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19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

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66 Dr. Josef Wanke.<br />

Hehbe <strong>der</strong> Clbciibiirger Gräfe» mit Holland und <strong>der</strong> Hanse.<br />

Das Stadland war jetzt völlig Bremens Herrschaft unterroorfcn,<br />

das Butjabingerland sonnte von <strong>der</strong> Friedeburg aus leicht<br />

im Zanme gehalten werden, und die Macht <strong>der</strong> Oldenbnrger Grafen<br />

war durch die letzte Nie<strong>der</strong>lage noch immer geschwächt, und es waren<br />

ihnen durch die Verträge mit Bremen die Hände gebunden. Gleichwohl<br />

blieben die Vitalienbrü<strong>der</strong> nicht aus den oldenburgischen Landen<br />

fort; zwei bis drei Jahre hindurch finden wir zwar keine Spuren<br />

von ihnen, aber dann tauchen sie wie<strong>der</strong> auf und zwar zunächst in<br />

<strong>der</strong> Grafschaft <strong>Oldenburg</strong>. Um diese Zeit war das ganze Nordwestdeutschland<br />

<strong>der</strong> Schauplatz wil<strong>der</strong> Kämpfe. In Schleswig-<br />

Holstein lagen <strong>der</strong> junge Herzog Heinrich von Schleswig und fein<br />

Vormund, Graf Heinrich von Holstein, in blutigem Kriege mit dem<br />

König Erich VII. von Dänemark wegen des jungen Herzogs Belehnung<br />

mit dem Herzogtumc Schleswig: zahllose Vitalienbrü<strong>der</strong><br />

kämpften in diesem Kriege auf Seiten <strong>der</strong> schleswig-holsteinischen<br />

Fürsten. Friesland wurde durchtobt von den Kämpfen <strong>der</strong> Schiringer<br />

und Vetkoper, in <strong>der</strong>en Verlauf <strong>der</strong> Schiringer Propst Hisko von<br />

Emden 1413 vertrieben wurde. Die Uneinigkeit <strong>der</strong> Friesen suchten<br />

sich die Grafen von Holland, Graf Wilhelm und nach dessen Tode<br />

Graf Johann, zu nutze zu machen, um in Friesland festen Fuß zu<br />

fassen. Dazu kam noch, daß gerade damals im nördlichen Deutschland<br />

ein häßliches, braunes Zigennervolk, unter Anführung von<br />

Hauptleuten, die sich Grafen und Herzöge nannten, die Dörfer<br />

und Städte raubend und stehlend durchzog, und die Landstraßen<br />

unsicher machte. Zu eben dieser Zeit kamen die Vitalienbrü<strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Grafschaft <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Die Grafen lagen damals, mindestens schon seit dem Jahre<br />

1416, in Fehde mit dem Grafen Wilhelm VI. von Holland. Die<br />

Veranlassung und auch <strong>der</strong> Verlauf dieser Fehde ist unbekannt;<br />

vielleicht ist <strong>der</strong> Anlaß zu suchen in den friesisch-holländischen<br />

Streitigkeiten. >1 Als Söldner gebrauchten die <strong>Oldenburg</strong>er Grafen<br />

in diesen Fehden Vitalienbrü<strong>der</strong>. Diese Piraten beschränkten sich<br />

') Die einzige Quelle über diese oldenburgisch-holländische iyehde ist Brem.<br />

Urkdb. V, Nr. 118. Siehe Kahler, a. a. O. S. 27 ff.

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