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19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

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Die Vitalienbrü<strong>der</strong> in <strong>Oldenburg</strong> (1395—1433). 35<br />

genannt werdend) Nach Koppmanns Vermutung 2 ) war <strong>der</strong> nach<br />

Holland entflohene Johann Stortebeker nicht identisch mit dem<br />

sagenberühmten Vitalianerhanptmann Klans Stortebeker, son<strong>der</strong>n von<br />

diesem nimmt Koppmann an, daß er mit Godeke Michels zusammen<br />

nach Norwegen entkommen sei. Jedenfalls aber haben sich dann<br />

die beiden berühmten Piraten im Frühjahr 1401, als sie von neuem<br />

Raubzüge unternahmen, getrennt; denn ihre Vernichtung, die von<br />

<strong>der</strong> Stadt Hamburg aus geschah, erfolgte vereinzelt. Durch die<br />

scharfsinnige Untersuchung Koppmanns ist es festgestellt, daß die<br />

Hamburger Englandsfahrer im Frühjahr 1401 unter <strong>der</strong> Anführnng<br />

<strong>der</strong> Rademannen Hermann Langhe und Nicolaus Schocke bei<br />

Helgoland eine Schar Vitalienbrü<strong>der</strong> teils töteten, teils gefangen<br />

nahmen. Unter den Gefangenen befanden sich Klans Stortebeker<br />

und Wichmann. Diese wurden erst Ende Oktober in Hamburg hingerichtet.<br />

Godeke Michels dagegen und Wigbold, <strong>der</strong> ein Magister<br />

<strong>der</strong> freien Künste war, wurden erst im Spätjahr 1401 auf <strong>der</strong><br />

Weser besiegt, und gleichfalls in Hamburg mit ihren Gesellen<br />

enthauptet. Ihre Köpfe aber wurden, ebenso wie die Klaus<br />

Stortebekers und Wichmanns, bei <strong>der</strong> Elbe „11p ene wisch" gesettet<br />

„to eine tekene, bat sc de zee gerovet habden." 8 ) Diese Vernichtung<br />

<strong>der</strong> Piratenhauptleute machte einen gewaltigen Eindruck,<br />

in Lied und Sage wurde dieser Sieg verherrlicht und noch im<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde im Volke das Lied von Klaus Stortebeker<br />

und Godeke Michels gesungen, in welchem <strong>der</strong> Stadt Hamburg als<br />

Siegespreis eine goldene Krone zuerkannt wurde. 4 ) Unsere Auf­<br />

') H. R. IV. Nr. 591 § 36. H. R. IV. Nr. 638.<br />

e<br />

) Über Klans Stortebeker vgl. die Aussätze von Laurent, mit Zusätzen<br />

von Lappenberg in „Zeitschrist des Vereines für hamburgische Geschichte". Zweiter<br />

Bd. Hamburg 1847. S. 43, 93, 285, 594. Aus diesen Vorarbeiten beruht z.T.<br />

die interessante Abhandlung Koppmanns „Klaus Stortebeker in Geschichte<br />

und Sage", Hans. Geschichtsblätter Jahrgang 1877.<br />

8<br />

) Rusus-Chronik ed. Grautoss II. S. 462.<br />

') Das Lied ist abgedruckt in Zeitschrift des Vereins für Hamb. Geschichte<br />

Zweiter Bd. 1847 und in Liliencron, die historischen Volkslie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen<br />

I p 210 ff. Es schließt mit den Worten:<br />

Hamburg, Hamburg, des geb ich Dir den Preis,<br />

Die jeereuber werden es im weis,<br />

Vrnb Deinetwillen müssen sie sterben,<br />

Des machstu von gold eine Krone tragen.<br />

Den preis haftn erworben. 3*

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