19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

Die Vitalienbrüder in Ottenburg (1395—1433).
feiten der Hanse auf dem Tage zu Lübeck hängt es höchstwahrscheinlich
auch zusammen, das; Bremen seinen schon 1404 gefaßten
Beschluß, betreffend der Erbauung einer Burg an der Heete, nunmehr
im Frühjahr 1407 zur Ausführung brachte.') Bor der Erbauung
der Burg unternahmen die Bremer nach dem Osterfeste (27. März)
imter Anführung der Ratsherren Jacob Olde und Gerd von
Dettenhofen noch einen Zug gegen die Vitalienbrüder. 2 )
In diesem Frühjahre unternahmen die Bremer ferner unter
Anführung eines gewissen Kerstianus (Christian) einen Zug gegen
Esenshamm im Stadlandc, wo sie die feste Kirche, die wahrscheinlich
von Vitalienbrüdern oder von einem friesischen Häuptling besetzt
behofs lvert, na beute bat vele vitalienbrobcre to Wangeroo abrebe in Breslant
Hggeti vorgadbert, von welken saken en isliken sin gubbufent beute rabc to Lubeke
schal over scrivcn.
') In der Zeit von 1-104 bis 1407 scheint Bremen nichts gegen bic Butjabinget
und Stabläiiber unternommen zu haben, wenn wir absehen von einem,
1406 Februar 22, mit den Wursten, luider bic Friesen zwischen Jabe und
Harrierbrake geschlossenen Biinbnisse. (Brem. Urkdb. VI. Rr. 341.) Daß es 1407 einen
energischen Entschluß faßte, hängt wahrscheinlich mit der im Frühjahr dieses Jahres
sehr großen Ansammlung der Vitalienbrüder, bic sich auch über bic Weser und
Jade ergossen haben werden, zusammen. Über diese Ansammlung der Vitalienbrtiber
s, Voigt, a. it. €. S. 111 ff.
s
) Über diesen Zug berichtet nur das Rechnungsbuch über die Erbauung
der Fricbeburg, abgebruckt bei Ehmck a. a. £. S. 118. Anno domini millesimo
quadringentesimo septimo post festnm pasche. Do Jacob Olde im be
Gherde van Tettenhnfen voren na ben ttitalienbroberen. (Die in biefem Rechnungsbuche
angegebenen Soften beziehen sich hauptsächlich auf Proviant. Vgl.
das Bremer Kriegslieb aus bem Jahre 1408 (abgebruckt bei Ehmck, S. 236 ff.
ferner bei Leverkus (1859), in Haupt's Zeitschrift für deutsches Altertum XI.
S. 375 ff. und bei v. tiilicmron (1865), die historischen Volkslieder der Deutschen
vom 13. bis 16. Jahrh. I. S. 217 ff.) Vers 29 ff:
So nu bes jarcs bo mm fereef
Verteynhunderd unbbe zeven jar
Na gobes borb, bo reef
Ebe unbe Lübbe myt erer schar
De Vytaliere linde Vrescn
Tzo hnlpe, ivat zer kmtden lesen
linde wolden rooeu uph der see
Den copniantt unbc tzo lande.
Dat bebe ben van Bremen lue.
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