der<br />

Öffentlichkeit zu fördern. Nach einem intensiven<br />

Diskussions- und Vergleichsprozess wurde für<br />

die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> ein neues „Corporate<br />

Design“ geschaffen. Damit werden die engagiert<br />

durchgeführten Leistungen in zeitgemäßer und<br />

geeigneter Form in der Öffentlichkeit dargestellt.<br />

Durch dieses einheitliche Auftreten aller Bereiche<br />

nach innen und nach außen wird die Identifikation<br />

von Mitarbeiterinnen bzw. Kundinnen<br />

gefördert und ein höherer Bekanntheitsgrad erreicht.<br />

Alle Festlegungen dieses „Corporate Designs“<br />

sind, pro Betrieb, in einem Manual (Style<br />

Guide) festgelegt. Sämtliche Beschilderungen<br />

aller Bereiche wurden auf das neue Design geändert.<br />

Die Anschaffung eines zweiten Messestandes,<br />

der für verschiedenste Veranstaltungen<br />

und Präsentationen verwendbar ist, gibt dem<br />

öffentlichkeitswirksamen Auftreten der <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> mehr Flexibilität. Der neuen gemeinsamen<br />

Linie entsprechend, sind die <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> mit allen Betrieben und Bereichen<br />

nunmehr unter einer einheitlichen Telefonnummer<br />

(mit Unterstützung von erweiterten Servicezeiten<br />

der gemeinsamen Telefonzentrale)<br />

erreichbar.<br />

Von den vielen Veranstaltungen und Vorträgen<br />

die von Mitarbeiterinnen durchgeführt oder besucht<br />

wurden, hier eine kleine Auswahl:<br />

•3. Platz beim „trend Austrian Annual Report<br />

Award <strong>2010</strong>“<br />

•Messestand auf der “Senior aktuell“ in der <strong>Wiener</strong><br />

Stadthalle<br />

•Teilnahme Pflege und Betreuung in Wien - Perspektiven,<br />

Strategien, Planungen<br />

•Teilnahme am 9. <strong>Wiener</strong> Töchtertag<br />

•6. Meidlinger SeniorInnentag<br />

•„AAL a benefit-for ALL“ beim AIT Austrian Institute<br />

of Technology<br />

•Teilnahme Aktive Arbeitsmarktpolitik des DSE<br />

•Teilnahme Plattform für psychosoziale Gesundheit<br />

•Teilnahme Messe Jeder für Jeden im Rathaus<br />

•Betriebsbesuch von Präsident Mag. Tumpel in<br />

der Team Idee GmbH<br />

•Teilnahme Attraktivität von Pflege- und Sozialbetreuungsberufen<br />

- mobile Dienste<br />

•Besuch des Behindertenanwalts Dr. Buchinger<br />

in der Mobet und SenWG Linzerstraße<br />

•Teilnahme mit Infostand Perspektive: 10 Die<br />

Jobmesse des DSE-Wien<br />

•Infostand am 14. Österreichtag im Rathaus<br />

•pflegekongress10<br />

•Infostand beim 11. <strong>Wiener</strong> SeniorInnentag im<br />

Rathaus<br />

•Infostand auf der <strong>Wiener</strong> HerbstSenioren Messe<br />

•Pflegebörse<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

27


Mitarbeiterinnen<br />

Anzahl der Mitarbeiterinnen<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Anzahl der Stunden nach Betrieben<br />

Aufwendungen<br />

für Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

in EUR pro Mitarbeiterin<br />

234<br />

50<br />

94<br />

6.877<br />

50<br />

1.370,50<br />

343<br />

81<br />

557<br />

888 12.922<br />

584<br />

•<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Alten- und Pflegedienste Förderung & Begleitung Team Idee<br />

• • •<br />

Das Thema „Bildung“ – d.h. Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für alle Mitarbeiterinnen – hat bei den<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>n immer schon einen hohen<br />

Stellenwert. Wie gewohnt, setzte jeder Bereich<br />

im Jahr <strong>2010</strong> eigene Schwerpunkte, die den aktuellen<br />

inhaltlichen Herausforderungen entsprachen,<br />

um.<br />

Neben den beruflichen Fortbildungen für die Bereiche<br />

Heimhilfe, Pflegehilfe und DGKP wurde<br />

in den Alten- und Pflegediensten verstärkt auch<br />

für die Mitarbeiterinnen im Besuchs- und Reinigungsdienst<br />

sowie für die Mitarbeiterinnen in<br />

der Administration Fortbildungen zu berufsspezifischen<br />

und tagesaktuellen Themen angeboten.<br />

Stark erhöht wurde auch das Angebot von<br />

Heimhilfe-Kursen. Selbstverständlich wird auch<br />

weiterhin die bewährte Weiterqualifizierung<br />

von der Heimhilfe zur Pflegehilfe und zur DGKP<br />

gefördert. Speziell in Zeiten in denen gespart<br />

werden muss, ist es wichtig, den Mitarbeiterin-<br />

nen Angebote zur Weiterentwicklung machen zu<br />

können und das Thema Bildung noch stärker in<br />

den Mittelpunkt zu rücken. Die Mitarbeiterinnen<br />

der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> beschäftigten sich mit<br />

