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Schönau • Schönforst - Medievalcoinage.com

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lungs- und Flurnamen bedienen. Auch Güter- und Pachtverzeichnisse, die erst seit Ende des<br />

16. Jahrhunderts vorliegen, 103 scheinen bezüglich einer Rekonstruktion mittelalterlicher<br />

Verhältnisse aus ebendiesen Gründen nicht in ausreichendem Maße zuverlässig. Dennoch<br />

seien zu einer groben Orientierung über Größe und Ertrag der Herrschaft <strong>Schönau</strong> in Ermangelung<br />

älterer Quellen zusammenfassend die jährlichen Einkünfte dargestellt, wie sie sich aus<br />

der bruchstückhaften Überlieferung einzelner Rentmeisterrechnungen aus der zweiten Hälfte<br />

des 16. Jahrhunderts darstellen: Demnach bestanden die Geldeinkünfte der <strong>Schönau</strong>er Lehngüter<br />

– neben den zu erbringenden Roggen-, Weizen- und Geflügelabgaben und abgesehen<br />

davon, dass zu dieser Zeit zumindest die Zinshühner und –kapaune bereits nach dem Marktpreis<br />

durch Geld abgelöst waren – in den Güterzinsen (ca. 30 Gulden), dem Steueraufkommen<br />

(ca. 310 Gulden), der Bierakzise (ca. 41 Gulden, hinzuzurechnen ist das nicht genau zu<br />

beziffernde Pachtaufkommen des Brauhauses bzw. der Brauhäuser), dem Wegegeld (ca. 34<br />

Gulden) und dem Judengeleit (ca. 37 Gulden). 104<br />

Die Grundfläche der zu dem in der Vorburg gelegenen Hof gehörigen Ländereien, worunter<br />

man wohl den größten Teil des allodial gebliebenen Grundbesitzes zu verstehen hat,<br />

wurde 1579 mit 150 Morgen angegeben, zuzüglich der unmittelbar zum Haus <strong>Schönau</strong> gehörenden<br />

Fischgewässer, Obstwiesen und weiteren Äcker, die nach einer 1737 durchgeführten<br />

Landvermessung nochmals rund 45 Morgen betrugen. 105 Auch über die mittelalterliche<br />

Burganlage selber, deren Herrenhaus in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts neu errichtet<br />

worden war, bevor die gesamte Anlage 1732 vollständig niedergelegt und neu erbaut<br />

wurde, 106 gibt es nur spärliche Angaben; das als Wasserburg angelegte Gebäude wird man<br />

sich ähnlich wie zahlreiche andere Adelssitze in seiner näheren Umgebung vorzustellen haben.<br />

107<br />

<strong>Schönau</strong> war also eine spätestens seit dem Ende des 13. Jahrhunderts als allodial geltende<br />

Herrschaft von jedoch nur kleinem Grundbesitz.<br />

B. II. Vage Ursprünge<br />

B. II.1. Die erste Generation<br />

Die erste fassbare Generation ist nicht urkundlich, sondern nur in verschiedenen chronikali-<br />

103 Zitiert bei GROSS, <strong>Schönau</strong>, S. 13-17.<br />

104 Berechnet nach den Angaben bei GROSS, <strong>Schönau</strong>, S. 15-21, wobei zur Umrechnung angesetzt<br />

wurden: 12 Denare = 1 Schilling, 12 Schilling = 1 Mark, 1 Albus = 2 Schilling, 1 Gulden = 24 Albus =<br />

4 Mark, 1 Taler = 52 Albus.<br />

105 GROSS, <strong>Schönau</strong>, S. 24f., nach der Umrechnung 1 Morgen = 150 Quadratruten.<br />

106 GROSS, <strong>Schönau</strong>, S. 29-31.<br />

107 Vgl. WILDEMANN, Wasserburgen. Vgl. auch unten S. 104-108 zur Burganlage von <strong>Schönforst</strong>.<br />

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