17.11.2013 Aufrufe

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Carl Wege beleuchtet in seinem Buch „Buchstabe und Maschine. Beschreibung<br />

einer Allianz" 46 die literarischen Reaktionen auf den Bau des Gotthardtunnels und die<br />

Technisierung der Alpenlandschaften. Carl Wege untersucht literarische Texte u. a. aus<br />

der Vorkriegszeit wie die Romane von Jakob Schafrher Hans Himmelhoch. Briefe an ein<br />

Weltkind (1909) Cécile Lauber Stumme Natur (1939) und von John Knittel Amadeus<br />

(1939), sowie Romane aus den 50er Jahren: von Ernst Zahn Die Welt im Spiegel (1951),<br />

Meinrad Inglin Urwang (1954) und den semi-dokumentarischen Roman von Felix<br />

Moeschlin Wir durchbohren den Gotthard (1957). Besonders der Bau des<br />

Gotthardtunnels wird in der Literatur kritisch behandelt, so bei Cécile Lauber, in deren<br />

Roman die Bergwelt sich erfolgreich gegen die Eingriffe in den õkologischen Haushalt<br />

wehrt. 47 Im Theaterstuck von Paul Buhler Der Gotthardtunnel. Die Tragõdie Louis<br />

Favres (1942) findet das heftige Aufeinandertreffen des Ingénieurs mit der<br />

Bergbauernbevõlkerung doch noch ein harmonisches Ende, indem der Tunnel zuletzt ais<br />

„Symbol dieser ambivalenten Einheit aus Natur und Fortschritt" gefeiert werden<br />

kann. In Moeschlins Gotthard-Roman wird die võlkerverbindende Funktion des Tunnels<br />

unterstrichen. Insgesamt kommt Wege zu dem Schluss, dass in der Schweizer Literatur<br />

die Technikverklãrung weniger Raum nhdet ais in der zeitgenõssischen deutschen<br />

Literatur und dass ihnen ein imperialistischer Gestus fremd ist.<br />

Christoph Siegrist fragt in seinem Aufsatz „Gefangnismauern oder Hort der<br />

Bewahrung" nach Jakob Bùhrers und Max Liehburgs Alpenkonzept in ihren Tell-<br />

Dramen, beide in der Zeit der „geistigen Landesverteidigung" erschienen 49 Bei Jakob<br />

Btihrer hat Wilhelm Tell die Zuge eines Sozialrevolutionars, der sich iiber die Enge der<br />

Bergwelt beklagt, weil sie den rûckwârtsgewannten Konservatismus fôrdere. Siegrist<br />

beurteilt diese kritische Einschatzung der Bergwelt als „einzigartig in der geistigen<br />

Landesverteidigung, die ja die Welt des Gebirges fast ausnahmslos ais Hort der Freiheit<br />

feierte in ihrer Begeisterung fur das Heimatlich-Volkstumliche." 50 Liehburg hingegen<br />

kann als geistiger Antipode Biihrers und „Sprachrohr einer rechtsgerichteten kleinen<br />

Wege, 2000: 132-169<br />

ebda.: 135<br />

ebda.: 137<br />

Siegrist, 1992: 327-339<br />

ebda.: 331<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!