dem Thema „Teambildung“. Firmenübergreifend<br />

fand für alle Führungskräfte und Betriebsräte<br />

eine Informationsveranstaltung der AUVA zum<br />

Thema „Arbeitsunfälle“ statt.<br />

Gesundheitsförderung stellt ein weiteres zentrales<br />

Element dar. Das Angebot von Bewegungskursen<br />

in Kooperation mit dem ASKÖ, sowie<br />

gemeinsame Laufveranstaltungen werden fortgeführt<br />

und neue Projekte (wie z. B. Ernährung)<br />

initiiert. Desweiteren gab es ein Angebot zum<br />

Thema Burnout-Prävention. Auch bei Team Idee<br />

war es <strong>2010</strong> möglich, für alle Transitarbeitskräfte<br />

und Schlüsselkräfte ein Beratungsangebot der<br />

ÖSB - Unternehmensberatung hinsichtlich Gesundheitsförderung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

28 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong>


Altersstruktur<br />

Altersstruktur Arbeiterinnen<br />

Altersstruktur Angestellte<br />

unter 20 Jahre<br />

älter als 60 Jahre<br />

unter 20 Jahre<br />

älter als 60 Jahre<br />

21-30 Jahre<br />

83<br />

6<br />

9 21-30 Jahre 3 1<br />

51-60 Jahre<br />

99<br />

214<br />

57<br />

51-60 Jahre<br />

152<br />

165<br />

171<br />

31-40 Jahre<br />

256<br />

41-50 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

Altersstruktur Arbeiterinnen<br />

APFL WISO FöBe Team Idee Summe<br />

5 0 0 0 5<br />

Gesamt 707 4 9 32 752<br />

Altersstruktur Angestellte<br />

APFL WISO FöBe Team Idee Summe<br />

0 0 0 0 0<br />

Gesamt 181 90 225 13 509<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong><br />

29


Qualität<br />

Gesundheitsförderung<br />

Qualitätshandbücher<br />

Mitarbeiterinnen<br />

-<br />

gespräche<br />

Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

Mitarbeiterinnen<br />

-<br />

qualifiziierung<br />

Fachbibliothek<br />

Anleitung durch<br />

gewerbliche Meister<br />

Expertinnen<br />

Zuziehung externer<br />

Fallbesprechun<br />

llbesprechunge<br />

gen,<br />

Superv rvision<br />

der Therapien<br />

Evaluationsk aluationskri riteri terien en<br />

handbücher<br />

Organisations -<br />

handbücher<br />

Mitarbeiterinne nnen -<br />

Auf Betreiben der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Förderung<br />

& Begleitung GmbH (FöBe) wurde im Bereich<br />

der <strong>Wiener</strong> Behindertenorganisationen<br />

im März <strong>2010</strong> der Qualifizierungsverbund der<br />

<strong>Wiener</strong> Behindertenorganisationen mit acht Mitgliedern<br />

gegründet. Mittlerweile sind diesem<br />

Verbund 19 Organisationen beigetreten, der mit<br />

maßgeschneiderten Schulungen, Kostenvorteil<br />

für jede Organisation sowie Unterstützung bei<br />

der Personalentwicklung punktet.<br />

<strong>2010</strong> nutzen 74 Mitarbeiterinnen die Vorteile<br />

des Qualifizierungsverbundes. Das AMS übernimmt<br />

unter bestimmten Voraussetzungen 60<br />

bis 70% der Kurskosten pro Mitarbeiterin. In<br />

der FöBe wurde diese Möglichkeit im Jahr <strong>2010</strong><br />

intensiv genutzt. Mit Hilfe des Verbundes konnte<br />

den neuen gesetzlichen Bestimmungen des<br />

GuKG betreffend Qualifizierung der Mitarbeiterinnen<br />

im Behindertenbereich für pflegerische<br />

Unterstützungstätigkeiten in hohem Ausmaß<br />

Rechnung getragen werden. Ein weiterer Qualifizierungsschwerpunkt<br />

lag im Bereich der Arbeit<br />

mit Menschen mit psychischen Erkrankungen.<br />

Einen zweiten Verbund gründeten die <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Sozialdienste</strong> gemeinsam mit der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Alten- und Pflegedienste GmbH und vier<br />

