19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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48 Dr. Josef Wanke.<br />
faßten sie. indem sie sich über einen im Jahre 1384 mit <strong>Oldenburg</strong><br />
geschlossenen Vertrag, wonach keiner von beiden in Nüstringer<br />
Landen neue Burgen erbauen, noch die bereits gebanten behalten<br />
sollte, hinwegsetzten,') bereits im Jahre 1404 den Entschluß, auf<br />
<strong>der</strong> Grenze zwischen Stadland und Butjadingeu bei Atens an <strong>der</strong><br />
Heet eine Zwingburg zu bauen, um von ihr aus das Land zu<br />
beherrschen und die Weser zu sichern. Die zu diesem Baue erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Grlliidstücke ließen sie sich von dein Häuptlinge des Stadtaubes,<br />
Dide Lubben abtreten.') Da aber Bremen durch den Bau<br />
des Rathauses und an<strong>der</strong>e Angelegenheiten vorläufig noch zu sehr<br />
in Anspruch genommen wurde, 3 ) verschob sich die Ausführung noch<br />
drei Jahre bis zum Jahre 1407.<br />
Während so im östlichen Teile des Jadebusengebietes die Macht<br />
<strong>der</strong> Häuptlinge immer mehr gebrochen und damit dem Unwesen <strong>der</strong><br />
Vitalienbrü<strong>der</strong> gesteuert wurde, erlebte <strong>der</strong> Häuptling des westlichen<br />
Gebietes. Ede Wimmeken, um diese Zeit ein merkwürdiges Abenteuer.<br />
das ich nicht unerwähnt lassen will, zumal es sich wohl mit<br />
<strong>der</strong> von Ede gehegten o<strong>der</strong> beschützten Seeräuberei zusammenbringen<br />
läßt. Die Hollän<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Schiffe oft genug von den Piraten Edes geplün<strong>der</strong>t<br />
sein mögen, nahmen nämlich Ede durch Überlistung gefangen<br />
und führten ihn mit sich fort; dies geschah — wie Sello wahrscheinlich<br />
macht — im Spätsommer des Jahre 1405. 4 ) Ausführ-<br />
') Brei». Urkdb. IV. Nr. 32. Ehmck, Brem. Jahrb. III., 2- 85, und<br />
v. Bippen, Geschichte <strong>der</strong> Stadt Bremen I.. S- 2G3 übersehen diese Urkunde.<br />
S. Kähler, S. 15, Anmerkung 3.<br />
') Brem. Urkdb. IV. Nr. 319. Brem. Jahrb. III., S. 110. Einen Tag<br />
später, am 29. August 1404, gelobte in Gegenwart Dide Lubbens und dessen Papen<br />
Harrick. <strong>der</strong> Häuptling von Langwarden, Tante Humelde, Mann <strong>der</strong> Stadt Bremen<br />
zu sein, dein Rate dieser Stadt stets seine Kirche offen zu halten und die Bremer<br />
Bürger und den Kaufmann zu schichen, Ivo er nur könne. Brem. Urkdb. I V. Nr. 320.<br />
s<br />
) Siehe darüber v. Bippe», Geschichte <strong>der</strong> Stadt Bremen I., S. 257.<br />
4<br />
) Über diese Gefangennahme Edes vgl. Sello, Studien zur Geschichte von<br />
Lstringen und Rüslringe», Kap. XIII. Quellen hierüber sind: Banter Missale.<br />
„Auspreise junser Eden (d. I.) legen de Hollän<strong>der</strong>" abgedruckt bei Sello, S. 101,<br />
und ostfries. Urkdb. II. Nr. 1074. Vergl. auch ostfries. Urkdb. I. 380, wo Sibet,<br />
<strong>der</strong> Nachfolger Edes, als Grund zu einer Fehde mit den Hollän<strong>der</strong>n angibt, tinmie<br />
des nroten untruweliken schichteS willen, dah mynen zelisgen grote va<strong>der</strong>e Eden<br />
Wnmmekens schude van den Hollän<strong>der</strong>n.