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Schönau • Schönforst - Medievalcoinage.com

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(de Schonhoven), bei dem es sich auch um einen gleichnamigen Sohn des in der Urkunde von<br />

1301 Genannten handeln könnte, von Kaiser Ludwig alle von ihm und dem Reich abhängigen<br />

Lehen in Aachen und insbesondere das Braulehen, soweit die Vorfahren des Arnold sie von<br />

den früheren Königen und Kaisern besessen hätten, mit allen Einkünften übertragen wurden;<br />

ein Privileg, das nach dem Einspruch der Stadt Aachen bald schon widerrufen und dem im<br />

Jahr darauf durch eine vollständige Verzichtserklärung Arnolds die Grundlage entzogen<br />

wurde. 153 Unabhängig vom Ergebnis dieses Vorgangs und abgesehen von der Frage der<br />

Rechtmäßigkeit des beanspruchten Besitztitels hätte wohl nur ein engeres Mitglied der hier zu<br />

untersuchenden Familie von <strong>Schönau</strong> dieses Vorhaben mit Aussicht auf Erfolg, wie er vorübergehend<br />

ja auch eingetreten ist, angehen können.<br />

Ebenso problematisch, weil gleichfalls in den historischen Genealogien nicht berücksichtigt,<br />

ist die genealogische Einreihung des ab 1301 mehrmals erwähnten Heinrich von <strong>Schönau</strong><br />

(Henricus de Schonhoven/Sconehoven), Kanoniker an der Aachener Marienkirche. Im Jahre<br />

1304 scheint er Kantor geworden zu sein; denn als solcher begann er einen Rechtsstreit wegen<br />

einer diesem Kantorat inkorporierten Stelle eines Investiten an der zum Lütticher Archidiakonat<br />

gehörenden Pfarrkirche zu Budel. 154 Bei diesem Streit ging es um die Frage, ob Heinrich<br />

die Einnahmen dieser Pfründe zustanden, ohne dass er dort den Dienst persönlich versehen<br />

musste. Die Verhandlungen zogen sich bis in den Januar 1305 hin und wurden schließlich zu<br />

Heinrichs Gunsten entschieden. 155 Heinrich starb an einem 16. September. 156 Sein Kanonikat<br />

an der Aachener Marienkirche wird kaum als sicheres Indiz für eine Herkunft aus der unmittelbaren<br />

Umgebung Aachens gelten können; Vermutungen über seine Zugehörigkeit zu der<br />

hier zu untersuchenden Familie müssen daher spekulativ bleiben.<br />

153 QUIX, CD Aquensis, S. 228f. Nr. 328, 329. MUMMENHOFF, Regesten II, S. 301 Nr. 646, S. 307<br />

Nr. 658, S. 314 Nr. 672. Vgl. auch oben S. 25-26.<br />

154 MUMMENHOFF, Regesten II, S. 4 Nr. 8 (1301 XI 09), S. 14 Nr. 31 (1304 III 14). Vgl. QUIX, Beschreibung<br />

Aachen, S. 34. Budel liegt ca. 15 km südöstlich von Eindhoven.<br />

155 MUMMENHOFF II, S. 14-18, 21 Nr. 32-36, 38, 42 (1304 III 16, 1304 III 26, 1304 IX 30, 1304 XI<br />

21, 1304 XII 03, 1304 XII 16). Heinrich starb 1307; QUIX, Geschichte Aachen II, S. 96. Die Besitzgeschichte<br />

des Ortes Budel lässt sich nicht lückenlos rekonstruieren. Interessant, wenn auch als Indiz für<br />

eine genealogische Verbindung sicherlich zu schwach, ist die Tatsache, dass Johann II. von <strong>Schönforst</strong><br />

1421 von Herzog Johann IV. von Brabant mit Budel belehnt wurde, als dessen Besitzer er und seine<br />

Erben mehrfach belegt sind; GALESLOOT, Cour féodale I, S. 20; AGRB, Cour féodale, Nr. 20 f° 340;<br />

CC 5, f° 7v, 127; Mss. div., Nr. 8, f° 26, 26v.<br />

156 Obiit Henricus de Schonhoven cantor pro quo habemus marcam socii VI [sic; für solidi]; STAA,<br />

K St. Marien, Nr. 204 f° 46v (Abschrift 19. Jh.: STAA, Hs. 1108).<br />

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