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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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Die Alpen im Buch<br />

Ausblicke auf eine Topographie in der Gegenwartsliteratur der deutschsprachigen<br />

Schweiz (1970-2000)<br />

1.1. Einleitung<br />

„Hoher Himmel - Enges Tal" : unter diesem Motto wurde die Literatur der<br />

Schweiz 1998 wáhrend der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Das ofBzielle Poster zeigt<br />

auBer dem Motto vier die Schweizer Fahne schwingende Manner in einer<br />

Gebirgslandschaft, in der griine Matten zu schneebedeckten Gipfeln ansteigen. Der Blick<br />

der Manner und die jeweils rechte Hand sind in die Hõhe gerichtet und folgen den<br />

hochgeworfenen Fahnen. Diese werden in der Perspektive des Bildes zu einem Teil des<br />

Gebirges, die roten Fahnen verdecken beinahe die weiBen Gipfel. Damit verbindet die<br />

Darstellung zwei nationale Bildthemen - Schweizer Fahne und Alpen - und suggeriert die<br />

Vorstellung des „Schweizeralpenlandes" 1 , d.h. einer Schweiz, deren Geschichte und<br />

Kultur hauptsáchlich durch die Alpen bestimmt sind.<br />

Von Seiten der Schriflsteller hõrte man jedoch ÂuBerungen, die gerade die<br />

weltoffene und kosmopolitische Seite der Schweiz betonten, wie es zum Beispiel Iso<br />

Camartin in seinem Vortrag „Die Ambitionen der Schreibenden" wãhrend der<br />

Frankfurter Buchmesse ausdruckte:<br />

Mich freut vor allem die Erfahrung, dass die Schreibenden der Schweiz heute sich mehr und<br />

mehr als Weltburgerinnen und Planetenbewohner denn als Schweizer sehen, mehr als Kiinstler,<br />

denn als Patrioten, mehr als Zeitgenossen denn als Ortskundige und Talforscher. Das heiBt<br />

nicht, dass in den Biichern heutiger Autorinnen und Autoren die konkrete Erlebniswelt<br />

Schweiz fehle. Doch diese Schweiz ist nicht die Insel geregelter Biirgerlichkeit. Sie ist ein<br />

Labyrinth von Stãdten, Arbeitsplatzen, Wohnsiedlungen, rasender Mobilitat, unaufhaltsamen<br />

Verânderungen. Menschen aller Lander, Schicksale weltumgreifender Provenienz bestimmen<br />

1 Den Begriff „Schweizeralpenland" prãgte der Zurcher Schriftsteller und Philosophen Johann Caspar<br />

Lavater. Die Identification von Schweiz und Alpen wurde ab dem 18. Jahrhundert zu einem wichtigen<br />

1

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