weiteren Organisationen im Herbst <strong>2010</strong>. Auch<br />

in diesem Kontext wurden schon viele Weiterbildungen<br />

mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

abgewickelt.<br />

Im Zusammenhang mit der Förderung durch<br />

den Fonds Soziales Wien wurden <strong>2010</strong> erstmals<br />

in allen Einrichtungen der Mobilen Betreuung<br />

Einrichtungsaudits durch den Kostenträger<br />

durchgeführt. Die qualitative Überprüfung fand<br />

anhand der, mit dem Dachverband der <strong>Wiener</strong><br />

Sozialeinrichtungen vereinbarten Qualitätsstandards<br />

statt und verlief erfolgreich. Basierend<br />

auf dem gleichen Hintergrund wurden auch die<br />

Mobile Frühförderung und das Zentrum für Entwicklungsförderung<br />

begutachtet und in allen<br />

Belangen überdurchschnittlich positiv bewertet.<br />

30 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong>


Gemeinsam arbeiten<br />

Gemeinsam feiern<br />

Wie schon dargestellt, wird der Aus- und Weiterbildung bei den <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>n große Wichtigkeit<br />

beigemessen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen hängt sehr eng mit der Zufriedenheit<br />

unserer Klientinnen/Patientinnen/Kundinnen zusammen. Für hohe Qualität setzen sich alle Mitarbeiterinnen<br />

tagtäglich ein. Mitarbeiterinnen der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> arbeiteten auch <strong>2010</strong> wieder<br />

sehr engagiert in den verschiedensten themenspezifischen Arbeitsgruppen und facheinschlägigen<br />

Gremien insbesondere mit Vertreterinnen der Stadt Wien, des Dachverbands der <strong>Wiener</strong> Sozialeinrichtungen,<br />

Ministerien und Interessensvertretungen zusammen.<br />

<strong>2010</strong> begaben sich erstmals alle Führungskräfte der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

und deren Tochtergesellschaften gemeinsam in eine betriebsübergreifende<br />

Klausur. Als Ergebnis sind vorrangig Synergien, Strategiefindung, aber<br />

auch gegenseitige Information über den derzeitigen Stand der verschiedenen<br />

Dienstleistungen und Zukunftsvisionen zu nennen. Neben dem gemeinsamen<br />

Erarbeiten von Aufgabenstellungen blieb am Abend Zeit, um<br />

sich auch privat auszutauschen und näher kennenzulernen.<br />

Das Motto „Gemeinsam arbeiten – Gemeinsam feiern“ wird schon lange<br />

gelebt und spiegelt sich auch in den regelmäßig stattfindenden Mitarbeiterfesten.<br />

Besondere Anlässe sind das jährliche große Sommerfest der Alten-<br />

und Pflegedienste, die Feiern zu Jubiläen von Mitarbeiterinnen sowie<br />

die Weihnachtsfeiern. Die stetig wachsende Zahl an Teilnehmerinnen gibt<br />

uns Recht – gemeinsam reflektieren, die Zukunft gestalten und auch den<br />

Erfolg gemeinsam feiern!<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

31


Die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> in Zahlen<br />

Als führende Anbieterin sozialer Dienste erbringen die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> vielfältige soziale Leistungen<br />

im Auftrag der Stadt Wien und tragen damit wesentlich zur hohen Lebensqualität bei.<br />

Einnahmen<br />

Als gemeinnütziger Träger finanzieren sich die<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> großteils durch Mittel<br />

von öffentlichen Fördergebern. Angaben in %<br />

Aufwendungen<br />

Aufgrund der personalintensiven Tätigkeit<br />

zählen Personalaufwendungen zu den größten<br />

Aufwandsposten. Angaben in %<br />

Weitere<br />

Fördergeber<br />

AMS und<br />

waff<br />

4,9<br />

3,1<br />

Klientinnen<br />

2,7<br />

5,2<br />

Sonstige<br />

Sonstige<br />

Aufwendungen<br />

Sachkosten<br />

(inkl.AfA)<br />

13,3<br />

0,9<br />

0,9<br />

Materialkosten/<br />

bezogene Leistungen<br />

84,1<br />

Fonds Soziales Wien<br />

84,9<br />

Personalkosten<br />

Leistungen der Mitarbeiterinnen der <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Kontaktbesuchsdienst<br />

Mobile Ergotherapie<br />

Institut für Ehe- und Familientherapie<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Alten und- Pflegedienste GmbH<br />

Mobile Dienste<br />

(Heimhilfe, Hauskrankenpflege, Besuchsdienst, Reinigungsdienst)<br />

Geriatrisches Tageszentrum Anton Benya<br />

Betreute Seniorenwohngemeinschaften<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Förderung- und Begleitung GmbH<br />

