19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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78 Dr. Josef Bmile.<br />
Gefangennahme Edes gemeint ist. 1 ) Spuren dieser Fehde treffen wir<br />
scheinbar schon Ende des Jahres 1416.-) Näheres erfahren wir erst<br />
aus dein Reeesse des vorn 20. Mai bis 28. Juli 1417 in Lübeck und<br />
Rostock tagenden Hansetages. Aus diesen! Reeesse geht hervor, daß<br />
<strong>der</strong> Graf von Holland und Sibet ihre Klagen an Lübeck gesandt<br />
und dein Schiedsgerichte <strong>der</strong> Städte sich unterworfen hatten, bis<br />
zur Entscheidung <strong>der</strong> Städte wollte Sibet seine Vitalienbrü<strong>der</strong> zuriickhalten.<br />
3 ) Die Entscheidung aber sollte stattfinden am 24. Juni,<br />
an einem Tage zu Holland, wohin Hamburg. Lübeck und Bremen<br />
ihre Vertreter senden sollten. Aber bevor <strong>der</strong> Tag stattfand, starb<br />
Graf Wilhelm von Holland. Die Städte hielten gleichwohl an<br />
dein Tage fest, sie teilten dies am 14. Juni von Rostock aus Bremen<br />
mit und baten zugleich den Rat dieser Stadt, er möge, falls die<br />
Hollän<strong>der</strong> den Tag nicht rechtzeitig besenden würden, darauf wirken,<br />
daß Sibet den Stillstand noch 3 bis 4 Wochen nach St. Johannistage<br />
halte. 4 ) Auch dem Rate von Holland schrieben sie, daß sie<br />
trotz des Todes des Grafen Wilhelm den zwischen Sibet und Holland<br />
auf Juni 24 vereinbarten Tag besenden würden, lind baten, das;<br />
Holland denselben ebenfalls beschicke. 5 ) Dieser Tag in Holland kam<br />
nicht zustande.<br />
Bremen war inzwischen vermittelnd in <strong>der</strong> Sache ausgetreten.<br />
Am 22. Juni 1417 dankten die in Lübeck versammelten Ratssendeboten<br />
in einem Schreiben Bremen für seine Bemühungen mit Sibet,<br />
damit <strong>der</strong> Stillstand zwischen dem Häuptlinge und Holland noch<br />
') Cftfr. Urkdb. I., S. 80. Über die Datierung dieser Urkunde zun«<br />
Jahre 1418 siehe Nirrnheim, S. 140 ff. (Vergl. hier S. 79.)<br />
') H. R. Bd. IV., Nr. 319 § 45 Abs. 4. Rod. 25. bis Dez. 11. Versammlung<br />
zu Lübeck und Hamburg. Brem. Urkdb. V., Nr. 83, § 45. Item scholeu de siede<br />
sprekeu imune Puncte naghescreveu, dar se antwerde ass brengen scolen to <strong>der</strong><br />
dachvart vorgescreven. — 4. Item to Bremen imune de endracht lo makene inyt<br />
Sybede. Aus dieser 9totiz ist nicht klar ersichtlich, ob Bremen, ivie es später<br />
wirklich getan hat, vermitteln soll zwischen Sibet und Holland, o<strong>der</strong> ob hier<br />
die Rede ist von einem Streit zwischen Sibet und Bremen.<br />
') H. 9i. Bd. VI., Nr. 397 §§ 25, 48. Brem. Urkdb. V , Nr. 90 § 25.<br />
4<br />
) H. R. Bd. VI., Nr. 425. Versammlung zu Rostock und Lüneburg. Brem.<br />
Urkdb. V. Nr. 92.<br />
') H. R. Bd. VI., Nr. 424.