19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Vitalienbrü<strong>der</strong> in <strong>Oldenburg</strong> (11595—1433). 39<br />
wies er in einem Schreiben an den Tag zu Lübeck (2. Februar<br />
1400) diesen Vorwurf mit Entrüstung zurück.<br />
Aus diesem Schreiben, das an die Städte Lübeck, Hamburg.<br />
Bremen. Stade und Buxtehude gerichtet war. geht hervor, daß <strong>der</strong><br />
Hochmeister dem Grafen auf den Bericht <strong>der</strong> Danziger Bürgermeister<br />
hin zur Last gelegt hatte, er habe Seeräuber in seinem Gebiete<br />
gehegt, welche Danziger Bürgern Schiffe und Güter genommen<br />
und von <strong>der</strong> Besatzung einen Teil gefangen genommen, einen an<strong>der</strong>n<br />
über Bord geworfen hätten. Der Hochmeister hatte ihm sodann<br />
mit <strong>der</strong> Rache <strong>der</strong> „gemenen Hansestädte und <strong>der</strong> Königin von<br />
Dänemark" gedroht, falls er den Schaden nicht wie<strong>der</strong> gut mache.<br />
In dem erwähnten Schreiben weift Graf Otto diesen Vorwurf als<br />
unwahr zurück, wie ein Teil <strong>der</strong> Sendeboten wohl wisse, und<br />
verlangt energisch Genugtuung für diese Verleumdung, „wente de<br />
scrift unde Wort gan in unse Iiis, ere und ruchtc, und wy Höpen,<br />
dat wy des nicht vordenet hadden jegen den homeister und de syne." l )<br />
Aber <strong>der</strong> Graf mußte lange auf die gefor<strong>der</strong>te Genugtuung warten,<br />
erst sechs Jahre später, auf <strong>der</strong> Versammlung zu Marienburg, am<br />
5. Februar 1406, beschäftigten sich die Städte mit dieser Angelegenheit.<br />
Es wurde beschlossen, den Hochmeister zu veranlassen, ein<br />
begütigendes Schreiben an den Grafen von Delmenhorst und an<br />
Bremen zu schicken. 2 ) Zu diesem Zweck wurde zunächst von dem<br />
Rate <strong>der</strong> Stadt Danzig ein Schreiben an den Hochmeister abgeschickt,<br />
des Inhaltes, <strong>der</strong> Hochmeister möge den auf Veranlassung <strong>der</strong><br />
Stadt Danzig gegen den Grafen erhobenen Vorwurf zurücknehmen,<br />
die Bürger, welche damals von Seeräubern überfallen worden wären,<br />
seien falsch unterrichtet gewesen, jene Seeräuber seien, wie sie inzwischen<br />
erfahren hätten, nicht in des Grafen von Delmenhorst<br />
Gebiet, son<strong>der</strong>n in andrer Herren Län<strong>der</strong> gehegt worden. 8 )<br />
Der Hochmeister kam dieser Auffor<strong>der</strong>ung nach, er sandte ant<br />
19. März 1406 aus Grebin ein in sehr freundlichem Tone gehaltenes<br />
Schreiben an den Grafen, in welchem er ihn wegen <strong>der</strong> vor 6 Jahren<br />
erhobenen Anschuldigung um Entschuldigung bat und ersuchte, er<br />
') H. R. Bd. IV. Nr. 578.<br />
*) H. R. Bd. Y. Nr. 296 § 4.<br />
») H. R. Bd. V. Nr. 300.