19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

Die Bilalienbriidrr in Oldenburg (1395—1433). 37
auf die Jade entkommend) Auf dieser Kogge waren u. a. auch
16 Last Bier, welche einem Bürger von Kampen, Kersten von Wylsen,
gehörten. Die Hamburger segelten den Vitalienbrüdern auf die Jade
nach und nahmen ihnen die Kogge des Lubbert Overdik ab. das
Bier aber hatten die Vitalienbrüder meistenteils aus der Kogge
genommen und fortgeworfen. Später wurden dann die Schiffsgüter
nach dem Hamburger Stadtrechte zu drei Dritteln geteilt, das eine
Drittel erhielten diejenigen, die die Kosten darum gehabt hatten,
das andere Drittel diejenigen, welche die Arbeit getan, und das
dritte Drittel Lubbert Overdik und der Kaufmann, dem das Schiff
gehörte.
Bei diesem Kampfe waren verschiedene Likendeler gefangen
genommen worden, mit) auf diese Gefangenen nimmt ein Schreiben
Ede Wimmekens an Hamburg Beziig. 2 ) Leider ist dieses Schreiben
verloren gegangen, wir wissen von seinem Inhalte nur soviel, daß
Ede darin behauptete, die auf der Jade Gefangenen seien gar keine
Seeräuber gewesen, er nennt ihre Namen und verlangt sie zurück.
Sehr bezeichnend für die nahen Beziehungen Edes zu den Vitalienbrüdern
ist. daß er im stände war, die Namen jener Raubgeselleu —
denn, daß es solche waren, müssen wir trotz der gegenteiligen Be-
Häuptling Ede Wimmekens annehmen — anzugeben.
So sehen wir die mächtigsten Herrscher im oldenburgischen
Gebiete, die Grafen von Oldenburg und Ede Wimmeken in Verbindnng
mit den hervorragendsten Führern der Vitalienbrüder.
während der Graf von Delmenhorst, wie uns folgender Abschnitt
als ein Excurs zeigen mag. es gänzlich verschmähte. Seeräuber
zu hegen.
') H. R. V. Ar. 54. 53. Zeitschr. f. Hamb. Gesch. 2. Bd. S. 98. Koppmau»,
S. 42. 43.
*) H. R. Bd. V. Nr. 44. Zeitschr. s. Hamb. Gesch. 2. Bd. 8. 98 unter I.
Koppmann S. 43.