19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Vitcilienbrü<strong>der</strong> in Oldenbiiig (1395—1433). 61<br />
vor dem Rat von Stockholm und vor allen „bed<strong>der</strong>ven luden, bat<br />
zee ere Ii ff mibe ghud umme unsres ghndes willen truweliken<br />
ghewaghet Hebben". Sie sind in <strong>der</strong> Weise mit ben Bremern übereingekommen,<br />
das diese ihnen und <strong>der</strong> Stabt Stockholm alles Gut<br />
wie<strong>der</strong>geben, das sie als ihnen und beiien von Stockholm vor <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>gewinnung von ben Vitalienbrübern zugehörig nachweisen<br />
können. Die Schiffer sollen Bremen dafür vom Könige und von<br />
<strong>der</strong> Stabt eine Schablosversicheruug bringen und bewirken, das<br />
die Kogge mit Vitalin:, Takel und Tau, die <strong>der</strong> König dem<br />
Schiffer Pohlmann im Sunbe nehmen ließ, wie<strong>der</strong> (quitt) freigelassen<br />
ittib zurückgegeben werbe.<br />
Dann folgt in <strong>der</strong> Urkunde eine genaue Aufzeichnung bes in<br />
bem Schiffe verlabenen Gutes. Es befanb sich auf bein Schiffe<br />
Grauwerk (feines graues Pelzwerk), Marten (Marberfell), Kuhhaut<br />
Bocksfell. Bieber, Otter, zelesvel (Seehunbsfell), Osemunb (schwebisches<br />
Eisen), und Butter, alles zusammen im Werte von 1552<br />
Mark und 15 Schilling. Außerdem sind noch ohne Preisangabe<br />
verzeichnet 21 meze Kupfers und 2 vate (Fässer) Talg.<br />
Ungefähr einen Monat später, am 11. November, erfolgte die<br />
versprochene Erklärung bes Königs, in welcher dieser Rat, Bürger<br />
und Kaufleute von Bremen von allen Ansprüchen wegen bes ben<br />
Bürgern von Stockholm genommenen Schiffes und Gutes freisprach. 1 )<br />
Erst im folgenbcit Jahre, am 28. März 1411, gaben Bürgermeister<br />
und Ratmanncn <strong>der</strong> Stadt Stockholm die Schablosversicherung<br />
ab. Sie erklärten, daß die Bremer wegen des von ihnen<br />
in Ede Wimmekens Hafen (up Ebe Wymmeken bepe) ben Bitalienbrübern<br />
abgenommenen Schiffes in allen zukünftigen Zeiten itubeschäbigt<br />
bleiben sollen, und genehmigen das von Alf Greverode<br />
und Storborn bes Schiffes und Gutes halber mit Bremen geschlossene<br />
Abkommen. 2)<br />
Es muß uns hier einigermaßen befremden, daß die Bremer<br />
bett Stockholmer Bürgern ihr sämtliches Gut wieber zurückgeben,<br />
tvährenb boch sonst in ähnlichen Fällen, wie z. B. beim Schiffbruch,<br />
berjenige, <strong>der</strong> das Gut geborgen, zwei Drittel für sich behielt.<br />
') Br. Urkdb. IV., Nr. 418.<br />
') Brem. Urkdb. V., Nr. 5.