Zentrum für Entwicklungsförderung<br />

Mobile Frühförderung<br />

Basale Förderklassen<br />

Beschäftigungstherapie HandWerk<br />

Wohnen (vollbetreut, teilbetreut)<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> Team Idee-SÖB GmbH<br />

Tischlerei<br />

Malerei & Anstrich<br />

Schlosserei<br />

Shop „handwerKunst“<br />

Bodenleger<br />

Sonstige<br />

7.247 Besuche<br />

1.466 Klientinnen<br />

510 Klientinnen<br />

3.600 Klientinnen<br />

2.570 Einsätze/Tag, 935.443 Leistungsstunden<br />

130 Besucherinnen<br />

169 Bewohnerinnen<br />

677 Kinder<br />

324 Kinder<br />

110 Schülerinnen<br />

49 Beschäftigte durchschnittlich<br />

106 Klientinnen<br />

45 Transitarbeitskräfte<br />

26 Transitarbeitskräfte<br />

14 Transitarbeitskräfte<br />

3 Transitarbeitskräfte<br />

8 Transitarbeitskräfte<br />

13 Transitarbeitskräfte<br />

32 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> | <strong>2010</strong>


Kooperationspartner |Fördergeber<br />

Die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> arbeiten eng mit anderen Organisationen und öffentlichen Auftraggebern<br />

zusammen. Als gemeinnütziger Träger finanzieren sie ihr umfassendes Leistungsangebot großteils<br />

durch Mittel von öffentlichen Fördergebern. Die <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> bedanken sich herzlich für<br />

diese Unterstützung, ohne die ihre Arbeit nicht möglich wäre.<br />

Kooperationspartner<br />

Fördergeber<br />

•Bezirksvorstehungen<br />

• Bundessozialamt<br />

• MA 10<br />

• MA 56<br />

• Sozialversicherungsträger<br />

• Stadtschulrat für Wien<br />

Mitgliedschaften<br />

• BAGS – Berufsvereinigung von Arbeitgebern<br />

für Gesundheits- und Sozialberufe<br />

• bdv Austria – Bundesdachverband für soziale<br />

Unternehmen<br />

•Dachverband <strong>Wiener</strong> Sozialeinrichtungen<br />

•DSE – <strong>Wiener</strong> Dachverband für sozialökonomische<br />

Einrichtungen<br />

•GAIMH – Gesellschaft für seelische Gesundheit<br />

in der frühen Kindheit<br />

•Gesellschaft der Ärzte in Wien<br />

•Heilpädagogische Gesellschaft<br />

•IHE Austria – Integration the Healthcare<br />

Enterprise<br />

•Internationaler Förderverein Basale Stimulation<br />

•Miteinander GmbH<br />

•NPO Institut<br />

•VIFF – Vereinigung für Interdisziplinäre<br />

Frühförderung e.V.<br />

•<strong>Wiener</strong> Netzwerk gegen sexuelle Gewalt an<br />

Mädchen, Buben und Jugendlichen<br />

•Wirtschaftskammer Wien<br />

Zusätzliche Mitgliedschaften<br />

• IG Kaufleute Kutschkerdörf’l EV<br />

• Währinger Wirtschaftsverein<br />

• ÖPWZ Forum Personalverrechnung<br />

• Kreditschutzverband<br />

• Bundesbeschaffung GmbH<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

33


Kontakt<br />

Standorte<br />

Betreute Seniorenwohngemeinschaften<br />

Schulstandorte (Basale Förderklassen)<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Camillo-Sitte-Gasse 6<br />

1150 Wien<br />

Robert Pschirer, Koordinator Öffentlichkeitsarbeit<br />

Adelheid Szauerzopf, Assistentin der Geschäftsführung<br />

Tel. +43 [1] 981 21<br />

wienersozialdienste@wiso.or.at<br />

Firmensitze und Standorte<br />

1150 Wien, Camillo-Sitte-Gasse 6<br />

1230 Wien, Eitnergasse 10<br />

34 <strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong>


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong><br />

Camillo-Sitte-Gasse 6<br />

1150 Wien<br />

Redaktion:<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong>, auinger design<br />

Konzept:<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit Mag. a Sylvia Mittermayer<br />

Gestalterisches Konzept:<br />

auinger design<br />

Fotos:<br />

Ludwig Schedl, Petra Spiola, Walter Schaub-Walzer,<br />

Medizin Medien Austria, Photostudio Willibald Haslinger,<br />

internes Fotoarchiv<br />

Druck:<br />

Druckerei Hans Jentzsch & Co GmbH<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Sozialdienste</strong> |<strong>2010</strong><br />

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