Die Ammoniten des fränkischen Caltoviums
Die Ammoniten des fränkischen Caltoviums
Die Ammoniten des fränkischen Caltoviums
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OsJcar Kuhn:<br />
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In erwachsenem Zustand ist der Querschnitt hoch-rechteckig, bis zu 25 mm Durchmesser<br />
dagegen übertrifft die Breite noch die Windungshölle. Bei 35 mm werden<br />
beide Größen gleich, sind manchmal schon früher kaum mehr verschieden. Sehr<br />
charakteristisch sind die flachen, nur wenig gegen die breit gerundete, median leicht<br />
eingesenkte Externseite hin konvergierenden Flanken, die von etwa 40 Hauptrippen<br />
bedeckt werden. Letztere sind hoch und gerade, teilen sich nahe der Externseite in<br />
zwei Sekundärrippen und schwellen an der Teilungsstelle manchmal sogar etwas an.<br />
Über die Externseite ziehen die Rippen mehr oder weniger prosinaat. Ungeteilte<br />
Rippen schieben sich sehr selten ein. Einschnürungen wurden nicht beobachtet,<br />
sollen aber selten verkommen. <strong>Die</strong> kleine, hakenförmige Krümmung auf der Nabelfläche<br />
ist gut zu beobachten und bei der Unkenntlichkeit der Sutur für eine Zuweisung<br />
zu P .fa lcu la und damit zur wartae-Gruppe ausschlaggebend.<br />
P .falcuia, <strong>des</strong>sen verwandtschaftliche Beziehungen zu P. wartae D o m aufgezeigt<br />
hat, kommt in Franken in der Transversarium- und Perarmatum-Zone vor. Nun<br />
aeigt sich, daß er bereits in typischen Stücken in der Athleta-Zone vorkommt. Es liegen<br />
mir drei Exemplare von Neumarkt vor.<br />
Perisphinctes (aff.) frequens Opp.<br />
Taf. IX , Fig. 8<br />
Durchmesser 92 mm, Windungshöhe 33,5 mm, Windungsdicke 34 mm, Nabelweite<br />
34 mm.<br />
Das dicke, scheibenförmige Gehäuse setzt sieh aus ziemlich raset ftnwachsenden<br />
Umgängen zusammen, die sich zur Hälfte umfassen. <strong>Die</strong> Flanken sind flach, der<br />
Rücken breit gerundet. <strong>Die</strong> Nabelwand ist steil, die Nabelkante rund. Hier liegt<br />
die größte Dicke.<br />
<strong>Die</strong> Berippung ist sehr fein, dicht, viel dichter als eB bei W a a g e n dargestellt wird,<br />
der die Form in das Tithon stellte, während sie zweifellos dem Callovium zuzuweisen<br />
ist, wie S ie m ir a d z k i im Anschluß an O pp el vermutete und neuerdings T ill,<br />
C orroy u. a. A. nachgewiesen haben.<br />
Während W a a g en nur wenig dichte Rippen angibt, zeichnet O p p el bei seinem<br />
Original etwa 51 Hauptrippen ein, das ist eine mit unserem Original übereinstimmende<br />
Zahl. Nach S ie m ir a d z k i sollen bis zu 90 Rippen Vorkommen und C orroy gibt<br />
über 60 an.<br />
<strong>Die</strong> Sutur, die O p p el etwas schematisch zeichnete, besteht aus einem breiten,<br />
kurzen Externlobus. Dazu kommt, durch einen breiten Externsattel getrennt, ein.<br />
etwas längerer kräftiger 1. Laterallobus. D eT 2. Laterallobus ist sehr kurz und klein<br />
und nur wenig größer als die nun folgenden, schiefstehenden Auxiliarlobi.<br />
Nachdem O p p e l’s Original aus den Ablagerungen <strong>des</strong> ostindischen Juras stammt,<br />
könnte man von vornherein eine Identifikation ablehnen, da bekanntlich der fränkische<br />
und der indische Jura zwei verschiedenen faunistischen Reichen angehören.<br />
Doch seitdem durch W a a g en vielfach europäische und asiatische Jurafossilien<br />
identifiziert wurden, hat sich dieses Vorgehen eingebürgert und ich möchte bei den<br />
vielen gleichen Merkmalen beide Formen vereinigen.