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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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Erinnerungen. Sie ûberliefern eine kognitiv-symbolische Karte, nach der die kollektive<br />

Orientierung abláuft.<br />

Cognitive Kartographie" ware dann ein Verfahren, mit dessen Hilfe geschichtliche Kulturen<br />

Raumdaten ihrer Umgebung aneignen, kodieren, speichern, abrufen und dekodieren. Die<br />

Cognitive Karte" soil damit als kulturelle Basis-Karte verstanden werden, die vor allem die<br />

symbolische Raum-Aneignung von Gruppen steuert und bewanrt." 12<br />

Zu den elementaren Raumgestalten gehõren in der europãischen Kultur<br />

Naturráume wie Berg, Hõhle und Tal, Wald, Feld, Lichtung und Wiese, Quelle, Fluss,<br />

See, Meer und Insel etc..., aber auch von Menschen geschaffene Ráume wie Stadt, Haus,<br />

Schloss, Fabrik, Zimmer usw. Durch eine lange Tradition von literarischen<br />

Uberlieferungen sind uns die symbolischen Bedeutungen dieser Ráume vertraut. Dabei<br />

lassen sich bei einer diachronen Betrachtungsweise jeweils Verãnderungen, aber auch<br />

Gemeinsamkeiten in der Interpretation der Ráume erkennen. Zur Beschreibung und<br />

Beurteilung der Ráume werden in fast alien Kulturen elementare raum-gliedernde<br />

Kategorien wie oben-unten, links-rechts, vorn-hinten, West-Ost, Nord-Siid 13 verwendet;<br />

auBerdem zuordnende Kategorien wie nan-fern, zentral-peripher, innen-auBen, eigenfremd<br />

und qualifizierende Kategorien wie sakral-profan, privat-õffentlich, geheimõffentlich,<br />

geschlossen-offen, frei-unfrei etc.... 14 An den Raumgestalten orientiert sich<br />

auch die Bewegung der darin handelnden Menschen, sie markiert Grenzen, Distanzen,<br />

ein Innen und AuBen, Orte des Ûbergangs. Das Raumverhalten wird damit zu einem<br />

zentralen Merkmal einer kollektiven Kartographie. Eine wichtige Funktion dieser ,3asis-<br />

Karte" hegt darin, ein Raum-Modell zu schaffen, das einer „Gruppe einen festen Rahmen<br />

fur soziokulturelle Orientierung und Identiflkation" 15 bieten kann und damit eine<br />

Gesellschaft stabilisiert. Die imagináre Raumgestaltung in der Literatur ist jedoch auch<br />

12 GroBklaus, 1987: 377<br />

In seiner Studie iiber den Zusammenhang von symbolischer Raumorientierung und kultureller<br />

Identitãt versteht Ramin die Einteilung in Himmelsrichtungen ais kulturspezifische Konkretisierung der<br />

Horizontalachse. Ramin, 1994: 14<br />

14 Ramin, 1994: 14 f.<br />

15 Siehe dazu die Ausfuhrungen der Kulturanthropologin Ina-Maria Greverus, apud GroBklaus, 1987:<br />

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