19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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80 Dr. Josef Wanke.<br />
tauen Heinrich Spelesvogel Schily augedeihen lassen, ebenso wie er<br />
selbst die Bremer Kaufleute in seinem Lande stets begünstige.')<br />
Aus diesen beiden Briefen dürfen wir den Schluß ziehen, daß<br />
die von Sibet gehegten Bitalieubrü<strong>der</strong> den Bremer Kaufleuten<br />
während <strong>der</strong> holländischen Fehde keinen Schaden zufügte». An<strong>der</strong>s<br />
wurde dies, als Sibet bald darauf auch mit Bremen in einen längeren<br />
Streit geriet.<br />
Der Verlauf dieser Fehde ist kurz folgen<strong>der</strong>. Als Sibet im<br />
Jahre 1418 im Einverständnisse mit den Häuptlingen jenseits <strong>der</strong><br />
Jade, die sich eng an Sibet angeschlossen hatten, eine allgemeine<br />
schwere Schätzung ausschrieb, empörte sich hiergegen <strong>der</strong> Freiheitssinn<br />
des Volkes. Aber zu offenen Feindseligkeiten kam es vorläufig<br />
noch nicht. Die königlichen Gesandten, Siegfried von Wendingen<br />
und Nicolaus Buutzlau, nach Angabe <strong>der</strong> Bremischen Chronik») von<br />
Sibet „limine ciie gilben summen goldes" zu seinem Gunsten bestochen.<br />
vermittelten am 29. August 1418 an <strong>der</strong> Jade einen<br />
Waffenstillstand zwischen den Häuptlingen und den Gemeinden, <strong>der</strong><br />
bis St. Jacobi (25. Jnli) nächsten Jahres dauern sollte.")<br />
Tarauf erfolgte ungefähr vier Wochen später in <strong>der</strong> Nacht<br />
auf den 25. September, schwerlich ohne Einverständnis mit Sibet<br />
ein Überfall auf die Friedeburg durch Dide und Gerold, die Söhne<br />
des vertriebenen Dide Lubben. Die nächtliche Überrumpelung mißlang<br />
vollständig: 24 Friesen und 20 Teutsche wurden gefangen<br />
genommen und nach Bremen geführt. Tort wurden Dide und<br />
Gerold unter dem Galgen enthauptet, die übrigen Friesen gerä<strong>der</strong>t,<br />
die Deutschen aber, weil sie nicht <strong>der</strong> Stadt geschworene Untertanen<br />
waren, freigelassen.^) Dieser Angriff auf die Friedeburg war das<br />
Vorspiel zu noch größeren Kämpfen.<br />
') Ostfr. Urkdb. I., 9er. 381.<br />
*) Ryncsberch-Schene S. 146.<br />
3<br />
) Lslsries. Urkdb.. Nr. 260. Brem. Urkdb. V., Nr. 110.<br />
*) Rliiiesberch-Schciie ©. 143. Uber die sagenhaste Ausschmückung dieser<br />
Ereignisse, s. Gimtes.