19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Seeräuber so gut, das; im Jahre 1382 die Ausrüstung von Friedeschissen<br />
unnötig war. 1383 aber rüstete mau 11 Friedeschiffe aus,<br />
und 1384 erachtete man sogar die doppelte Anzahl für nötig; beim<br />
in <strong>der</strong> Friedenszeit hatten sich die Seeräuber in erschrecklicher Weise<br />
vermehrt. 1385 übertrug mau die fernere Befriedigung <strong>der</strong> See<br />
dem Sohne des Bürgermeisters Von Stralsund, dem Hauptmann<br />
Wulf Wulflani. gegen ein Jahresgehalt von 5000 JC. Wulf<br />
Wulfl(im hatte in seinem Unternehmen Glück, ihm gelang es, das<br />
Räubervolk immer mehr zu verscheuchen, und dies ging um so<br />
besser von statten, weil nunmehr die Piraten an den dänischen<br />
und norwegischen Küsten keine Zuflucht fanden. 1386 war keine<br />
Ausrüstung von Friedeschiffen mehr nötig, und von 1386 — 1390<br />
hört mein auf den Hanfetagen fast gar keine Klagen mehr über<br />
Seeraub in <strong>der</strong> Ostsee, und es wäre ein leichtes gewesen, die noch<br />
Übrig gebliebenen Piraten zu zersprengen und völlig zu vernichten,<br />
da trat ein Umschwung <strong>der</strong> politischen Verhältnisse ein, welcher das<br />
Seeräubertum auf eine vorher nie gekannte Höhe brachte.<br />
Im Jahre 1383 war Herzog Heinrich III. von Mecklenburg,<br />
<strong>der</strong> Vater des Mecklenburgischen Kronprätendenten, gestorben. An<br />
seiner Stelle wurde König Albrecht von Schweden, <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> des<br />
verstorbenen Heinrich, <strong>der</strong> Führer <strong>der</strong> mecklenburgischen Partei.<br />
Im Jahre 1387 war nun König Olav, 1388 Albrecht von<br />
Mecklenburg gestorben. Nach dem Tode Olavs wurde Margareta<br />
auch Königin von Dänemark; und da Olav <strong>der</strong> letzte Sprößling des<br />
uralten schwedischen Königsgeschlechtes <strong>der</strong> Folkunger gewesen war, so<br />
erhob die Königin auch Ansprüche auf Schweden, dessen Krone König<br />
Albrecht trug. Albrecht mußte den Kamps verlieren, er hatte sich die<br />
Herzen seiner schwedischen Untertanen entfremdet, da er die Deutschen<br />
begünstigte und die Schweden zurücksetzte, und er hatte sich die<br />
Feindschaft des mächtigen Adels und <strong>der</strong> noch mächtigeren Kirche<br />
zugezogen, in <strong>der</strong>en Besitztum er, wenn auch mit Recht, eingegriffen<br />
hatte. Der Adel bot Margareten die schwedische Königskrone an.<br />
Die Königin nahm sie an, und in dem nun folgenden Kampfe unterlag<br />
König Albrecht in <strong>der</strong> Schlacht bei Falköping <strong>der</strong> gewaltigen<br />
Frau; am 27. Februar 1389 gerieten er und sein Sohn Erich in<br />
die Gefangenschaft Margaretens, die er noch kurz zuvor als „die<br />
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