19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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52 Dr. Josef Wanke.<br />
war, eroberten. Später übernahm <strong>der</strong> vorhin genannte Jacob<br />
Olde den Befehl über diesen Platz. Ilm Pfingsten (Mitte Mai)<br />
wurde von neuem Proviant dahin geschickt, später Jacob Olde<br />
wie<strong>der</strong> von Kerstianus abgelöst. Auch als die Erbauung <strong>der</strong><br />
Friedeburg schon begonnen hatte, ließ man dort wahrscheinlich eine<br />
Besatzung zurück.')<br />
Auch in die friesische Wede drangen die Bremer ein und<br />
brannten Varel nie<strong>der</strong>, wo vermutlich Seeräubern Zuflucht gewährt<br />
worden war. 2 )<br />
Infolge dieser Strafzüge scheint Bremen auch in Konflikt mit<br />
Ede Wimmeken geraten zu sein, wenigstens hatte Ede vor, Dide<br />
Lubben, den Schützling Bremens, anzugreifen, denn diesem sandten<br />
die Bremer, als sie die Nachricht erhielten, daß Ede in Didens<br />
') Vgl. Ehmck. Rechnungsbuch S. 119—122.<br />
*) Ehmck. S. 122. Dl>! is de rekenschup, bo mm Varel brande. —<br />
Auch Hamelmann, <strong>Oldenburg</strong>, Chronik, S. 166 ff. berichtet darüber, er erzählt,<br />
daß die Bremer 1407 das Blockdaus (Klockhaus?) in Varel iiiebergcbrannt hätten,<br />
worüber 3 Stocken zerbrochen wären, bic <strong>Oldenburg</strong>er Grafen hätten bei dieser<br />
Gelegenheit die Glocken und an<strong>der</strong>es Kirchengnt fortgeschleppt. — Ehmck irrt;<br />
wenn er zu <strong>der</strong> Notiz des Rechnungsbuches S- 122 bemerkt, Varel gehörte zur<br />
Herrschaft des Rüstringer Häuplings Ede Wiemken. Die Häuptlinge von Varel<br />
waren vielmehr den oldenburger Grafen Untertan, wie überhaupt die friesische<br />
Wede in dieser Zeit unter oldenburgischem Einflüsse stand. Nach einer Urkunde<br />
im <strong>Oldenburg</strong>er Haus- und Zeutralarchiv (Landessachen) vom 15. Juni 1386<br />
vergleichen sich die Häuptlinge und Eingesessene des Kirchspieles Varel mit den<br />
Grafen Konrad von <strong>Oldenburg</strong> dahin, daß sie ihm seine Renten und Gefälle<br />
fernerhin richtig verabfolgen. Turin und Kirche zu Varel im Fall eines Krieges,<br />
auch gegen die Friesen, zur Nutz und zur Not öffnen, und mit aller Macht bei ihm<br />
und seinen Erben bleiben wollen. Graf Konrab wirb hierin von ben Häuptlingen<br />
ml)n here genannt.<br />
Einen ähnlichen Vertrag schloß Graf Morip am 26. März 1459 mit<br />
den Häuptlingen von Varel Ebe Wies und Herold. (Urs. im Olb. Haus- und<br />
Zentralarchiv, Landessachen.)<br />
Daß von Varel aus Seeräubereicn getrieben wurde, bars man schließen<br />
aus <strong>der</strong> Urs. vom 6. Mai 1408 (Brm. Urkdb. Bb. IV., Nr. 370), worin die<br />
<strong>Oldenburg</strong>er Grafen versprechen. Schadenersatz zu leisten für den Schaden, <strong>der</strong><br />
den Breinern von Varel aus gechah.