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Schönau • Schönforst - Medievalcoinage.com

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halten; bei seiner Nennung fehlt jede statusbezogene Bezeichnung. 195 Er erscheint erst wieder<br />

fast 25 Jahre später in den Quellen – nunmehr Ritter – als Zeuge eines Gütererwerbs seiner<br />

Schwester Adelheid von <strong>Schönau</strong>, Frau von Wittem, und seines Schwagers Arnold von Julemont,<br />

Herrn von Wittem. 196 Auch Johann hatte mittlerweile den Zunamen Mascherel (Johannem<br />

dictum Maschreil de Schonawen) angenommen. Über seine eheliche Verbindung geben<br />

weder Hemricourt noch Butkens Auskunft. Hemricourt, der freimütig anmerkt, de cesty<br />

messire Johan, ay jou asseis petite cognissance, vermerkt aber, er habe eine Tochter gehabt,<br />

die mit einem Ritter aus dem Geschlecht von Broich/von Gymnich verheiratet gewesen sei;<br />

deren Sohn Simon wiederum habe eine Tochter des Ritters Arnold von Charneux, Schöffe<br />

von Lüttich und Marschall des Lütticher Bischofs, zur Frau. 197<br />

Diese Genealogie findet ihre Bestätigung in dem zwischen 1350 und 1374 entstandenen Brabanter<br />

Lehnsbuch, dem nach dem herzoglichen Sekretär benannten Stootboek, das Simon, den<br />

Sohn Simons van den Broeke, mit einem Grundlehen von 3 Hufen im Umfang von 60 Bonnarien,<br />

gelegen in der Pfarrei Simpelveld (ca. 6 km südlich von Heerlen), das ihm von seinem<br />

Vorfahren Rasso Mascherel, also – nach der oben angeführten Genealogie – von seinem Urgroßvater,<br />

zugefallen war, aufführt (Symoen van den Broeke, heren Symoens sone, 3 hoeven<br />

lands van 60 buenren, gheleghen in de prochie van Sympelvey, die hem verstorven van heren<br />

Rassen Masscereel, sinen oudervader.). 198 Dieser Zweig der Familie scheint sich also stärker<br />

nach Westen, in Richtung des Fürstbistums Lüttich und des Herzogtums Brabant orientiert zu<br />

haben. Dennoch scheint der Kontakt zu der Hauptlinie nicht abgerissen zu sein; denn 1364<br />

hatte Reinhard von <strong>Schönau</strong> Simon von Broich – sicherlich identisch mit Simon van den<br />

195 QUIX, Bernsberg, S. 100-102 Nr.18 – MUMMENHOFF, Regesten I, S. 253f. Nr. 475.<br />

196 JANSSEN DE LIMPENS, Rechtsbronnen Limburg, S. 377-380 Nr. C 11 – QUIX, Schonau, S. 38-41<br />

Nr. 3 – MUMMENHOFF, Regesten II, S. 95f. Nr. 190 (1314 XII 14).<br />

197 DE BORMAN, Hemricourt I, S. 84. DE BORMAN, ebd., Anm. 1 und 2, vermutet als Schwiegersohn<br />

Johanns von <strong>Schönau</strong> den Ritter Simon von Broich, aus dem Geschlecht von Gymnich, dessen gleichnamiger<br />

Sohn Vogt von St. Adalbert zu Aachen wurde. Dessen Tochter, Elisabeth von Broich, habe<br />

um 1380 Engelbert Nyt von Birgel, Erbmarschall von Jülich, geheiratet. Vgl. auch STRANGE, Adlige<br />

Geschlechter I, S. 75, und III, S. 8ff. Kontakte zwischen den Familien von <strong>Schönau</strong> und von<br />

Broich/Gymnich, die in der Grafschaft Jülich und in Kurköln einen ähnlichen Rang innegehabt haben<br />

müssen, sind mehrfach belegt: MUMMENHOFF, Regesten II, S. 102f. Nr. 201 (1315 VII 07); QUIX,<br />

Reichs-Abtei Burtscheid, S. 315ff. Nr. 108 – MUMMENHOFF, Regesten II, S. 130 Nr. 258 (1320 I 09);<br />

MUMMENHOFF, Regesten II, S. 163 Nr. 334 (1323 X 13); LACOMBLET, UBNrh. III, S. 333-336 Nr.<br />

422 – REK V, S. 325f. Nr. 1213 (1345 IV 06); MG-Const. VIII, S. 681-687 Nr. 678 – REK V, S. 406-<br />

408 Nr. 1519 (1348 XI 06).<br />

198 STOOT, Brabantse lenen, S. 71 Nr. 250. Simpelveld gehörte zu einer Reihe von zwischen Brabant<br />

und Lüttich umstrittenen Besitzungen. Erst 1334 hatte ein Schiedsspruch König Philipps von Frankreich<br />

die Zugehörigkeit Simpelvelds zu Lüttich festgestellt; HABETS, CD Mosae-Trajectensis, S. 71<br />

Nr. 106. Ende des 14. Jahrhunderts finden sich Grundstücke in der Pfarrei Simpelveld im Besitz der<br />

einflussreichen Brabanter Familie von Gronsveld, die sowohl mit der Familie von <strong>Schönforst</strong>, als auch<br />

mit der Familie van den Broick verschwägert war; QUIX, Karmelitenkloster, S. 195-199 Nr. 54;<br />

RALM, 1.177, Nr. 404.<br />

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