19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Bitalienbrü<strong>der</strong> in <strong>Oldenburg</strong> (1395—1433). 71<br />
17. April mit den Grafen geschlossene Abkommen mitteilten, 1 ) erklärte<br />
<strong>der</strong> Rat sich mit dem Friedensentwurfe nicht einverstanden<br />
und erwi<strong>der</strong>te den Bevollmächtigten. Hamburg halte an dein früher<br />
in Bremen vereinbarten Tage fest und werde seine Gesandten<br />
dorthin senden. 2 )<br />
Lübeck hatte unterdessen schon seine Delegierten zu dem Tage<br />
in Bremen abgesandt, diese erfuhren unterwegs in Hamburg von<br />
den am 17. April mit den Grafen abgeschlossenen Verhandlungen!<br />
sie erblickten, wie sie ihrer Heimatstadt Lübeck mitteilten, in dem<br />
Friedensentwurfe keine genügende Sicherung und glaubten, die<br />
Grafen bezweckten durch denselben bloß die städtischen Friedensschiffe<br />
aus <strong>der</strong> See fortzubringen, sie hielten deshalb, ebenso wie<br />
Hamburg, den früher vereinbarten Tag in Bremen aufrecht. S )<br />
Zu diesem Tage in Bremen hatte Lübeck bereits am 16. April<br />
auch Wismar eingeladen. Die Sendeboten Wismars sollten rechtzeitig<br />
in Lübeck eintreffen, damit sie mit den Lübeckern zusammen<br />
fortreiten könnten. Aus diesem Schreiben geht hervor, wie groß<br />
das Interesse <strong>der</strong> Hansestädte an dem Zustandekommen dieses Tages<br />
und an <strong>der</strong> Vernichtung <strong>der</strong> von den Oldenbnrgern gehegten<br />
Vitalienbrü<strong>der</strong>, von denen sich die Lübecker viel Arges versahen,<br />
war („wente gii wol merken moghen, bat den sieden uttbe dem<br />
gemenen copmamie drapelick unbe grote mach dar ane licht)." 4 )<br />
Die Grafen aber wollten von dem Tage in Bremen nichts<br />
wissen, und so mußten die Vertreter <strong>der</strong> Städte in <strong>Oldenburg</strong><br />
mit ihnen verhandeln Die Verhandlungen zogen sich sehr in die<br />
Länge, erst am 12. Juni kam es zu einem Friedensverträge.<br />
Dieser Vertrag ist fast nämlichen Inhalts wie <strong>der</strong> Friedensentwnrf<br />
vom 17. April: die Grafen gelobten für den ihnen zugefügten<br />
Schaden keine Rache zu nehmen, auch versprachen sie. ebenso wie<br />
damals, die Seeräubereien nicht zu begünstigen; aber von einer Entlassung<br />
<strong>der</strong> Gesellen und Uthliggers, welche sie bei sich hatten.<br />
') H. R. Bd. IV. Nr. 539.<br />
*1 H- R. Bd. VI. Nr. 510.<br />
') H. R. Bd. VI. Nr. 541.<br />
4<br />
) £>. R, Bd. VIII. Nr. 11)34.