17.11.2013 Aufrufe

19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 Dr. Josef Wanke.<br />

Königin ohne Beinklei<strong>der</strong>, das Mädchen <strong>der</strong> Mönche" verspottet<br />

hatte. Margarete ließ ihm jetzt eine Narrenkappe aufs Haupt<br />

setzen und bat ihn höhnend, die Gevatterschaft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu übernehmen,<br />

die sie. wie Albrecht früher behauptet, von dem Abte von<br />

Sora habe. Dann wurde er mit seinem Sohn Erich in die Gefangenschaft<br />

auf das Schloß Lindholm auf Schonen gebracht. Fast ganz<br />

Schweden unterwarf sich nun Margaretens Herrschaft, nur Stockholm<br />

blieb im Besitze <strong>der</strong> Deutschen.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Mecklenburger war jetzt ein zweifaches, einmal<br />

den gefangenen König zu befreien und dann Stockholm in ihrem<br />

Besitze zu bewahren.<br />

Johann I. von Stargard, <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> Albrechts II., nahm<br />

im Jahre 1390 von Stockholm Besitz, und am 3. Mai 1391<br />

schlössen die übrigen mecklenburgischen Herzöge mit <strong>der</strong> Ritterschaft<br />

und den Städten Rostock, Wismar, Bützow und Sternberg ein<br />

Bündnis gegen die Königin Margarete und die Reiche Dänemark,<br />

Norwegen und Schweden bis zur Befreiung Königs Albrechts und<br />

<strong>der</strong> Seinigen. x ) Woher aber sollten die Mecklenburger zu dem<br />

voraussichtlich langwierigen Kampfe gegen die mächtige Königin<br />

<strong>der</strong> drei nordische» Reiche Geldmittel und Mannschaften hernehmen?<br />

Ein Ausweg war unschwer zu finden. Die Behörden <strong>der</strong> Städte<br />

Wismar und Rostock ließen, vielleicht schon im Jahre 1390,<br />

einen Aufruf ergehen, worin sie ihre Häsen allen denen öffneten,<br />

die auf ihre eigene Rechnung und Gefahr („uff ir eygen ebenture")<br />

„feren und Daren" wollten, „das riche ezu Denemarken czu beschäbigen."<br />

3 ) Auch die Herzöge öffneten ihre Häfen Ribnitz und<br />

Golwitz allen denen, welche zu eben genanntem Zwecke auf die See<br />

fahren wollten. 3 ) Auf dieses Angebot hin strömte eine ungeheure<br />

Menge allen möglichen Gesindels zusammen, welches das abenteuerliche<br />

Seeräuberlebcn<strong>der</strong> hattenArbeitvorzog. Vitalienbrü<strong>der</strong> (Vitaligen-<br />

') H. R. VI. Nr. 12.<br />

a<br />

) Die Ausgabe <strong>der</strong> Kaperbriefe erfolgte nach „Cordsen. Beiträge zur<br />

Geschichte <strong>der</strong> Vitalienbrii<strong>der</strong>" Kap. I, vor dein Bündnisse vom 3. Mai 1391<br />

schon im Herbste 1390.<br />

*) Nach Cordsen, 0. 15, haben die Herzöge ihre Häfen eher geöffnet. «19<br />

die Städte die Kaperbriefe ausgestellt haben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!