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19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

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54 Dr. Josef Wanke.<br />

unternommen hotten, außer dem ihnen vertragsmäßig zustehenden<br />

Beutedrittel keinerlei Vorteil gezogen, und jetzt drohte ihnen das<br />

ganze Land, auf dessen Eroberung sie schon durch die Lage ihrer<br />

Herrschaft hingewiesen waren, verloren zu gehen. Dazu kam noch,<br />

daß die Bremer sich durch die Erbauung <strong>der</strong> Fricdeburg einen Vertragsbruch<br />

hatten zuschulden kommen lassen. Kein Wun<strong>der</strong> daher,<br />

daß sie jetzt, angetrieben durch den Erzbischof, <strong>der</strong> Stadt Bremen<br />

den Fehdehandschuh hinwarfen. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Graf Christian, ein<br />

Mann von energischem und inpulsivem Charakter, <strong>der</strong> nach Emrnins<br />

in <strong>der</strong> Fricdeburg ein „opus novura in fraudem domus <strong>Oldenburg</strong>icae"<br />

erblickte,') war gegen die Bremer aufs äußerste erbittert.<br />

Am 24. August schickte er <strong>der</strong> Stadt die Fehdebriefe auf die Fricdeburg,<br />

am folgenden Tage schon fiel er verwüstend ins Grolland und<br />

in Delmenhorst ein. Der Erzbischof. <strong>der</strong> im geheimen auf <strong>der</strong> Seite<br />

<strong>der</strong> <strong>Oldenburg</strong>er stand, suchte, indem er Bremen seine Vermittlung<br />

anbot, die Stadt von einem Kampfe gegen den Grafen abzuhalten.<br />

Die Bremer, die anfänglich die Vermittlung des Erzbischvfs annahmen,<br />

durchschauten bald die Falschheit desselben. Ende November<br />

schickten sie sämtlichen Grafen und ihren Gebieten die Fehdebriefe.<br />

Am 24. November schlössen sie ein Bündnis mit dem Grafen<br />

von Hoya gegen die Oldenbnrger Grafen Moritz, Dietrich und<br />

Christian, solange bis man sich gegenseitig zu seinem Rechte und<br />

seiner Ehre verHolsen habe, um dieselbe Zeit auch ein solches mit<br />

dem Grafen von Delmenhorst. 2<br />

Ob Graf Christian, wie Ehmck annimmt, mit Ede Wimmeken,<br />

Lübbe Sibets von Burhave und an<strong>der</strong>en bntjadingischen Hänptlingen,<br />

die wegen <strong>der</strong> Erbauung <strong>der</strong> Zwingburg naturgemäß Bremens<br />

Feinde waren, verbündet war. erscheint zweifelhaft, da außer dein<br />

Kriegsliedc die Quellen nicht darüber berichten. 3 ) Die Bremer<br />

') Kählcr. 3. 16.<br />

*) Der Vertrag mit Hoya in Hoyer. Urkdb. VIII 1206. Brem. Urkdb.<br />

Bd. VI., Rr. 363. Uber den Bertrag mit Delmenhorst berichtet Rynesberch-<br />

Schene, S. 138.<br />

*) Siehe darüber Kähler a. a. C. 3. 17. Anmerkg. „In dem Kriegsliebe<br />

treten die Friesen an die Stelle be« mit ben Oldenbnrgern haltenden ErzbiscHofes."

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