19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Bitnlienbrü<strong>der</strong> in <strong>Oldenburg</strong> (1395—1433). 67<br />
aber nicht daraus, de» Hollän<strong>der</strong>n Schaden zuzufügen, son<strong>der</strong>n vergriffen<br />
sich auch an an<strong>der</strong>en Schiffen, und auf diese Weise kam es<br />
zu Konflikten zwischen <strong>Oldenburg</strong> und <strong>der</strong> deutsche» Hanse. Schon<br />
während <strong>der</strong> Verhandlungen zu Saudesneben und Hamburg. Anfang<br />
Dezember 1417, teilten die Hamburger den Sendeboten mit. daß<br />
viele Seeräuber »ach <strong>Oldenburg</strong> zögen, wahrscheinlich würden diese<br />
im Frühjahre Schaden anrichten.')<br />
Zwei Monate später, auf dem Tage, <strong>der</strong> vom 11. bis zum<br />
13. Februar 1418 zu Hamburg stattfand, verhandelten dann die<br />
Ratssendeboteu über die Maßregeln gegen die Seeräuber, welche<br />
die von <strong>Oldenburg</strong> zu sich zöge», und die «ach einem Gerüchte<br />
auch in Friesland sich versammelt hätten. (5s wurde beschlossen,<br />
daß Bremen, dessen Sendeboten nicht bei <strong>der</strong> Verhandlung zugegen<br />
waren, die Entfernung <strong>der</strong> Vitalienbrü<strong>der</strong> von den <strong>Oldenburg</strong>ern<br />
erwirken sollte, und zwar unter Hinweis darauf, daß die Grafen<br />
sich Bremen gegenüber in Briefen. Eiden und Gelübden verpflichtet<br />
hätten, feine Vitalianer mehr zu hegen. 2 )<br />
Auf diesem Tage fam noch eine an<strong>der</strong>e die <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Grafen betreffende Angelegenheit zur Sprache, nämlich eine Fehde<br />
zwischen <strong>Oldenburg</strong> und dem Rate von Hamburg. Wie die Hamburger<br />
Ratssendeboteu mitteilten, hatten die <strong>Oldenburg</strong>er unversehens<br />
Hamburger Bürger gefangen genommen. Den Bremern, welche in<br />
dieser Sache vermittelnd aufgetreten waren, hatten die Grafen erklärt,<br />
sie seien entschiedene Feinde <strong>der</strong> Hamburger, und zwar darum,<br />
weil <strong>der</strong> hamburgische Hauptmann von Harburg, Gheverd Schulte,<br />
ihren Leuten durch Raub, Brand und Gefangennahme großen<br />
Schaden zugefügt habe. Gheverd Schulte war aber inzwischen gestorben.<br />
Da nun von dem hamburgischen Rate niemand hiervon<br />
wußte, und da die <strong>Oldenburg</strong>er zu Lebzeiten des Schulte feine Beschwerden<br />
vorgebracht hatten, erblickten die Hamburger hierin nur<br />
einen Vorwand <strong>der</strong> Grafen, um Vitalienbrü<strong>der</strong> halten zu können.<br />
Die Hamburger wollten wohl den Erzbischof von Bremen als Vermittler<br />
annehmen, hatten aber inzwischen von heimlichen Freunden<br />
erfahren, daß die <strong>Oldenburg</strong>er sich mit einer geringen Summe von<br />
') H. 9t. Bd. VI, Nr. 509 § 32.<br />
S<br />
) H. R. Bd. VI. Nr. 528 § 6.