II - CCA Monatsblatt
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In eigener ReiseSache<br />
Torotoro - Nationalpark: Ein besonderes Erlebnis<br />
Wer wie wir nur eine begrenzte Zeit in Bolivien lebt, möchte natürlich in dieser Zeit<br />
die typischen Naturschönheiten und -besonderheiten des Landes kennenlernen.<br />
Bolivien bietet eine weltweit unvergleichliche Breite an verschiedenartigen<br />
Naturgegebenheiten. Insgesamt 21 Nationalparks gibt es heute in Bolivien. Also<br />
viele Möglichkeiten für fleißig Reisende.<br />
Als Geheimtipp von Kollegen und Freunden erreichte uns der zum Nationalpark<br />
Torotoro ca. 170 Kilometer südlich von Cochabamba. Wir nutzten die Osterferien<br />
für einen Besuch. Wie schon häufig anderenorts war die Anreise ein besonderes<br />
Abenteuer. Da wir von Sucre aus unterwegs waren und auf möglichst direktem<br />
Weg nach Torotoro fuhren, waren die “Wege” abenteuerlich - wir benötigten<br />
für ca. 400 Kilometer 11 Stunden. Die letzten 62 Kilometer fuhren wir dann im<br />
Dunkeln und suchten bei den vielen Flussdurchfahrten jeweils nach dem besten<br />
Weg. Die Mühe wurde jedoch belohnt, wir erreichten einen kleinen unscheinbaren<br />
Ort mit typisch bolivianischem und gleichzeitig touristischem Flair. Kleine Hotels<br />
und Unterkünfte, eine Touristeninformation und wenige kleine Restaurants sind<br />
in den letzten Jahren entstanden. Zu empfehlen ist das Hostal Asteria unweit der<br />
Plaza des Ortes mit einfachen aber sauberen Zimmern, Privat-Bad und einem sehr<br />
guten Restaurant mit erstaunlich abwechslungsreicher Speisekarte. Es gibt sogar<br />
einige vegetarische Gerichte, was in Bolivien bekanntlich eine Seltenheit ist.<br />
Der eigentliche Grund für einen Besuch des Ortes ist aber die unvergleichliche<br />
Natur in der unmittelbaren Umgebung. Berge, die wie Krokodilzähne aussehen,<br />
eine riesige Schlucht - der Gran Canyon del Rio Sucusuma mit dem paradiesischen<br />
Ort “El Vergel” an einem herrlichen Wasserfall auf dem Grund der Schlucht. Hier<br />
konnten wir Condore beobachten und die müden Füße im klaren kühlen Wasser<br />
baden.<br />
Außerdem ist unbedingt ein Besuch der Ciudad de Itas zu empfehlen, einer<br />
Sandsteinformation, die über Jahrtausende von Wind und Wasser zu abenteuerlich<br />
anzusehenden Figuren umgestaltet wurde - z.B. einer riesigen Kirche,<br />
verschiedenen riesigen Tieren und anderen Dingen. Besonderen Spaß machte<br />
unserer Tochter das angeseilte Klettern in den Felsen.<br />
Alle diese Ziele sollte man nur zusammen mit einem ortskundigen Führer<br />
aufsuchen, anders findet man sie kaum. Über Boliviens Grenzen hinaus bekannt<br />
ist der Nationalpark aber wegen der unzähligen Spuren der Dinosaurier, die man<br />
hier überall findet und die bis zu 60 cm groß sind.<br />
In eigener ReiseSache<br />
lang auf dem Bauch (Kriechhöhe 50 - 60 cm) durch eine Enge, die beklemmt<br />
und das alles in völliger Finsternis, wären da nicht die kleinen Lämpchen am<br />
Schutzhelm. Wir waren jedenfalls froh, gesund wieder das Tageslicht zu erblicken.<br />
Wie wir danach (!) vom Guia erfuhren, ist die Höhle für Personen unter 15 Jahren<br />
und über 130 Kilogramm nicht geeignet. Die 2. Bedingung war kein Problem für<br />
uns, jedoch ist unsere Tochter sieben Jahre - und es machte ihr natürlich riesig<br />
Spaß.<br />
Das im Ort gelegene Museum „Pachamama Wasi“ zeigt tausende prähistorischer<br />
Steine, Versteinerungen von Meerestieren und Pflanzen, allerlei Fantasiesteine<br />
und eine kleine Tyrannosaurus Replik am Eingang. Es ist das Zuhause von David<br />
Gonzáles, der viele Jahre damit verbracht hat, im Park Fossilien zu sammeln.<br />
Inzwischen bringen die kleinen Dorfkinder gegen das Geld für ein Eis die<br />
Kostbarkeiten zu ihm nach Haus. Für unseren Geschmack der pure Kitsch aber<br />
unserer Tochter, deren Taschen immer voller gesammelter Steine sind, hat es sehr<br />
gefallen.<br />
Mindestens zwei bis drei Tage sollte man sich nehmen, um diesen wunderschönen<br />
Nationalpark zu besichtigen.<br />
Hotelempfehlung:<br />
http://hostalasteria.com<br />
Frank Schwanbeck<br />
Für uns war jedoch der Besuch der Höhle “Caverna de Umajalanta” der Höhepunkt<br />
der Reise. In Deutschland undenkbar klettert man hier in knapp 2 Stunden über bis<br />
zu 6 Meter hohe Felsen, lässt sich am Seil mehrere Meter hinunter, schwebt da an<br />
einer abenteuerlichen Felskante 10 Meter über einem See und kriecht fast 5 Meter<br />
2/2011 68 Käseblatt<br />
Käseblatt 69<br />
2/2011