19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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36 Dr. Josef Wanke.<br />
gäbe ist es, zu untersuchen, welche Beziehungen <strong>Oldenburg</strong>, d. h.<br />
die Grafschaft <strong>Oldenburg</strong> und die friesischen Jadebusengebiete zu<br />
diesen berühmten Seeräubern hatten-<br />
Zunächst weisen schon die Orte, an denen die Seeschlachten<br />
stattfanden, die Insel Helgolands und die Weser, auf Beziehungen<br />
zu <strong>Oldenburg</strong> hin. Aber wir haben auch sichere historische Quellen,<br />
welche solche Vermutungen bestätigen. Von Klaus Stortebeker<br />
allerdings ist in <strong>Oldenburg</strong> keine historische Spur vorhanden, nur<br />
die Sage berichtet, dos; er in Hoof im Jeverlande einen Zufluchtsort<br />
und Nistplatz gehabt habe. Sichere Kunde haben wir dagegen<br />
von dem Dasein Godeke Michels, des bedeuten<strong>der</strong>en Genossen Störtebefers,<br />
in <strong>Oldenburg</strong>. Im Jahre 1416 am 16. Januar bezeugt<br />
<strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong>, daß Graf Konrad Vitalienbrü<strong>der</strong>,<br />
unter diesen Godeke Michels und seine Gesellschaft, zu <strong>der</strong> auch<br />
Otto van Tyne gehörte, in <strong>Oldenburg</strong> gehegt habe. Godeke Michels<br />
hätte mit sich gebracht „waitt unde an<strong>der</strong> ghut," das er auf <strong>der</strong> See<br />
geraubt habe; diese Güter habe er in <strong>der</strong> Stadt verkauft und verspielt.2)<br />
Um dieselbe Zeit bezeugt auch auf Wunsch des Bremer<br />
Rates <strong>der</strong> Graf Moritz von <strong>Oldenburg</strong>, daß fein Vater Graf Konrad<br />
und er „ ummc vrundschop unde bebe willen unser vrunt, de wir<br />
hadden unbe noch en bels Hebben in Vreslanbe." Vitalienbrübei/<br />
unter benen Gobeke Michels mit seiner Gesellschaft, in und burch<br />
sein Gebiet geleitet habe. Mit dem Godeke Michels sei auch einer<br />
gekommen, dessen Name sei Otto von Tyne gewesen, „de sik na em<br />
richtebc unbe was unbe bleef ere Partie unbe brukebe ere seifet)op." 3 )<br />
Auch Ebe Wimmeken hatte Beziehungen zu Gobeke Michels<br />
und seinen Gesellen, wie sich aus fotgenbem ergibt. Bei <strong>der</strong> Überwindung<br />
bes Gobeke Michels auf <strong>der</strong> Weser, waten die Vitalienbrü<strong>der</strong><br />
mit einer dem Schiffer Subbert Overdik gehörenden Kogge<br />
') Helgoland deshalb, weil die Wangerläll<strong>der</strong> und Öftringer, vor allen:<br />
die Jeverlän<strong>der</strong>, enge Beziehungen zu dieser Insel hatten. Siehe Einleitung und<br />
Selb, öftringen und Rüsiringen S. 22.<br />
*) Brem. Urkdb. V. Nr. 77.<br />
3<br />
) Brem. Urkdb. V. Nr. 76.